Branche/Kommune

Teure Fahrerei

Da sendet mir eine Beschwerdeführerin eine Bestatterrechnung ein:

rechnungbbt

Auffällig sind die in der Summe unglaublichen Kosten für die Abholung und Überführung des Verstorbenen:

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  • Abholung am Unfallort 299,– €
  • Überführung zum Friedhof 199,– €
  • Träger zur Abholung 198,– €
  • Überführung Krematorium 269,– €
  • Fahrer zum Krematorium 99,– €
  • Urnenrückholung 99,– €

——————————-

Summe 1.163,00 €

  • Ankleiden und Einbetten 153,– €
  • Hygienische Versorgung 78,– €
  • Transporttrage 75,– €
  • Sterbefallaufnahme u. Betreuung 165,– €
  • Erledigung Formalitäten 175,– €
  • Personalkosten 398,– €

—————————————-

Summe 1.044,00 €

Der Bestatter berechnet also dafür, daß er den Sterbefall abwickelt, den Verstorbenen abholt, zum Friedhof und Krematorium bringt:

2.207,00 EURO

Mal ehrlich, dafür kann man woanders schon eine komplette Feuerbestattung bekommen (zzgl. Friedhof).

Insgesamt kommt der Bestatter für eine einfache Feuerbestattung mit Trauerfeier auf 3.680 Euro und mitsamt Friedhofsgebühren und Krematorium auf fast 6.000 Euro.

Angesagt hatte er „so übern Daumen“ 2.700 bis 2.800 Euro.

Diese Aussage hätte der Bestatter nicht treffen dürfen, wenn seine Grundkosten schon ungefähr 2.000 Euro ausmachen.

Was meinen die Kollegen hier im Blog?

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    Branche / Kommune

    Berichte und Kommentare zu Verwaltungen, Kirchen, Friedhofsträgern und der gesamten Bestattungsbranche.

    Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 7. Juni 2015

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    Josef
    9 Jahre zuvor

    Es ist gut 10 Jahre her, da nahmen wir für die günstigste Feuerbestattung sechshundert Euro.
    Darin war enthalten: Schlichter Verbrenner inclusive Füllmaterial und weißem Deckelraffer und Bordüre (Lotband) und schlichter Deckengarnitur. Abholung aus dem Krankenhaus, Wohnhaus oder Altenheim und Überführung zum Friedhof; Hygienische Versorgung; Überführung zum Krematorium; Schlicht dekorierte Feier am Sarg oder der Urne; Formalitäten Krematorium, Standes und Friedhofsamt. Externe Kosten müssen natürlich noch hinzu addiert werden! Meiner Erinnerung nach kamen für Kommune und Krematorium noch etwa 700-800 Euro dazu, meistens ist ja in solchen Fällen ein Urnenreihengrab die Regel. Teilweise haben wir in solchen Fällen auch noch zwei oder drei Anfahrten zu den Angehörigen gehabt, zustellen der persönlichen Gegenstände oder der Sterbeurkunden, oder das Abholen der Kleidung für den Verstorbenen, was nicht immer in einer Fahrt möglich war. Dafür haben wir nie etwas berechnet. Der hier erwähnte Kollege nimmt sehr viel, für das Geld hätten wir eine ganze Familie beisetzen können!

    Nadia
    9 Jahre zuvor

    Was mich erstaunt, ist, dass das betreffende Unternehmen so viel aufdröselt. Klar, man sollte die einzelnen Rechnungspositionen möglichst transparent gestalten, aber wenn die Familie fragt: „Was kostet denn der Sarg“ – dann möchte die Familie wissen, was der ganze Sarg kostet – ja, auch mit Griffen, Füßen, Oberteil, Matratzen und Lotband. Genau so wie die hier kritisierten Fahrtkosten: wenn die Angehörigen nach den Kosten für die Abholung vom Sterbeort fragen, dann möchten die wahrscheinlich EINEN Preis genannt bekommen – und nicht von den Personalkosten für die Fahrer auf deren Bruttoarbeitslohn schließen.
    Also ich finde, hier wird mit der Transparenz übertrieben und sie gleichzeitig als Mittel genutzt, alles noch etwas teurer zu machen.

    Reply to  Nadia
    9 Jahre zuvor

    @Nadia: Das ist der springende Punkt!
    Transparenz heißt, daß man nicht für den Sarg 1.000 Euro zu viel verlangt und darin alle weiteren Kosten enthalten sind, sondern daß man die einzelnen Positionen einzeln offenlegt. Der Bestatter soll dazu stehen, daß auch seine Arbeit etwas kostet.

    Nun wird aber die Aufteilung in einzelne Positionen sehr gerne dazu verwendet, einfach nur mehr Positionen mit noch mehr Kosten aufzuschreiben.

    Flamebeard
    9 Jahre zuvor

    Also zur abgebildeten Aufstellung habe ich eine Verständnisfrage: Ist die Position „Bergen am Unfallort“ eben jenes, nämlich eine tatsächlich Bergung oder der Hilfestellung bei eben jener, oder die Übernahme des Verstorbenen?

    A. Be-po
    Reply to  Flamebeard
    9 Jahre zuvor

    @Flamebeard: meine mama lag in einer vollen Badewanne zu hause. Bestatter zwei Minuten entfernt von ihr. Zum friedhof ca. 6 km und zum Krematorium 18km.

    Wir sind für jede Hilfe dankbar.

    Michael
    9 Jahre zuvor

    Was mich hier erstaunt ist dieses eigentlich doppelte Ansetzen der Personalkosten fuer die Ueberfuehrungen. Da wird ein hoher Preis ausgewiesen fuer die Fahrt und dann nochmal Personal extra ausgewiesen. 99 Euro fuer den Fahrer, das sind dann allenfalls mal 2h (wenn wir das mal grosszuegig schaetzen, eher nur eine), und wie weit kommt man mit nem Leichenwagen in 2h? 200 km? Soll ja eine wuerdevolle Fahrt sein. Da werden also Kosten von mehr als einem Euro pro km angesetzt. Ist das realistisch? Die 269 Euro fuer die Ueberfuehrungsfahrt, all inclusive, wuerd ich ja noch fuer realistisch halten. Aber wenns so aufgedroesselt ist …

    Gilt auch fuer die anderen Faelle, wo meiner Meinung nach Kosten detailiert aufgeschluesselt werden um’s eben mehrmals abrechnen zu koennen.

    coffin corner
    9 Jahre zuvor

    Solange die Entfernungen nicht genant sind, die da gefahren wurden, kann man die teuer oder nicht teuer kaum einschätzen. Ansonsten macht die Aufstellung den Eindruck, daß sie sehr kreativ gehalten ist, um möglichst viele Positionen unterzubringen.
    Es hat schon was von Ryan-Air.
    Wenn ich mir eine Taxi rufe, zahle ich den Preis auf dem Taxameter. Und nicht noch den Stundenlohn des Taxifahrers extra. Und auch nicht die Benutzung des Kofferraums und die Benutzung eines Passagiersitzes noch mal extra.

    A. Be-po
    9 Jahre zuvor

    Hallo an alle hier

    Ich bin die hilfesuchende. Meine Mama wurde aus ihrer vollen Badewanne geborgen. Der bestatter ist 1 min mit dem Auto entfernt. Der friedhof liegt ca. 6 km weiter und das Krematorium ca. 18 km.
    Wir durften weder sarg, Kreuz, Ausstattung aussuchen. Nur die urne. Durchschlag oder ähnliches mit Preisen hat er uns auf nicht da gelassen. Ist das normal?

    Winnie
    9 Jahre zuvor

    Falls keine Rechtsschutzversicherung vorhanden, würde ich trotzdem die ca. 50€ (ist unterschiedlich, aber man kann ja vorher eventuell verschiedene Anwälte anrufen) für eine Rechtsberatung beim Anwalt drauflegen.

    Warum? Das Wort Überführung bedeutet, etwas von einem Ort zu einem anderen zu transportieren. Versteht sich wohl von selbst, dass ein eventuell hierzu genutztes Bestatterfahrzeug von einem Fahrer gefahren wird. Wieso also die 2 Punkte: Überführung zum Kremt. plus Fahrer zum Kremat.

    Ebenso Bergen am Unfallort, 2 Träger zur Abholung. Da wäre meine Frage, hat jemand vom Bestattungshaus die Leiche aus der Wanne gehoben und DANN kamen zusätzlich 2 Träger zur Abholung? Wenn nicht, würde das „Bergen“, sprich aus der Wanne heben, 299€ kosten. Das nenn‘ ich aber mal „günstig“.

    Ich halte die Detaillierung auch für eine Möglichkeit doppelt und mehrfach abzurechnen.
    Aber: Ich bin kein Anwalt und kein Bestatter. Dies ist lediglich meine Meinung.

    Volkert
    9 Jahre zuvor

    auch aus meiner Sicht sind die Preise zumindest für einige Leistungen deutlich überzogen und sehr unverständlich dargestellt. Zum Verständnis muss man die einzelnen Leistungen betrachten: 1. Bergung aus der Badewanne – Personalkosten und Sachkosten für Transportmittel einschl. Reinigung 2. Überführungsfahrt nach der Bergung, KFZ-Kosten und Personal 3. hygienische Versorgung, ankleiden, umbetten, Lieferung des Sarges mit Innenausstattung und Personal 4. Formalitäten etc. 5. Überführung zum Krematorium, KFZ-Kosten und Personal 6. Abholung der Urne 7. Trauerfeier zur Urnenbeisetzung, Lieferung der Urne, Gestellung der Dekoration zuzügl. Personalkosten Für Bestattungsdienstleistungen gibt es bei uns im Landkreis eine Vereinbarung zwischen den Sozialämtern und den Bestatattern, nach der abgerechnet werden darf, wenn Angehörige einen Anztrag auf Kostenübernahme stellen. Die dort verhandelten Preise sind grundsätzlich kostendeckend und durchaus eine Grundlage für frei zu berechnende Leistungen. Nach dieser Kostenübersicht wären folgende Preise mit den Ämtern abrechenbar, alles netto zuzügl. MwSt.: 1. 170,- € 2. 100,- 3. Sarg incl. Innenausstattung 500,- , Decke, Kleidung 100,- Personal 240,-, Summe 840,- 4. 150,- 5. bei Entfernung 20 KM (100,- + 40 Fahrkilometer a 1,50) 160,- 6.… Weiterlesen »

    Knud
    9 Jahre zuvor

    Moin!
    Wenn der Bestatter im gleichen Ort wohnt, ist es eigentlich egal ob er eine oder zehn Minuten entfernt wohnt. Die Zeit ist nicht so entscheidend. Überführung vom Sterbeort und Überführung zum Friedhof würde mich stutzig machen und dann noch Reinigung der Trage?
    Ich würde auch fragen (lassen) ob das soviel sein muss. Ein Rechtsanwalt kann nur die rechtliche Seite betrachten (wie sieht der unterschriebene Auftrag aus).
    Hier bei uns vergütet das Sozialamt für die Überführung innerorts 240,- Euro, zum Krematorium, 18km entfernt, 270,- Euro für die Entfernung und den Personaleinsatz. So steht das dann auch in unserer Preisliste.

    Stefan
    Reply to  Knud
    9 Jahre zuvor

    @Knud:

    Hallo Knud und Volkert, könnt ihr mir eure „Vereinbarung bzw. Preisliste“ mit den Sozialämtern mal zukommen lassen? Das ist bei uns teilweise nur ein Drittel.

    Scan oder pdf bitte an: Bestatter@t-online.de

    Reply to  Stefan
    9 Jahre zuvor

    mir auch bitte

    Knud
    Reply to  Stefan
    9 Jahre zuvor

    @Stefan: Hab ich geschickt. Das diese Verinbarungen überall unterschiedlich sind, liegt auch an der Einigkeit der Kollegen und ob der Kreis verhandlungsbereit ist. Für die Verwaltungsmenschen vereinfachen solche Listen die Prüfung der Anträge. In Kiel bekommen wir sogar vorab ein Kostenbürgschaft. Im Kreis Plön ist es Lotterie.

    Stefan
    Reply to  Knud
    9 Jahre zuvor

    @Knud:
    Nochmal Danke an dich und Volkert.
    Ich habe euch inzwischen per mail geantwortet.

    Zum Thema Kreis und gesprächsbereit:
    Unsere sogenannte „Vereinbarung“ wurde einseitig vom Kreis geändert (=massiv gekürzt). Niemand gibt es zu, aber die neue Liste liest sich so, als ob die von den anderen Kreisen rundherum die Vereinbarungen eingesehen hätten und sich jeweils die niedrigsten Einzelpositionen herausgesucht hätten.

    Besonders witzig ist übrigens, wenn ich eine Rechnung für das Keissozialamt XY schreibe und die nicht zuständig sind. Die leiten dann die Rechnung direkt weiter – dummerweise haben die aber andere Positionen. Das heisst, dass ich im Endeffekt noch weniger Geld bekomme, denn in XX gibt es weniger für den Sarg, aber mehr für die Arbeit. Das heisst, dass alles was drüber ist gekürzt wird – und alles was drunter ist, wird so beibehalten.
    Hätte ich die Chance, die Rechnung neu zu schreiben, dann käme unterm Strich wieder dasselbe raus. SO- auch hier..genug gejammert.

    9 Jahre zuvor

    Inzwischen hat es sich begeben, daß der Bestatter einräumt, ihm seien einige Fehler bei der Rechnung durchgerutscht. Die Angehörigen stehen nun im Gespräch mit dem Bestatter.
    Ich hoffe, die Angelegenheit klärt sich zur Zufriedenheit beider Seiten.

    ein anderer Stefan
    Reply to  Peter Wilhelm
    9 Jahre zuvor

    @Peter Wilhelm: Fehler, soso… Klingt mehr nach „man kanns ja mal versuchen, bis einer meckert“.

    anna
    9 Jahre zuvor

    Hallo Heute hatte ich einen Termin bei unserem bestatter. Die einzigen Fehler die er einräumt sind folgende : Auf der Rechnung sind die Zeilen verrutscht. Und zwar soll das dann so auf der Rechnung heißen Sarg. 615 Matratze. 65 Ausschlag. 75 Garnitur. 96 Talar. 85 Und der Rest wie er da steht. Da meine Mama länger in der Badewanne lag habe er ihr den Talar nicht angezogen Genau wie die deckengarnitur, die wäre auchn nicht dabei gewesen. Das waren die einzigen Fehler in der Rechnung. Aber für die Unannehmlichkeiten geht er dann nochmal 200 runter. Also insgesamt wird sich die rechnung um ca.380 reduzieren. Ich habe hier bei uns mit einem anderem bestatter telefoniert, alteingesessenen, seriös, (wobei ich das auch von dem anderen dachte). Der hat mich angefleht dagegen vor zu gehen und zwar erstmal über den Bundesverband. Er bekommt einmal die Woche von verzweifelten Angehörigen, die Hilfe suchen einen Anruf und alle waren beim gleichen wie ich. Die ganzen Personalkosten wären gerechtfertigt. Für das beaufsichtigen der trauerfeier 400 Euro??????? Laut anderem bestatter ist eine… Weiterlesen »

    Stefan
    Reply to  anna
    9 Jahre zuvor

    @anna:

    Liebe Anna,
    du hast sicher Beweisnot, da ihr da ohne Unterlagen rausgegangen seid. Andererseits – habt ihr da was unterschrieben?

    Wer hat diesen Bestatter eigentlich zuerst angerufen? Polizei? (ich meine wegen längerer Liegezeit in der Badewanne) oder ihr selber?

    Wenn du in der Lage bist, die Nerven zu behalten und das ganze eher sportlich zu sehen, dann geh unbedingt zum Anwalt und falls der „Kollege“ in einem Berufsverband ist, dann beschwer dich auch bei denen. Es gibt Schiedsmänner, die die Rechnung prüfen und das kann schon helfen.
    Diese Prüfung ist für dich erstmal kostenlos.
    Wenn sich genug Leute beschweren, dann fliegt der wenigstens aus seinem Verband und kann nicht mehr mit Mitgliedschaften und Partnern und Logos seine „Seriösität“ vortäuschen.

    Angriffspunkte sehe ich genug.

    Astrid
    Reply to  anna
    9 Jahre zuvor

    @anna: Ich würde dagegen mit allen möglichen Mitteln vorgehen, ich kann mir nicht vorstellen, dass man z.B. bei einer Auseinandersetzung vor Gericht nach den Dingen, wie sie verlaufen und ebgerechnet worden sind, nicht am Ende hören würde, dass das absolut übertrieben hoch ist… Ich weiß nicht ob das ausreicht, mittels Bundesverband Druck aufzubauen. Aber zusätzlich würde ich das versuchen. Das riecht nach Abzocke, wenn jemand für ein bisschen hin und her fahren und tragen lassen so viel Geld in mehreren Positionen doppelt und dreifach berechnet.




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