hallo ich hab hier ein wenig rumgestöbert, aber keine wirkliche info auf meine frage gefunden und zwar würde mich interessieren inwieweit es ok ist wenn der trauerredner den eigenen partner mit zur arbeit bringt. mich hat das ziemlich verärgert, da ich es als unprofessionell erachte und eine trauerfeier nicht der ort für gemeinsame unternehmungen mit dem partner ist. nun hadere ich aber mit mir, dass bestattungsinstitut zu informieren, welches mir den den redner empfohlen hat.
mit freundlichen grüßen
c
Das kann man ja nun aus der Ferne, ohne die näheren Umstände zu kennen, schlecht bewerten.
Ich habe das jetzt so verstanden, daß Ihr eine Bestattung in Auftrag gegeben habt und der von Euch gebuchte Trauerredner ist nicht alleine gekommen, sondern hat seinen Partner/seine Partnerin mitgebracht.
Soweit kann ich da noch nichts Ungebührliches oder Unprofessionelles entdecken.
Vielleicht hat der Trauerredner keinen Führerschein, vielleicht läßt er sich die Ansprachen von seinem Partner schreiben, vielleicht hat er Lampenfieber und hätte gerne jemanden dabei… Gründe mag es da viele geben.
Ich kenne Friedhofsorganisten, die immer ihre Frau zum Notenumblättern mitbringen, ich kenne evangelische Pfarrer, die ihre Frau mit zu Beerdigungen nehmen und ich kenne Bestatter, die ihre Frau mit in die Trauerhalle nehmen.
Manches erledigt sich besser zu zweit.
Solange der mitgebrachte Partner doch die Veranstaltung nicht stört oder die beiden zwischendurch in irgendeiner Weise auffällig werden oder stören, spricht doch überhaupt nichts dagegen.
Nachtrag:
Nun implizieren einige Kommentatoren, es könne sich um einen gleichgeschlechtlichen Partner handeln. Nun, das sollte in der heutigen Zeit keinen Unterschied mehr machen. Denn egal ob es sich um einen anders- oder gleichgeschlechtlichen Partner handelt, es kommt einzig auf das Verhalten der beiden an. Wenn die vorher, zwischendurch oder hinterher laut lachend turteln und sich daneben benehmen, ist das in jedem Fall störend und unangebracht, ganz gleich welche Form die Geschlechtsteile der beiden haben.
Aber gegen das Mitbringen einer weiteren Person, die sich ruhig und zurückhaltend verhält, ist gar nichts einzuwenden.
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Vielleicht hat er in Kleinbuchstaben gelesen, so wie der/die Fragesteller/in in der Mail Kleinbuchstaben geschrieben hat. Das wäre bestimmt eine Frechheit, schließlich soll man doch mit der Rede den Verstorbenen groß darstellen. 😉
Vielleicht aber auch nicht.
Im Internet gilt das durchgängie Großschreiben doch als anschreien, nich?
Vielleicht wollte die Fragenstellerin ja flüstern 😉
Ich bin selber Trauerrednerin. Ich hätte gar keine Bedenken, wenn ich meinen Partner auf eine Trauerfeier mitnehme, die öffentlich ist, schließlich kann er sich dann in die letzte Reihe setzen, stört niemand und ist wie ein Trauergast einfach dabei. Nicht okay fände ich es, wenn es eine Feier im engsten Familienkreis ist, alle anderen sich kennen und er dann so ein Störfaktor wäre. Manchmal bitten mich Menschen, ob sie bei einer meiner Feiern mich mal erleben dürften. Da bitte ich immer vorher die Angehörigen um Erlaubnis.
Vielleicht war bei Trauerredn*er* und Partn*er* nicht ein generisches Maskulinum gemeint, sondern der Fragesteller wollte ausdrücken, dass es eine gleichgeschlechtliche Partnerschaft war, die die beiden verband?
Dass das vor allem die ältere Generation eventuell als störend empfindet, wenn da zwei Herren händchenhaltend zum Rednerpult laufen, kann ich mir durchaus vorstellen.
Da du, ich und alle nicht dabei waren, und der Schreiber der Mail nicht darauf einging, ist es doch völlig egal. Wer sagt, dass die händchenhaltend zum Rednerpult gelaufen sind? Das interpretierst du doch jetzt nur rein.
Und wenn es ein schwules Paar ist, von dem man zufällig weiß und das nicht seine Homosexualität herausstellt (Händchenhalten fände ich auch bei Heterorednern mit Partner/in auf einer Trauerfeier unprofessionell): Egal. Daran sollte man sich in einer aufgeklärten Gesellschaft im 21. Jahrhundert gewöhnt haben oder nach Russland ziehen.
Natürlich interpretiere ich das nur rein – der Fragesteller ließ uns ja bewusst oder unbewusst im Unklaren über die Situation. Meinen Nickname in dieser Sache habe ich schließlich nicht ohne Grund gewählt. Aber mal ehrlich – würdest Du, würde sich der „normale“ Bürger darüber aufregen, wenn ein Hetero-Päärchen gemeinsam erscheint? Irgendwas muss also den Unmut des Schreibers erregt haben, sonst hätte er „Tom“ nicht geschrieben. Und natürlich beschreibe ich eine überspitzte Situation – ich hätte sogar noch eins draufsetzen können und schreiben können, dass der Partner in Frauenkleidung erschien. Ich glaube kaum, dass ein Trauerredner bei einem Trauerfall (zumindest, wenn nichts über die sexuelle Prägung des Verstorbenen bekannt ist) als „Du, ich kann da einen guten *schwulen* Trauerredner“ empfohlen wird. Deswegen wäre das für den Auftragnehmer im Zweifelsfall schon eine Überraschung, wenn ein gleichgeschlechtlicher Partner dabei ist. Wenn der Verstorbene Hinterbliebene älteren Datums hat, gehen die eben mit dem Thema nicht so offen um, wie die heutige Generation. Da sind das dann Sodomisten, 175er, und wer sich von so einem unter die Erde reden lässt,… Weiterlesen »
Tom, ich gebe Dir recht, dass es in der heutigen Zeit keinen Unterschied mehr machen *sollte*. Aber leider sind noch nicht alle Leute in der heutigen Zeit angekommen. Den Fakt kann man leider nicht ignorieren. (Sonst gäbe es ja auch den Ausdruck „Ewiggestrige“ nicht, auch wenn der normalerweise eher im politischen Zusammenhang benutzt wird.)