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Morgen bist Du tot! – Beitrag 13-

Merle schreibt:

…tja, was würde ich dann machen….

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Es entsteht ein wahnsinniger Tumult im Kopf…und in diesem Moment scheint es mir unmöglich, auch nur das wichtigste zu überdenken. Ich nehme diesen Gedanken sehr ernst, denn ich bin selbst Bestatterin und erlebe immer wieder, das alles von jetzt auf gleich vorbei sein kann….irgendwann, wenn man dann nach stundenlanger Arbeit zur Ruhe kommt, stelle ich mir immer wieder die Frage, warum ich bisher so viel Glück hatte…womit ich mir das verdient habe und was ich tun kann, damit es so bleibt…bei dem Gedanken daran, dass ich morgen tot wäre, kommen mir die Tränen….ich bin ehrlich damit überfordert, darüber nachzudenken, was ich noch zu erledigen hätte…aber ich würde alles so sehr vermissen…

-meinen Mausmann, denn ich so sehr liebe
-meine Familie, die ausnahmslos immer da ist, wenn ich sie brauche
-meine Hunde, die sich sogar freuen, wenn sich meine Laune mit einem Hurrikane misst
-meine Freunde, mit denen ich lachen, weinen und tiefgreifende Gespräche führen kann, ein Alster im Platzregen, immer wieder aufbauende Worte und Gesten, wenn ich davon ausgehe, dass sowieso niemand mehr stirbt und ich mich „umorientieren“ muss
-mir würde die Ostsee fehlen, die Wolken, mein Zugvogel und alles was dieses wunderbare Leben ausmacht…

…und Dieses nicht mehr erleben und spüren zu können, zu erfahren, all Dieses zu vermissen….davor habe ich große Angst.

Ich bin im siebten Jahr als Bestatterin selbstständig und liebe meinen Beruf…und ich wünsche jedem, so alt zu werden wie der Steinbeißer aus der unendlichen Geschichte…und das ist mein voller ernst.

Ich bin dankbar für jeden Tag und dieses Glück, noch leben und erleben zu dürfen.


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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 27. August 2011 | Revision: 31. Mai 2012

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Shark
13 Jahre zuvor

Hmmmm …. Da frage ich mich nur, ob da der Gedanke bei ist, dass die Angst mit dem Alter weggehen würde.

Denn auch im hohen Alter würde man sicherlich die aufgezählten Sachen (oder andere) vermissen. Es sei denn, man ist so krankt, dass der Leidensdruck so groß wird, dass das, was man nicht möchte (Schmerz, ect.) das, was man möchte (das aufgezählte) in den Schatten stellt.
Ansonsten ist es ja nur ein Aufschub für unbestimmte Zeit, und die Angst bleibt.

Mich wundert auch, dass jemand, der täglich mit dem Tod konfrontiert wird, diese Angst hat. Ich hatte ganz naiv angenommen, dass meist Menschen die verspüren, die den Gedanken an den Tod verdrängen.

Sollte mein Kommentar als Angriff oder ähnliches rüberkommen, tut es mir Leid, denn das wäre nicht meine Absicht gewesen! Ich finde es interessant – und bei diesem Betrag auch sehr mutig – wenn Leute andere an ihren ganz persönlichen Gedanken über ihren eigenen Tod teilhaben lassen und will sie keinesfalls dadurch vergraulen in dem ich etwas schreibe, was als Angriff verstanden werden könnte.

merle
13 Jahre zuvor

hi shark 😉 nein, ich sehe das keinesfalls als angriff, im gegenteil. ich glaube, ich habe das thema verfehlt 🙁 …aber das waren meine gedanken in dem moment. ich werde diese angst sicher auch im hohen alter noch haben, weil ich glaube, dass man mit jedem tag mehr gewinnt und einem mit jedem tag mehr fehlen wird…und es ist keine angst vorm sterben an sich, sondern angst davor, tot zu sein. es gibt niemanden auf der welt, der sagen kann, was man wirklich fühlt, wenn man tot ist…und genau davor habe ich angst. davor, dass „nichts“ mehr ist und das diese vielen dinge, die das leben ausmachen, einfach nicht mehr da sind. es ist so schwer zu beschreiben. gr. merle

Elke ( Fännin )
13 Jahre zuvor

@merle!
Keine Angst!Ich fühle mit Dir!Sterben habe ich einige miterlebt, die waren sehr glücklich! Angst vor dem Todsein hatte keiner, sie wollten nur erlöst werden. Vielleicht hilft Dir das. Gruß Elke.

Anonym
13 Jahre zuvor

@Elke,
Danke. Ich glaube, es ist gut, wenn man für jeden gewonnenen Tag dankbar ist und sich auf den nächsten freut…und so mache ich das;). Gruß Merle

Asz
13 Jahre zuvor

Tja, nun brauch ich ja nix mehr schreiben, ist alles da. 🙂




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