Papst Franziskus ist tot.
Mit dem Tod von Papst Franziskus verliert die katholische Kirche eine außergewöhnliche Persönlichkeit. Jorge Mario Bergoglio, geboren am 17. Dezember 1936 in Buenos Aires, war der erste Papst aus Lateinamerika und der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri. Seit seiner Wahl am 13. März 2013 prägte er das Pontifikat mit einem besonderen Fokus auf Bescheidenheit, soziale Gerechtigkeit und eine stärkere Hinwendung zu den Armen und Ausgegrenzten.
Unter seiner Führung setzte sich die Kirche verstärkt für den Umweltschutz, eine Reform der Kurie und eine offenere Haltung gegenüber gesellschaftlichen Herausforderungen ein. Sein Stil war volksnah, seine Botschaften oft unbequem für traditionelle Strukturen. Trotz innerkirchlicher Widerstände blieb er ein unermüdlicher Mahner für mehr Barmherzigkeit und eine Kirche, die hinaus zu den Menschen geht.
Im Alter von 21 Jahren musste Jorge Mario Bergoglio nach einer schweren Lungenentzündung der rechte Lungenflügel teilweise entfernt werden. Mit seinem Amtsantritt als Papst unterschrieb Franziskus im Jahr 2013 ein Rücktrittsschreiben für den Fall, dass er das Amt wegen gesundheitlicher Probleme nicht mehr ausführen kann.
Anfang Juli 2021 wurde Franziskus wegen einer Divertikulitis am Dickdarm operiert; nach eigenen Angaben spürte er noch Ende 2022 Nachwirkungen der Narkose. Eine chronische Arthritis hat Franziskus spätestens seit dem Jahr 2022. Deswegen und wegen einer Bänderverletzung im rechten Knie war er ab demselben Jahr auf einen Rollstuhl angewiesen. Franziskus erklärte im Juli 2022, er werde wegen seiner gesundheitlichen Beschwerden weniger reisen, weil er seine „Kräfte ein wenig aufsparen“ müsse. Andernfalls müsse er „über die Möglichkeit nachdenken, beiseite zu treten“. Im Juni 2023 kam er erneut ins Krankenhaus, um aufgrund einer Laparozele am Darm notoperiert zu werden.
Mitte Februar 2025 musste Papst Franziskus abermals ins Krankenhaus eingeliefert werden. Zunächst gab der Vatikan eine Bronchitis mit leichtem Fieber als Grund für den Krankenhausaufenthalt an; später wurde bekannt, dass der Zustand des Papstes deutlich ernster war als ursprünglich angenommen. Am 18. Februar 2025 wurde bekannt gegeben, dass es sich bei der Erkrankung um eine beidseitige Lungenentzündung handelt. Am Abend des 23. Februar 2025 wurde über eine beginnende Niereninsuffizienz berichtet. Anfang März 2025 berichtete der Vatikan, dass der Papst zwei Anfälle mit akuter Atemnot hatte und mechanisch beatmet werden musste. Mitte März wurde die mechanische Beatmung beendet, da sich der Papst laut Vatikan auf dem Weg der Besserung befand. Am 23. März 2025 wurde Franziskus aus der Klinik entlassen.
Am Ostermontag 2025, dem 21. April, starb Franziskus an den Folgen seiner Krankheit im Alter von 88 Jahren. Am 19. April hatte er noch US-Vizepräsident JD Vance empfangen, am Ostersonntag, dem 20. April, hatte er den feierlichen Segen Urbi et orbi von der Loggia des Petersdoms aus erteilt.
Mit seinem Tod endet eine Ära der Erneuerung und Umgestaltung. Die katholische Welt trauert um einen Papst, der mit seiner Demut, seinem Humor und seinem unerschütterlichen Einsatz für die Schwachen viele Herzen erreichte.
Was passiert nach dem Tod eines Papstes?
Der Tod eines Papstes löst eine genau geregelte Abfolge von Zeremonien und organisatorischen Maßnahmen aus. Das Verfahren nennt sich „Sedisvakanz“ (lat. „leerer Stuhl“) und leitet den Übergang zur Wahl eines neuen Papstes ein.
1. Offizielle Feststellung des Todes
Der Camerlengo (Kardinalkämmerer) stellt den Tod des Papstes offiziell fest, indem er ihn dreimal mit seinem Taufnamen ruft. Anschließend wird der Tod im Vatikan bekanntgegeben.
2. Beisetzung
Der verstorbene Papst wird mehrere Tage im Petersdom aufgebahrt, damit die Gläubigen Abschied nehmen können. Die Beisetzungsfeierlichkeiten folgen einem festen Ablauf und finden in der Regel sechs bis neun Tage nach dem Tod statt.
3. Konklave
Spätestens 20 Tage nach dem Tod des Papstes versammeln sich die wahlberechtigten Kardinäle (alle unter 80 Jahren) im Konklave, um einen Nachfolger zu bestimmen. Die Wahl findet in der Sixtinischen Kapelle unter strengster Geheimhaltung statt. Ein Kandidat benötigt eine Zweidrittelmehrheit, um gewählt zu werden.
4. „Habemus Papam“
Nach erfolgreicher Wahl verkündet der Kardinalprotodiakon den neuen Papst mit den berühmten Worten „Habemus Papam“ vom Balkon des Petersdoms. Der neue Pontifex zeigt sich anschließend erstmals der Öffentlichkeit.
Bis zur Wahl eines Nachfolgers führt der Kardinalkämmerer die Amtsgeschäfte des Heiligen Stuhls. In dieser Zeit dürfen keine grundlegenden Entscheidungen oder Reformen getroffen werden. Die Welt blickt dann gespannt auf Rom, um zu sehen, wer die katholische Kirche in eine neue Ära führen wird.
- papst-franziskus: Quirinale.it, Attrib., wikimedia.org
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