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Daniela und Beat -II-

Es ist noch viel zu früh, da klingelt es schon und ich schlüpfe nur in eine schwarze Jogginghose, streife mir ein T-Shirt über und gehe nach unten. Wenn das wieder nur irgendein indischer Pizzazettelverteiler ist, der unseren Briefkasten nicht gefunden hat, bin ich fest entschlossen Indien durch eine sofortige Handlung davor zu bewahren, China in zwölf Jahren als bevölkerungstärkstes Land zu überholen.

Aber da steht kein schmächtiger Schwarzhaariger, sondern eine zierliche Blonde, Daniela ist gekommen.
Ihr Mantel ist vom Regen ganz durchweicht, ihre Haare sind klitschnass und in der Hand hält sie einen kleinen, etwas verschossenen Lederkoffer.

„Ich wollte die Sachen für Beat bringen.“

„Kommen Sie herein, Sie sind ja ganz naß“, sage ich und bugsiere Daniela in mein Büro. Dort nehme ich ihr den Mantel ab und hänge ihn nebenan auf den Kleiderständer, den ich vor die Heizung schiebe. Ich hoffe mal, daß der Mantel die Hitze auch aushält, kurz nach der Wende hatte ich so etwas schon einmal gemacht, was mir der Mantel eines Trabifahrers nicht verzieh und sich aufgrund seiner thermoplastischen Materialeigenschaften knisternd und nach Plastik stinkend in eine Radkappe oder so etwas Ähnliches verwandelte.

Aus einem Regal greife ich ein Handtuch und bringe es Daniela: „Trocknen Sie sich erst mal die Haare, sie werden sonst noch krank.“
Dann gehe ich Kaffee machen.

Als ich wieder ins Büro komme, hat sich Daniela aus dem Handtuch eine Art Turban gebunden. Meine Frau macht das auch so, ich werde nie begreifen, wie das hält. Vielleicht stecken sich die Frauen das Handtuch mit Nadeln am Kopf fest, viel kaputtgehen kann da ja nicht, Handtücher sind ja robust.

So sitzen wir da und keiner sagt etwas. Bevor die Stille aber unerträglich wird, sage ich: „Na?“
Daniela zuckt kurz zusammen, sie war mit ihren Gedanken offenbar ganz woanders, obwohl sie mich die ganze Zeit angesehen hat. Ich bilde mir auf sowas aber schon lange nichts mehr ein, soviel gebe ich nicht mehr her, als daß sich Frauen mit Blicken an mir festsaugen.

Sie nimmt den Koffer, der neben ihr auf dem Boden gestanden hat und fragt: „Wollen Sie da mal einen Blick hineinwerfen? Ich weiß nicht, ob ich alles habe. Mir ist so, als hätte ich irgendwas vergessen.“

Ich nehme den Koffer, den die junge Frau für ihren Mann gepackt hat. Diese Sachen sollen ihn also auf der letzten Reise begleiten.
Ich öffne ihn aber nicht, habe ihn auf meinen Knien stehen und überlege, wie es weitergehen soll. Soll ich nun nachschauen, die Sachen kommentieren oder was soll ich tun?
Besser ist es, beschließe ich, wenn wir das gemeinsam zu Beat bringen, aber ich möchte, daß Daniela zuerst Kaffee trinkt und wenigstens ein paar Kekse ißt. Sie macht mir nämlich nicht den Eindruck, als habe sie schon gefrühstückt.

Wenig später sitzen wir vor dampfendem Kaffee und Daniela kaut brav an einer Puddingschnecke. Die ist zwar von gestern, aber das merkt sie nicht, wiewohl Antonia nachher sicher merken wird, daß da eine Kalorienbombe aus ihrem Arsenal fehlt.
Ich hätte Daniela auch trockenes Heu geben können, sie weiß gar nicht was sie da ißt, sie funktioniert wie ein Roboter.

Unvermittelt sagt sie: „Räto hat angerufen.“

„Wer oder was ist ein Räto?“ frage ich und sie lächelt kurz. „Räto ist mein Schwiegervater.“

„Und zu dem haben sie kein gutes Verhältnis?“

„Überhaupt keins.“

„Das ist wenig.“

„Pfft, der kann mir gestohlen bleiben.“

„Warum sind sie sich nicht Grün?“

„Ach, das ist eine lange Geschichte“, sagt Daniela, nimmt einen Schluck Kaffee und erzählt dann:

„Beat hatte noch einen Bruder, der ist zwei Jahre nach ihm geboren worden und war von Geburt an schwerstbehindert. Er wurde mit offenem Kopf geboren. Wie das aber so ist, bekam er die ganze Aufmerksamkeit der Eltern, die sich praktisch rund um die Uhr um ihn kümmern mußten. Man hatte ihnen gesagt, er würde wohl kaum älter als fünf Jahre werden, so schwer war die Behinderung. Da waren eigentlich alle Organe irgendwie in Mitleidenschaft gezogen.

Aber die Eltern schafften es, den behinderten Bruder so gut zu pflegen, daß er nicht starb. Vor drei Jahren, da war der Bruder 25 Jahre alt, versagten die Nieren dann ihren Dienst. Beats Vater hat von Beat verlangt, daß er seinem Bruder eine Niere spendet. Aber Beat wollte zunächst nicht, aber der Alte gab keine Ruhe und der Druck auf Beat wurde immer größer. Schließlich hat er sich doch bereit erklärt.
Beat wollte das nicht, weil der Bruder trotz der Nierenspende nicht mehr sehr lange überlebt hätte. Bauchspeicheldrüse, Magen, Leber, alles versagte allmählich seinen Dienst. Die ganzen Organe waren überhaupt nicht richtig ausgebildet, es ist ein Wunder, daß der Bruder überhaupt so lange gelebt hat.
Beat mußte dann vor einer Ethikkommission seinen Entschluß zur Organspende begründen. Ja und die Damen und Herren haben der Lebendspende nicht zugestimmt. Die Bereitschaft dazu sei unter Druck zustandegekommen und der Spender sei nicht frei von Zweifeln.
Beats Vater gab ihm natürlich die Schuld daran und über den Streit ist der Bruder dann verstorben. Auch daran trug natürlich Beat die Schuld, ist ja klar. Sie können sich vorstellen, daß der Vater von da an mit Beat nichts mehr zu tun haben wollte.
Ganz aus war es, als dann kurz darauf auch noch Beats Mutter verstarb. Ein Schicksalsschlag nach dem anderen.“

Das ist heftig. Ich weiß zu wenig von Beats Vater Räto, um mir ein Urteil erlauben zu können, jedenfalls könnte ich gut verstehen, wenn er verbittert wäre. Für ihn muß die Möglichkeit einer Nierentransplantation so etwas wie ein Strohhalm gewesen sein, nach dem ja sprichwörtlich der Ertrinkende greift. Und wer am Ertrinken ist, wer in einer Notlage, in einer verzweifelten Situation ist, dessen Sinne sind oft getrübt und der erwartet manchmal von seinen Mitmenschen mehr, als diese leisten können.

„Jedenfalls habe ich von Räto nichts zu erwarten.“ Mit diesem Satz reißt mich Daniela aus meinen Gedanken und sie sagt weiter:
„Am Telefon hat er gesagt, daß er die Kosten für die Beerdigung bezahlt, aber daß er nicht kommen wird.“

„Gibt es sonst noch jemanden?“ frage ich und Daniela schüttelt mit dem Kopf: „Nein, niemanden.“

„Keine Freunde oder Bekannte?“

„Doch natürlich, aber wir sind noch nicht so lange in der Gegend und kennen noch nicht so viele. Sie wissen vielleicht wie das ist, wenn man heiratet, da gehen so manche Freundschaften den Bach runter.“

„Wenn die Trauerfeier ist, was denken Sie, wieviele Leute kommen werden?“

„Keine Ahnung, vielleicht zehn oder zwölf.“

Mir fällt der Koffer wieder ein und ich klopfe auf ihn und schaue Daniela fragend an.

„Ja, wir bringen Beat jetzt seine Sachen.“

Ein paar Momente später stehe ich im Gang nebenan; Daniela ist im Damenwaschraum verschwunden, sie will sich die Haare etwas richten und das Geheimnisvolle tun, was Frauen eben in Damenwaschräumen so zu tun pflegen. Es dauert ein wenig und ich gehe schon mal links den Gang runter zu den Aufbahrungszellen, lasse aber die große Doppeltür offen und stelle den Koffer dorthin, damit Daniela sehen kann, wohin ich gegangen bin.

Seit gestern hat sich ein bißchen was getan. So nackt unter einem grünen Tuch wollten wie der jungen Witwe ihren verstorbenen Mann nicht nochmals präsentieren. Eine Garnitur weiße Unterwäsche haben wir ihm angezogen und ihn in den schwarzglänzenden Sarg gebettet. Mit Kissen und Decke sieht das jetzt schon ganz anders aus, als gestern unten im gekachelten Raum.
Aber so wollte ich es haben. Die Frau soll sehen, wie ihr Mann schrittweise auf den letzten Weg vorbereitet wird.

Wenn dann alles fertig und perfekt ist, dann wird sie -so hoffe ich- loslassen können.

Kein Mensch kann ihr die Trauer nehmen, das will auch keiner. Und erst recht will ihr niemand ihre Erinnerungen nehmen. Wir können auch die Leere in ihrem Herzen nicht füllen und ich kann den leeren Platz an ihrer Seite nicht besetzen. Damit wird sie leben müssen.
Was wir aber tun können ist, daß wir dieses mal eben Weggehen und nie Wiederkommen beseitigen.
Jemanden nach einer Krankheit im Krankenhaus sterben zu sehen, oder zu wissen, daß er dort gestorben ist, das ist eine Sache.
Viel schrecklicher aber ist es, wenn jemand mal eben nur weggeht und dann nie wiederkommt.

Aber er ist ja da. Beat liegt hier vor mir und nun werde ich Daniela an die Hand nehmen müssen, damit sie den Prozess des Abschiednehmens mit mir durchlaufen kann. Diesen Schrecken in ihrem Herzen will ich löschen und durch Ersatzhandlungen auffüllen. Handlungen, die vielleicht auf einen Außenstehenden merkwürdig wirken können, die Daniela aber immer in Erinnerung bleiben werden und die so mithelfen, diese Leere wegzufegen.

Ich höre die Tür und drehe mich um, Daniela kommt und hat den Koffer dabei.
Ihr Schritt ist fester als gestern und sie nähert sich dem Sarg dieses Mal ohne zu zögern.
Dann bleibt sie stehen und ich nehme die Sache in die Hand, ergreife den Koffer und lege ihn am Fußende auf die Decke. Das tue ich bewußt, Daniela soll sehen, daß man da keine Berührungsängste haben muß.

„Kommen Sie, packen Sie mal aus!“ sage ich.

Sie läßt die beiden Schnappschlösser des Koffers aufspringen und klappt den Deckel hoch. Zuoberst liegt eine Hose, ich sehe noch Socken und ein Hemd.
„Ist ja gut, daß wir Unterwäsche da hatten“, sage ich und Daniela ist etwas erschrocken: „Ach Mensch, stimmt ja, Unterwäsche! Daran habe ich gar nicht gedacht.“

„Er hat ja welche“, sage ich und beschließe genau in diesem Moment, Beat jetzt anzuziehen.

Ich stelle den Koffer auf den Boden, nehme die Decke weg und ziehe ihm die Socken an. Das kann man ganz gut alleine machen. Aus den Augenwinkeln beobachte ich Daniela. Nein, sie ist nicht abgestoßen, sie schaut eher neugierig. Dann bückt sie sich, nimmt die Hose aus dem Koffer und reicht sie mir. Sie macht also mit, ein bißchen wenigstens, das ist ja schonmal was.
Ich fange an, die Hose über die Beine zu streifen, auch das geht ganz gut alleine. Man muß an den Knien etwas ruckeln, doch dann kommt der Po und da ist es immer gut, wenn jemand hilft. Also schaue ich kurz in Danielas Richtung und die bemerkt meinen Blick sofort.
„T’schuldigung“, sagt sie und schon ist sie zur Stelle und hilft mir, den Hosenbund über die Hüften zu ziehen.

Für mich ist das nichts Besonderes, ich weiß wie sich Leichen anfühlen. Aber wie wird Daniela darauf reagieren? Bis jetzt hat sie nur am Stoff gezogen, jetzt aber müssen wir ihm das Hemd anziehen und dazu muß man den Verstorbenen anfassen.
Sie soll das aber tun, sie soll im wahrsten Sinne des Wortes begreifen, daß Beat tot ist und nicht nur mal eben weggegangen.

Um einem Verstorbenen ein Hemd anzuziehen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Um es jetzt so einfach wie möglich zu halten und Daniela zu ersparen, daß wir Beat komplett aufrichten und ihm die Arme nach hinten biegen müssen, entscheide ich mich dafür, das Hemd hinten aufzuschneiden.

„Ich schneide das Hemd jetzt hinten auf, dann können wir es ihm besser anziehen“, erkläre ich und Daniela nickt mit großen Augen und meint nur: „Das ist in Ordnung, es ist ja nur zum Liegen.“

Ich knöpfe das Hemd vorne also zu, nur die oberen drei Knöpfe lasse ich offen. Dann schneide ich das Hemd hinten der Länge nach bis unter den Kragen auf. Jetzt kann das Hemd von vorne übergestreift werden. „Stecken Sie ihre Hand durch einen Hemdärmel und dann greifen Sie einfach Beats Hand und ziehen den Arm durch den Ärmel.“

Daniela nickt und wir tun synchron das Selbe, sie links, ich rechts; und immer beobachte ich sie aus den Augenwinkeln, ich will ihr ja auch nicht zuviel zumuten. Doch sie ist tapfer, zögert nicht einmal in dem Moment, als sie Beats kalte Hand berührt.
Drei Sekunden später sind die Arme durch die Hemdärmel gezogen.
Ich erkläre wie es weitergeht: „Sie nehmen jetzt beide Hände und heben die Arme von Beat ganz hoch, dadurch bekomme ich hier oben am Kragen genug Spielraum, damit ich ihn über den Kopf ziehen kann.

Sie hebt, ich ziehe und ganz kurz darauf hat Beat sein Hemd an. Die Seitenteile stopfe ich an den Seiten etwas fest, Daniela knöpft noch zwei Knöpfe zu und zieht das Hemd glatt. Das hatte ich ihr nicht gesagt, das tut sie aus eigenem Antrieb; gut so.

Wir stecken das Hemd noch in die Hose, zupfen nochmal hier und nochmal da, dann lege ich die Decke wieder über den Verstorbenen.
„Sollen wir seine Hände falten?“ frage ich und Daniela überlegt kurz, dann schüttelt sie den Kopf: „Nö, Beat war nicht fromm.“
Ich lege seine Arme auf die Decke, lege die Hände nur ineinander und dann stehen wir da und schauen ihn an.

Daniela macht einen sehr zufriedenen Eindruck.

„Wollen wir jetzt die restlichen Sachen aus dem Koffer holen?“ frage ich und bin erstaunt, als sie den Kopf schüttelt.

„Nein“, sagt sie, „kann ich das heute Nachmittag machen?“

Sie hat die Regie übernommen, das ist genau das was ich erreichen wollte!

Ich ziehe mich auf den Gang zurück und lasse sie mit ihrem Mann allein. Sie steht nur da, schaut ihn an und sie hat begriffen, daß er tot ist. Sie hat ihm seine Sachen gerichtet, so wie eine Frau es tut, wenn ihr Mann auf eine Reise geht.
Es wird seine letzte Reise sein und ich glaube, daß Daniela das jetzt klar geworden ist.

Den Podcast Nr. 21 gibt es hier:
podcast verfügbar

Und klein und in Mono gibt es den hier.

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    Lesezeit ca.: 16 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 22. Februar 2014 | Peter Wilhelm 22. Februar 2014

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    31 Kommentare
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    Micha
    15 Jahre zuvor

    Du hast das schön anschaulich dargestellt; meistens haben wir ja hier nur vom Prozess des Abschniednehmens als ganzem gehört.
    Es ist interessant und berührend, so nah dabei sein zu können, wenn du das beschreibst, die Details zu erfahren, sich das ganze plastisch vorzustellen.
    Schön.

    Renate
    15 Jahre zuvor

    Danke für diesen wirklich wunderbaren Text. Jetzt höre ich mir das auch noch als Podcast an.

    menno
    15 Jahre zuvor

    menno….jetzt hab ich pippi inne augen…..muss wohl nen staubkorn sein….kann ja wohl nicht sein das ich heule….*schnüff*

    Ronald
    15 Jahre zuvor

    Habs nur als Podcast gehört. [color=#FF0000]Einfach klasse[/color].

    Kampfschmuser
    15 Jahre zuvor

    Tom sollte verboten werden. 😉
    Nichtsahnend geht man auf den Blog und verlässt ihn mit Tränen in den Augen.

    Don
    15 Jahre zuvor

    ich kommentiere nier, aber bei deinen phantastischen Artikeln kann ich mich nicht zurückhalten.
    Ich denke du machst einen großartigen Job, sowohl als Autor als auch als Bestatter!!

    Danke!

    Carla
    15 Jahre zuvor

    Vielen Dank für diese wundervolle Geschichte. Die Kollegen werden sich jetzt fragen,
    warum ich schon wieder Tränen in den Augen habe.

    Darf ich trotzdem kurz klugscheissen? „Räto“ schreibt sich ganz gewöhnlich „Reto“.

    Liebe Grüsse aus der Schweiz.

    Avarion
    15 Jahre zuvor

    Ich hätte nie gedacht das ich nahe am Wasser gebaut bin. Aber bei Toms Artikeln muss ich mir regelmässig Feuchtigkeit wegblinzeln.

    Ich hoffe wirklich das wenn mal jemand aus meiner Umgebung stirbt wir auch an einen so guten Bestatter geraten.

    Danke Tom für das Weblog.

    Zunkel
    15 Jahre zuvor

    *schnüff* sehr schön geschrieben 🙂

    15 Jahre zuvor

    @Avarion: Nein, der Räto hier schreibt sich wirklich Räto.
    Aber Du kannst ja mal in Wikipedia RETO eingeben und nachlesen, das habe ich vor der Verwendung des Namens auch gemacht.

    Lori
    15 Jahre zuvor

    Frage an Tom: Kommt da noch ein Teil?

    15 Jahre zuvor

    @Lori:

    Ja, wenigstens noch 2, vielleicht werden es aber auch 3.

    Maeggi
    15 Jahre zuvor

    Aber am genialsten finde ich die kleinen humoristischen Einlagen, oft nur im Nebensatz, die machen das Lesen so trauriger Texte etwas einfacher. Einfach toll geschrieben und erzählt.

    Ronald
    15 Jahre zuvor

    Habe den ersten Teil nun schon 4x gehört und den zweiten 3x. Jetzt einmal sogar quasi als playlist gleich hintereinander. Echt schön. So wie ich das sehe wird da ne gute Stunde draus, wenn alle Teile beisammen sind.

    Gute, ergreifende Unterhaltung aus dem Leben gegriffen.

    Carla
    15 Jahre zuvor

    Ok, ich nehm alles zurück und behaupte das Gegenteil 😉
    Danke für den Hinweis Tom, das wusste ich gar nicht.

    idriel
    15 Jahre zuvor

    [quote]Vielleicht stecken sich die Frauen das Handtuch mit Nadeln am Kopf fest, viel kaputtgehen kann da ja nicht, Handtücher sind ja robust.[/quote]
    *gnihihi*

    15 Jahre zuvor

    Wow, wieder mal sehr bewegend geschrieben. Wirklich ergreifend!

    Ich finde es auch schön wie du den Spagat zwischen der Trauer schaffst und doch einen gewissen Humor behältst.

    Das Handtuch mit Nadeln am Kopf festmachen, kann ja nicht viel passieren…. 😉

    DerBayer
    15 Jahre zuvor

    Aufbau: 10/10P
    Beschreibung: 10/10P
    Tiefgang: 10/10P

    Bitte mehr, das ist echte Literatur!

    Micha
    15 Jahre zuvor

    @21
    Das Problem ist: Stänkerer gibts genug (wobei ich den fies gemeinten Anruf vom Anrufbeantwortergewinnspiel ziemlich witzig finde) und Leute, die einfach nur Stress machen wollen, weil sie es können.

    Die sind die Gefahr. Und schlechte Publicity ist schnell gemacht, grade bei ängstlichen älteren Menschen, die halt nicht jeden Tag hier im Weblog lesen.
    „Nee der macht sich im Internetz über seine Kunden lustig, da gehmer nich mehr hin.“

    Wobei wir natürlich sehen und differenzieren können, dass Tom grundsätzlich respektvoll schreibt, aber auch gerne mal ne böse Spitze fallen lässt.

    Stell dir vor, dein Ehepartner stirbt bei nem Autounfall, und irgendwer, zu dem du eigentlich vertrauen hattest, schreibt im Netz, dass dein verstorbener Partner es nochmal hat richtig krachen lassen.
    Zynismus, wir können drüber schmunzeln, aber einem betroffenen gefällt das vermutlich nicht so.
    Gerade bei so sensiblen Themen ist schnell böses Blut geschaffen, darum ist die Anonymität von Tom eine gute Sache.

    Da kann ihn nämlich keiner am schreiben, und vorlesen :), hindern.

    Peter
    15 Jahre zuvor

    *heul* *schnief*….

    Mike7
    15 Jahre zuvor

    Meine Hochachtung vor deinem sensiblen Umgang mit deinen Mitmenschen. Endlich jemand der verstehen kann ohne fragen zu müssen.

    Du solltest andere Bestatter ausbilden! Jedem sollte nachgelegt werden einen Kurs in Ethik & Mitgefühl bei dir zu belegen.

    Mich erfreut es zu erkennen wenn Menschen ihre Tätigkeit lieben und sie mit der größt möglichen Hingabe nachgehen.

    Mike7
    15 Jahre zuvor

    Selbst wenn deine Identität mal bekannt wird, ich glaube dann hast du eher das Problem dich vor Aufträgen nicht mehr retten zu können, als das keine Kunden mehr zu dir kommen.

    Sensenmann
    15 Jahre zuvor

    Mir fehlen die Worte.

    Sowas von ergreifend und mitreißend geschrieben – unglaublich. Man kann sehr schön nachvollziehen, wie du es Daniela ermöglichst, von Beat loszulassen und wie Daniela damit umgeht.

    Dennis
    15 Jahre zuvor

    Selten habe ich eine Geschichte gehört, die mir ähnlich nahe gegangen ist. Nicht nur wegen der tragischen Umstände, sondern weil mich vieles an meine eigene Familie erinnert hat. Meine Tante wurde schwerbehindert geboren und die Ärzte bescheinigten ihr nur eine kurze Lebensdauer. Das hat bedauerlicherweise einen tiefen Graben in unserer Familie gerissen. Denn meine Tante benötigte eine Rund-um-die-Uhr-Pflege, und das nicht über die 9-10 vorhergesagten Jahre, sondern letztendlich über 42 Jahre, bevor auch sie an Organversagen starb. Meine vier Jahre ältere Mutter fühlte sich ihr ganzes Leben über benachteiligt, da sie zwangsläufig den erheblichen Bedürfnissen ihrer Schwester hintenangestellt wurde. Hinzu kam, dass meine Tante nicht gerade ein Engel war. Nach dem frühen Tod meines Großvaters entwickelte sie sich zur dominanten Person im Haushalt. Meine Großmutter, geprägt von indirekten Schuldgefühlen, richtete ihr Leben komplett nach den Wünschen meiner Tante aus. Meine Mutter konnte das nie verwinden, was bis heute, Jahre nach dem Tod ihrer Schwester, zu einer subtilen Animosität zwischen meinen Eltern und meiner Großmutter führt. Bedauerlich, zumal meine Großmutter ein herzensguter Mensch ist, der sein… Weiterlesen »

    Ulf
    15 Jahre zuvor

    Von Dir würde ich mich wohl bestatten lassen. Aber mittlerweile bin ich so weit, daß Du dann doch in Rente sein wirst.

    15 Jahre zuvor

    Danke! Mehr braucht man nicht zu sagen! 🙂

    MacKaber
    15 Jahre zuvor

    Hätte sich doch der Vater zur Lebendspende anbieten können.
    Das von jemand Anderem zu verlangen ist schon mehr als anmaßend.

    15 Jahre zuvor

    Maaaannnnn!!!
    Ich heul schon wieder!

    (Du machst das so großartig, Tom.)

    Jacky
    15 Jahre zuvor

    Sollte ich mal in diese Situation kommen, dann hoffe ich, auch an einen guten Bestatter zu geraten… großartig gemacht, großartig geschrieben. Einfach ergreifend ohne unnötig pathetisch zu sein.

    Sebastian
    15 Jahre zuvor

    Ich dachte, es wäre etwas besonderes, wenn ich ausnahmsweise hier mal niederschreibe, wie ich wiederholt mit Tränen in den Augen diese Seite verlasse.

    Es ist nichts Besonderes. Und ich kann mich den vielen, schon abgegebenen Kommentaren nur anschliessen – großartiger Beitrag!

    Anonym
    15 Jahre zuvor

    Dass Billigangebote nie wirklich billig sind, wissen wir ja alle.
    Ich bin mir aber sicher, dass außer dem Preis auch die Leistung nicht stimmt – jedenfalls nicht in dieser Hinsicht der Trauerbegleitung.
    Ich weiß, wovon ich rede. Meine Mutter ist ausgebildete Trauerbegleiterin, teils macht sie das sogar unentgeldlich.
    So wie du gerade, Tom – oder gibt es auf der Rechnung am Ende einen Posten „Trauerhilfe“? Wohl kaum, den müsste man dem Kunden erstmal erklären. Sie hat ihn schließlich nicht bei dir bestellt…




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