„Im beschaulichen Horrweiler in Rheinhessen ist ein Friedhofsstreit entbrannt. Es geht um günstige Bestattungen, Fragen der Pietät und umfunktionierte Kanalrohre. Auch wenn inzwischen dichter Rollrasen über dem Urnenfeld auf dem Friedhof des 700-Seelen-Dorfes wächst, hat sich der Ärger über die Grabfläche noch nicht gelegt. Denn senkrecht in der Erde wurden 700 knallorange PVC-Rohre installiert. Dicht an dicht sollen sie eine letzte Ruhestätte in Kunststoff-Ausführung werden.“
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Der Wunsch der Angehörigen nach günstigen Bestattungen ist angesichts hoher Friedhofs- und Bestatterkosten durchaus verständlich.
Viele Kommunen bemühen sich um Lösungen, die insbesondere für Feuerbestattungen andere als die herkömmliche Beisetzungsart darstellen.
Klassischerweise erfolgen anonyme Bestattungen von Urnen auf Rasenflächen dicht nebeneinander Loch an Loch. Die Angehörigen erfahren zumeist nicht, an welcher Stelle genau die Urne ihres Verstorbenen liegt. So wird keine Grabpflege nötig und sie wird auch verhindert. Einerseits müssen sich die Angehörigen dann um nichts mehr kümmern und andererseits können sie es auch nicht.
Immer wieder kommt es nämlich vor, dass Hinterbliebene die einmal getroffene Entscheidung für ein anonymes Grab bereuen und sie dann doch an der vermeintlichen Stelle Kreuze in den Boden stecken, Kerzen aufstellen und Blumen ablegen.
Innerhalb kürzester Zeit sind dann ganze anonyme Gräberfelder vollgestellt und die Friedhofsverwaltung hat große Probleme mit dem Pflege des betreffenden Rasenstücks.
Andere Alternativen sind Beisetzungen in Urnenwänden, -nischen oder in alten, schön hergerichteten Friedhofsgebäuden, Kapellen und auch Kirchen.
Am günstigsten ist derzeit in den meisten Fällen die Beisetzung auf der anonymen Wiese.
Noch günstiger kann es gehen, wenn nicht für jede Urne ein Loch gegraben und dieses nach Ablauf der Ruhezeit wieder gesucht und geöffnet werden muß.
Stattdessen setzt man Kunststoffrohe senkrecht, dicht nebeneinander in die Erde und stellt die Urnen übereinander in diese Rohre. Alles wird mit Erde und Rasen bedeckt.
Vorteil: Mehr Urnen auf weniger Raum und schnelle Wiederauffindbarkeit durch die Verwaltung.
Rund 200 Euro kostet so ein Platz, im Vergleich recht günstig.
Aus meiner Sicht spricht nichts gegen dieses Vorgehen. Die etwas reißerischen Formulierungen „knallorange“ und „umfunktioniere Kanalrohre“ sind nicht angebracht.
Ein PVC-Rohr ist zunächst einmal nichts anderes als ein PVC-Rohr. Man kann diese Rohre als Abwasserrohre verwenden, als Frischluftrohre für Passivhäuser, als Schirmstände und eben meinetwegen auch als Urnenrohr.
Zu einem Abwasserrohr wird das Rohr erst, wenn auch Abwasser durchgeleitet wird.
Und die Farbe? Spielt die bei einem im Erdreich vergrabenen Gegenstand eine Rolle? Außerdem sind die Röhren nicht wirklich „knallorange“ sondern haben die Farbe eines normalen Blumentopfes.
Viel Getöse um Nix.
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Wie sieht das denn im Plastikrohr mit dem „Vergehen“ der Urne auf.
Angenommen, man hat schon eine bio-/abbaubare-Urne um die Aschekapsel und dann kommen Erde und Getier nicht dran um den Verstorbenen ein bissl in der Erde aufgehen zu lassen?
Oder wird das nicht als leeres Fallrohr verwendet sondern noch ein bissl aufgeschüttet.
Wenn nicht mit Erde eingeklemmt, kann die Urne dann ja sonst gleich mit den Wasserstand im Rohr anzeigen wenn es mal reinregnet.
Beim Einbau noch ein paar Ladungen drunter und zu Silvester gibt es dann Feuerwerk.
😉
Dave B: Vielleicht hat das Rohr ja auch seitlich eingebohrte Löcher, durch die dann Wurm und anderes Getier krauchen kann, um sich an der vergänglichen Urne gütlichzu tun? Oder ist das dann wieder schlecht, weil dadurch Erde ins Rohr rutschen kann und so die teuer bezahlten Ruheplätze schneller voll sind?
Da in dem Artikel nur die Rede von 3 Urnen übereinander ist, wird nach der dritten vielleicht auch einfach etwas Erde nachgefüllt, das Rohr abgezogen und kann dann erneut verwendet werden – vielleicht im Sanitärbereich?