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Schwimmen Wasserleichen?

Ja was denn jetzt? Im Fernsehen zeigen sie immer wieder, daß jemand der tot ins Wasser geworfen wird, auf dem Wasser schwimmt, aber in anderen Filmen werfen sie tote Piraten über Bord und die gehen unter. Schwimmen Wasserleichen?

Grundsätzlich einmal gehen Menschen im Wasser unter, sonst könnten sie nicht tauchen. Allerdings können Menschen auch nach dem archimedischen Prinzip auf dem Wasser schwimmen.

Ein Leichnam würde zunächst untergehen. Eventuell könnte die im Körper und unter der Bekleidung enthaltene Luft eine kurze Weile zum Treiben auf der Wasseroberfläche führen, aber dann geht er unter, spätestens wenn sich die Kleidung richtig vollgesaugt hat und Wasser in die Lungen eingedrungen ist.

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Nach geraumer Zeit, etwa ab dem siebten Tag bilden sich aber im Leichnam zunehmend Fäulnisgase durch die Zersetzung. Das gibt Wasserleichen dann wiederum soviel Auftrieb, daß sie auf dem Wasser treiben können.

Es ist aber nun nicht so, daß Wasserleichen wie ein Korken stramm nach oben streben, sondern oft ist das Verhältnis von Abtrieb und Auftrieb recht ausgeglichen, sodaß geringe Kräfte (leichtes Wurzelwerk, Wasserpflanzen etc.) sie unter Wasser halten können und genauso geringe Kräfte dafür sorgen können, daß sie dann aufsteigen. In „Tom Sawyer“ beschreibt Mark Twain, daß man als man annahm, die Jungen seien möglicherweise ertrunken, eine Kanone dicht über der Wasseroberfläche des Mississippi abfeuerte. Wenngleich über die Wirksamkeit dieser Methode nichts weiter überliefert ist, hatte das wohl den Sinn, entsprechende Erschütterungen auszulösen, um eventuelle Wasserleichen zum Hochschwimmen zu bringen.

Ist der Zersetzungsvorgang sehr weit fortgeschritten, nimmt die Gasbildung ab und kommt eventuell noch Tierfraß hinzu, der zur Öffnung der großen Körperhöhlen führt, geht die Leiche dann schließlich wieder unter.

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