Jetzt spricht mal der Fachmann!
Da diskutieren hier doch einige nun, ob man bei 140 km/h tödlich verunglücken kann, oder ob vielleicht 210 km/h eher tödlich sind…
Einen herzlichen Glückwunsch an alle, die schwere Unfälle schon mal überlebt haben, ich weiß wovon ich rede, ich habe selbst zwei sehr schwere Unfälle sogar unverletzt überlebt.
Aber lasst Euch von einem Fachmann gesagt sein:
Unter den Unfalltoten, die wie hier schon zu versorgen hatten, waren sowohl welche, die sich mit 250 km/h an einen Alleebaum geschossen haben, als auch solche, die mit weniger als 40 km/h verunglückt sind.
Es kommt immer auf die Umstände und das Umstehende an.
Hashtags:
Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:
Irgendwie freu ich mich grad auf die Anzeige auf der Weblog-Hauptseite
„Auch noch frisch:
Leichengift“
hehe
im aktuellen Podcast, was ist aus den Entertainment Studios geworden? Auf einmal weg?
Was machen die denn, ich dachte du machst den Podcast bei dir?
Oder hat deine Bestattungsfirma jetzt auch eine Tochterfirma? 🙂
Yep… Da kann ich nur zustimmen. Mein Freund hat mein Auto auch bei 160 über und durch mehrere Meter Lärmschutzwand, eine Notrufsäule und einige Meter Leitschutzplanke geschossen und ich bin heute Renault und dem Glück dankbar, dass ihm überhaupt gar nichts passiert ist…
Aber das hätte auch ganz anders ausgehen können…
Wie jeder in der Fahrschule gelernt haben dürfte: Mit 30 km/h nicht angeschnallt gegen ein festes Hindernis – das kann schon zu viel für den menschlichen Körper sein.
Muß sich ja nicht gleich immer alles überschlagen wie bei „Cobra 11“ im Fernsehen. Und selbst da sehen wir, daß Leute aus Autos aussteigen, die weit über 150 fuhren…
Tom, magst Du etwas mehr von Deinen Unfällen erzählen? Mich hat mal (als ein hinterher betreten guckender Vertreter von der Einfahrt direkt auf die Überholspur der Autobahn und nur wenige Meter vor mich zog) eine geschickt platzierte Leitplanke gerettet, als bei einer Notbremsung mit einem Dienstwagen die Bremsen etwas schiefzogen und ich gut 20m mit den Reifen am Bordstein (war auf einer Brücke) und der Tür an der Leitplanke langschrammte.
Hinterher waren gewisse Ähnlichkeiten zwischen dem Übergang Kotflügel-Fahrertür und so einer flachen Fischkonserven-Dose, die man mit einem Metalldingens öffnet bzw. aufrollt, nicht zu leugnen…
Ich denke, der gravierendste Unterschied zwischen jemandem, der mit 40km/h und jemandem, der mit 240km/h an einem Hindernis zerschollen ist, dürfte das Häkchen im Bestattungsauftrag hinter „Offene Aufbahrung erwünscht“ sein.
Dazu muss man aber auch die Kehrseite sehen. Ich bin schon 40 sowie 250 gefahren und es hat nicht geknallt. 😉
Ich war schon bei zwei tödlichen Unfällen als erster Unbeteiligter dabei und es reicht mir dicke. Am Ende ist es sowieso ein Spiel der Wahrscheinlichkeiten und unterliegt alles den Gesetzen des Chaos. Man kann bei 20 km/h an etwas total Dummen sterben oder bei 250 km/h an seiner eigenen Dummheit. Am Ende spielt die Geschwindigkeit oft nur eine Nebenrolle.
Und für alle, die das noch nicht kennen: Das hat mit dem Fernsehen wenig zu tun, denn im Gegensatz zu den aus Film und Fernsehen bekannten Fahrzeugen haben die in der BRD zugelassenen Straßenfahrzeuge keinen Aufschlagzünder und beinhalten daher kein mobiles Krematorium mit Bonusfeuerwerk. Stattdessen verwandeln sie sich in ein der Ausgangsgeschwindigkeit angepasstes modernes Kunstwerk mit unangenehm Schwerverletzten, grauenvoll Sterbenden oder zerquetschten Toten im Mittelpunkt der Installation. Und das ganze ist an sich stets appetitlich noch in irgendeiner Weise unterhaltsam.
Ich selbst bin auch jemand mit einem sportlichen Fahrstil, aber nur, wenn ich allein bin, denn ich liebe das Gefühl der Geschwindigkeit und kenne das Risiko, aber ich würde niemandem das Risiko aufzwingen. (Bevor das Gegenargument kommt: Ja, ich nehme Rücksicht auf andere Fahrer und vermeide es, andere Fahrer zu gefährden. Ich verfluche sie nur bei Bedarf. 🙂 )
Die Ganze Diskussion ist daher aus meiner Sicht weder sinnvoll noch erheiternd.
Es wundert immer wieder [b]wie[/b] sehr die Auswirkung von Geschwindigkeiten von den meisten Menschen unterschätzt werden. Vergleichen wir es mal mit dem Fall aus einer beliebigen Höhe…
Nach einem Fall von etwa 1,1 Sekunden haben wir eine Geschwindigkeit von sagenhaften 40 km/h erreicht und dabei einen Weg von etwa 6,3 m zurückgelegt. Unten wartet in der Regel allerdings nicht das Springerbecken, sondern eher ein Betonpfeiler. Nur das Verformungsverhalten des Fahrzeugs sorgt dafür, das der angeschnallte Fahrer noch Chancen hat ganz gut aus der Sache herauszukommen.
Wenn man die selbe Berechnung mit 140 km/h macht, kommt man auf eine Höhe von 77 m. Würde jemand ernsthaft davon ausgehen einen Sturz aus dieser Höhe in seinem Auto überleben zu können?
Ganz wesentlich ist immer die Art des Aufpralls. Wenn man ungebremst auf eine feste Barriere auffährt sind auch vermeintlich geringe Geschwindigkeiten sehr kritisch. Nur ein langer Bremsweg (sprich nachgiebigere Hindernisse) können einen bei 140 km/h noch das Leben retten. Da hilft auch die ganze Sicherheitstechnik in den Autos nicht mehr.
Also mich wundert es fast, dass es hier so vernünftige Ansichten zu der Sache gibt. Allgemein findet man ja auf den meisten Seiten im Netz entweder nur das eine oder das andere Extrem.
Ich persönlich bin jemand, der im Jahr geschäftlich um die 60.000 km zurücklegt (mit wechselnden Fahrzeugen), dazu dann noch um 10.000 privat und ebensoviel auf dem Motorrad.
Ich sehe es auch so, dass das wichtigste was die Sicherheit betrifft nicht die Geschwindigkeit ist, sondern das Vorausschauende Fahren.
Speziell auf der Autobahn ist es wichtig, den Riecher dafür zu haben, ob „der da vorne hinter dem LKW“ ein Kandidat sein könnte, der jeden Moment heraus zieht, wenn man auf selber Höhe ist oder nicht.
Auf den meisten Autobahnabschnitten hat man die weite Veraussicht und kann es dementsprechend gut einschätzen, egal ob man mit 140, 200, 250 oder 300 daher kommt.
Das Problem, dass einige einfach rausziehen, ohne in den Rückspiegel zu sehen und einen Schulterblick zu machen (bzw. allgemein den Nachfolgenden Verkehr zu wenig beobachten) hat man bei jeder Geschwindigkeit.
Allerdings sehe ich es auch so, dass man keinen Stress beim Fahren haben sollte. Die Geschwindigkeit, bei der man sich wohl fühlt und bei der man einen Überblick behalten kann ist die richtige für einen selbst auf unbeschränkten (Autobahn)Strecken.
Für mich selbst ist es bisher die Geschwindigkeit „Go“. Allerdings hatte ich auch schon Autos Kilometerweit vor mir, die 220 fuhren und nicht nach rechts wechselten obwohl Kilometerweit frei war. Ich denke dies lag daran, dass dem Fahrer vor mir die Übersicht gefehlt hat um einen Spurwechsel durchzuführen, oder zu realisieren, dass ein schnellerer hinter ihm ist und er nach rechts sollte.
Ist in diesem Fall ein extremes Beispiel, allerdings genau so gut auf „normale“ Geschwindigkeitsbereiche zu übertragen. Ob dem Fahrer nun bei 100, oder 200 oder eben 220 der Überblick fehlt, macht keinen Unterschied. Er ist so damit beschäftigt, das Auto auf der Strasse zu halten, dass er nicht mehr in den Spiegel sehen, oder auf unerwartetes reagieren kann.
Also nominell in dem Fall, für ihn persönlich ist die Geschwindigkeit zu hoch.
Auf Landstrassen ist die Problematik wieder eine andere. Dort ist bei überhöhter Geschwindigkeit meist das Problem, dass (unübersichtliche) Kurven geschnitten werden. Dies lässt im Zweifelsfalls weder einem selbst noch einem Entgegenkommenden die Chance auszuweichen. Meine Meinung ist dabei deshalb, dass man nie schneller fahren sollte, als es die eigene Spur zulässt. Egal wie übersichtlich die Strasse zu sein scheint.
Was man allgemein sagen muss, ist, dass jeder der mal so wirklich die Sau auch auf kurvigem Terrain rauslassen will, doch mal auf eine ordentliche Rennstrecke gehen soll (den Nürburgring würde ich hier wegen mangelnder Auslaufzonen, einer extrem unübersichtlichen Streckenführung und gemischtem Fahrbetrieb (Autos, Motorräder, Busse, LKWs fahren gleichzeitig) ausschliessen).
Hier kann man relativ sicher [b]erfahren[/b], wo die eigenen Limits und die des Fahrzeugs liegen. Noch sicherer geht es üblicherweise bei einem Sicherheitstraining.
Das Fahren, egal mit was, darf, soll und meiner Meinung nach, muss Spass machen. Man muss nur wissen, wo es anfängt und wo dann die Schwelle ist, wo die diversen Grenzen sind: Für die Stvzo, einen selbst und meist danach erst für das Fahrzeug.
Je besser man es weiss, umso sicherer bewegt man sich auch in ungewohnten, unübersichtlichen, oder extrem kritischen Situationen.
@ Dennis bzw. 8 kann ich nur sagen, dass diese Ansicht auch gut ist. Schnell wo man weiss, was auf einen zukommt. Wenn man dabei so fährt, dass man die Radarfalle erblickt, bevor sie einen „erblitzt“, ist es die richtige Geschwindigkeit.
@Markus: Wenn ich bei Tempo 250 Beifahrer bin, möchte ich danach nicht, dass jemand meine Kehrseite sieht.
@11: Das hängt vom Fahrer ab. Ich hatte schon diverse Damen auf dem Beifahrersitz, die erst gemerkt haben, dass die 250 erreicht sind, als ich gefragt habe, ob sie gerade den Ruck bemerkt haben. (Eben wenn der Wagen in den Begrenzer läuft).
Bis dahin gibts nichts, danach gibts Tiernamen.
Also für jeden der darauf steht Tiernamen zu bekommen: Ein Auto kaufen, das 250 fährt und dann mit einer Dame das ausfahren und fragen ob sie den Ruck gerade gemerkt hat.
Bin ich froh, dass eine 87er Corvette keinen Begrenzer hat!
😉
@Tom: Du bist ja mal Cool…… Weiss ich zwar schon seit zwei Jahren, aber ich muss es noch mal erwähnen….. Das hilft in dem Fall bei einigem…
Übrigens hast du dann auch noch ein schönes Mäusekino 🙂
(Das hatte ich mir damals in Den Ascona eigebaut von nem Kadett GSI im Eindruck des Kinos vom Senator und von Knight Rider 🙂
Mein erstes kleines Auto, gekauft und vor der Schrottpresse gerettet für den Gegenwert einiger Wochen Hilfsarbeiten, konnte in der Ebene und bei den richtigen Windverhältnissen die Tachonadel bis 2° über die 140 km/h-Marke drücken. Die Verwandtschaft zur Ente war nicht zu überhören, auch das Fahrverhalten war durchaus entenartig, aber ich habe mich in dem Auto immer sicher gefühlt und das Gaspedal gnadenlos durchgetreten, wo das erlaubt war. Den einen oder anderen Unfall gab es natürlich, bei 70 km/h zwischen Alleebäumen hin und her zu schleudern ist nicht wirklich lustig, und die Motivation, dem A…., der einen abgedrängt hat, denselbigen weit aufzureißen, ist danach extrem hoch. Aber den schwersten Unfall in dem Auto hatte ich bei unter 30 km/h, als ich auf Glatteis gegen eine Anhängerkupplung eines Vans krachte. Sehr viel verbogenes Blech, sehr viel Adrenalin vergossen, nicht ein Kratzer bei den Insassen.
Einige Zeit vorher, mit noch feuchter Tinte auf dem Führerschein, habe ich „mal eben“ Vaters Auto in einen wirtschaftlichen Totalschaden verwandelt — bei ca. 10 km/h Restgeschwindigkeit gegen einen sehr schweren Unfallgegner. Vater saß daneben und hat nur gesagt: Den hätte ich auch getroffen. Puh!
Im Zivildienst „durfte“ ich mal mit einem fast fabrikneuen „Billig“-Auto aus deutschen Landen über die Autobahn fahren, theoretisch wären ca. 150 km/h möglich gewesen, nach einem Kilometer bei 140 km/h habe ich dann aufgrund des Fahrverhaltens spontan beschlossen, diesen Seelenverkäufer nicht schneller als allerhöchstens 120 km/h zu bewegen, und überhaupt nur unter Zwang noch einmal in den rollenden Sarg einzusteigen. Schließlich hatte ich nicht vor, dem örtlichen Undertaker zu mehr Umsatz zu verhelfen als absolut nötig.
So habe ich fast den gesamten Rest des Zivildienstes einen abgehalfterten Klein-LKW vom selben Hersteller bewegt, der trotz astmatischem Motor und Bremstechnik aus dem Mittelalter wesentlich sicherer fuhr — bis auf den einen Tag, an dem mir ein netter Mensch die gesamte Fracht hinter(!) die Hinterachse packte und die Vorderräder auf der Landstraße bei 70 km/h plötzlich den Bodenkontakt verloren. Erstaunlich, wie viel Fracht man mit genügend Adrenalin im Blut und ohne Ladewerkzeuge, mit bloßen Händen und dem klapprigen Wagenheber quer über die Ladefläche bewegen kann. Auch hier ging der Bestatter leer aus, denn den Belader habe ich danach nicht wiedergesehen, so gerne ich ihn auch mit dem Wagenheber bekannt gemacht hätte.
Mittlerweile fahre ich ein altgedientes Auto, dass haarscharf an der 190km/h-Marke vorbeischrammt, das für sein Gewicht eigentlich viel zu viel Leistung hat, und das meinen Eltern mit Sicherheit einen Besuch des Bestatters verschafft hätte, hätte ich es mit frischem Führerschein gefahren. Den Elchtest bei über 60 km/h „durfte“ ich dank eines tief schlafenden Mitbürgers in dem Auto schon fahren, und ich bin den Ingenieuren extrem dankbar für das sehr gutmütige Fahrverhalten aus Zeiten, in denen man noch gute Fahrwerke baute, statt sich auf Software zu verlassen, die an den Bremsen eines mittelalterlich gefederten Fahrzeugs herumfummelt. Die möglichen 190 km/h habe ich auch schonmal erfahren, und obwohl sich das Auto bei der Geschwindigkeit noch genauso gut anfühlt wie bei 120 km/h, ist mir diese Geschwindigkeit schlicht zu riskant. Auf Deutschlands Autobahnen sind einfach viel zu viele Leute unterwegs, die offensichtlich Spiegel und Blinker für absoluten Luxus halten und Geschwindigkeiten, Abstände und Bremswege nicht einschätzen können oder wollen. Bei 120 bis 140 km/h habe ich mehrfach Situationen durch Vollbremsungen oder haarsträubende Ausweichmanöver gerade eben so noch retten können, und ich weiß, dass ich in allen Fällen bei 180 km/h keine Chance gehabt hätte, den tötlichen Unfall zu vermeiden. Also fahre ich in aller Regel nicht schneller, als mein erstes kleines Auto fahren konnte, trotz dreieinhalbfacher Motorleistung.
Der Sensenmann hat in den letzten Jahren in meiner Familie ohnehin viel zu viel geerntet.
Tux2000
Lebe auch noch nach Unfall bei 110 km/h auf der Autobahn mit ca. 7 bis 10 x Überschlagen.
Meine Tochter wäre nach heutigen Vorschriften – Kindersitz – tot, denn ich hätte sie geköpft. 🙁
Wie gut, dass es diese Vorschrift 1978 nicht gab. 😀
1.) Es kommen mehr Menschen im Haushalt zu Tode als im Straßenverkehr.
2.) Wer gern schnell fährt dem sei es gegönnt. Gefährlicher sind für mich die Linksspurenschleicher oder die Autobeweger die einen LKW mit 105 km/h überholen wollen und gerade dann hinter diesem ausscheren wenn man so schön mit 240 km/h angeschwebt kommt und einen dann volle Kanne ausbremsen grrrrrrrrr.
3.) Oder Verkehrsteilnehmer die nicht in der Lage sind rechtzeitig zu reagieren und Fahrzeugen mit Sondersignalen Platz zu machen. Die würde ich generell kein Auto mehr führen lassen.