Frag doch den Undertaker

Parte und Sterbebildchen

orgel

Hallo, Tom,

ein Bekannter aus Österreich hat einen Trauerfall zu beklagen. In seinem Posting auf facebook verlinkt er einen „Partenkasten“, wohl eine Art Kondolenzbuch.
Ich habe diesen Begriff noch nie gehört, offensichtlich ist er österreichisch. Kannst du etwas zu Verwendung, Herkunft und Wortbedeutung sagen? Gerne kannst du unter Nennung meines Vornamens einen Blog-Artikel draus machen, wenn du magst.

LG
Ralf

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Die Parte, der Partezettel oder auch Partenzettel ist im süddeutschen Raum und in Österreich die schriftliche Benachrichtigung über den Tod einer Person.
Der Begriff kommt aus dem Französischen und leitet sich von faire part („mitteilen“) bzw. donner part („Nachricht geben“) ab.

Parten enthalten neben den Namen und Lebensdaten der verstorbenen Personen oft auch die Termine von Trauerfeier, Totenmesse und Beerdigung.

Diese Mitteilungen können per Post versandt werden, hier kennen wir aus Deutschland eher den Begriff Totenbrief, oder auch öffentlich an Partenbrettern oder Partekästen ausgehängt werden.
Der Nachname Parteschläger bzw. Partenschläger leitet sich hiervon ab und bezeichnet denjenigen, der als eine Art Leichenbitter diese Aushangzettel an die Tafeln anschlägt.

Partekästen finden sich in Süddeutschland und Österreich an Straßenecken, an Rathäusern, bei Bestattern und an den Friedhöfen.

Partezettel dienen auch dazu, im Anschluß an die Trauerfeierlichkeiten den Anwesenden als Andenken überreicht zu werden. Vor allem im Rheinland ist hier die kleinere, für das Gebetbuch bestimmte, Version, der Totenzettel oder das Sterbebildchen bekannt.
Parte und Sterbebildchen werden heutzutage oft mit einem Bildnis des Verstorbenen, fast immer mit christlichen Symbolen und oft auch mit Bildern mit christlichem Hintergrund versehen.

Waren Parte und Sterbebildchen früher oft üppig verziert, sind sie heute eher schlicht und sachlich gehalten.

Österreichische Parte sind zumeist hochformatig DIN-A-4 groß, süddeutsche DIN-A-6 und Sterbebildchen A7.

Mehr dazu findet man schon im Bestatterweblog unter diesem Link hier: http://bestatterweblog.de/partezettel/

Eine Online-Parteseite mit landesweiter Suchfunktion bieten die österreichischen Bestatter unter diesem Link hier: http://www.bestatter.at/5/index.asp?sid=985724118&id=25

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    Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 22. November 2013 | Revision: 12. Januar 2022

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    shivling
    11 Jahre zuvor

    Ich halte die Sterbebildchen für eine der schönsten Traditionen des Trauerrituals überhaupt: Beim Ausräumen des Haushalts meiner Mutter fiel mir ihre Sterbebildsammlung in die Hände; wieviele Leute waren da dabei, an die ich mich in meinem Leben sonst mangels Anstoßes wahrscheinlich nie wieder erinnert hätte… Die Sätze in den Traueranzeigen wie „wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren…“ bleiben doch meist bloße Floskeln! Aus den Augen aus dem Sinn. Wenn man aber an einem unbeachteten Örtchen die Sterbebilder sammelt und vielleicht einmal im Jahr durchschaut, vergißt man gerade entferntere Begleiter des eigenen Lebens nicht. Und dann kann ein Sterbebildchen auch völlig losgelöst von christlichem Hintergrund seinen Sinn machen. Man ersetze einfach das einleitende „Im Gebet an…“ durch ein „In Erinnerung an…“.




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