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Von Hagens geht über Leichen

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Um Erfolg zu haben, geht selbst ein Gunther von Hagens über Leichen.

Das sagt Guido Kalberer heute in der Basler Zeitung und kritisiert in seiner Kolumne, daß der Plastinator aus Heidelberg immer noch die Wissenschaftlichkeit vorschiebt, statt offen zuzugeben, Kunst oder Schau zu machen.

Aber kann von Hagens das zugeben? Ist es angebracht und rechtlich möglich, mit Leichen eine Absurditätenschau zu veranstalten? Bei den Freakshows der Vergangenheit waren es ja wenigstens noch lebende Freaks, die sich als häßlichste Frau der Welt, Mann ohne Unterleib oder zweiköpfige Missgeburt haben bewundern lassen. Die armseligen Schicksale einige dieser Menschen beschäftigen seit jeher Filmemacher und Romanautoren. Aber können sich Leichen wehren? Haben sie die Wahl? Will jemand, der zu Lebzeiten möglicherweise gutgläubig seinen Leichnam einst „der Wissenschaft“ übereignet, tatsächlich als kopulierender Teil eines „erotischen Paares“ in einem „Anatomischen Kabinett“ landen?

Die von Hagens entwickelte Methode der Plastination fasziniert und ist vielen anderen Präparationsverfahren überlegen, jedoch sollte sie auch bleiben, als was sie ursprünglich einmal entwickelt wurde: Ein Verfahren zur Präparation und langanhaltenden Erhaltung von Leichenteilen und Leichen für wissenschaftliche Zwecke. Einzelne, sorgfältig ausgewählte Stücke kann und darf man der Öffentlichkeit präsentieren, die Neugierde auf Morbides und auch ein gewisses anatomisches Interesse wird den Besuchern der Leichenschauen nicht abgesprochen. Und es soll von Hagens auch durchaus gestattet sein, daß er sich an spektakuläre Darstellungen heranwagt, die die Überlegenheit seiner Methode besonders eindrucksvoll unter Beweis stellen.

Aber Leichen als Kunstobjekte zu entfremden, ja zu missbrauchen und sie als Reiter hoch zu Roß, als kopulierendes Paar oder als Fußballer auszustellen; haben die Menschen das wirklich so gewollt?

Meine Meinung: Körperwelten und Folgeausstellungen soll, kann, darf und muß es geben, aber Herr von Hagens ist Wissenschaftler, das betont er immer ganz besonders und darauf legt er besonderen Wert, auch wenn er die Betitelung als ‚Joseph Beuys der Leichenhallen‘ vielleicht gar nicht ungern hört, und als Wissenschaftler muß er sich fragen lassen, inwieweit sich sein Tun mit den Begriffen Pietät, Ehre der Verstorbenen, Achtung vor Toten und ganz banal mit dem guten Geschmack noch vereinbaren lassen.

Wortgewaltig ist von Hagens manchmal, meist ist er nur hektisch, schnell und schwer verständlich und sein Eifer ist ihm sicherlich hoch anzurechnen, aber würde er mir sein Tun erklären müssen, er käme in Erklärungsnöte.

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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | © Revision: 18. Januar 2013 | Peter Wilhelm 18. Januar 2013

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student
14 Jahre zuvor

Ich glaube, dass sich die Körperspender durchaus im Klaren sind, was es bedeutet in Gunther Hagens‘ Ausstellung zu „landen“. Die ethischen Probleme sehe ich eher bei den Angehörigen, die diese Entscheidung einfach so hinnehmen müssen.
Ich habe die Show gesehen, mein Urteil: Als Medizinstudent hat mich Nichts überrascht oder verblüfft. Halbierte Köpfe und zerlegte Leichen habe ich schon gesehen, im 1./2. Jahr in der Anatomie und jetzt in der Pathologie. Die Plastinationstechnik ist tatsächlich ein Mittel, die Leichen sehr anschaulich zu präsentieren und für Nicht-Mediziner ist es auch eine gute Möglichkeit, Einblick zu erhalten in die Anatomie. Dass die Körper aber in Lichterketten-Rentierschlitten fahren müssen oder sonstwie mit Accessoirs geschmückt werden (sogar beim sexualakt tragen sie Hut…), dient wohl eher dazu einmal mehr in der Zeitung zu erscheinen und so im Gespräch zu bleiben. Die Besucherzahlen wirds freuen, mir wars ein bisschen too much.

Klaus
14 Jahre zuvor

Als es vor Jahren in Heidelberg glaube ich war, bin ich nicht hingegangen.
Hat mich einfach nicht so interesiert. Würde auch heute nicht hingehen.

Aber ich finde es gut, dass es so jemanden gibt.
Ich finde auch seine Provokationen gut. Menschen denken dann eben mal ein bischen über etwas nach.
Ich möchte selber auch später über meinen Körper bestimmen dürfen und meinen Verwandten spreche ich das Recht ab, sich darüber aufzuregen, oder etwas dagegen haben zu dürfen.

ABER, die Show ist für mich eindeutig Kunt/Komerz und keine Wissenschaft. Auch wenn man dabei etwas über den menschlichen Körper erfahren kann.

Aber

14 Jahre zuvor

@Tom: de acuerdo. Ich finde die Ausstellung bedenklich.

Christians Ex
14 Jahre zuvor

Es ist zwar meine Angelegenheit, was ich mit meinem Körper mache, aber jemandem das Recht absprechen, sich darüber aufzuregen – nein, das ist ein Eingriff in dessen Persönlichkeit. Der andere kann sich aufregen, wie er will.
Es ist meine Sache, das zu ignorieren.

Von Hagens kann sagen, was er will, die Leute denken sich ohnehin ihren Teil. Meiner Meinung nach ist er so längst an einem Punkt angelangt, wo seine Ausstellung das wissenschaftliche verlässt und nur noch Show ist. An dem Liebespaar war doch nichts Neues mehr?
Toppen kann man den gezeigten Liebesakt sicher auch nicht mehr. Die Show ist ausgepowert und kommt nunmehr wohl zum Ende.

Was bleibt, ist die Technik, mit der man weiterhin für die Wissenschaft interessante Präparate erhalten kann.

Simon
14 Jahre zuvor

Danke Tom, ich sehe das ganz genauso und genau dieses nicht-unterstzützen-wollen war bisher für mich der Grund, nicht in die Ausstellungen zu gehen, obwohl ich durchaus ein sehr hohes Interesse und auch eine gute Ausrede (Fortbildung im Rettungsdienst) gehabt hätte. Eine rein anatomische Ausstellung würde ich SOFORT besuchen. Aber sobald Kunst dazu kommt, möchte ich das nicht mehr.

mucknert
14 Jahre zuvor

Ich habe mir Koerperwelten angesehen und fand die ersten Exponate durchaus sehr spannend. Eben der Einblick in Dinge, die man als nicht-Mediziner eben nicht alle Tage sieht war faszinierend. Allerdings muss ich im gleichen Atemzug gestehen, dass sich der selbe Kram andauernd wiederholt und mir zuviel mit den Koerpern „gespielt“ wird. Nach den ersten paar Exponaten war die Faszination verflogen und ich persoenlich fragte mich dann, was ich mit dem angefangenen Tag noch so treiben koennte.

Kurzum: nach 10 Minuten war der Kram ausgelutscht und das kommerzielle Interesse der Macher der Ausstellung eigentlich offensichtlich. Eigentlich schade.

14 Jahre zuvor

Ich habe die Ausstellung noch nicht gesehen, aber ich habe mir die Frage auch schon gestellt.

Was wäre, wenn die Personen der jeweiligen Position zugestimmt hätten? Ist es verkehrt, eine Reiterin die ihren Sport liebte, auf einem Pferd darzustellen?

Halte ich die kopulierenden Positionen für schlimm? Ich weiss es nicht. Sex gehört für mich genauso zum Leben wie der Tod. Vermutlich ist es einfacher, wenn man sich die plastinierten Leichen als Puppen vorstellt.

14 Jahre zuvor

also sooo bunt geschmückt fand ich das, hier in Berlin zumindest, nun auch wieder nicht. Da war der Rentierschlitten und das Pärchen das Stiefel und Hut anhatten…aber das wars dann auch. Ich fand die Ausstellung leereich und sehr interessant und auf jeden Fall spannender als ein Biobuch. Ich finde auch das kopulierende Pärchen nicht schlimm. 1. war es in einem seperaten Raum (man war also nicht gezwungen sich das anzusehen) und 2. heißt die Ausstellung doch „Zyklus des Lebens“, es gehört ganz einfach dazu und ich fand nicht, dass die Plastinate, die dafür verwendet wurden irgendwie unwürdig dargestellt wurden.

14 Jahre zuvor

@Tom, du bringst eigentlich meine Gefühle diesbezüglich auf den Punkt.

Ich halte es nicht für falsch, so eine Ausstellung zu machen, solange sie in einen wissenschaftlichen Kontext gebettet ist.
Ich halte es aber für grundfalsch, dass unter dem Deckmäntelchen der Kunst zu tun und das Deckmäntelchen soll knallharte wirtschaftliche Interessen verdecken. Und Gunther von Hagens missbraucht die Toten genau dafür. Er will Geld verdienen und das ist sein Antrieb, zumindest inzwischen.

Es mag mal anders gewesen sein, dass er einmal andere Motive hatte, die besser waren, doch inzwischen ist das zur Geldmaschine verkommen.

Und das haben die Toten nicht verdient. Und ich glaube, auch nicht beabsichtigt.

Eva
14 Jahre zuvor

@balu: Genau das denk ich mir auch. Ist es schlimm, weil die Zuschauer es als schlimm empfinden oder ist es schlimm, weil es die Person, die ausgestellt wurde, als schlimm empfinden könnte. Ich habe die Ausstellung auch gesehen (zum 1. Mal) und im Großen und Ganzen fand ich die Exponate sehr faszinierend. Natürlich gab es das ein oder andere Exponat, das ich persönlich für grenzwertig gehalten habe, aber das ist einfach eine Sache der persönlichen Einstellung. Die beiden Paare habe ich übrigens nicht gesehen, da die Ausstellung hier im Süden in Bezug auf diesen Nebenraum im Nachhinein „eingeschränkt“ wurde. Am Ende der Ausstellung war übrigens die Einverständniserklärung (vorgedrucktes Formular) eines Körperspenders vergrößert ausgestellt. Wer sich das näher angesehen hat, wird festgestellt haben, dass der Spender selbst entscheidet, ob er „nur“ der Wissenschaft dienen will oder ob er sich auch für eine Ausstellung zur Verfügung stellen möchte. Insofern bin ich der Meinung, dass die Entscheidung des Spenders für eine Ausstellung und damit auch das Wissen, als Reiterin etc. dargestellt werden zu können, respektiert werden sollte. Der… Weiterlesen »

Zero the Hero
14 Jahre zuvor

„Will jemand, der zu Lebzeiten möglicherweise gutgläubig seinen Leichnam einst „der Wissenschaft“ übereignet, tatsächlich als kopulierender Teil eines „erotischen Paares“ in einem „Anatomischen Kabinett“ landen?“

So wie ichs gehört hab, haben zumindest einige der präparierten Personen der Darstellung beim Geschlechtsakt explizit zugestimmt bzw das explizit nicht ausgeschlossen.

ron jeremy
14 Jahre zuvor

also GERADE als teil des kopulierenden paars möchte ich gern mal ausgestellt sein 🙂

Anonym
14 Jahre zuvor

Ist Nekrophilie eigentlich strafbar, wenn beide tot sind?

Ich war nur einmal in der Ausstellung, als sie ganz neu war (muss jetzt auch schon zehn Jahre her sein), daher kenn ich das ganze neue nicht. Aber damals war da eine Leiche, die brachte mich sehr ins Grübeln: Eine Schwangere mit Baby im Bauch. Wusste sie, dass sie sterben und plastiniert würde, bevor das Baby geboren wird? Wollte der Vater des Babies, dass es so auf Ewigkeit bleiben wird? Ich finde das noch immer bedenklicher, als all die anderen „Skulpturen“, denn wer heute zustimmt, sich von von Hagens plastinieren zu lsssen, der weiß genau was für eine Schau der mit den sterblichen Überresten abzieht.

Eva
14 Jahre zuvor

Wer von denjenigen, die, egal ob hier oder anderswo, gegen die Ausstellung als solches wettern und von der Würde der Toten sprechen, die angeblich nicht gewahrt wäre, wäre denn überhaupt bereit, seinen Körper zu spenden? Ist nicht genau das schon der Knackpunkt? Sich vorzustellen, dass man selbst ausgestellt wird und dann auch noch „so“?

Diejenigen, die ÜBERHAUPT bereit ist, ihre Körper für Ausstellungen wie Körperwelten etc. zu spenden, sollten nach ihrer Meinung gefragt werden, inwieweit sie manche Exponate für bedenklich halten. Findet man solche Kritiken überhaupt von potentiellen Spendern?

Diejenigen, die nicht bereit sind, ihren Körper zu spenden, sollten sich nicht anmaßen, über einzelne Ausstellungsstücke, die gegen ihr eigenes moralisches Empfinden verstoßen, zu urteilen und für die Toten zu sprechen. Oder kannte man sich etwa im Leben?

Zia
14 Jahre zuvor

Man nennt ihn tatsächlich ‚Joseph Beuys der Leichenhallen‘ ? Interessanter Standpunkt, – und gar nicht mal so abwegig. Ich ordne das, was von Hagens tut auch eher als Kunst, denn als Wissenschaft ein. Für Kunst gelten besondere moralische Maßstäbe und das gehört sich auch so. Ich finde es auch nicht verwerflich, wenn ein Künstler mit seiner Kunst Geld verdienent. (Denn der Umkehrschluß daraus wäre, daß Kunst aufhört Kunst zu sein, in dem Moment, wo damit Geld verdient wird und das Künstler dazu verdammt sind zu verhungern.) Soviel ich weiß schadet der Mann damit niemandem. Die die ihren Körper dafür zur Verfügung stellen tun das, soweit ich das beurteilen kann, freiwillig und es wird auch niemand gezwungen, sich das anzusehen. Alles in allem ist es also eine Frage des Geschmacks. Ich habe mir diese Ausstellung bis jetzt nicht angesehen, weil diese Art von Kunst meinen persönlichen Geschmack nicht trifft. Es ist mir zu plakativ, zu selbstdarstellerisch und ich persönlich fände eine nach wissenschaftlichen Maßstäben und nüchterner gestaltete Austellung interessanter, -und angemessener. Aber wie gesagt, ich halte… Weiterlesen »

clownsfrau
14 Jahre zuvor

Als ich damals in der Ausstellung in Berlin war, waren viele der ausgestellten Personen asiatischer Herkunft. Angeblich soll von Hagens ja in Größenordnungen Leichen aus China importiert haben. Ich bezweifle stark, ob einer der Spender bzw. deren Angehörige auch nur im entferntesten geahnt haben, was da mit dem Toten veranstaltet wird. Deshalb auch meine Bauchschmerzen diesbezüglich.

ein anderer Stefan
14 Jahre zuvor

Ich sehe es nicht als Kunst und nicht als Wissenschaft, sondern als rein kommerzielle Veranstaltung. Für Wissenschaft fehlt mir der Erkenntnisgewinn, und für Kunst die Aussage und möglicherweise auch die Schöpfungshöhe für ein eigenes Werk – er wendet ein besonderes technisches Verfahren an (für das er sicher Schutzrechte besitzt), aber wo ist der künstlerische Ausdruck? Ist es schon Kunst, eine Leiche in eine bestimmte Pose zu bringen? Erhebt von Hagens überhaupt den Anspruch, Kunst zu schaffen? Ich halte das Ganze für eine rein kommerzielle Geschichte, die auf den Schockeffekt setzt, um im Gespräch zu bleiben. Und Provokation um ihrer selbst willen ist für mich kein Kriterium für Kunst.

14 Jahre zuvor

@Eva: Schwierige Kiste, ich sehe das aber etwas anders als du.

Hinter jeder Aktion frage ich nach der Motivation. Wenn ich Tote ausstelle, möchte ich mehr über die Motivation des Ausstellers wissen.

Ich kenne Herrn von Hagens nicht persönlich, allerdings ist alles, was ich von ihm lese, geprägt von persönlicher Eitelkeit und Ruhmsucht. Das alleine würde schon reichen, eine derartige Schau für amoralisch zu halten, es kommt aber hinzu, dass allein aufgrund pekuniärer Gründe die Verstorbene in immer provokanteren Positionen abgebildet werden. Es geht ja nicht nur um die Schwangere mit Baby im Bauch, sondern eben auch um Positionen, die mit unserem Werteverständnis nicht einhergehen.

Und allein aus Zweifel an der Integrität eines Gunter von Hagens werde ich die Ausstellungen nicht besuchen.

Übrigens: Mit exakt deiner Argumentation kann man die Freak Shows im Wilden Westen hervorragend auf eine solide Basis stellen: Wir dürfen nicht reinreden, denn die „Freaks“ wollten es doch so.

Du verstehst, wohin eine derartige Argumentation sehr schnell führen kann?

kblog
14 Jahre zuvor

Ich habe die Ausstellung in Augsburg gesehen, die Ausstellung ist nun in Zürich (also in meiner Stadt), vielleicht werde ich noch einmal hingehen. Ich würde zuerst gerne einen Beitrag zur ethischen Diskussion machen: Die Toten haben zu Lebzeiten testamentarisch verfügt, dass ihre toten Körper zur Ausstellung plastiniert werden können. Das wurde in Augsburg anhand eines Plakats, das den Ausdruck einer testamentarischen Verfügung zeigte, erklärt. Rechtlich – ich bin kein Jurist, habe aber einige Semester Recht studiert – sollte es so weit keine Probleme machen. Ich sehe auch ethisch darin kein Problem, wenn es jemand vorzieht, seinen Körper lieber als Plastinat in einer Ausstellung zu zeigen als auf den Friedhof zu kommen. Die schweizer Rechtsprechung würde vermutlich auch diesen Punkt gutheissen. Ethisch und auch juristisch kommt aber der heikle Punkt, wenn es zu kopulierenden Plastinaten kommt. Es stellt sich nämlich die Frage, ob die Personen noch zu Lebzeiten wussten und auch testamentarisch verfügt hatten, dass sie allenfalls auch in einer kopulierenden Stellung ausgestellt werden könnten. Es kommen mir folgende Überlegungen: Zum einen hat derjenige, der das… Weiterlesen »

Christina
14 Jahre zuvor

Aaaalso: ich habe die Körperwelten zwei mal gesehen – einmal 2001 (in Berlin) und nunmehr die vor zwei Wochen zuende gegangene Körperwelten „Zyklus des Lebens“ (wieder in Berlin). Die Körperwelten 2001 habe ich als sehr interessant in Erinnerung. Es waren zwar auch verschiedene Posen, zB die Schwimmerin, oder der Typ mit der Haut über dem Arm, oder der Reiter, es waren aber auch echt informative Exponate, zB Körper von rechts nach links in Scheiben oder Körper in Scheiben von vorn nach hinten. Mißbildungen (Wasserkopf etc) waren in einem sog „Gruselkabinett“, das man sich nicht unbedingt ansehen mußte. Die Exponate waren damals offen, dh man konnte ganz nahe ran, und sich zB bei den „Scheiben-Exponaten“ Einzelheiten ganz genau angucken. Interessant war damals auch die Schwangere, eine Frau im 5. oder 6. Monat schwanger, auch dieses Exponat war gut und interessant gemacht (auch wenn ich nicht weiss, was für ein Schicksal dahinter steckte). Am Rande zu erwähnen wäre, dass diese Ausstellung mit daran „schuld“ war, dass ich 2005 das Rauchen aufgegeben habe – die ganzen schwarzen Lungen… Weiterlesen »




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