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Schranke

Georg ist 58 Jahre alt und hat nur noch ein Auge. Ich weiß nicht, zu wieviel Prozent man dann schwerbehindert ist, aber die Stadtverwaltung ist ja dafür bekannt, daß sie Schwerbehinderten eher einen Arbeitsplatz bieten kann, als private Arbeitnehmer. Das Spektrum an Stellen ist einfach viel größer.

schr.jpg

Den Job, den Georg macht, hat er seit zwölf Jahren und er macht ihn gut. Sein Arbeitsplatz ist ein beheiztes Häuschen mit angegliedertem WC. In diesem Häuschen hat sich Georg für seinen langen Arbeitstag eingerichtet, ein bequemer Sessel, ein Radio, ein Minikühlschrank mit einer Kaffeemaschine oben drauf, eben alles was man so braucht.

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Seine Arbeit besteht darin, immer dann auf einen Knopf zu drücken und dadurch eine Schranke zu öffnen oder zu schließen, wenn ein Bestattungswagen, Gärtnerauto oder ein Steinmetz mit seinem Transporter auf den Zentralfriedhof fahren will. Unberechtigte weist er durch ein mehr oder weniger freundliches Winken ab.

Georg ist nett und das ist mit ein Grund dafür, daß er bei allen Bestattern sehr beliebt ist. Er kennt alle und jeden und ist stets für ein kleines Schwätzchen gut. Von ihm erfährt man so allerhand über die Gepflogenheiten der Konkurrenz und ich selbst füttere ihn seit Jahren gezielt immer mal wieder mit Fehlinformationen, die er treu und brav meinen Kollegen weitererzählt.

Vorgestern Morgen hatte ich ein Schreiben von der Friedhofsverwaltung in der Post. Dem Schreiben war einige schöne grüne Aufkleber beigefügt, die laut Brief jeweils einen RFID-Chip enthalten. Transponder nennt der Friedhofschef das Ding und wir sollen es an die Windschutzscheiben unserer Autos kleben.
Dadurch kann Georg eingespart werden, denn ab März sei die Schranke am Zentrafriedhof so geschaltet, daß sie automatisch öffnet, wenn sich ein Auto mit Transponder nähert.

Am frühen Nachmittag bin ich bei Georg gewesen und das Erstaunliche ist, daß er noch gar nichts von der Änderung wußte, mit ihm hatte jedenfalls noch keiner gesprochen. Mir war es unangenehm, derjenige zu sein, der ihn als Erster darauf ansprach.

Gestern ruft mich ein Kollege an. So gehe das doch nicht und er schlage vor, daß wir Bestatter die Transponder-Aufkleber nicht in unsere Autos kleben. Georg gehe nämlich Mitte nächsten Jahres in Rente und dann wäre es doch immer noch Zeit, die Schranke zu automatisieren.

Na gut, da machen wir mit.
Ich bin ja mal gespannt, wie dieses Kräftemessen mit dem allmächtigen Friedhofschef weitergeht.

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    Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 19. Januar 2008 | Revision: 22. Februar 2014

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    Manja
    16 Jahre zuvor

    Hallöchen,

    das ist ja wirklich heftig. Ich finde es immer wieder fürchterlich, wenn in irgendeiner Abteilung jemand eine schinbar tolle aber nicht wirklich durchdachte Lösung hat. su kurz kann man garnicht denken, ich sga doch meinem 6jährigen auch, dass er bei seinen Ideen den Kopf benutzen soll.

    Ich drück euch die Daumen, dass eure Solidarität was bringt. Es ist schon mal klasse, dass ihr nicht wegschaut.

    jemand
    16 Jahre zuvor

    Der stellt bestimmt die Schranke ab^^

    16 Jahre zuvor

    Dann kommt ihr halt erst wieder mitte nächsten Jahres auf den Friedhof……

    16 Jahre zuvor

    Es bleibt zu hoffen, dass der Friedhofschef nur „vergessen“ hat, Georg zu erzählen, dass er in seinen letzten Arbeitsmonaten überwachen „darf“, ob die Transponder wirklich funktionieren….
    Was ja wirklich interessant wäre – funktionieren die Dinger auch bei Dreck auf der Scheibe/starker Sonneneinstrahlung, Schnee und Eis auf dem Empfänger etc ?

    Anubis
    16 Jahre zuvor

    Morgen,

    na da bin ich auch gespannt. Es ist zwar eine nette Geste sich für den armen Mann einzusetzen, aber viel wird das nicht bringen. Ihr werdet dann eben vor einer geschlossenen Schranke stehn und Eure Verstorbenen nicht auf den Friedhof bringen können. Spätestens nach dem ersten vergeblichem Warten an der Schranke kleben die Transponder in den Autos 😉

    Anubis
    16 Jahre zuvor

    @ hostmam,

    ja das tun sie mit Sicherheit. Diese Dinger sind doch schon seit ewigen Zeiten auf dem Markt und funktionieren zuverlässig.

    16 Jahre zuvor

    Na ja… Eine gewisse Testphase der Transponder, auch wenn noch ein Mensch neben der Schranke sitzt, ist bestimmt nicht falsch! Wenn der Friedhofschef genauso denkt, wäre dies ein Grund dafür, dass Georg davon noch nichts weiß – für ihn ändert sich nämlich nicht viel.

    dante
    16 Jahre zuvor

    Außerdem solltet Ihr Bestatter Euch nicht als Speerspitze zur Einführung dieser RFID-Chips missbrauchen lassen!

    Kristian
    16 Jahre zuvor

    Nun, erstens hat Georg Kündigungsschutz bis zum Dorthinaus und zweites ist das „Einsparen“ unnötig aufgewendeter Mittel eine (verfassungsrechtliche) Pflicht für jede öffentliche Stelle. Hat also alles seine Richtigkeit, auch wenns menschlich hart ist.

    > Außerdem solltet Ihr Bestatter Euch nicht als Speerspitze zur Einführung dieser RFID-Chips missbrauchen lassen!

    Speerspitze ist gut, die Dinger, bzw Vorläufer davon gibts seit Ende des 2. Weltkrieges 😉

    Die ersten RFID-Anwendungen wurden Ende des Zweiten Weltkrieges eingesetzt. Dort diente ein Sekundärradar zur Freund-Feind-Erkennung. In den Flugzeugen und Panzern waren Transponder und Leseeinheiten angebracht, um zu erkennen, ob die zu beschießende Stellung oder die anfliegenden Flugzeuge anzugreifen waren oder nicht. Bis heute werden Nachfolgesysteme in den Armeen eingesetzt …

    Kommentator
    16 Jahre zuvor

    Blindheit auf einem Auge reicht nicht für eine Schwerbehinderung. Damit wird man nur mit schwerbehinderten gleichgestellt. Man erhält 30% G.d.B. Einen Behindertenausweis erhält man ab 50% G.d.B.

    OEM
    16 Jahre zuvor

    Cool, dann kann die Friedhofsverwaltung immer genau sehen wer wann kommt, wie lange er bleibt, wann er wieder geht. Die totale Überwachung und Ihr seid dabei…

    Maulwurf
    16 Jahre zuvor

    …eine ganz andere Betrachtungsweise wäre doch, könnte man den Friedhofschef nicht durch einen Transponder ersetzen, Georg könnte dann mit seinem noch gesunden Auge die Meetings führen und alle anderen müßten sich davor fürchten, na mit welschem Auge durchschaut mich dieser Georg!!!

    caroline
    16 Jahre zuvor

    ich bin jetzt doch einigermaßen geschockt, dass in diesem bestatter-blog, den ich als sehr menschlich geschrieben empfinde, dass ich da auf eine antwort stoße, wo menschen als ‚unnötig aufgewendete mittel‘ bezeichnet werden und deren einsparung eine pflicht sei. es folgen darstellungen von kriegsstrategien, und dass das neue friedhofsschranken-system sich doch bereits im 2. weltkrieg bewährt hätte, um den ‚feind‘ zu erkennen, den es abzuschießen galt.
    und das in diesem blog…
    wie gefühlskalt (und tot) kann man nur sein…

    Anubis
    16 Jahre zuvor

    Ogott, wie kann man auch nur den 2. Weltkrieg erwähnen. Ich komm mir gerade ein wenig vor wie bei Kerner.

    Menschenskind
    16 Jahre zuvor

    Neulich hab ich auf der Autobahn zu viel Gas gegeben und wurde geblitzt.

    DinoHB
    16 Jahre zuvor

    Nur im zweiten Weltkrief waren die Dinger so groß wie ein Koffer. Heute sind die Stecknadelkopfgroß (der Rest ist Antenne) und werden überall draufgebatscht.
    Es haben ja sogar schon mal ’schlaue Köpfe‘ überlegt, ob man aus fälschungsverhinderten Gründen nicht einfach alle Euroscheine RFID-en könnte. Da möchte man doch Taschendib sein und einen Scanner haben. Und jetzt komme mir bitte nicht mit Verschlüsselung und die staatlichen Stellen passen schon auf die Daten/Sicherheit auf. Auch dort arbeiten Menschen. Aber die sind für dich ja nur ‚aufgewendete Mittel‘ mit denen sparsam umzugehen ist.

    sagichnicht
    16 Jahre zuvor

    Interessant dabei dürfte auch sein, wie weit die geschlossene Solidarität der Bestatter reicht.
    „Ich lass Oma bei PE beerdigen. Die anderen gehen ja aus Prinzip nicht mehr auf diesen Friedhof, wo wir schon ein Grab haben.“ …

    16 Jahre zuvor

    @caroline:
    Du übertreibst gewaltig. Nicht Georg soll ersetzt werden sondern sein Arbeitsplatz. Die „unnötig aufgewendeten Mittel“ sind die Differenz zwischen den Kosten für Georgs Arbeitsplatz und denen für eine automatische Lösung. Rein buchhalterisch gedacht und auf sinnvollen Umgang mit Steuermitteln gerichtet. (völlig davon abgesehen würde ich den Mann auch die paar Monate bis zur Rente noch dort absitzen lassen)

    Und was den Weltkrieg angeht ist es einfach eine Tatsache, dass die meisten Innovationen nun mal aus militärischen Gesichtspunkten heraus entstehen und dort zuerst eingesetzt werden. Soll man das jetzt schamhaft verschweigen, weil dies ein Bestatterblog ist?

    16 Jahre zuvor

    ab wann ist die einführung des chips denn geplant? wenn georg in nem jahr in rente geht, ist das vielleicht direkt dafür gedacht.

    habt ihr da mal genauer die friedhofsverwaltung gefragt?

    lg bianca

    Kron.Korken
    16 Jahre zuvor

    Naja, kosten müssen eingespart werden einerseits. Andererseits RFID dafür einsetzen, eine Technik die nicht umsonst HÖCHSTUMSTRITTEN ist…

    ich empfehle dazu mal
    https://www.foebud.org/rfid

    16 Jahre zuvor

    Also sowas, immer diese Einsparungen am Menschen.
    Irgendwann gibt es überhaupt keine Jobs mehr, die man besetzen kann, und dann wundert sich die Regierung über eine hohe Arbeitslosenzahl…

    Chris
    16 Jahre zuvor

    Die hier über die Rationalisierung von Georgs Arbeitsplatz schimpfen wollen bestimmt alle selber am liebsten ihr ganzes Leben in dem Häuschen sitzen und stumpf auf einen Knopf drücken. 😉
    Nein mal im Ernst, es gibt sicherlich sinnvollere Arbeitsplätze für einen Menschen und wenn man sowas durch Technik machen kann, finde ich das gut. Es darf nur nicht dazu führen, dass Menschen wie Georg Arbeitslos zu Hause rumsitzen und sich überflüssig vorkommen.

    Xyl
    16 Jahre zuvor

    Interessant ist das hier alle die eingesparten Mittel als „die Differenz zwischen den Kosten für die RFID-Lösung und der Kosten für Georgs Arbeitsplatz“. Das ist ziemlich kühl und leider auch viel zu vereinfachend gedacht – Georg dürfte ein Gehalt beziehen das nur wenig über dem Satz für Sozialhilfe liegt, die will ja auch bezahlt werden wenn er dann keine Arbeitsstelle mehr findet. Der Einspareffekt dürfte irgendwo bei null liegen, eventuell sogar negativ sein – nur die Kasse aus dem es bezahlt wird ist eine andere. Die Kommune spart also auf Kosten des Landes oder Bundes. Und nebenbei wird einem Menschen die Lebensaufgabe entzogen. Well done.

    Nina
    16 Jahre zuvor

    Erstmal möchte ich caroline in Schutz nehmen. @ Anubis und refu: Thema verfehlt, durchgefallen. Ihr habt ihre Aussage vollkommen falsch verstanden. Ihr geht es nicht darum, dass irgendjemand den bösen 2.WK erwähnt, sondern darum, wie man angesichts der Tatsache, dass hier möglicherweise ein Mensch kurz vor der Rente wegrationalisiert werden soll, in den Kommentaren nichts als – pardon – sinnlose Bemerkungen wie „Es lebe der Fortschritt“ fallen und darüber philisophiert wird, wie alt diese Art der Überwachungstechnik denn nun schon sei (mit einem Seitenhieb auf die Menschenvernichtungsmaschinerie Krieg als solcher, was ich als durchaus gerechtfertigt empfinde, aber für jeden Dreck gibt es ja irgendwelche Liebhaber, so wohl auch für das systematische Töten). Es geht hier nicht um Überwachung, es geht darum, dass möglicherweise einem Mann der Boden unter den Füßen weggezogen werden soll. Und ich meine nicht den finanziellen Boden. Manche Leute sehen durchaus einen Sinn in ihrer Tätigkeit, auch wenn andere (wie hier) abwertend darauf hinabschauen mögen. Ich kann mir die hiesige Kaltschnäuzigkeit nur damit erklären, dass die Kommentatoren wohl allesamt noch so jung… Weiterlesen »

    Mina
    16 Jahre zuvor

    Untergebenen Bescheid sagen, wenn man was an ihrer Arbeitsstelle ändert? Wozu? Das ist nicht üblich – vor allem nicht im Öffentlichen Dienst.
    Abgesehen davon glaube ich auch, dass der Gute noch bis zur Rente in seinem Häuschen sitzen darf. Der Friedhofschef will die Stelle einfach nicht mehr besetzen. Was ein völlig legitimes Ansinnen und auch moralisch nicht verwerflich ist. Der Steuerzahler jammert doch jedesmal wieder über die hohen Personalkosten im Öffentlichen Dienst, aber wehe es werden Stellen eingespart. Entscheidet euch mal, was ihr wollt. Wenig Steuern oder der Öffentliche Dienst als Auffangbecken für alle die woanders keinen Job kriegen.

    Danny
    16 Jahre zuvor

    Vielleicht übernimmt ja auch die Müllabfuhr die Schranke??
    http://www.echo-online.de/suedhessen/template_detail.php3?id=549881

    caroline
    16 Jahre zuvor

    Ich hatte mir vorgestellt, dass Gedanken über und Erfahrungen mit dem Tod zu mehr Respekt gegenüber dem LEBEN führen.

    Newty
    16 Jahre zuvor

    Radiotags, um den Feind abzuschießen? Falsch, durchgefallen. Es ging darum, nicht die eigenen Leute vom Himmel zu holen! Davon, dass man die des Feindes auslesen kann, hat man eigentlich nix – man weiß ja, dass die Radarechos aufm Schirm nicht die eigenen sind 🙂

    Keiner
    16 Jahre zuvor

    Wozu gibt es überhaupt eine Schranke?
    Sowas habe ich noch bei keinem Friedhof gesehen.

    Wittmann
    16 Jahre zuvor

    Soso, den Georg benutzen, um Details über die Konkurrenz auszuhorchen und selber ihn gezielt mit falschen Angaben über die eigene Firma füttern …

    Und Nina und Co. blubbern was von Kaltschnäuzigkeit, weil die RFID-Chips viel interessanter sind als Georg?

    Interessant!

    MiniMoppel
    16 Jahre zuvor

    Es handelt sich hier aber nicht etwa um den NOKIA-Zentralfriedhof?
    Die Methoden wären ähnlich…

    16 Jahre zuvor

    Die die sich jetzt über die eingesparte Stelle beschweren, jammern auch über zu hohe Steuern.

    jemand
    16 Jahre zuvor

    Eine schöne Idee des Kollegen, ich wünsche viel Erfolg!

    Notfalls kann man die Transponder vor dem Aufkleben ja auch, sagen wir mal: einem mechanischen oder thermischen Härtetest aussetzen. So unempfindlich sind sie nämlich nicht.

    16 Jahre zuvor

    Also, dass die Bestatter vor dem einzusparenden Menschen von den Veränderungen erfahren, finde ich kaltschnäuzig gegenüber Menschen die jahrelang ihren Job machen.

    16 Jahre zuvor

    @rainer

    schlechter Stil und mangelnder Anstand ist eben kein Vorrecht von Nokia.. – leider.

    jemand
    16 Jahre zuvor

    Rast ihr dann durch die Schranke wenn sie dann nicht schnel´l genug aufgeht wenn sich das durchgesetzt haben sollte ]:->

    Kristian
    16 Jahre zuvor

    > wie gefühlskalt (und tot) kann man nur sein…
    Ja, es ist wirklich unmenschlich, sich vorzustellen, dass jemand mit Kündigungsschutz bis zum Dorthinaus – wie ich ja auch geschrieben hatte, aus wirtschaftlichen Gründen auf einen anderen Arbeitsplatz versetzt wird :/

    Kristian
    16 Jahre zuvor

    >Die die sich jetzt über die eingesparte Stelle beschweren, jammern auch über zu hohe Steuern.

    Ich meine, hier auch schon mal was von zu hohen Friedhofsgebühren, teuren städtischen Unternehmen usw. gelesen zu haben. Und ich meine, dass auch eine Stadt einfach Geld sparen muss, wenn es geht, damit eben Kleinunternehmer (ich bitte, dass jetzt nicht wieder als fiesen Anwurf zu interpretieren) wie den Undertaker nicht von den Steuern erdrückt werden.

    Dass jemand dabei seine Arbeitsstelle verliert und an eine andere Stelle versetzt wird, ist hart, ohne Frage. Aber es ist nicht so schlimm, wie der Fall, dass TOM pleite macht oder etwa eine alte Frau die Friedhofsgebühren für ihren Mann nicht mehr aufbringen kann, ohne sich zu verschulden.

    Anubis
    16 Jahre zuvor

    @ Nina,

    ich denke eher DU hast es nicht verstanden 😉

    Thomas the Plagiator
    16 Jahre zuvor

    Wattn Theater!
    Einfach einen RFID-Dummy in die Scheine klebern und behaupten „datt Ding funzt net“.

    Ich glaube zu wissen, daß sich solche RFID-Dummies aus den Originale mittels einer Mikrowelle herstellen lassen 😀

    cu
    Thomas

    Nina
    16 Jahre zuvor

    Es hängt wohl davon ab, was sie mit dem Mann tatsächlich tun, wir wissen es ja nicht definitiv. Wenn er ’nur‘ versetzt wird, gut. Wenn er hingegen seinen Job verliert, dann wäre das eine Sauerei. Denn es kann mir keiner erzählen, dass die Steuerzahler einen kollektiven Geldrausch erleben werden, wenn ein älterer Mann eineinhalb Jahre vor seiner Pensionierung rausgekickt wird.

    Tanja
    16 Jahre zuvor

    @Nina: So manche wollen/können den Sinn, und ich finde du hast recht, über deinen Kommentar nicht verstehen!! Aber naja, Leute gibt es, da schweig ich lieber drüber!!!

    Mac Kaber
    16 Jahre zuvor

    RFID Aufkleber, Feinstaub-Plakette, ADAC-Aufkleber, Parkmarke nur für Anwohner,
    Schweizer Autobahnvignette, Österreichisches Pickerl.
    Rot-Kreuz-Aufkleber, Regensensor, ja was denn noch alles ? Am Innenspiegel ein Duftbaum und eine CD weil das ja angeblich gegen Blitzer helfen soll. (Und nicht hilft.)
    Jetzt weiß ich, warum die Frontscheiben immer flacher und deshalb in der Fläche immer größer werden.
    Seht ihr noch heraus?

    Mac Kaber
    16 Jahre zuvor

    Erstens, seid froh, dass ihr die Dinger gebührenfrei bekommen habt. Da waren die nicht auf Draht. Georg darf bei vollen Bezügen zu Hause bleiben, weil das Einrichten und die Möbilierung eines Ersatzarbeitsplatzes teurer kommt, als wenn man ihn einfach zu Hause auf Abruf „zbV“ warten lässt, falls man ihn braucht, wenn sich noch jemand erinnert.

    Deneriel
    16 Jahre zuvor

    Je kleiner die Behörde desto später erfahren die Bediensteten von ihrer Versetzung. Oftmals erst weil die Verwaltungsleitung (z.b. Bürgermeister) ihnen diese Information via Sekretariat zukommen lässt an dem Tag an dem sie versetzt werden.
    Wenn die Behörden größer werden, gibt es zwar eine gewisse Vorlaufzeit, aber in der Regel erfahren die Betroffenen dennoch nicht als erste davon.
    Wenn die Behörden dann noch größer werden sind die Informationen zwar da, schaffen es aber in der Zeit bis zur Umsetzung nicht mehr beim Mitarbeiter auch anzukommen.

    Beispiel gefällig?
    Bei der Umstrukturierung in NRW (bei der wir uns Alle fragen: wozu? -> blinder Aktionismus ersetzt geistige Windstille) wussten die Mitarbeiter der Versorgungs und Umweltämter teilweise vor Weihnachten nicht wo sie am 2.1. arbeiten würden, und umgekehrt ist die Rechnerausstattung den Kommunalbehörden z.t. erst am Freitag vor Silvester (gegen Mittag) geliefert worden. Unnötig zu erwähnen daß die wie Kraut und Rüben unsortiert war.
    Wozu hat man dann eine Woche vor Weihnachten den Verfahrensstop aufgrund von Umzug ausgerufen?

    16 Jahre zuvor

    Sollte Georg im öD tätig sein, so wird er sicher nicht vor seiner Pensionierung bzw. Rente entlassen. Sein Arbeitsplatz wird nach seinem Ausscheiden einfach nicht neu besetzt. So läuft das im öD. Aus „betriebswirtschaftlichen“ Gründen wird man im öD nämlich nicht so einfach entlassen, zumindest habe ich davon noch nie gehört. Sollte er darüber hinaus auch noch schwerbehindert sein, so wäre vor einer solch einschneidenden Maßnahme sowieso erstmal das Integrationsamt zu hören. Das kann man natürlich nicht immer wissen, wenn man selber nicht im öD tätig ist. Dass Georg allerdings die letzte Person ist, die von diesen Plänen erfährt, ist leider nicht unüblich und entspricht der Art und Weise, wie heutzutage wohl mit Arbeitnehmern umgegangen wird.

    Ich bin sehr gespannt, wie es mit der Solidarität bestellt ist. Davon könnte es m.E. ruhig mehr geben in diesem Land.

    16 Jahre zuvor

    Schade, dass man die Kommentare nicht editieren kann. Dass Georg mit nur einem Auge schwerbehindert ist, steht wohl außer Frage. Kleine Korrektur von mir. 😉

    Stefan
    16 Jahre zuvor

    Nach 12 Jahren im öD wird niemand aus wirtschaftlichen Gründen entlassen, der nicht gerade die sprichwörtlichen silbernen Löffel klaut.
    Ich denke, ein „Schrankenwärter“ ist heutzutage wirklich ein Anachronismus.
    Dass es von der Leitungsebene allerdings besonders dämlich ist, erst Außenstehende über diese Neuerung zu informieren, steht ausser Frage – das ist ein ganz miserabler Führungsstil. Leider sind viele Leute in den Führungspositionen im öD keine brauchbaren Vorgesetzten – Kommunikation und Mitarbeitermotivation sind vielfach Fremdwörter. „Nicht kritisiert ist genug gelobt.“ scheint da vielfach die Maxime zu sein. Und dass man wichtige Informationen aus der Tagespresse (oder sonstwie von dritten) erfährt, ist auch gang und gebe. Von daher überrascht mich das Szenario hier nicht.

    Stefan

    aga80
    16 Jahre zuvor

    Es ist wirklich erschreckend wie spät viele Betroffene von solchen Maßnahmen erfahren.
    Aber selbst wenn Georg eine Kündigung bekommen sollte gibt es für Angehörige des öffentlichen Dienstes ziemlich lange Kündigungsfristen, je nach Dienstjahren, wobei eine Behinderung unter 50% nicht als Multiplikator gilt, vermutlich wird der arme Mann 1 Tag vorher informiert, das er in Zukunft am anderen Ende der Stadt eine entsprechende Stelle antreten soll.

    caroline
    16 Jahre zuvor

    Tom, du siehst, wie besorgt hier jetzt viele sind, wie es mit dem Georg nun weitergehen wird. Du kommst deshalb nicht umhin, uns über sein weiteres berufliches Schicksal auf dem Laufenden zu halten ^^.

    16 Jahre zuvor

    @Chris:

    Du schreibst so schön, dass es doch sicherlich sinnvollere Stellen für Georg gibt, die er ausführen kann, und dass diese Arbeit ja auch durch Technik durchgeführt werden kann. Aber im Ernst: Schonmal drüber nachgedacht, dass Georg sich, wenn er unzufrieden mit der Arbeitsstelle sein sollte, nicht vielleicht schon auf andere Stellen beworben habe? Ich für meinen Teil glaube, dass er, wenn er nicht zufrieden wäre, die Arbeit nicht ausüben würde, wenn er wo anders eine Zusage bekommen hätte/bekommen würde.

    Ich hoffe, dass Ihr mit eurer Solidarität Erfolg haben werdet.

    Robin

    Panama Jack
    16 Jahre zuvor

    Was machen dann eigentlich die auswärtigen Bestatter (bzw. Steinmetze, Gärtner) demnächst?

    Die werden ja vermutlich keinen RFID-Aufkleber bekommen haben … und einen Georg, der ihnen öffnet, gibt’s auch nicht mehr.

    16 Jahre zuvor

    Nette Geschichte & ein origineller Blog.

    Anna-Lena
    16 Jahre zuvor

    Bin gespannt, wer da letztendlich an der längeren Schaufel sitzt. Ich drücke Euch jedenfalls die Daumen bei Eurem kleinen „Transponderboykott“!

    Josef
    2 Jahre zuvor

    Auf einem Friedhof der größeren Art, den wir damals regelmäßig anfuhren wurde eine Karte eingeführt, damit war der Mensch im Pförtnerhäuschen auch Geschichte. Die Geschichte ist ja auch schon älter, mittlerweile dürfte Georg seinen wohlverdienten Ruhestand schon länger genießen, meine besten Wünsche hierfür!




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