Menschen

Strom ist billig

Frau N. Assauer wohnt im Souterrain, das wird ja von Maklern gerne als „Gartengeschoss“ oder „mit interessantem Hofblick“ umschrieben. Aber bei Frau Assauer ist die Lage der Wohnung wirklich sehr schön, das Haus steht etwas am Hang, weshalb die Wohnung von vorn gesehen im Keller liegt, von hinten aber ebenerdig. Sie hat einen direkten Zugang zum großen Garten mit altem Baumbestand, sehr schön.

Das weiß ich, obwohl es schon dunkel war, als ich sie besuchte. Sie braucht nur einen Schalter zu drehen und schon sind die Bäume durch Dutzende solcher Lichternetze illuminiert. Das sieht toll aus!
In ihrer Wohnung werkelt ein imitierter Kamin mit elektrischer Heizfunktion und die restliche Wärme bezieht Frau Assauer aus einem elektrischen Heizgebläse mit sicherlich 2000 Watt.

Die Wohnung hat sie, passend zur Jahreszeit, und vielleicht nur einen Hauch übertrieben, mit lauter beleuchteten Halloween-Dekorationen verziert.

Werbung

„Meine Güte“, entfährt es mir, „das kostet ja eine Menge Strom!“

Frau Assauer grinst und zuckt nur mit den Schultern: „Ja und? Ich wohn‘ ja hier im Keller und aus irgendeinem Grund, aber das weiß im Haus sonst keiner, läuft mein Strom über die Waschküche. Das zahlen die Anderen.“

„Wie? Die Anderen?“

„Na, die anderen Leute im Haus. Aber machen Sie sich keine Gedanken, die haben ja auch was von der schönen Gartenbeleuchtung. Die sind so dankbar dafür, daß ich jedes Jahr zu Weihnachten immer einen Fresskorb von denen bekomme, weil ich das alles so schön mit Lichtern dekoriere.“

„Ja, den bekommen Sie, weil die denken, daß Sie den Strom bezahlen.“

„Ach was.“

„Doch!“

„Kann ich mir nicht vorstellen.“

Na, dann eben nicht.

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

Keine Schlagwörter vorhanden

Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | Revision:


Das Bestatterweblog informiert und unterhält – ganz ohne Google- oder Amazon-Werbung

1,4 Millionen Besucher im Jahr, aber nur etwa 15 spenden. Dabei kostet der Betrieb rund 20.000 € jährlich. Wurde Dir hier schon geholfen? Hattest Du etwas zu lachen? Dann sei eine der seltenen Ausnahmen und gib etwas zurück. Schon 5 € – der Preis einer Tasse Kaffee – helfen weiter. Vielen Dank!




Lesen Sie doch auch:


(©si)