Pappsaerge sind gefaehrlich
Im obigen Artikel steht, dass der Krematoriumsverband LVC (Landelijke Vereniging van Crematoria) alle angeschlossenen Krematorien aufruft, Pappsaerge nicht mehr anzunehmen.
In den vergangen Wochen und Monaten gabe es diverse Vorfaelle, bei denen Krematoriumsmitarbeiter Brandverletzungen erlitten, da diese Pappsaerge zu frueh zu brennen anfingen. Auch kam es vor, dass durch diese verfruehte Verbrennung, der Bereich vor dem Ofen in Flammen stand…
Das schreibt uns Leser Mendian aus den Niederlanden, der auch den deutschen Auszug übersetzte.
Sindse nich goldich, unsere Nachbarn? „kartonnen doodskist“, ich schmeiß mich hinters Bücherregal!
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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In der Kategorie „Fundstücke“ präsentiere ich Sachen, die ich zum Thema Tod, Trauer und Bestattungen irgendwo gefunden habe.
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Hey!
Das ist aber gemein!
Wieso beginnt der der Brennvorgang ganu vorne?
Wir wollten doch auch einen Pappsarg. Ehrlich, dazu haben wir uns entschlossen.
Darin möchten wir verbrannt werden oder auch nur beigesetzt oder heiße Luft.
Irgendwie verstehe ich die Meldung nicht richtig, vermute ich.
Wieso kommen die Flammen VOR den Ofen?
Früher gab es doch diese Kohleöfen in jeder Küche. Hat sich da jemand dran verbrannt oder die Küche in Brand gesetzt? – Mir ist kein Fall bekannt.
Michael
13 Jahre zuvor
Die Särge kommen ja recht langsam in den Ofen und ich vermute mal das die schneller in Flammen stehen als das sie im Ofen sind,also der Sarg komplett brennt obwohl er erst zur hälfte im Ofen ist.
Dann schlagen natürlich die Flammen aus dem Ofen und es besteht Verletzungsgefahr.
Avarion
13 Jahre zuvor
Pah. Ein paar kräftige Leute und dann: „Eins, drei und hepp“. Drin ist das Ding.
waaahsabi
13 Jahre zuvor
Die sagen auch Uitvaart zur Beerdigung (klingt fuer mich immer nach Ausfahrt)…
JohnB
13 Jahre zuvor
Ich hab ja sowieso noch nie begriffen wie der Pappsarg stabil bleibt, wenn Flüssigkeiten aus dem Körper austreten und der „aufsauger“ nicht ausreicht. Beim Holzsarg ist das ärgerlich, beim Pappsarg fatal.
Dazu muss man unterscheiden zwischen Karton und Pappe. Pappe ist ein festes Material, ohne „Wabenstruktur“. Allein durch die kompakte Herstellungsart (ich denke für einen Sarg wird mind. 3,8 – 5,0 mm Material verarbeitet) glimmt dieses Material eher, als dass es brennt.
Karton ist das, was landläufig bei uns als „Pappkarton“ bezeichnet wird. Also das Zeug mit Wabe, um Ware zu schützen. Das besteht aus mehreren Lagen Papier, welche die Festigkeit nur aufgrund der ausgeklügelten Striktur erhält. Einmal Streichholz ran, dann brennt das wie Zunder.
Die angesprochene Empfindlichkeit gegen Feuchtigkeit ist auch kein Problem, diese Materialien gibt es auch mit PE-Beschichtung bzw. Lackierung.
Hat jemand Infos oder ein Foto, aus welchem Material diese Särge im Kern gemacht sind?
Big Al
13 Jahre zuvor
Liegt wahrscheinlich an dem Schneckentempo mit dem „normale“ (Holz-)Särge würdevoll in den Ofen einfahren.
Da wird der Pappsarg einfach, wie weiter oben schon kommentiert, schneller brennen als komplett im Ofen sein.
Beim Ami wird angeblich erst der Pappsarg komplett in den Brennraum geschoben und dann erst angefeuert. Wer weiß genaueres?
B. A.
Mendian
13 Jahre zuvor
Es gibt hier viele Formen von Pappsaergen – entweder mit Wabenstruktur oder aber auch massive Pappe. Daneben gibt es auch noch Sarkophagaehnliche Saerge aus Receyclingpapier. Auch Saerge aus Wolle/Baumwolle oder Weide werden oft verwendet.
Die Saerge sind meist mit umweltfreundlicher Folie ausgeschlagen und bis zu 150 Stunden wasserdicht. Auch haben die Pappsaerge eine Tragkraft bis zu 150kg. Wer es edel haben will, kann den Pappsarg waehrend der Trauerfeier mit einer Echtholzsargatrappe verstecken.
Das Zauberwort heisst Zündtemperatur.
Da im Krematorium, wie wir alle durch TOM gelernt haben, eine indirekte Verbrennung stattfindet, kann es nur so sein das bereits beim langsamen hereinfahren, bereits die Zündtemperatur des Pappsarges erreicht ist.
Die Zündtemperatur eines Stoffes definiert die Temperatur auf die man einen Stoff erhitzen muss, damit er sich (oder durch ihn gebildete Dämpfe oder Gase) ausschließlich aufgrund seiner Erhitzung also ohne Flamme endzünden.
Auch wäre eine durchzündung von Brandgasen im Sarginneren denkbar.
Thomas
(Brandmeister)
JohnB
13 Jahre zuvor
@8 Mag sein daß Tom „goldich“ ist. Ganz sicher ist er aber nicht „Goldfisch“ 😉
Flo
13 Jahre zuvor
Mein Favorit im Niederländischen ist immer noch „Roken is dodelig“ 🙂
Mendian
13 Jahre zuvor
@Flo: De meeste Hollanders vinden het prachtig dat u probeert om Nederlands te spreken en/of te schrijven. Ze denken: Best, u hebt het geprobeerd. Laat onze mooie taal nu maar met rust! 😉
Es heisst uebrigens ‚Roken is dodelijk‘
Sensenmann
13 Jahre zuvor
„Kartonnen doodskist“ ist ja wirklich niedlich 😀
Im Urlaub konnte ich mich immerhin über den „Fietsenverhuur“ (=Fahrradverleih) kringelig lachen…
Roichi
13 Jahre zuvor
Schön sind ja auch Waterdruppels.
Glückauf
13 Jahre zuvor
@15 doch ist es.
Blöder oder Glücklicherweise brennen Menschen nämlich nicht, oder sagen wir mal sehr schwer.
Schau Dir doch mal bekannte beispiele an.
Märtyrer übergiessen sich mit Benzin.
Hexen standen auf dem Scheiterhaufen.
Wenn du heute von einem unglück liest wo ein Mensch verbrannt ist, so haben immer noch ein paar Sachen mehr gebrannt.
Kleidung, Möbel, KFZ.
Auch der Pflegefall welcher lt. Presse in seinem Bett verbrannte (da das selbige einen technischen Defekt hatte).
Ist bei genauerer betrachtung MIT seinem Bett verbrannt.
Du brauchst zum verbrennen also um dich herum irgendetwas was genug Brennenergie liefert, Dich in ein häufchen Asche zu verwandeln.
BTW. Das mit dem häufchen Asche schaffen in der regel weder Märtyrer noch Unglücksfälle, auch auf dem scheiterhaufen dürften noch erkennbare reste einer Person zu finden gewesen sein.
Einzig in einer ausgebrannten mit Müll vollgestopften Messiwohnung ist mir ein fall bwkannt wo es jemand wirklich fast zum häufchen geschaft hat.
Guten Appetit
Thomas
Maschka
13 Jahre zuvor
@4 Waaahsabi
In irgendeinem der schweizer Dialekte gibts „ui“ und „ai“ („hinauf“ und „hinunter“) – Uitvaart interpretiere ich jetzt eher als „Hinauffahrt“ („Auffahrt“). Wäre doch auch eine nette Interpretation.
waaahsabi
13 Jahre zuvor
@Maschka Ja, aber hierzulande (in NL) ist das Wort „Uit“ uebersetzt mit Hinaus (steht zb. an den Autobahnausfahrten etc).
Wobei mir die Idee mit ai („hinunter“) gut gefaellt. Aitvaart… ab nach unten. Ganz tief unten. 😉
Kartonnen doodskisten – im Angebot bei die 2 Brüder von Venlo!
Lekker!
Astrid
13 Jahre zuvor
Hm auch etwas off topic: ich finde, dass „Drempel“ ein Begriff ist, den wir Deutschen übernehmen sollten. Wir haben so furchtbare Wörter für die Drempels. Übrigens sind viele meiner Freunde auch dieser Meinung ^^
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Hey!
Das ist aber gemein!
Wieso beginnt der der Brennvorgang ganu vorne?
Wir wollten doch auch einen Pappsarg. Ehrlich, dazu haben wir uns entschlossen.
Darin möchten wir verbrannt werden oder auch nur beigesetzt oder heiße Luft.
Irgendwie verstehe ich die Meldung nicht richtig, vermute ich.
Wieso kommen die Flammen VOR den Ofen?
Früher gab es doch diese Kohleöfen in jeder Küche. Hat sich da jemand dran verbrannt oder die Küche in Brand gesetzt? – Mir ist kein Fall bekannt.
Die Särge kommen ja recht langsam in den Ofen und ich vermute mal das die schneller in Flammen stehen als das sie im Ofen sind,also der Sarg komplett brennt obwohl er erst zur hälfte im Ofen ist.
Dann schlagen natürlich die Flammen aus dem Ofen und es besteht Verletzungsgefahr.
Pah. Ein paar kräftige Leute und dann: „Eins, drei und hepp“. Drin ist das Ding.
Die sagen auch Uitvaart zur Beerdigung (klingt fuer mich immer nach Ausfahrt)…
Ich hab ja sowieso noch nie begriffen wie der Pappsarg stabil bleibt, wenn Flüssigkeiten aus dem Körper austreten und der „aufsauger“ nicht ausreicht. Beim Holzsarg ist das ärgerlich, beim Pappsarg fatal.
Dazu muss man unterscheiden zwischen Karton und Pappe. Pappe ist ein festes Material, ohne „Wabenstruktur“. Allein durch die kompakte Herstellungsart (ich denke für einen Sarg wird mind. 3,8 – 5,0 mm Material verarbeitet) glimmt dieses Material eher, als dass es brennt.
Karton ist das, was landläufig bei uns als „Pappkarton“ bezeichnet wird. Also das Zeug mit Wabe, um Ware zu schützen. Das besteht aus mehreren Lagen Papier, welche die Festigkeit nur aufgrund der ausgeklügelten Striktur erhält. Einmal Streichholz ran, dann brennt das wie Zunder.
Die angesprochene Empfindlichkeit gegen Feuchtigkeit ist auch kein Problem, diese Materialien gibt es auch mit PE-Beschichtung bzw. Lackierung.
Hat jemand Infos oder ein Foto, aus welchem Material diese Särge im Kern gemacht sind?
Liegt wahrscheinlich an dem Schneckentempo mit dem „normale“ (Holz-)Särge würdevoll in den Ofen einfahren.
Da wird der Pappsarg einfach, wie weiter oben schon kommentiert, schneller brennen als komplett im Ofen sein.
Beim Ami wird angeblich erst der Pappsarg komplett in den Brennraum geschoben und dann erst angefeuert. Wer weiß genaueres?
B. A.
Es gibt hier viele Formen von Pappsaergen – entweder mit Wabenstruktur oder aber auch massive Pappe. Daneben gibt es auch noch Sarkophagaehnliche Saerge aus Receyclingpapier. Auch Saerge aus Wolle/Baumwolle oder Weide werden oft verwendet.
Die Saerge sind meist mit umweltfreundlicher Folie ausgeschlagen und bis zu 150 Stunden wasserdicht. Auch haben die Pappsaerge eine Tragkraft bis zu 150kg. Wer es edel haben will, kann den Pappsarg waehrend der Trauerfeier mit einer Echtholzsargatrappe verstecken.
Hier zwei Links dazu: http://www.seker.nl und http://www.kartonnenkist.nl.
Und Tom – SIE sind goldisch, die Hollaender, guggst du hier: http://grenzerfahrungen.blogspot.com/2010/11/goldig.html
Das Zauberwort heisst Zündtemperatur.
Da im Krematorium, wie wir alle durch TOM gelernt haben, eine indirekte Verbrennung stattfindet, kann es nur so sein das bereits beim langsamen hereinfahren, bereits die Zündtemperatur des Pappsarges erreicht ist.
Die Zündtemperatur eines Stoffes definiert die Temperatur auf die man einen Stoff erhitzen muss, damit er sich (oder durch ihn gebildete Dämpfe oder Gase) ausschließlich aufgrund seiner Erhitzung also ohne Flamme endzünden.
Auch wäre eine durchzündung von Brandgasen im Sarginneren denkbar.
Thomas
(Brandmeister)
@8 Mag sein daß Tom „goldich“ ist. Ganz sicher ist er aber nicht „Goldfisch“ 😉
Mein Favorit im Niederländischen ist immer noch „Roken is dodelig“ 🙂
@Flo: De meeste Hollanders vinden het prachtig dat u probeert om Nederlands te spreken en/of te schrijven. Ze denken: Best, u hebt het geprobeerd. Laat onze mooie taal nu maar met rust! 😉
Es heisst uebrigens ‚Roken is dodelijk‘
„Kartonnen doodskist“ ist ja wirklich niedlich 😀
Im Urlaub konnte ich mich immerhin über den „Fietsenverhuur“ (=Fahrradverleih) kringelig lachen…
Schön sind ja auch Waterdruppels.
@15 doch ist es.
Blöder oder Glücklicherweise brennen Menschen nämlich nicht, oder sagen wir mal sehr schwer.
Schau Dir doch mal bekannte beispiele an.
Märtyrer übergiessen sich mit Benzin.
Hexen standen auf dem Scheiterhaufen.
Wenn du heute von einem unglück liest wo ein Mensch verbrannt ist, so haben immer noch ein paar Sachen mehr gebrannt.
Kleidung, Möbel, KFZ.
Auch der Pflegefall welcher lt. Presse in seinem Bett verbrannte (da das selbige einen technischen Defekt hatte).
Ist bei genauerer betrachtung MIT seinem Bett verbrannt.
Du brauchst zum verbrennen also um dich herum irgendetwas was genug Brennenergie liefert, Dich in ein häufchen Asche zu verwandeln.
BTW. Das mit dem häufchen Asche schaffen in der regel weder Märtyrer noch Unglücksfälle, auch auf dem scheiterhaufen dürften noch erkennbare reste einer Person zu finden gewesen sein.
Einzig in einer ausgebrannten mit Müll vollgestopften Messiwohnung ist mir ein fall bwkannt wo es jemand wirklich fast zum häufchen geschaft hat.
Guten Appetit
Thomas
@4 Waaahsabi
In irgendeinem der schweizer Dialekte gibts „ui“ und „ai“ („hinauf“ und „hinunter“) – Uitvaart interpretiere ich jetzt eher als „Hinauffahrt“ („Auffahrt“). Wäre doch auch eine nette Interpretation.
@Maschka Ja, aber hierzulande (in NL) ist das Wort „Uit“ uebersetzt mit Hinaus (steht zb. an den Autobahnausfahrten etc).
Wobei mir die Idee mit ai („hinunter“) gut gefaellt. Aitvaart… ab nach unten. Ganz tief unten. 😉
Kartonnen doodskisten – im Angebot bei die 2 Brüder von Venlo!
Lekker!
Hm auch etwas off topic: ich finde, dass „Drempel“ ein Begriff ist, den wir Deutschen übernehmen sollten. Wir haben so furchtbare Wörter für die Drempels. Übrigens sind viele meiner Freunde auch dieser Meinung ^^