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Radio

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Manche haben es ja schon mitbekommen, daß ich in den vergangenen Monaten mehrere Dutzend Male im Radio zu hören war. Das öffentliche Interesse am Buch zum Weblog ist doch recht groß.
Solche Radio-Interviews würden vor allem die großen Sender immer gerne in ihren eigenen Studios machen, weil da dann die Tonqualität am Besten ist, aber ich scheue meist die Fahrerei, denn für drei Minuten Interview ist mir das zu aufwendig.

Da meine Stimme auch über das normale Telefon ganz brauchbar klingt, machen wir das also immer übers Telefon.
Meistens läuft das so ab, daß einer der Radiomacher, zumeist ein Redakteur, beim Verlag oder der Agentur anruft und ein Interview anfragt. Agentur oder Verlag fragen dann bei mir nach ob ich das machen möchte und stellen den Kontakt her. Dann ruft der Radiomensch hier an und wir besprechen das Thema und die sonstigen Fragen.

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Im Rahmen dieses Gesprächs wird dann auch ein Termin für eine Vorbesprechung ausgemacht. An diesem Termin werde ich wieder angerufen und es werden alle Fragen einmal durchgesprochen. Das soll mir Gelegenheit geben, mir die passenden Antworten zu überlegen und der Interviewer entwickelt aus diesem Gespräch dann die Anschluß- und Abschlußfragen.

Man kann sich vorstellen, daß man als Blogger, trotz der inzwischen gesammelten Erfahrungen, ganz schön aufgeregt ist, wenn dann der Tag und die Stunde des eigentlichen Interviews näher rücken.
Ist der Köter leise? Bleiben die Katzen ruhig? Habe ich die große Ding-Dong-Uhr angehalten und sind Handy und Computer stummgeschaltet?
Meine liebe Frau hat sich einen Klingelton verdient, der da laut und deutlich kräht: „So ein kleiner Klugscheisser!“
Und natürlich hatte ich bei einem der ersten Interviews ausgerechnet das Handy vergessen und während ich eine besonders geschliffene Antwort gab, krähte es aus dem Hintergrund immer wieder „So ein kleiner Klugscheisser!“

Das passiert natürlich nur einmal, beim nächsten Mal passt man da besser auf.

Manche Interviews werden aufgezeichnet und dann erst geschnitten und später gesendet. Das ist etwas leichter, denn da kann man sich auch mal verhaspeln oder Blödsinn reden, die schlechten Sachen werden einfach rausgeschnitten. Anders ist das bei den Live-Interviews.

Während bei den aufgezeichneten Interviews oft später im Radio ein ganz anderer Gesprächspartner zu hören ist, der tut dann nur so, als ob er mich fragt und liest in Wirklichkeit nur die Fragen vor, die sein Redakteur vorher mir gestellt hat, ist bei Live-Sendungen auch wirklich der richtige Gesprächspartner dran. Aber auch die stellen dann nur die vorher mit dem Redakteur abgesprochenen Fragen.
Das bedeutet, daß das Interview im Grunde immer von einem erfahrenen Journalisten geführt wurde, es aber im Radio ruhig von den dort oft beschäftigten Gute-Laune-Leuten gebracht wird.

Man sieht, es steckt auch in einem zweiminütigen Interview ein ganz enormer Aufwand und es wird insbesondere mir (ich merke das aber auch meinen Gesprächspartnern immer an) immer auch etwas Lampenfieber ausgelöst.

Da freue ich mich dann immer ganz besonders, wenn der zuständige Redakteur meine Bitte und sein Versprechen erfüllt und mir einen Sendungsmitschnitt als MP3-Datei zusendet.
Denn nicht immer liegen die Radiosender hier in meiner Nähe oder gehören zu meinem bevorzugten Hörvergnügen.

Ärgerlich finde ich hingegen, wenn ich nach diesem ganzen Aufwand, für den es auch nichts gibt -man macht das aus Reklamezwecken einfach mit- dann vergessen werde und keinen Sendungsmitschnitt bekomme. (Hallo SWR, Das Ding, ihr seid gemeint).

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(©si)