Branche/Kommune

Skandal! Grusel-Fund: Särge mit Leichen in Supermarkt in Berlin gefunden

Diese Schlagzeile aus dem „Express“ geisterte neulich durch die Medien. Was denkt der Leser? Er denkt, in einem Lebensmittelsupermarkt habe man entweder zwischen dem Dosengemüse in den Regalen oder im Lager bei Gemüse und Obst Särge mit Leichen entdeckt.
Doch schaut man sich selbst die Meldung im Express näher an, so kommt man schnell dahinter, daß hier rein gar nichts passiert ist und der Skandal nicht einmal für ein müdes Kopfschütteln taugt.

Ein Bestatter hat nichts weiter getan, als einen leerstehenden Supermarkt anzumieten und als Lager zu verwenden. Punkt.
Auf einem „Symbolfoto“ im Express wird eine supermarktähnliche Halle mit vielen Särgen gezeigt, was beim Leser zusätzlich Empörung hervorrufen soll. Tatsächlich räumt der Express aber im Bericht ein:

„Aus rein hygienischer Sicht könne dem Bestatter aber kein Vorwurf gemacht werden, hieß es vom Landkreis weiter. Die insgesamt fünf Leichen waren demnach in einem Kühlraum untergebracht, auch die Papiere seien einwandfrei gewesen. Das Unternehmen habe Teile des Supermarktes in der Gemeinde Wandlitz angemietet, der schon längere Zeit leer gestanden habe.“

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Ein ehemaliger Supermarkt ist tatsächlich eine sehr gute Immobilie. Große Räume, alles ebenerdig, gute Be- und Entlademöglichkeiten, Kühlräume, Büro und Lager, viele Parkplätze vor der Tür, was will man eigentlich mehr?
Der Bestatter ist froh über die vorhandene Logistik, der Immobilienbesitzer freut sich, daß die Lokalität nicht mehr leer steht.
Den Toten schadet es nichts und auch die Angehörigen haben keinen Grund zu meckern.

Aber wir leben halt in einer Gesellschaft, in der es sehr viele Meldeeifrige gibt, die nichts Besseres zu tun haben, als sich zu empören. Diese Dauerempörten sind es, die einem das Leben schwer machen.
Das geht bis weit in das Privatleben jedes Einzelnen. Unser Staat ist sehr intensiv dahinter her, alles bis ins Kleinste und bis weit in den privaten und intimen Bereich hinein zu regeln und zu kontrollieren. Das gibt selbsternannten Blockwarten und Abschnittsbevollmächtigten sogar noch eine Daseinberechtigung, weil es heute schick ist, sich einzumischen.
Wenn in einem Biergarten eine 12 Meter entfernt sitzende junge Mutter einem Raucher die Zigarette aus dem Mund schlägt und dafür Beifall der anderen Biergartenbesucher bekommt, dann stimmt irgendwas nicht mehr.
Wenn ein Rentner über 20 Kilometer hinter einem anderen Autofahrer herfährt, um ihn dann wegen vermeintlicher Fahrfehler „mal tüchtig auszuschimpfen“, läuft irgendwas verkehrt.
Tipps aus der Bevölkerung, Anrufe Besorgter, Einmischung von Interessenwahrern, das sind die verdorbenen Böden auf denen Bespitzelung und Denunziantentum wuchern.

Ich habe dieses Spiel der Behörden jahrelang mitgemacht. Niemals haben wir gegen Bestimmungen verstoßen und dennoch wachte ein bestimmter Friedhofsamtsmitarbeiter mit Argusaugen über uns. Wie oft es da hieß „eigentlich hätte man“ oder „normalerweise müßte man“, kann ich gar nicht mehr sagen. Entweder muß man oder man muß eben nicht. Eigentlich und normalerweise sind da keine gültigen Begriffe, denn sie implizieren, daß es eben doch nicht gemußt werden muß.

Aber das Hauptargument der Dauerbeobachter und Behördenanrufer ist eben „Man kann ja nie wissen!““

Quelle „Express“
Gefunden von Hans-Werner


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Berichte und Kommentare zu Verwaltungen, Kirchen, Friedhofsträgern und der gesamten Bestattungsbranche.

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 19. Mai 2015

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Lochkartenstanzer
9 Jahre zuvor

> Wenn in einem Biergarten eine 12 Meter entfernt sitzende junge Mutter einem Raucher die Zigarette
> aus dem Mund schlägt und dafür Beifall der anderen Biergartenbesucher bekommt, dann stimmt
> irgendwas nicht mehr.

Es stimmt sehr viel nicht mehr. Ich kann mich erinnern, daß früher (in meiner Kindheit) die Leute gefragt haben, ob es stört, bevor sie sich eine angezündet haben.

Inzwischen erlebe ich es aber immer öfter, daß sich Leute einfach neben einen im Biergarten setzen udn anfangen zu rauche, ohne sich daran zu stören, daß man bei beim Essen ist. Und sind empört, wenn man sie darum bittet, doch bitte nicht zu rauchen oder sich wenigstens so hinzusetzen, daß der Rauch nicht zu einem hinzieht.

Und als Nichtraucher (und jemand mit Atemproblemen) kann ich Dir sagen, daß auch in 12m Entfernung der Rauch äußerst störend sein kann, wenn der Wind ungünstig steht.

Lochkartenstanzer
Reply to  Susi Sorglos
9 Jahre zuvor

@Susi Sorglos:

Der Biergarten ist aber nicht für Raucher reserviert. Und i.d.R. stören sich auch viele Raucher dran, wenn neben ihnen geraucht wird, während sie essen.

lks

Bernd
Reply to  Susi Sorglos
9 Jahre zuvor

@Susi Sorglos:
Weis garnicht, was ich schlimmer finde, das Bild oder jemand der es postet!

Reply to  Lochkartenstanzer
5 Jahre zuvor

O ja, als Nichraucher eine Mietwohnung so ungünstig zu haben, das der Qualm aus einer Raucherwohnung rüberströmt, ebenso ekelhaft und widerwärtig..

Olaf
9 Jahre zuvor

Dieser Artikel spricht mir sowas von aus der Seele, vor allem die Blockearte und Abschnittsbevollmächtigten. Ich neige – aus gezielter politischer Unkorrektheit – dazu ,bisweilen auch den Ausdruck „Gauleiter“ zu verwenden… Danke, You made my day!!!

9 Jahre zuvor

Sonen Oppa hatte ich auch mal hinter mir kleben. Ich fuhr mitten in der Nacht ein wenig zu schnell durch eine 30-Zone (Maximal auf dem Tacho). Die 30 Zone ist dort nicht wegen irgendwelchen Kindergärten, Spielplätzen oder als verkehrsberuhigte Zone, sondern weil dort viele kleine Geschäfte sind, mit Parkbuchten, Lieferverkehr und dann kann man nicht entspannt mit 50 durchfahren. Nachts ist das, meiner Meinung nach, anders. OK, ich habe einen Fehler gemacht, ich war zu schnell und ein Bußgeld hätte ich an der Stelle auch wohl akzeptiert. An einer Kreuzung stand ein provisorisches Verkehrsschild Nr. 301 – Vorfahrt. Aus der Seitenstraße schoss aber trotzdem ein anderer Wagen hervor. Durch Ausweichen und Abbremsen meinerseits und Abbremsen seinerseits konnte die Kollision verhindert werden. Ist halt nicht passiert, soll man sich doch drüber freuen. Ich fuhr also weiter und er mir hinterher. Da ich eine grüne Welle hatte, kam ich erst nach knapp 2 km wieder an einer roten Ampel zum stehen, er immer noch hinter mir, steigt aus und stürmt auf meine Fahrertür zu: – Du hast… Weiterlesen »

Nanny Ogg
9 Jahre zuvor

Was glauben die denn, was ein Bestatter vorhat, wenn er ein Gebäude ganz oder teilweise anmietet, in dem Kühlräume vorhanden sind? Die Frage sollte sich gar nicht stellen…

9 Jahre zuvor

Gegenseitige Rücksichtnahme sollte etwas Selbstverständliches sein. Ich beklage seit Jahren den immer geringer werdenden Respekt der Menschen. Bei allem Verständnis für Nichtraucher und Rauchgegner muß ich aber sagen, daß diese doch schon mit dem Rauchverbot in Lokalen einen großen Sieg errungen haben. Daß in Speiselokalen geraucht werden durfte, habe ich noch nie verstanden. Wenn aber aus einer Feierabend-Kneipe ohne Speisenangebot alle zwölf Gäste vor die Tür gehen, um eine zu rauchen; und diese Kneipe auch von Nichtrauchern nicht besucht wird, dann wedelt da irgendwo der Schwanz mit dem Hund. Im Freien dürfte genügend Umgebungsluft vorhanden sein, um dem nicht zu kleinen Teil der Bevölkerung, der raucht, hier die Gelegenheit zu geben, Gastronomie und Rauchen miteinander zu verbinden. Das ist ja auch, zumindest in Baden-Württemberg, auch erlaubt. Wenn sich nun ein Nichtraucher dort von einem Raucher gestört fühlt, dann sollte man das nette Gespräch suchen und auf eine Einigung aus sein. Vielleicht kann ja einer von beiden seinen Platz wechseln. Ich kenne aber seltsamerweise nur Begebenheiten, die eben nicht in einer netten Ansprache oder Bitte bestanden,… Weiterlesen »

9 Jahre zuvor

Naja, Rauchen stört mehr, als ein Raucher es glaubt. Es ist aber tatsächlich weiter gekommen, als ich je erwartet hätte, heute konnte man in Kneipen gehen, ohne zu leiden. Absurd allerdings, wenn man mit Freunden essen gehen will, feststellt, daß der Grieche am Ort ein „Raucherclub“ ist und der Italiener daneben ebenso. Daß man sichd a nicht wenigstens einigen kann, daß einer „normal“ ist. Schlechtes Benehmen ist nie angebracht, auch Rauchern gegenüber selbstverständlich nicht. Allerdings sind die so oft ignorant – zünden sich z.B. direkt neben einem Baby ihre Fluppe an, statt wenigstens 2 m weiter zu gehen – daß manche wohl schon „vorgeladen“ sind. Aus meiner Jugend kenne ich noch das Theater, Zug kommt zuhause an, Raucher steigt als erster aus und tritt nicht mal beiseite, um sich erstmal eine Fluppe anzumachen. Rest muß warten, bis Lunte brennt und kann erst dann aussteigen. Und muß natürlich hinterm Raucher laufen. Es ist eine heftige Sucht. Wenn das Rauchen öfters verboten ist, ist es deshalb vielleicht sogar für die Raucher besser. In den USA, wo die… Weiterlesen »

Lochkartenstanzer
Reply to  DL2MCD
9 Jahre zuvor

@DL2MCD:

Apropos Fluppe am Bahnsteig:

Meine Erfahrungen:
Inzwischen ist ja auf jedem Bahnsteig das Rauchen verboten. Stört aber viele Raucher nicht weiter. Sofern die das nicht unmittelbar neben einem selbst machen, würde das ja auch nicht weiter stören, aber viele sehen das als Affront gegen sich an, wenn man sie freundlich darauf hinweist, daß zumindest am Bahnsteig das Rauchen verboten ist und sie doch bitte von einem etwas Abstand halten sollen, wenn sie weiterrauchen wollen.

Rumpel
Reply to  DL2MCD
9 Jahre zuvor

@DL2MCD:
Zitat
Zug kommt zuhause an, Raucher steigt als erster aus und tritt nicht mal beiseite, um sich erstmal eine Fluppe anzumachen. Rest muß warten,
Zitatende
Wieso das denn? Ich für meinen Teil steige immer recht flott und mit Schwung aus dem Zug. Oder wahlweise von der Rolltreppe runter. Wer da einfach stehen bleibt, ist selbst schuld. Ich habe tatsächlich schon mal jemanden umgerannt, war keine Absicht.

Reply to  Rumpel
9 Jahre zuvor

@Rumpel: Na da war ich noch Kind, da rennt man keine Erwachsenen um, zumindest nicht mit Erfolg ;-/

Rumpel
Reply to  DL2MCD
9 Jahre zuvor

@DL2MCD: Hättest du als Kind nicht zwischen den Beinen durchlaufen können?;-)

Reply to  Rumpel
9 Jahre zuvor

@Rumpel: So klein war ich da nun auch wieder nicht mehr :-). Und ehrlich gesagt, an breitbeinig stehende Raucher kann ich mich jetzt auch nicht erinnern.

Inzwischen gibt es eigentlich nur noch das Gegenstück: Raucher, die die S-Bahn-Türe aufzwingen, immer wieder, während der Zug bereits eine Minute überfällig ist, weil sie noch ihre Kippe aufrauchen wollen, die dann runter werfen, in den Zug springen, drin ausatmen :-((( – und an der nächsten Station kann ich dann laufen, weil der Bus weg ist.

Aber Raucher sind inzwischen nicht mehr die Mehrheit, das sind inzwischen Einzelfälle und nicht mehr Alltag, und ich glaube, mehr Verbote und höhere Preise wären hier manchem ganz recht, weil er dann von der Sucht leichter wegkäme. Es ist ja eine andere Sucht als bei anderen Drogen (wo Verbote manchmal nur dem organisierten Verbrechen helfen) – man kann durchaus ohne, aber kurzfristig und wenn andere rauchen, fällt es schwer. Raucht keiner mehr, geht es durchaus.

9 Jahre zuvor
josef
9 Jahre zuvor

Wenn Raucher und Nichtraucher beide rücksichtsvoll miteiander umgehen, wird keiner gestört. Die Realität sieht oft anders aus, was ich sehr schade finde!
LG

5 Jahre zuvor

Bestatterjob ist halt schwer. Aber zeigt sich mal wieder, wieviele Leute scheinbar nur Langeweile haben oder sich Belohnungen versprechen, wenn sie evtl.was aufdecken konnten. Den Leichen dürfte es egal sein, wo sie „zwischengelagert“ werden. Zum Glück ist der Mensch ja tot und kann sich darüber nicht mehr aufregen, wo er lagert..

Philipp
5 Jahre zuvor

Wie Ich immer sage: Müssen, muss man nur eines, nämlich…

Genau. Und Ich glaube mit dem was dann kommt kennen Sie sich am besten aus.

Aber es stimmt, es scheint Menschen zu geben die in Ihrem Leben sonst nichts haben als auf andere zu schielen und bei jedem Fehler sofort Alarm zu schlagen. Ich kenne auch solche Leute.

Eigentlich traurig…

Grüße aus Dresden

Philipp




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