Fundstücke

Selbstmord, Freitod, Suizid

selbstmord

Man will uns ja vorschreiben, daß das Wort Selbstmord kein gutes Wort sei. Stattdessen soll man Suizid sagen oder schreiben, wobei das im Grunde genau das Gleiche bedeutet, nur versteht und weiß das kaum einer.
Es ist nicht nur ein Euphemismus, sondern eine Verbrämung, eine Ummantelung und Unverständlichmachung des Aktes der Selbsttötung.

In Wikipedia steht zum Wort Selbstmord/Suizid folgendes:

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Suizid (von neulateinisch suicidium, aus sui „seiner “, und caedere „(er)schlagen, töten, morden“), auch Selbsttötung oder moralisierend Selbstmord oder euphemistisch Freitod, ist die vorsätzliche Beendigung des eigenen Lebens. Ein Suizid kann entweder aktiv geschehen, indem man sich Schaden zufügt (etwa durch tödliche Selbstverletzung oder die Einnahme von Giften), oder aber passiv, indem man nicht mehr für sich sorgt und beispielsweise lebensnotwendige Medikamente, Nahrungsmittel oder Flüssigkeiten nicht (mehr) zu sich nimmt.
Quelle: Wikipedia

Jetzt schreibt der Stern über eine zunehmende Zahl von Selbstmorden bei älteren Menschen:

Sie sind einsam oder fühlen sich nicht wertgeschätzt: Die Selbsttötungsrate bei Älteren ist daher hoch. Mit dem demografischen Wandel nimmt sie weiter zu.

Die Selbsttötungsrate bei den über 60-Jährigen steigt nach Angaben der Deutschen Stiftung Patientenschutz weiter an. Unter den jährlich 10.000 Menschen, die sich das Leben nehmen, gehörten 45 Prozent dieser Altersgruppe an, obwohl sie nur 27 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmache, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur. Während die Bundesregierung den Ausbau von Hospiz- und Palliativarbeit für sterbende Menschen plane, „ist bei der Suizidprophylaxe im Alter keine Verbesserung in Sicht“.
Quelle: Stern

Kennt auch Ihr jemanden, der diesen Weg gegangen ist oder jemanden, der offen davon spricht, „irgendwann mal Schluß zu machen“?

gefunden von Henning

Bildquellen:


    Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:

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    In der Kategorie „Fundstücke“ präsentiere ich Sachen, die ich zum Thema Tod, Trauer und Bestattungen irgendwo gefunden habe.
    Hier erscheinen auch Meldungen aus der Presse und dem Internet, auf die mich meine Leserinnen und Leser hingewiesen haben.

    Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 10. September 2015

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    ulf_der_freak
    9 Jahre zuvor

    Ich habe überlebt.

    Reply to  ulf_der_freak
    9 Jahre zuvor

    @ulf_der_freak: Gottseidank, die Welt wäre ärmer.

    Noldor
    Reply to  Karl
    9 Jahre zuvor

    @ulf_der_freak:

    Jetzt habe ich endlich wieder deine Webseite gefunden.

    Gruss von Noldor, oder Wiesodenn aus der Schweiz.@Karl:

    Willi
    9 Jahre zuvor

    Ich spreche selbst davon, „irgendwann mal Schluß zu machen“. Und ich meine das auch durchaus ernst. Ich hoffe dass ich nicht den richtigen Zeitpunkt verpasse.

    Damit menie ich in erster Linie dass ich gehen will, bevor ich nicht mehr gehen kann. Ich habe kein Interesse daran, irgendwann als Pflegefall im Heim zu liegen, hilflos dahinvegetierend.

    Und bevor jetzt irgendjemand Alarm schreit …. bin gesund und wenn es nach mir geht darf und wird dieser Zeitpunkt in frühestens 20 Jahren gekommen sein.

    Christians Ex
    Reply to  Willi
    9 Jahre zuvor

    @Willi:
    Ich kann dir da nur voll und ganz beipflichten.
    Das ist wirklich eines, um was ich meine Haustiere beneide: wenn sie nicht mehr wollen und sich selbst aufgeben, indem sie zu fressen aufhören, dann kann ich ihnen hinüberhelfen (lassen).
    Für mich selbst kann ich nur hoffen und beten, dass es ggf. möglich sein wird.

    Sonja
    9 Jahre zuvor

    Eine traurige, aber schöne Frage. Mein Großvater, immer ein wahnsinng aktiver Mann, der keine Minute still sitzen konnte, hat leider während seiner letzten 2 Jahre wahnsinnig schnell abgebaut. Die letzten Monate zu Hause konnte er sich nur noch mühsam mit Hilfe vorwärts bewegen. Als er im Wohnzimmer saß und ich mit ihm geredet habe sagte er mir, dass er sich so hilflos und nutzlos fühlen und am liebsten sterben würde. Ich fange noch immer an zu weinen wenn ich daran denke, aber irgendwo in meinem Innern kann ich ihn verstehen. Und so sehr ich ihn auch vermisse freue ich mich in gewisser Weise für ihn, dass er relativ bald darauf eingeschlafen ist. Mir geht es ähnlich wie Willi. Ich möchte meine letzten Tage nicht unbeweglich mit einigen klaren Phasen im Heim liegend verbringen, schlimmstenfalls noch mit Schmerzen. Ich möchte gehen dürfen, so lange es mir noch halbwegs gut geht oder es eine Chance auf Besserung gibt. Diesen Wunsch empfinde ich auch nicht als schlimm oder bedrückend. Im Gegensatz dazu macht es mich unendlich traurig, wenn… Weiterlesen »

    Olaf K.
    9 Jahre zuvor

    In meinem Bekanntenkreis haben sich zwei Menschen (allerdings U60) das Leben genommen. Einer davon erst vor kurzem und für alle völlig überraschend.

    Mary
    Reply to  Olaf K.
    7 Jahre zuvor

    ich denke völlig überraschend ist es nie, wenn man wie ich mit 48 Jahre als Bankerin die Arbeit verliert nach 27 Jahren weil man zu alt und zu teuer ist und für das Unternehmen alles gemacht hat, dann hat das Leben keinen Sinn mehr. Man fühlt sich abgestempelt Leer und nicht mehr gebraucht. Was hat da das Leben noch für einen Sinn.

    Glückauf
    9 Jahre zuvor

    Muss Suizid eigentlich immer eine schlimme Sache sein welche nicht sein darf und zwingend verhindert werden muss? Ich glaube Nein.

    Anja
    9 Jahre zuvor

    Ich glaube ebenfalls, dass es nicht immer schlimm sein muss sich das Leben zu nehmen. Klar, doof für die Angehörigen, aber das ist ein Pflegefall auch…

    Ich möchte mich lieber in Ruhe verabschieden und dann mit Würde selbstbestimmt gehen, als bettlägerig irgendwo zu verschimmeln(und bettlägerig ist mein persönliches Horrorszenario) um dann doch unerwartet zu sterben und meine Liebsten kämpfen mit Trauer und dem gleichzeitig sich sehr eklig anfuhlenden „endlich nicht mehr dieses Gepflege“. Egal wie sehr man jemanden liebt, wenn man lange genug pflegt, wird derjenige unbewusst und ungewollt zum Objekt und das fühlt sich SO widerlich an. Und das alles nur, damit eine höhere Zahl auf dem Grabstein steht?

    Wenn das irgendwann so weit ist, hab ich hoffentlich alles erreicht im Leben was ich wollte und kann in Ruhe gehen. Und wenn nicht, ist es dann auch zu spät

    9 Jahre zuvor

    Ich werde nächste Woche meine Mutter beerdigen. Die in etwa so gestorben ist, wie sie wollte. Ohne Schmerzen eingeschlafen und nicht wieder aufgewacht. Es gab eine Patientenverfügung, beide Kinder hatten Vollmacht über medizinische Maßnahmen zu entscheiden. Und es war der Verzicht auf invasive lebensverlängernde Maßnahmen geregelt, was dann auch so gehandhabt wurde. Die eigentlich vorgehabte palliative Begleitung durch eine Hospizschwester im Pflegeheim für die letzte Zeit war nicht mehr rechtzeitig organisierbar. Hier muss sich einiges tun, und ich hoffe, die Neuregelungen werden hier einiges bewirken, wiewohl die mir zugänglich gewordenen Entwürfe noch verbesserungwürdig sind und an einigen Stellen Anlass zu deutlicher Kritik geben. Suizid kam für meine Mutter aus weltanschaulichen Gründen nicht infrage. Für mich selbst im Moment auch nicht, obwohl ich durchaus darüber nachgedacht habe, ob es nicht Situationen geben könnte, in denen ich mein Leben selbst beenden möchte. Allerdings habe auch ich Vorkehrungen gegen Ausgeliefertsein unter anderem in Form einer Patientenverfügung getroffen. Aus meinen Erfahrungen mit Menschen in Situationen, die vielfach von Leuten angeführt werden als solche Umstände in denen sie ihrem Leben… Weiterlesen »

    Anja
    Reply to  Karl
    9 Jahre zuvor

    @Karl:

    Das interessiert mich jetzt ernsthaft, auch wenn es vielleicht nicht so klingt: Was steht denn in deiner Patientenverfügung, dass dir das ausgeliefert sein erspart?

    Reply to  Anja
    9 Jahre zuvor

    @Anja: Ganz konkret werde ich das hier in einem öffentlichen Blog sicher nicht schreiben. Aber soviel: Ich habe festgelegt, so genau man das tun kann, in welchen Situationen auf welche Art von lebensverlängernder und insbesondere invasiver Behandlung verzichtet werden soll. Ich habe festgelegt, dass Schmerzfreiheit und Sicherung eine möglichst ungehinderten Atmung vor Lebensverlängerung geht, also auch dann, wen ides Maßnahmen ggf. lebensverkürzend sein können. Ich habe Personen benannt, die in meinem Namen dazu notwenige Entscheidungen treffen dürfen, falls ich mich selsbt nicht enstprechend äußern kann. Diese Personen sind über meine diesbezüglichen Ansichten informiert und im Zweifel an die ansonsten festgelegten Verfügungen gebunden. Andererseits habe ich dargelegt, dass ich ausgehend von meinen Erfahrungen mit Menschen in Sittuationen, die von anderen als aussichtslos un nicht mehr lebenswert gesehen werden, ausdrücklich keine solche Situation so bezeichnen will, da ich aus eben dieser Erfahrung nicht glaube mein konkretes Empfinden in einer solchen Situation beurteilen zu können, bevor ich mich nicht in ihr befinde. Ich bitte allerdings darum auch in Situationen, in denen die verbale Kommunikation eingeschränkt ist, zu versuchen… Weiterlesen »

    PS
    9 Jahre zuvor

    Vor ein paar Jahren hat eine Freundin von mir diesen Weg gewählt. Auf Grund tiefer Depressionen. Mit nichtmal 35.
    Das geht uns, den Freunden von ihr, die sie vorher in Klinik, Job, Leben etc. unterstützt haben heute noch nach. Und tut manchmal wieder richtig weh.
    Für mich selbst hatte ich schon vorher entschieden alles, aber auch vom Leben mitzunehmen, was ich mitnehmen kann. Und wenn es halt nicht mehr geht, gibt es die Patientenverfügung.
    Ich hoffe nur, dass es das Alter oder eine Krankheit sein wird, was mich irgendwann mal wegnimmt – und keine psychische Erkrankung, die einen einfach nur fertigmacht.

    Sanne
    9 Jahre zuvor

    Bei uns im Ort hat sich ein Mann – über 80, vielleicht sogar über 90, weiss ich nicht mehr – erhängt. Gründe kamen ein paar zusammen: Krankheit, trotz der Krankheit keine Pflegestufe erhalten, Sohn selbst schwer behindert.

    IchbinkeinTroll
    9 Jahre zuvor

    Suizid ist bestimmt ganz schlimm für nichtsahnende Angehörige. Auch bei Kindern und Jugendlichen, die eigentlich noch ihr Leben vor sich hätten und sich aus einem Mangel an Lebenserfahrung und dem Gefühl, am Ende angekommen zu sein, voreilig selbst töten.

    Wenn ein erwachsener, älterer oder alter Mensch keine Lust mehr hat sollte man das respektieren. Wer hat schon Spaß am Leben wenn er hinfällig im Pflegeheim vegetiert und alle Lieben vor ihm oder ihr den letzten Weg antreten mussten. Ich kann mir das für mich selbst gut vorstellen, hoffe aber, dass dieser Zustand noch lange nicht eintritt.

    Freude am Leben zu haben ist doch der einzige Grund, es fortzuführen.

    Josef
    9 Jahre zuvor

    In meinem früheren Job musste ich mal einen älteren Herrn abholen. Der hatte sich in der Hocke sitzend erhängt! An einem Telefonkabel, das er um eine Schraube gewickelt hatte, die an mit einem Sechser Dübel befestigt war. In dieser Stellung hätte er den Vorgang jederzeit abrechen können, wie verzweifelt muss er gewesen sein! Ich habe in meiner Jahrzehnte langen Tätigkeit tausende von Verstorbenen gesehen, aber manche Bilder bleiben für immer auf Abruf präsent.

    Picho
    9 Jahre zuvor

    „Ehrenvoll sterbe, wer nicht länger in Ehren leben kann.“
    Dem Römer der Giftbecher, dem Offizier der Revolver, dem Samurai der Tod durch den besten Freund, der geliebten Katze die erlösende Spritze.
    Nur Otto Normalverbraucher und Gabriele Mustermann müssen, oft genug in der eigenen Schei…se liegend, mehr oder weniger ihres Zustandes bewusst, ausharren.

    Man sollte das Not-Wendende bereit halten, Alter, Krankheit, Einsamkeit bleiben keinem Menschen erspart.

    Picho
    9 Jahre zuvor

    Nachtrag:
    youtu.be/MY10r95-F7M, Seppuku Ceremony (the process), klingt schlimmer, als es ist. Sehr ästhetisch inszeniert.

    9 Jahre zuvor

    Ich lese Sätze wie die folgenden „Nur Otto Normalverbraucher und Gabriele Mustermann müssen, oft genug in der eigenen Schei…se liegend, mehr oder weniger ihres Zustandes bewusst, ausharren.“ „Wer hat schon Spaß am Leben wenn er hinfällig im Pflegeheim vegetiert “ „bettlägerig irgendwo zu verschimmeln“ „als Pflegefall im Heim zu liegen, hilflos dahinvegetierend“ Und ich frage mich, wieviel haben die Schreiber davon wirklich selbst gesehen, was davon ist eher ihre Vorstellung? Ich habe vor zeimlich langer Zeit Querschnittsgelähmte Menschen, etliche davon bis zum Hals gelähmt, pflegerisch mitbetreut. Kein einizger davon hat „dahinvergetiert“ oder längere Zeit „in der eigenen Schei…se“ gelegen. Ich habe Menschen im Alterheim erlebt MIT Spaß am Leben, auch solche, die multimorbide waren. Die Pflegesituation ist nicht immer und überall optimal, besonders nicht, was die palliative Situation betrifft, aber das lässt sich ändern, und man sollte es ändern. Ich stelle mal provokant die These auf, dass die Gründe, die zum Suizid ältetere Menschen führen, größtenteils behebbar sind, es aber an politischem Willen und in etlichen Fällen auch persönlichem Willen fehlt, das auch zu tun.… Weiterlesen »

    Reply to  Karl
    9 Jahre zuvor

    @Karl: Dem stimme ich Wort für Wort zu! Und außerdem kann man selbst bei der schlimmsten Diagnose nicht sicher sein, dass es wirklich so kommt, wie es die Ärzte vorhersagen. Ein Beispiel: Bei meiner Mama wurde mit 79 Jahren Lymphdrüsenkrebs diagnostiziert, die schlimmste und tödlichste Form. Sie bekam 3 Chemos, dann war ihr Nervensystem so angegriffen, dass sie nur unter stärkster Schmerzmedikation existieren konnte. Die Chemotherapie wurde abgebrochen und sie als austherapiert auf die Palliativstation verlegt. Dort fing sie sich den Rotavirus ein und fiel in eine Art Koma – die allermeiste Zeit war sie bewusstlos, nur manchmal sah man, dass sie ein bisschen bei sich war. Man verlegte sie mit einer Lebenserwartung von allerhöchstens 14 Tagen ins Hospiz. Dort kümmerte sich das Personal rührend um sie (und die anderen „Gäste“). Wir waren jedoch traurig, denn Mama hatte immer gesagt, dass sie nicht „dahinvegetieren“ wollte. Doch leider war vor acht Jahren das Thema Patientenverfügung noch nicht so präsent wie heute – sie hatte keine. Mit Abstimmung und Erlaubnis der behandelnden Ärztin gaben ihr Ehemann (unser… Weiterlesen »

    Claudia
    Reply to  Rieke
    9 Jahre zuvor

    @Rieke: DANKE!

    genomu
    Reply to  Karl
    9 Jahre zuvor

    @Karl: Ich schreibe hier zwar meinen ersten Kommentar zu diesem Beitrag, aber ich kannte zwei im Alter recht fortgeschrittene Personen, die barmten, was sie noch hier (auf der Erde) sollen. Die eine war bei recht guter Gesundheit. Allerdings hatte ihr Sohn sie zu sich auf ein Kuhdorf geholt, damit sie im Alter nicht alleine und unversorgt ist. Der Sohn ist Unternehmer, seine Frau eine der etlichen Angestellten. Die genannte Person war also versorgt, hatte aber keinen Lebensinhalt mehr und klagte, dass sie so gerne tot wäre. Die andere Person habe ich eine Zeit lang fast täglich gesehen. Sie war schon generell schlecht gestellt, da sie große Probleme mit den Kniegelenken hatte und ein Chirurg ihr regelmäßig „grünes Wasser“ aus dem Knie zog. Im Prinzip konnte sie noch laufen, aber jede Schritt verursachte ihr Schmerzen. Deshalb saß sie die meiste Zeit im Rollstuhl. Dann kam wohl pflegerisches Ungeschick dazu, so dass sie einmal pro Woche zum Arzt musste, umeine offene Wunde an den Beinen versorgen zu lassen. Ich weiß nicht, wieviel davon begründet war, aber sie… Weiterlesen »

    Reply to  genomu
    9 Jahre zuvor

    @genomu: Auch meine Mutter stellte gelegentlich diese Frage, indem sie meinte, dass sie doch eigentlich alt genug sei und wegen ihrer Beschwerden bisweilen an ihre Grenzen kam. Trotz allem kam aber ein Suizid für sie nie infrage. Ich glaube aber es ist ein sehr großer Unterschied zwischen „Warum muss ich denn unbedingt so alt werden“, „Kann denn nicht mal Schluss sein“, „könnte ich nicht einfach mal einschlafen und nicht wieder aufwachen“ und dem festen Entschluss „Ich will hier und jetzt meinen Leben ein Ende setzen“ Ich behaupte: Jeder hat irgendwann in seinem Leben zumindest mal den Gedanken gehabt, dass jetzt einfach mal Schluss sein dürfte, das muss man aber klar von einer konkreten Selbstmordabsicht, und jetzt benutze ich den Begriff absichtlich, unterscheiden. Ich habe vor Jahren eine schwerwiegende Diagnose bekommen, die für meine Vorstellung damals einer der größten vorstellbaren Katastrophen bedeutete. VORHER war so etwas immer damit verbunden, dass ein Leben danach keine Sinn mehr machen würde, HINTERHER war es eher so, Dass das Leben erst recht Sinn macht. Ich habe ja auch betont, dass… Weiterlesen »

    mzucker
    9 Jahre zuvor

    Mein Opa hat sich im Keller erhängt (er war im Alter hochgradig schizophren) und meine Oma sich zwei Jahre später mit Tabletten vergiftet weil sie die Schmerzen vom Krebs nicht mehr ausgehalten hat. Und meine Mutter hat beide gefunden. Ein Scheiß-Leben. Mir passiert das nicht. Ich rauche und trinke soviel das ich die 65 bestimmt nicht knacke. Auch eine Art Suizid. Nur auf Raten.

    Mutters Tochter
    9 Jahre zuvor

    Mein Mann beging Suizid, er war 29 Jahre alt. Grund unbekannt. Ohne Vorankündigung.
    Ich durfte dann unsere Kinder(3 und 4 Jahre alt) darüber aufklären und sie alleine beim Großwerden begleiten.
    Für uns brach eine Welt zusammen.

    Mathias Böwe
    9 Jahre zuvor

    Erst vor acht Tagen habe ich jemanden auf seinem letzten Weg begleitet, der wegen einer schweren Krankheit (Depression) keine Perspektive mehr für sich sah. Es ist im Grunde tragisch, wenn jemand, dem „eigentlich“ das Leben noch viel hätte geben können, nicht mehr in der Lage ist, diese Möglichkeiten zu erkennen. Er wollte nicht mehr weiterleben, und ja, ich denke auch, daß er es schlicht und ergreifend nicht mehr konnte. Folglich hat er einen endgültigen Schlußstrich gezogen.

    Leider ist diese Krankheit auch heute noch kaum im Bewußtsein der Außenstehenden und sie ist auch praktisch nicht begreifbar. Nur ab und an, wie beispielsweise anläßlich der Berichterstattung über den Tod Robert Enkes, gibt es ein wenig Hintergrundinformation dazu.

    Pumuckel
    9 Jahre zuvor

    Ich kenne 3 Menschen die sich durch Suizid das Leben genommen haben. 2 davon standen mir sehr nah. Es ist für die Angehörigen die Hölle auf Erden. Ich wünsche niemanden so eine Erfahrung. Eine Selbsttötung hat nie was mit sanft einschlafen zu tun, sondern ist meist sehr brutal und unvorstellbar.
    Es ist einfach unfassbar und unbergeifbar. Man kaut sein ganzes Leben lang dran herum. Die Mitglieder in der Selbsthilfegruppe berichteten das Gleiche. http://www.agus-selbsthilfe.de/startseite/

    Blackangel
    9 Jahre zuvor

    Die Oma meines ehemaligen Partner leidet an Lungenkrebs und ist in einer palleativen Betreuung, trotzdem sieht man ihren Zerfall und auch ihr leiden jetzt im Endstadium was doch einen Stich im Herzen verpasst eine vorher so lebensfrohe Person so zu erleben auch wenn die Schmerzen stark gelindert werden durch die Palliativmedizin. Ich wünsche mir für Sie,dass,sie bald sanft einschläft und nicht länger im Pflegeheim im Bett „dahinvegitiert“. Ich persönlich habe eine Patientenverfügung wo festgehalten ist das alle am Leben erhaltenen Maschinen abgestellt werden sollen und meine Organe gespendet werden .Ich möchte mit würde gehen wenn ich unheilbar krank o.ä werden würde und da käme auch der Suizid in Betracht wenn das Leiden zu langwierig und stark ist.

    Helmut Josef Weber
    9 Jahre zuvor

    Ja- ich habe Jemanden beim Selbstmord geholfen, genauer gesagt beraten.
    Die Frau hatte im letzten Stadium Krebs und MS.
    Hilfsmittel waren leicht zu besorgen.
    Sie hat sich nach dem Tod gesehnt und wollte erst nicht glauben wie einfach es geht, denn sie hatte schon mehrere Selbstmordversuche hinter sich.
    Nun bin ich Gas- und Wasserinstallateurmeister und weiß daher beruflich um die durchschlagende Wirkung von Kohlenmonoxid.
    Fasst alle Menschen die an einer Kohlenmonoxidvergiftung sterben wollen es gar nicht; sie merken es nur nicht.

    Ich für mich selbst (seit 7 Jahren Leukämie) habe eine Flasche Stickstoff im Schlafzimmerschrank stehen. Ohne Atemnot einschlafen ist mein Wunsch.
    Aber noch kann ich ganz gut mit den Beschwerden leben.
    Ich (Atheist) empfinde es als äußerst beruhigend, dass ich, wenn ich es will, ewig schlafen werde.

    Viele Grüße
    H. J. Weber

    Josef
    Reply to  Helmut Josef Weber
    9 Jahre zuvor

    @Helmut Josef Weber:
    Eine sehr traurige Geschichte, aber wenn jemand seine Qualen beenden will, kann man dass verstehen. Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute!!
    Mit freundlichen Grüßen
    Josef




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