hallo tom,
ich bin erst heute auf diese seite aufmerksam geworden und hab mal eben so 3 1/2 std. hier rumgelesen. Es ist wirklich interessant und ich werde in zukunft auch öfter mich mal hier belesen. wirklich klasse =)
allerdings bin ich jetz nachdem ich viele antworten auf fragen gefunden habe auf die idee gekommen selber etwas zu fragen. die gedanken daran schwirren mir schon lange im kopf rum aber ich wusste nicht wen ich fragen sollte und ob man sowas überhaupt fragen kann oder ob diese gedanken nicht abartig sind.
ich frag jetz einfach mal. mein opa ist vor etwas über einem jahr beerdigt worden, ganz normale erdbestattung mit ganz normalem sarg (holz weiß ich nicht genau aber ich meine eiche). nun drängt sich mir der gedanke auf, in wie weit die verwesung nun schon eingesetzt hat. trocknet die haut aus und wird schwarz oder wie muss man sich das vorstellen?? es lässt mir irgendwie keine ruhe. ich find das mittlerweile irgendwie sowieso blöd mit der erdbestattung…man war damals so geschockt und hat das genommen was man kannte, aber ob das so gut war?? hygienischer is doch feuerbestattung auf jeden fall oder?? am liebsten würde ich ihn ausgraben lassen und feuerbestatten.die vorstellung wie er da so langsam auseinander fällt macht mich ganz fertig =(
Man kann das nicht pauschal beantworten, denn der Fortschritt des Zerfalls ist von verschiedenen Faktoren abhängig, dazu gehört, wie Du richtig vermutest, die Art des Sargholzes, dann die Feuchtigkeit im Erdreich, die Bodenbeschaffenheit selbst und natürlich der Zustand des Leichnams. Es ist klar, daß in einem trockenen Milieu ein anderer Verlauf stattfindet, als in einer nassen Umgebung.
Einiges dazu findest Du auch hier im Bestatterweblog.
Man kann also überhaupt nicht konkret sagen, wie das derzeit unten im Grab aussieht. Nur eins ist klar, die Person die da bestattet ist, die ist schlicht und ergreifend tot und bekommt davon weder etwas mit, noch leidet sie darunter. Es ist die fleischliche Hülle, die sich dort zersetzt oder die im anderen Fall im Feuer verbrannt würde. Was Dir Dein Opa bedeutet hat und was er für Dich war, das spielt sich in Deinem Kopf und Deinem Herzen ab und dort kannst Du ihn Dir genau so vorstellen, wie Du das magst. Mit dem Körper in der Erde hat das nicht viel zu tun. Daß ein Körper nach dem Tod übrig bleibt, das ist eben der Lauf der natürlichen Dinge und mit diesem leblosen Körper wird in verschiedenen Ländern und Kulturen unterschiedlich umgegangen. Überall gleich ist es, daß man seinen Ahnen ein ehrendes Andenken bewahrt und sich an sie erinnert. Nur wer nicht vergessen wird, der lebt weiter – in den Erinnerungen.
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Guten Morgen,
Tom, dass hast Du wunderschön ausgedrückt. Ich weiß schon, warum Deine Seite meine Startseite ist.
Gruß vom Buchhalter
Ich weiß ja nicht, ob ich hier der einzige bin der so denkt, aber ich finde einige Menschen hier haben schon eine sehr eigenartige Vorstellung den Tod betreffend.
Erst darf überhaupt nicht an den Tod gedacht werden, bzw. darüber geredet werden und dann wundert man sich, dass man mit einigen Gedanken und Vorstellungen nicht klarkommt.
*kopfschüttelnd*
Klaus, das ist zwar richtig, aber beim Schreiber (m/w) handelt es sich offenbar um einen noch jungen Menschen. Wie oft soll er oder sie bislang an den Tof gedacht haben, bevor ein Angehöriger stirbt?
Immerhin macht sich der Autor trotz seines Alters nun Gedanken, und das ist erst einmal positiv.
Gebe ich dir Recht, gerade junge Menschen haben oft noch kein Bewustsein für den Tot. Und nein der Gedanke ist nicht abartig, es zeigt doch nur dass du dich damit beschäftigst und dir unberündete Sorgen machst. Wie schon erwähnt, es ist nur die Hülle und ein normaler Biologischer Prozess, der bei der Verbrennung auch nur beschleunigt stattfindet. Also Kopf hoch.
Oder anders gesagt: Bei der Verbrennung kräuseln sich die Haare und schmelzen dahin, kleben zunächst am Kopf (und überall sonst am Körper), man kann froh sein, dass man nicht dabei ist, denn es stinkt jetzt schon bestialisch. Und es wird nicht besser: Die Haut kocht, das Wasser verdampft, die trockene Haut platzt auf, der Opa sieht aus wie die afrikanischen Felder auf den Prospekten der „Hilfs“organisationen. Der Leichnam richtet sich auf, innen ist er noch feucht, außen schrumpelt er schon, das wird’s wohl sein. Die Haut wird schwarz, das Körperfett verbrennt, aber wer meint, es würde nach Burger King duften, sollte sich ganz schnell von solchen Gedanken verabschieden. Der Opa schmilzt zu großen Teilen dahin, irgendwann brennt er vollkommen und vollständig aus, vielleicht züngeln sogar Flammen aus seinen leeren Augenhöhlen wie in einem schlechten Horrorfilm. Die Knochen sind übrig, aber die werden nicht in Ruhe gelassen. Nein, sie werden in einen großen Stahlbehälter geschüttet und von ebensolchen oder keramischen Kugeln zerstoßen, zerbröselt, zermalmt, zerquetscht, pulverisiert, der Opa wird kaputtgeschlagen. Am Ende bleibt nichts übrig als… Weiterlesen »
Hihi naja, so genau hätte ich es nun nicht geschildert. Durfte letzte Woche bei einer Verbrennung zusehen, und der Prozess hat mich schon erschreckt. Also ich möchte keines Falls verbrannt werden. Als ich durch die Sichtscheibe am Ende des Ofens sah, war der Verstorbene bereits 17 min. im Ofen und der Sarg war bereits völlig verbrannt. Ich sah einen Schädel der richtung Scheibe schaute, die Haut und ein Grossteil der Weichteile waren bereits verbrannt und es war nun noch ein Skelett erkennbar. Nach weiteren 5 min. gab es im Ofen einen mega Knall und ich war zu tode erschrocken, mir wurde dann erklärt dass dies der Herzschrittmacher war der explodierte. Und nach 70 min. bei knapp 1200C° bleibt nur noch Gebrösel übrig welches durch ne Mühle mit Stahlkugeln gedreht wird, das fällt dann in eine Aschekapsel die in der Urne verschwindet. Kurz geagt, ich möchte keinen geliebten Menschen verbrennen lassen, auch wenn es nur die Hülle ist. Da kann ich auch vorm Aschekasten am Kamin trauern.
@Matthias (5):
Vielleicht solltest du dir irgendwo Hilfe suchen.
Es ist [b]eine[/b] Sache, eine Kremierung pragmatisch zu beschreiben, aber diese Vergleiche z.B. mit „Prospekten der „Hilfs“organisationen“ oder Burger King sind einfach nur geschmacklos, provozierend und überflüssig, speziell, wenn man die offensichtliche Verunsicherung des Fragestellers berücksichtigt.
Aber ist ja egal. Immer nur feste druff. Mann, Mann, Mann.
Hallo Matthias,
Du hast recht anschaulich geschildert, wie eine „hygienische“ Kremierung in der Praxis aussieht. Interessante Alternative zur Verwesung. Den Vorgang der Gerfriertrocknung mit anschließender Zerbröselung lässt sich sicher ähnlich drastisch beschreiben. So gesehen, hat Kannibalismus seine sympathischen Seiten; da kann man den geliebten Opa wenigstens vernaschenderweise verinnerlichen, bevor das Fleisch vergammelt.
Eine persönliche Frage, Matthias, welche Behandlung hast Du für deinen eigenen Körper vorgesehen?
Sorry,so gerne ich Tom´s Beiträge auch lese, so sehr schockieren mich manchmal die Kommentare. Oftmals vermisse ich Mitgefühl mit einem Fragesteller und empfinde eine Arroganz anders denkenden Mitbürgern gegenüber.
Liegt es am Thema Tod,dass sich manch einer aus eigener Not heraus hier besonders cool geben will oder ist es wirklich Abgebrühtheit?
Um vorzubeugen:Wer Schreibfehler findet,darf sie behalten und bei und bei ebay versteigern.
Liebe Grüße
Ich wollte mich hier weder profilieren noch wollte ich auf Teufel komm raus jemanden zum Heulen bringen, dementsprechend brauche ich auch keine „Hilfe“. Ich wollte zeigen, dass der Tod keine schöne Sache ist. Er duftet nicht nach Rosmarin, egal ob man vergräbt oder verbrennt. Und selbst die Romantik himalayaischer Biovölker entpuppt sich beim näheren Hinsehen als Aufschlitzen der Haut, woraufhin eine Horde Aasfresser einen in Stücke reißt. Das kann man beschönigen oder leugnen, man kann es aber auch deutlich sagen. Und ich habe aus meiner Biographie gelernt, dass es besser ist, die Dinge so zu benennen wie sie sind und bin froh, dass einige das bei mir gemacht haben. Aber das, was da zertrümmert, gefressen oder zersetzt wird, ist eben nicht der Mensch. Es ist nur seine Hülle. Menschen sterben nicht. Sie leben vielleicht irgendwo im Himmel weiter, auf jeden Fall aber in denjenigen, die sie gekannt haben. Im Herzen seiner Nächsten. Ob eine Kremierung wirklich so aussieht wie geschildert, weiß ich noch nicht einmal. Ich habe nie einer beigewohnt. Der Text war eine Zusammenstellung… Weiterlesen »
@Norbert Sicher ist der Fragesteller jung, aber sorry, ich erwarte das ein Mensch so ab 14/15 sich schon mal intensiv mit dem Tod auseinandergesetzt hat. Ich gebe zu, eigentlich sollte man ansonsten die Eltern fragen, warum Kinder keine Erfahrungen mit dem Tod gemacht haben. Es steben ja nicht nur die Großeltern, Eltern, Tanten, Onkel, da gibt es noch Haustiere, Tiere auf der Straße usw. Das sind alles Erfahrungen mit dem Tod, die einem Kind nicht schaden. Ich war bei beiden Kindern im Erziehungsurlaub, schon auf dem Spielplatz fängt es an, dass sich Kinder nicht mit toten Mäusen, Vögeln, usw. beschäftigen dürfen. Bereits dort fängt die Tabuisierung des Todes an. Alles immer schön verstecken und ja nichts „böses“ oder trauriges an die Kinder lassen. Die Kinder werden nicht gleich krank, nur weil sie mit Stöcken an toten Tieren rummachen, tote Eidechsen mit dem Skalpell auseinander schneiden, um sie unterm Mikroskop anzuschauhen oder mit neugier und entsetzen eine überfahrene Katze anschauen. Der Tod ist in form von Fleisch jeden Tag in unserem Haus. Das sollen Kinder ruhig… Weiterlesen »
@Matthias (10):
„Aber das, was da zertrümmert, gefressen oder zersetzt wird, ist eben nicht der Mensch. Es ist nur seine Hülle.“
Wenn du das tatsächlich so siehst, wieso schreibst du dann in deinem ursprünglichen Beitrag #5 Sachen wie „Der Opa schmilzt zu großen Teilen dahin“, „der Opa wird kaputtgeschlagen“ oder „Der Opa als Sonderabfall“?
Ich finde nicht, dass es schmieriges Bildzeitungsniveau braucht, um zu zeigen, dass der Tod keine schöne Sache ist.
Weil so die Frage gestellt wurde herrgottnochmal.
@MiniMoppel
> Ich finde nicht, dass es schmieriges Bildzeitungsniveau
> braucht, um zu zeigen, dass der Tod keine schöne Sache ist.
Ich glaube genau dieser Punkt ist das Problem!
Ein lieber Mensch stirbt. Ich empfinde einen Verlust und deswegen trauere ich. Um die Zeit, die mit einem lieben Menschen jetzt vorbei ist.
Aber deswegen verdamme ich den Tod nicht. Ich kann das nicht vernünftig in Worte fassen, aber für mich bedeutet der Tod eher etwas wie ein Ende, wie eine Erlösung.
Ich empfinde Trauer über einen Verlust aber nicht über den Tod.
Ich empfinde keine Trauer wenn ein fremder Mensch stirbt, da ich keinen Verlust erlitten habe.
So, liebe(r)Fragesteller(in), nachdem Dir die Vorgänge in der Erde und im Feuer beantwortet sind, jedoch Dir sicher keines von Beiden zusagen wird, was also dann?
Bleibt nur noch plastinieren (mit Haut unversehrt dran lassen).
Dieser Körper bleit dann wirklich für immer so wie er mal war.
Dann ab ins Wachsfigurenkabinett, ins Dorfmuseum oder man wird in seinem Zimmer an den Schreibtisch gesetzt, und im PC-Monitor kann der Besucher das Neueste aus dem Bestatterweblog lesen.