Frag doch den Undertaker

Reicht ein Bestattergehalt für eine Immobilie?

Erstmal ein großes Lob an ihre Seite, welche mir von Anfang meines Praktikums beim Bestatter bis nun zur Entscheidung zur Ausbildung, oft zur Seite stand. Sie ist sehr spannend und oft ergreifend.
Nun hätte ich eine Frage, ein Bestatter hat mir auf eine Praktikumsanfrage einen Brief gesendet, dass ich mich wenn ich mich ausbilden lassen will, melden solle.
Nun frage ich mich würde ich als Angestellter genug verdienen um eine Eigentumswohnung oder ein Haus zu finanzieren?
Man sagte mir, ich hätte für ein Haus beispielsweise mit rund 2.000 – 4.000 Euro Grundbesitzabgabe zu rechnen.

Tja, Sie schreiben mir nichts über Ihren Wohnort und ich weiß nicht, ob Sie mir aus Österreich, der Schweiz oder Deutschland schreiben, wo die Grundbesitzabgaben unterschiedlich geregelt sind.
So kann ich nicht beurteilen, ob die angegebene Zahl realistisch ist.

Grundsätzlich ist beim Erwerb und der Finanzierung einer Immobilie zu sagen, daß man hier in Steinrente investiert. Immobilien sind relativ krisensicher und wenn das Haus einmal abbezahlt ist, hat man keine Miet- und Tilgungskosten, was einem im Alter dann zugute kommen kann.
Trotzdem verursacht eine Immobilie, neben den Tilgungsraten für die Hypothek auch immer laufende Kosten, wie etwa die Grundsteuer, eine Rücklage für Reparaturen und vieles andere mehr, sowie nicht zuletzt die allgemeinen Betriebskosten für Gas, Strom, Wasser, Abwasser, Heizungswartung, Schornsteinfeger, Anliegerkosten, Heizung usw.
So kann man sagen, daß man auch für eine selbst genutzte Immobilie immer einen monatlichen Aufwand hat, der aber in der Regel geringer ist, als die Miete plus Nebenkosten.

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Man müßte nun wissen, wie hoch diese Beträge sind.

Die Frage, ob Ihr zukünftiger Verdienst zur Finanzierung ausreicht, kann ich nicht beantworten, da ich nicht weiß, wie viel Sie verdienen werden.
In der Ausbildung kann Ihnen ein Betrag zwischen 550 und 1.000 Euro im Monat angeboten werden, das ist regional verschieden.
Gehen Sie aber eher von 390 – 890 Euro aus, im Laufe der Lehrjahre steigend.

Als Berufsanfänger wird man Ihnen zwischen 1.200 und 1.800 Euro anbieten, ab dem zweiten Jahr dann mehr.
In der Regel kommt man später, wenn man gut ist und einen fairen Arbeitgeber hat, auf 2.300 – 3.200 Euro monatlich.

Den Rest können Sie selbst ausrechnen. Verdienst minus alle Ausgaben für das tägliche Leben (Essen, Klamotten, Hobbies, Handy- u. TV-Veträge, Versicherungen usw.).
Der restliche Betrag sollte 25% über der monatlichen Tilgung für die Immobilie liegen.

Sinnvoll ist es auch, einen Bausparvertrag abzuschließen oder durch anderweitiges Sparen ein Grundkapital anzusparen. Je höher die finanzielle Eigenleistung am Anfang ist, umso weniger hoch muß die aufgenommene Hypothek ausfallen.

Lassen Sie sich bei mehreren Hypothekenanbietern beraten und vergleichen Sie die Angebote auch der Bausparkassen sehr genau.
Handeln Sie kräftig und nachdrücklich, versuchen Sie Bearbeitungsgebühren und Bankaufschläge wegzuhandeln!

Auch in der Gehaltsverhandlung mit Ihrem Arbeitgeber sollten Sie Nachdruck beweisen. Es kann nicht sein, daß Sie netto unterm Strich nicht mehr haben als die Grundversorgung von gut 900 Euro!
Jemand, der eine Arbeit im Bestattungswesen aufnimmt, der Tag und Nacht in Bereitschaft zur Verfügung steht und der die dann doch teilweise recht unangenehmen Arbeiten mit Sorgfalt und Würde durchführt, der hat wenigstens -auch als Berufsanfänger- an die 2.000 Euro netto verdient.

Das ist meine Einstellung, doch viele Kollegen zahlen nicht so gut, wenngleich sie es könnten.

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(©si)