Frag den Bestatter

Steht dem Vermieter eine Sterbeurkunde zu?

Sterbeurkunde

Mein Mann ist verstorben und nun will der Vermieter eine Original-Sterbeurkunde.

Muss ich meinem Vermieter eine von den wenigen originalen Sterbeurkunden geben? Ich meine, die kosten doch Geld und ich brauche doch auch welche für die anderen Stellen.
Aber der Vermieter und seine Frau wollen eigentlich sogar den Totenschein, den ich aber sowieso nicht habe. Ich hab nur Sterbeurkunden. Ich meine, für die reicht doch auch, dass es in der Zeitung eine Anzeige gab.

Das Vermieter-Ehepaar hat keinen Anspruch auf eine Sterbeurkunde, möchte ich meinen.

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Dem Vermieter muss es genügen, wenn Sie ihm den Todesfall mitteilen. Für gewöhnlich ändert sich ja für den Vermieter nichts, Sie werden weiter dort wohnen bleiben und er wird auch weiterhin seine volle Miete bekommen.
Wenn überhaupt, würde ich ihm auf Anfrage eine Kopie einer Sterbeurkunde geben, aber kein kostenpflichtiges Original.

Wir haben es immer so gemacht, dass wir beim Standesamt ausreichend Sterbeurkunden beantragt haben und davon dann noch zehn Kopien gemacht haben. Ich hatte einen Rundstempel anfertigen lassen, mit dem Logo des Bestattungshauses und der Aufschrift: Entspricht dem Original.
Das haben wir auf die Kopien hinten draufgestempelt, noch einen Datumsstempel dazu und eine Unterschrift. Das ist natürlich keine amtliche Beglaubigung hat aber in allen mir bekannten Fällen sogar auch für Behörden vollkommen ausgereicht.
Für Renten und Versicherungen benötigt man natürlich Originale oder echte Beglaubigungen.

Ich bin immer wieder erstaunt, wer sich alles einbildet, einen „Totenschein“ oder eine Sterbeurkunde bekommen zu müssen. Einmal hat die Leiterin einer Kita eine Sterbeurkunde verlangt, weil eine Mutter, deren Oma gestoben war, nicht zu einem „Stuhlkreis“ kommen konnte. Und auch eine Realschule hat von einem Schüler, der für eine Beerdigung frei haben wollte, eine Sterbeurkunde verlangt. Nein, in solchen Lebenssituationen reicht regelmäßig eine ganz normale Entschuldigung und das offene Wort.

Eine Sterbeurkunde ist ein behördliches Dokument und da hat eben nicht jeder Hans und Franz einen Anspruch drauf.

Bildquellen:
  • Sterbeurkunde: Haakon Millewit


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 26. Juni 2024 | Peter Wilhelm 26. Juni 2024

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2 Kommentare
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Rainer
3 Tage zuvor

Geht leider schon wieder los mit den ‚Kasinobeiträgen‘ im Feed.

Alwin
2 Tage zuvor

Auch „Kopie der Sterbeurkunde“ kann sich manchmal seltsam anfühlen. So eine wollte der Internet-Provider meiner Großmutter, weil sie die Dreistigkeit besessen hatte, vor Ablauf der Mindestvertragslaufzeit zu sterben. Nein, Scan per Mail ging nicht! Papier per Briefpost.




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