Der Gedanke an unangenehme Gerüche nach dem Tod beschäftigt viele Menschen. Wann fängt ein Verstorbener an zu riechen, und wie entsteht Leichengeruch überhaupt?
Kurz zusammengefasst
Tatsächlich hängt wie schnell die Verwesung beginnt stark von Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Lagerung ab. In kühlen Räumen bleibt ein Körper oft tagelang neutral, während bei Sommerhitze der Verwesungsgeruch bei Wärme und Feuchtigkeit schon nach Stunden einsetzen kann. Viele Angehörige verunsichert zudem der Geruch nach alten Menschen im Altersheim, der oft mit dem Tod in Verbindung gebracht wird. Doch der Unterschied zwischen Leichengeruch und Altersgeruch ist eindeutig: Während der eine durch bakterielle Zersetzung entsteht, wird der andere durch Stoffwechselveränderungen älterer Menschen verursacht. Ursachen für Geruch nach alten Leuten sind meist harmlose Hautausdünstungen oder Medikamente – kein Zeichen für Verwesung. Wer sich fragt, wie man Leichengeruch nach dem Tod vermeiden kann, sollte wissen, dass moderne Bestatter durch Kühlung und Hygiene dafür sorgen, dass ein Verstorbener lange geruchsfrei bleibt. Wenn es also in einem Heim einmal nicht gut riecht, liegt das selten an Verwesung, sondern an ganz menschlichen, alltäglichen Ursachen. Warum es in Pflegeheimen manchmal riecht, lässt sich wissenschaftlich erklären – und mit etwas Aufklärung verliert dieses Thema schnell seinen Schrecken.
Wann beginnen Leichen zu riechen?
Liebe Marion,
die Frage ist völlig berechtigt und gar nicht so selten, wie man vielleicht denkt. Der sogenannte Leichengeruch entsteht durch den natürlichen Prozess der Zersetzung, also durch chemische Veränderungen im Körper, sobald die biologischen Vorgänge nach dem Tod zum Stillstand gekommen sind. Wann und wie stark dieser Geruch auftritt, hängt allerdings von vielen Faktoren ab.
Zunächst spielt die Temperatur eine entscheidende Rolle. In einem kühlen Raum, etwa bei 10 bis 15 Grad, dauert es meist zwei bis drei Tage, bis überhaupt ein merklicher Geruch auftritt. Bei sommerlicher Hitze dagegen kann sich der Verwesungsgeruch schon nach wenigen Stunden bemerkbar machen. Wärme beschleunigt alle chemischen Prozesse – und damit auch den bakteriellen Abbau von Gewebe.
Ebenso wichtig sind Feuchtigkeit und Luftzirkulation. In einem trockenen, gut belüfteten Raum schreitet die Zersetzung deutlich langsamer voran als in einem feuchten, schlecht gelüfteten Umfeld. Auch Kleidung und Decken beeinflussen das: Wenn der Körper stark eingehüllt ist, staut sich Wärme, was wiederum die Bildung von Geruch fördert.
Ein weiterer Faktor ist die körperliche Konstitution und der Zustand beim Tod. Menschen, die kurz vor ihrem Tod eine Infektion, Fieber oder eine schwere Erkrankung hatten, beginnen oft schneller zu riechen, weil der Körper durch Bakterien schon stark belastet ist. Auch Medikamente und Ernährung können sich auswirken – bei manchen Menschen ist der typische Leichengeruch früher wahrnehmbar, bei anderen später.
Ich habe auch festgestellt, dass dicke Menschen mitunter eher einen Geruch verströmen, als ganz dünne. Das hängt mit dem höheren Anteil an Flüssigkeiten und Fetten zusammen, die vor allem am Anfang schneller zersetzt werden. Auswirkungen haben auch die Medikamente, die vor dem Tod eingenommen wurden. Manche führen dazu, dass die Verwesung stark verlangsamt wird, während andere sie eher beschleunigen.
In der professionellen Bestattungspflege wird dem natürlich entgegengewirkt. Bestatterinnen und Bestatter lagern Verstorbene rasch in gekühlten Räumen, wo die Temperatur bei etwa vier Grad liegt. Unter solchen Bedingungen bleibt ein Körper tagelang, manchmal sogar über eine Woche, völlig geruchsfrei.
Zusammengefasst:
- Sommer, Wärme, Feuchtigkeit → schneller Geruch (oft nach 6–12 Stunden)
- Kühle, trockene Umgebung → kaum Geruch, manchmal erst nach mehreren Tagen
- Kühlraum oder Kühlzelle → praktisch geruchsfrei bis zur Beerdigung
Der „Leichengeruch“ selbst ist schwer zu beschreiben – eine Mischung aus süßlich, faulig, metallisch und erdig. Wer ihn einmal gerochen hat, vergisst ihn nie. Doch dank moderner Bestattungstechnik und Hygienevorschriften bekommt man ihn heute kaum noch zu spüren – nicht einmal Bestatter riechen ihn regelmäßig, weil sie professionell vorbeugen.
Geruch alter Menschen
Ein weit verbreiteter Irrtum ist übrigens, dass der typische Geruch, den man manchmal in Alten- und Pflegeheimen wahrnimmt, schon etwas mit dem „Leichengeruch“ zu tun habe. Das stimmt so nicht. Was viele Menschen als „Geruch nach alten Leuten“ beschreiben, hat ganz andere Ursachen. Zum einen verändern sich im Alter die Haut und der Stoffwechsel: Die Haut produziert weniger Fett, altert ungleichmäßig und scheidet bestimmte Abbauprodukte über die Poren aus. Dabei entsteht unter anderem der Stoff 2-Nonenal1, eine Verbindung, die in der Chemie als typischer Alterungsgeruch bekannt ist. Dieser riecht leicht fettig, abgestanden oder manchmal sogar süßlich-ranzig.
Hinzu kommt, dass ältere Menschen häufiger unter Leber- oder Nierenfunktionsstörungen leiden. Dadurch können bestimmte Stoffwechselprodukte nicht mehr vollständig abgebaut werden und gelangen über Schweiß, Atem oder Urin nach außen. Ein charakteristischer, etwas „kranker“ Geruch kann also durchaus auf eine geschwächte Leber hinweisen – ähnlich wie bei Menschen, die an einer Hepatitis oder Leberzirrhose leiden. Auch Medikamente, Hautcremes, Reinigungsmittel und Textilien können sich im Geruch eines Heims vermischen.
Der Hinweis des Rettungssanitäters, es handle sich dabei um einen „vorweggenommenen Leichengeruch“, ist also medizinisch und sachlich falsch.
Der typische Verwesungsgeruch entsteht erst nach dem Tod, durch bakterielle Zersetzung und chemische Abbauprozesse. Der Geruch in Altenheimen hat damit nichts zu tun – er ist eine Mischung aus menschlichen Ausdünstungen, Desinfektionsmitteln, Hautpflegeprodukten und manchmal unzureichender Lüftung. Das mag unangenehm sein, ist aber kein Zeichen nahenden Todes.
Ich hoffe, diese Antwort hilft, das Thema ein bisschen zu entmystifizieren. Es ist ein natürlicher Vorgang, kein Tabu – und mit Respekt und Sachverstand betrachtet, verliert auch der Tod ein Stück seiner Schrecken.
In Einfacher Sprache erklärt
Was passiert nach dem Tod?
Viele Menschen fragen sich, wann ein Mensch nach dem Tod anfängt zu riechen. Das ist keine komische oder respektlose Frage.
Wenn ein Mensch stirbt, hören alle Körperfunktionen auf. Dann verändert sich der Körper. Das nennt man Verwesung. Dabei können Stoffe entstehen, die riechen. Dieser Geruch heißt Leichengeruch.
Wie schnell kommt der Geruch?
Das hängt von mehreren Dingen ab:
- Temperatur: In einem kühlen Raum dauert es länger. Zwei bis drei Tage kann es geruchsfrei bleiben. Bei Sommerhitze geht es schneller. Manchmal riecht es schon nach ein paar Stunden.
- Luft und Feuchtigkeit: Trockene, frische Luft verlangsamt den Geruch. Feuchte, stickige Luft beschleunigt ihn.
- Kleidung und Decken: Ist der Körper zugedeckt, staut sich Wärme. Das lässt den Geruch früher entstehen.
- Gesundheit: Hatte die Person Fieber, Infektionen oder viele Bakterien im Körper, kann der Geruch früher kommen.
- Körperbau: Mehr Körperfett kann dazu führen, dass man schneller etwas riecht, weil Fett schneller abgebaut wird.
Wie Bestatter helfen
Bestatter wissen, wie man mit dem Thema richtig umgeht. Verstorbene kommen in einen Kühlraum mit etwa 4 Grad.
Dort bleibt der Körper tagelang – manchmal über eine Woche – ohne Geruch. So können sich Angehörige in Ruhe verabschieden.
Zusammengefasst
- Wärme + Feuchtigkeit: Geruch oft nach 6–12 Stunden.
- Kühle + trockene Luft: oft erst nach mehreren Tagen.
- Kühlraum: in der Regel geruchsfrei bis zur Beerdigung.
Der Geruch eines toten Menschen ist schwer zu beschreiben. Er riecht etwas süßlich und faulig. Heute riecht man das aber fast nie, weil gut gekühlt und sauber gearbeitet wird.
Warum riecht es manchmal in Altenheimen?
Viele glauben, der Geruch in einem Pflegeheim sei schon der Geruch des Todes. Das stimmt nicht.
Ältere Menschen riechen manchmal anders, weil sich der Körper verändert. Die Haut bildet andere Stoffe (zum Beispiel 2-Nonenal). Das kann muffig oder fettig riechen. Das ist normal und kein Zeichen für Verwesung.
Auch Medikamente, Reinigungsmittel und schlechte Luft können Gerüche machen. Regelmäßiges Lüften hilft oft sofort.
Der Geruch in Alten- und Pflegeheimen ist kein „vorweggenommener Leichengeruch“.
Er hat mit Verwesung nichts zu tun.
Der Geruch nach alten Menschen kommt vom Alter, nicht vom Sterben.
Einfach gesagt
Ein Mensch riecht nicht sofort nach dem Tod. Wenn es in einem Heim muffig riecht, bedeutet das nicht, dass jemand bald stirbt.
Bestatter sorgen dafür, dass Verstorbene richtig gelagert werden. Niemand „verfault“, bis er abgeholt wird.
Tod und Geruch gehören zwar zusammen, aber heute kann man das gut kontrollieren. Alles geschieht respektvoll und fachgerecht.
Bildquellen:
- altenheim_800x500: Peter Wilhelm KI
Hashtags:
Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:
#Alteleutegeruch #Leiche stinken #Leichengeruch #riecht #stinkt