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Netto-Preise

Ich hab da mal eine Frage. Kürzlich hatten wir einen Todesfall und waren deswegen im Blumenladen. Wir bestellten dort 3 Kränze á 120 Euro, 1 Kranz 140 Euro das war unser der Hauptkranz, und das Sarggesteck sowie Nachwerf Blumen. Wir hatten nachgefragt was der Kranz kostet uns wurde gesagt wir fangen bei 120 Euro an.
…also hat die Tante meines Mannes, sein Opa und seine Cousine und Cousin den Kranz für 120 Euro genommen.
Als jetzt die Rechnung kam, sagen wir dass 120 Euro aber der Netto Preis war. Kann man Kunden die im Laden stehen und Endverbraucher sind einfach so die Netto Preise sagen und dann auf der Rechnung noch frech die Umsatzsteuer draufhauen?

Das ist ein uraltes Problem. Insbesondere Handwerker geben ihre Preise gerne netto an, weil sie dann niedriger klingen, das gilt umso mehr wenn die Angebote mündlich abgegeben werden.
Den einen Grund nannte ich, die Preise klingen dann besser, der andere Grund liegt oft auch darin, daß der Handwerker auf diese Weise offen lässt, ob er evtl. bereit ist, die Arbeit zu diesem Preos anzuwickeln, wenn er keine Rechnung dafür stellen muß. Ein weiterer Grund kann darin liegen, daß Handwerker auch viele Aufträge für Gewerbetreibende und Kommunen erledigen und denen muß er m.W. netto anbieten.

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Dieses Verhalten hat sich in weiten Bereichen der Wirtschaft etabliert und mancher Betrieb scheint das gar nicht anders zu kennen. Erst neulich kam ich am Schaufenster eines Sanitärbetriebes vorbei, der lauter Wasserhähne und Duschköpfe ausgestellt und mit Preisen versehen hatte, Nettopreise versteht sich.

In Eurem konkreten Fall handelt es sich ganz bestimmt um einen Fall in dem der Gärtner bewußt den Nettopreis sagt und dann doch noch Steuer draufschlägt, damit er etwas mehr verdient; vermute ich zumindest mal. Aber nachweisen kann man so etwas selten. Er hat ja keinen definitiven Preis genannt, sondern nur „fangen bei 120 Euro an“ gesagt.
Und was wurde bestellt? Wurde gesagt: „Dann machen Sie bitte einen für exakt 120 Euro!“ oder wurde vielleicht doch gesagt: „Ja, so um 120 Euro ist okay, soll ja auch nach was aussehen.“

Es ist übrigens auch beim Bestatter darauf zu achten, daß an Särgen und Urnen die Endpreise stehen und daß die vom Bestatter genannten Preise nicht etwa nur Nettopreise sind.
Selbst relativ große Bestattungshäuser operieren dem Kunden gegenüber nur mit Nettopreisen und verschweigen, daß die Rechnung hinterher locker um 500 – 2.000 Euro höher ausfallen wird, nur weil noch die Steuer hinzu kommt.

Die Kunden sagen in den meisten Fällen gar nichts, sie denken, das müsse so sein und durch das gesonderte Ausweisen der Steuer auf der Rechnung wird ja zusätzlich noch der Eindruck unterstützt, die Umsatzsteuer habe mit den eigentlichen Preisen überhaupt nichts zu tun und komme quasi immer als zusätzliche Last nochmals obendrauf. Der böse, böse Staat!

Wir operieren nur mit Bruttopreisen. Auf unserer Rechnung werfen wir in drei Spalten den Nettopreis, die Umsatzsteuer und den Bruttopreis für jeden einzelnen Artikel aus.

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