Wenn man Toms Maßstab anlegt („die den Verstorbenen würdigte und so gestaltet war, daß es allen Beteiligten gefallen hat“)…dann war es eine angemessene Trauerfeier.
Und sie hätte auch M.J. himself gefallen…und deshalb war sie OK so.
Ausnahme: Die 11jährige Tochter auf der Bühne. Ich finde das hätte nicht sein müssen – unabhängig vom persönlichen Geschmack der Teilnehmer und Zuschauer.
Ich habe wegen des Auftritts des Kindes auch gemischte Gefühle. Allerdings muß man wissen, daß es wesentlicher Bestandteil amerikanischer Trauerfeiern ist, daß die Angehörigen nach vorne treten und ein paar Worte sagen, auch Kinder. Es ist also vor dem kulturellen Hintergrund und der amerikanischen Bestattungstradition nichts Ungewöhnliches oder Inszeniertes.
Vielleicht hätte man die persönlichen Worte besser in eine private Trauerfeier in familiärem Rahmen plaziert, aber mir schien es so, daß es der Familie auch wichtig war, ihre Trauer mit den Fans zu teilen.
Immerhin schien es mir so, als habe das Kind frei und emotional gesprochen und keinen auswendig gelernten Text aufgesagt. Also, was soll’s? Gezwungen hat das Kind scheinbar niemand.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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Ich hab es auf CNN geschaut ohne lästige Übersetzter die dazwischen reden 😉
Man konnte in dem „Tumult“ auf der Bühne schon vorher „hören“ und sehen das Paris ans Mikro wollte. Für mich sah es so aus als wäre nicht geplant und sie hätte es aus freien Stücken getan. So oder so, herzerweichend war es defintiv.
p.s. Außerdem hat die kleine Paris den Leuten klar gemacht das Jackson nicht nur der Superstar war sondern auch ein „Daddy“.
Und ich hoffe, das diese Thema jetzt mal endlich durch ist (nicht auf diesen Blog bezogen, mehr allgemein). Ich kann es nicht mehr hören, dieser Hype nervt ohne Ende. Es gibt wahrlich wichtigeres…
Ich finde, dass man es auch übertreiben kann. Es spricht natürlich nichts dagegen, dass getrauert wird. Ich denke jedoch, dass der Umfang der Trauerfeier maßlos übertrieben war. Michael Jackson war ein Großer, aber auch nur ein Mensch. Seine Musik wird ewig leben.
Ich habe nur mal kurz reingeschaut und habe den Auftritt der „Tochter“ nicht gesehen. Sie scheint jedoch die richtigen Worte gefunden zu haben und das zählt.
@Tom: Danke nochmal für den Hinweis – wir Mitteleuropäer sind ja immer eher die „schweigende schwarze Menge“ auf Beerdigungen gewöhnt.
Ich hab auch kein Problem mit der Anwesenheit der Kinder (im Gegenteil), auch nicht mit der Tatsache, dass seine Tochter (hoffentlich ungezwungenerweise) etwas sagen wollte – aber: Jeder andere Mensch da vorn auf der Bühne war erwachsen und wusste genau, daß er da nicht allein da steht; dass nicht nur 15.000 Leute in der Halle sehen und hören was er sagt – sondern per Kamera und Micro einige Hundert Millionen weltweit. Daß man damit also eine mediale Präsenz hat, die man nicht mehr selber steuern kann.
Ein Erwachsener soll und kann entscheiden, ob er das tut (Liz Taylor hat sich dagegen entschieden). Aber ich behaupte, daß ein 11jähriges Kind das halt nicht kann….und die verantwortlichen Erwachsenen (hier: Die Jackson-Geschwister) die Pflicht haben aufzupassen, dass das Kind keine Dinge tut, deren Auswirkungen es noch gar nicht erfassen kann (emotional und kognitiv)
Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass die Tochter zu ihrer Aussage gezwungen wurde. Ich dachte eigentlich eher, dass Janet noch was abschließendes sagen würde und dann zurückgetreten ist, als Paris kam. Und wenn sie nach allen anderen Familienmitgliedern auch nochmal tschüs zu Daddy sagen will, dann hat sie das Recht dazu. Im übrigen fand ich, dass die beiden Jungs durchaus Ähnlichkeit mit Jacko haben. So zum Thema „angebliche Kinder“.
Auch ich habe die Trauerfeier auf CNN gesehen, ohne störende Kommentare oder Übersetzer. Wenn ich das richtig mitbekommen habe, wandte sich Paris an ihre Tante Janet, und dann war eine kurze Ansage, mit der angekündigt wurde, Janet wolle etwas sagen – statt dessen ergriff aber Paris das Wort.
Ich müßte nochmal in die Video-Aufnahme reingucken, die aber auf dem anderen Rechner abgespeichert ist.
So wie ich das mitbekommen habe, hat Michael versucht, seine Kinder aus der Öffentlichkeit rauszuhalten, was auch richtig ist (finde ich). Insofern haben die Kinder sich jetzt „geoutet“. Wahrscheinlich war das unvermeidlich, dass es irgendwann passiert. Es mag in der Situation richtig gewesen sein, sich aber auf lange Sicht noch als nachteilig herausstellen.
Rescht so.
Und jetzt lassen wir das verdammte Grab so versteckt, wie es sich der Tote gewünscht hat, okay, Bild, Sun, und wie ihr alle heißt? ^__^
In diesem Zusammenhang fällt mir der kleine Vortrag (1:20) von Bindi Irwin auf der Beerdigung ihres Vaters Steve Irwin (der crocodile hunter) ein:
http://www.youtube.com/watch?v=P5pBN3cE-2A
Ich fand den einfach herzzreißend, aber ich denke das hat ihr auch was gebracht. Ich würde das nicht pauschal negativ sehen.
Auf mich wirkte es alles etwas forciert. Wie das Mikro immer wieder hingerichtet wurde und so….weiß nicht, ich fand es irgendwie alles gestellt, allerdings nur bei der Familie, die anderen Gäste wirkten authentisch
danke tom! @mimila ich will dich mal sehen, wie authentisch du bist, wenn du auf der trauerfeier deiner mutter bist. Man muss das ganze auch mal im ganzen sehen und nicht nur immer ein paar fetzen aus einer fast 3stündigen Zeremonie. es war wirklich so, wie es jana gesagt hat. Auch wenn ein nerviger kommentartor dabei war. Es wurde Janet angekündigt, aber dann drängelte Paris nach vorne. daraufhin wurde das Mikro kleiner gestellt ( deswegen fummelt auch eine der schwestern da nochmal rum, weils mikro net richtig eingestellt is ). Ein 11jähriges Kind ist manchmal reifer als so mancher Erwachsener. Und sie kann sehr wohl selbst entscheiden, ob sie was sagen will oder auch nicht. Meine Freundin hat ihre Eltern verloren. Als sie noch klein war starb ihre Mutter und als sie 11 war, starb ihr Vater. 5 Minuten bevor ihre Schule aus war, auf dem heimweg sah sie noch den krankenwagen. Man hat sie aus dem ganzen rausgehalten. Sie dürften ihn nicht sehen, auf der Feier nicht sprechen .. und heute sagt sie selber,… Weiterlesen »
Also fuer mich ist das eher normal.
Hier in Neuseeland ist es auch so, dass die Angehoerigen noch einmal etwas sagen.
Wir Deutschen muessen mal etwas mehr anerkennen, dass es mehr als nur die deutsche Art und Weise gibt.
Es kann sehr gut zur Trauerbewaeltigung beitragen wenn die Kinder noch einmal die Gelegenheit haben sich zu aeussern.
Der Vater einer Freundin kam bei einem Unfall mit einem kleinen Motorflieger ums Leben. Sie und auch ihre juengere Schwester haben hinterher gesagt wie gut es fuer sie war, dass sie so noch einmal zeigen konnten wie sehr sie ihren Vater geliebt haben und wie sehr sie ihn vermissen werden.
Regards
Was mich daran so irritiert hat, war, dass die Kinder eigentlich immer aus der Öffentlichkeit herausgehalten wurden mit Masken etc. deswegen finde ich es auch angesichts der Tradition sehr irritierend, zumal wir ja alle mit rechtlichen Schritten von Debbie Rowe rechnen etc.
Sie wollte, und sie durfte. Sie hatte den Mut, vor so vielen Fremden zu sprechen, was sie bewegt. Ich sah es mit Genugtuung.
Der Link von Marc ist ein sehr gutes Positives Beispiel.
@sabs: Ich kann Deine Freundin verstehen. Als mein Opa starb (ich war 7), durfte ich ihn weder sehen, noch zur Beerdigung. Ich wurde Allein(!) zuhause eingeschlossen, damit ich nicht auf den Friedhof komme, und sah vom Fenster aus, wie viele Dorfbewohner zur Beerdigung gingen. Auch in die Gaststätte durfte ich nicht. Erst als ich wieder raus zum Spielen konnte, rannte ich gleich zum Friedhof. Die einzige Begründung die ich immer wieder erhielt war: „Du warst ja noch zu klein.“ Dies habe ich meinen Eltern nie verziehen, aber später auch als Erwachsener immer wieder vorgehalten, wenn das Thema Tod und Kinder auftauchte.
Wie arrogant… da dürfen und können Tausende wildfremder Menschen gleich welchen Alters live und in Farbe weltweit das Begräbnis angucken und wollen sich ein Urteil darüber erlauben, wer wann und wie sprechen darf.
Bei der ganzen Medienbreitquatscherei über Jacksons Tod hat mich nur eines wirklich berührt: nämlich die Worte dieses kleinen Mädchens über den Verlust ihres „Daddys“.
Salat
Ich bin dafür, dass die Welt jetzt langsam mal wieder das Thema wechselt.
Dem Artikel in der Welt mag ich gerne zustimmen, wobei mir scheint,
„…so ein bischen Hölle…“ hat auch er, so wie viele von uns, schon zu Lebzeiten abbekommen. Eingesperrt in einen Körper, in dem er sich nicht wohlfühlte, einer Vorstellung von eigener Kindheit hinterherrennend, die er nicht erlebt hatte und nie nachholen konnte, geflüchtet in eine Scheinwelt.
Und die Welt flüchtet gerne mit, Jackson ist doch einfacher als Thema als eine Erderwärmung von maximal zwei Grad. 🙁
Genau dieser Artikel sagt aus, was ich über diesen ganzen Medien-Zirkus (wohlgemerkt, Medien-Zirkus, nicht den Verstorbenen) denke:
http://www.welt.de/vermischtes/article4080942/Michael-Jackson-hat-ein-bisschen-Hoelle-verdient.html
Seine Musik war -zumindest die der 80er Jahre- richtig gut. Später wurde es mir zu kommerziell. Dem Ende hatten wir nun beiwohnen müssen …
also, ich stimme Dir zu, denn ich denke auch, dass paris zu nix gezwungen wurde, und vll.noch Geld dafür erhält…
http://weblog.hundeiker.de
@sabs: nun, bei der trauerfeier für meinen Vater, war ich definitiv authentischer, ich weiß leider wie das ist, mit 14 den Vater zu verlieren. Aber es handelt sich ja auch nur um meine subjektive Meinung, also.
Nun, was ist denn in so einer Ausnahmesituation athentisch? das ist doch nicht vergleichbar, weil eh individuell verschieden…
MJ hätte nicht gewollt, dass seine Kinder da auf der Bühne stehen!
Die ganze Familie (mit ausnahme der Kinder) hat sich hinter grossen Sonnenbrillen versteckt, bei den Frauen kamen noch Hüte hinzu.
Und die Kinder, die MJ immer so gut verborgen hat, die stellt man ins Rampenlicht?
DAS ist nicht in seinem Sinne gewesen
Da wurde eine neue Lisa-Marie inzeniert, das ist alles!
Nachtrag:
Achja, die Familie wollte auch gerade mit Hinblick auf den ausstehenden Sorgerechtsstreit Einigkeit demonstrieren, und wie gut sie doch den Drei Kindern beistehen und sie umsorgen.
Vllt war es dem Mädchen wirklich ein Bedürfnis, nur frag ich mich, war es auch aus eigenem Antrieb? Die Kinder standen nie im Vordergrund, und man hat es dem Kleinen sehr schön angesehen, wie er sich immer hinter seiner Karte versteckt hat.
Ich hab mich gewundert, warum der Sarg nicht aufging, und MJ seine Kinder versteckt hat, gewünscht hab ich es mir.
Achja, und zu den ganzen Kommentaren hier, die behaupten, man muss den Kindern den Abschied lassen:
Ja, muss man! Das is wichtig!
Aber das hatten die Kinder doch auf der privaten Bestattung.
Vllt war es ihre Entscheidung da mit hinzugehen, aber ich denke, dass die Kinder noch nicht entscheiden können, ob es gut ist, sich derart in der Öffentlichkeit zu zeigen
So, nu mach ich hier wirklich schluss 😉
Ich hab mir eben extra mal online das Video angeguckt, um mitreden zu können. Egal, ob die Kleine das wollte oder nicht, so wie die alle an ihr rumgezerrt haben, sah das Ganze extrem inszeniert aus und nicht besonders menschlich. Traurig irgendwie.
In „Dead like me“ meinte einer der Reaper zu einem Geist, der seiner Beerdigung beiwohnen wollte: „Beerdigungen sind fuer die Lebendigen – nicht fuer die Toten!“
Wenn es dem Kind hilft, soll es so lange darueber sprechen wie es mag.
Das Kind kann noch „etwas fuer den Papa tun“, ist mit eingebunden in die Zeremonie und steht nur passiv daneben.
Wenn das Kind oeffentlich etwas sagen darf, gehoert es dazu und fuehlt sich in seinen Gefuehlen ernst genommen.
Ich halte es fuer einen schoenen Brauch, dass sich auch die Kinder derart von ihren Angehoerigen verabschieden duerfen.
Wenn man vor der ganzen Welt erzaehlen kann, wie toll man den Verstorbenen fand und wie sehr man ihn vermisst, fuehlt man sich, als haette man dem Verstorbenen noch etwas Gutes getan.
Warum sollte es den Kinder nicht genauso gehen?