Herr Klawottnik ist verstorben und er wurde mit seinem Sarg nach B.-stadt überführt. Dort soll er dann ein paar Tage später beerdigt werden. Nun kommt die Familie und bestellt bei uns einen Kranz und ein Sarggesteck. Wir sollen uns darum kümmern, weil sie erst einen Tag vor der Beerdigung nach B.-Stadt fahren.
Also rufe ich dort in B.-Stadt eine Gärtnerei an und bestelle den Kranz und das Gesteck.
Die Dame am Telefon liest mir dann alles noch einmal vor:
„Also, einmal einen Wimmerring und dann noch das Jammergestrüpp, alles klar, machen wir.“
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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Menschen
Die Geschichten und Berichte über Menschen sind u.a. Erzählungen und Kurzgeschichten aus der Welt der Bestatter.
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hmpf, kein *rofl*??? Trotzdem fiel ich fast vom Stuhl … Nu sitz ich wieder drauf und wunder mich, warum der kurze Kommentar ein „Spamschutz:Ungültiger Kommentar“ bekam…Ö.Ö
Henning
13 Jahre zuvor
Auf einer Seite mutet es ein wenig lustig an, auf der anderen Seite finde ich das schon fast respektlos.
simop
13 Jahre zuvor
@Henning: So lange sie es nicht zu den Trauernden sagt…
Ich denke, wenn man jeden Tag mit solchen Dingen zu tun hat, stumpft man einfach ab. Das ist so eine Art Selbstschutz.
Erica
13 Jahre zuvor
Sehr respektlos und hat mit Selbstschutz absolut nichts zu tun.
Wovor müßte man sich denn in diesem Fall selber schützen? Vor dem Aussuchen und Zusammenstellen der gärnterischen Leistung?
Vor dem Bedrucken der Schleife? Oder die Druckereien bei Traueranzeigen?
Mit demselben Argument könnten sich ja viele, die mit Trauerfällen (am Rande) zu tun haben, respektlos benehmen.
tut mir leid, dafür habe ich kein Verständnis. Das ist nicht flaspsig, das ist frech.
Rena
13 Jahre zuvor
Vollkommen daneben. Wenn das die „Umgangssprache“ betriebsintern ist, ist es deren Sache. Aber „Aussenstehenden“ gegenüber finde ich es vollkommen bekloppt.
@Erica:
Respektlos wäre es – wie schon weiter oben gesagt – wenn den Angehörigen gegenüber diese Wortwahl benutzt worden wäre. Gewissermaßen unter Kollegen finde ich es total in Ordnung. Wenn sich Bestatter und andere damit im Zusammenhang befindliche Firmen jeden Todesfall zu Herzen nehmen würden und die „offizelle“ Lesart benutzen würden, kämen sie wohl bald in die Klappsmühle – das meine ich mit Selbstschutz.
Arno Nühm
13 Jahre zuvor
Es ist also Selbstschutz, wenn man Wimmerring statt Trauerkranz und und Jammergestrüpp statt Gesteck sagt? Wenn die Dame das zum Selbstschutz braucht, dann hat sie ihren Beruf eindeutig verfehlt und sollte vielleicht was anderes machen, am besten ohne Kundenkontakt.
NonesensE
13 Jahre zuvor
Meine Güte, nu regt euch mal nicht so auf. In so ziemlich jedem Beruf gibt es flapsige Bezeichnungen für ernste Angelegenheiten. Solange man sich vor den Kunden unter Kontrolle hat, ist doch alles in Ordnung.
@NonesensE:
Das sehe ich genauso. Ich würde gern schon mal Mäuschen sein bei Ärzten und Schwestern, wenn die unter sich sind.
ein anderer Stefan
13 Jahre zuvor
Kunde ist in dem Fall der Bestatter, der dort wahrscheinlich das erste und letzte Mal bestellt hat. Ich finde das dümmlich und unpassend. Es vermittelt einen unprofessionellen Eindruck und würde mich zweifeln lassen, ob diese Gärtnerei meinen Auftrag vernünftig umsetzt.
Der Bestatter hat den Vorfall unkommentiert in sein Weblog gestellt. Mich würde schon interessieren, wie er selbst – der ja ein recht humorvoller Menscht ist – darüber denkt.
Buchstabensalat
13 Jahre zuvor
Wimmerring, naja, mag ja noch angehen. Aber JammerGESTRÜPP? Ist das dann gleich ein qualitativer Kommentar zum erwartenden Gesteck?
Neee, intern, bei gut bekannten „Firmen“kunden, da kann’s ja angehen.
Beim „wildfremden“ Erstbesteller? Keinesfalls.
Salat
AG_Wittmann
13 Jahre zuvor
Hallo Leser,
ich empfinde das als amüsant. Wimmerring und Jammergesteck, herrlich. So lustig wie Zimmerflak und Boden-Luft-Offizier bzw. Höllenheizer.
Athalfain
13 Jahre zuvor
Also ich finds lustig.
Hab mich glatt an meiner Cola verschluckt … *lol*
Chrissly
13 Jahre zuvor
Nee, das is völlig daneben. Lustig ist was anderes! Aus dem Grund hat es Tom auch eingestellt…
Anita
13 Jahre zuvor
Naja, jammern wird doch im Allgemeinen als sich-selbst-bemitleiden-ohne-wirklich-Grund-zu-haben gesehen. Insofern impliziert es, dass die Trauernden ihrer Meinung nach sich nicht so anstellen sollten mit ihrer Trauer.
Ich finde es respektlos und die Dame hielt sich wohl fuer ungemein humorvoll und cool.
Fuer mich ist das nicht proffessionell, wenn man es noetig hat, vor Kunden zeigen zu muessen, wie toll man ist und was fuer lustige Sprueche einem so einfallen.
Ralf
13 Jahre zuvor
Einfach mal tiefer hängen und den Ball flach halten, wer sich aufregen will, findet mit Sicherheit etwas über das er sich aufregen kann.
blume
13 Jahre zuvor
Ich bin schon etliche Jahrzehnte im Blumengewerbe tätig. Ich beliefere auch Bestattungen. Noch nie habe ich diese Bezeichnungen für Kränze oder Gestecke gehört.
Ich bin der Meinung da ist unserem guten Tom die Phantasie( DICHTERISCHE FREIHEIT)durchgegangen.
Alexander
13 Jahre zuvor
Man kann auch aus einer Mücke einen Elefanten machen, denn genau das tut Ihr, wenn Ihr Euch über diesen flapsigen Fachjargon echauffiert.
Und ja, wir im Rettungsdienst ordern bei der Rettungsleitstelle schon mal ein „Palmentaxi“, wenn vor Ort ein Leichenwagen benötigt wird.
ein anderer Stefan
13 Jahre zuvor
20 Alexander: Du hast sicher nicht ganz unrecht, dass die Reaktionen hier (meine eingeschlossen) vielleicht überzogen ausfallen. Wenn man berufsmäßig öfter mit dem Tod konfrontiert wird, sieht man das Ganze wahrscheinlich lockerer.
Palmentaxi ist auch schön. Wenn Eure Leitstelle beim Bestatter anruft und einen Leichenwagen bestellt, wird der Bestatter den Begriff aber wohl auch nicht benutzen, um mal die Analogie zu diesem Gärtner zu verbessern. In jeder Firma und jeder Branche gibt es einen Insiderjargon, der oftmals wenig feinfühlig oder angemessen ist, wenn man drüber nachdenkt. So lange wie alles intern bleibt, ist alles gut. Spätestens beim Kontakt zu Externen erwarte ich aber eine vernünftige Ausdrucksweise.
Tja, das ist eben der Punkt:
Mit der Veröffentlichung der etwas ungewöhnlichen Begriffe sind diese nun nicht mehr intern und die, die es wollen, mokieren sich darüber.
havyrl
13 Jahre zuvor
Mich würde auch mal die Meinung des Bestatters dazu interessieren. War es Lustig? Oder bestellt er da nie wieder? Oder irgendwas dazwischen?
Das Ganze hat sich tatsächlich so zugetragen. Die Gärtnerei ist in einem kleinen Ort in der Gegend um Aachen. Ich persönlich habe mich über diese Ausdrücke weder aufgeregt, noch fand ich sie besonders lustig. Für mich ist das aber auch kein Grund, dort nie wieder zu bestellen (was sowieso eher unwahrscheinlich ist, da wir in der Gegend so gut wie nie zu tun haben). Eher war ich erstaunt über diese Begriffe, fand es dann gleichermaßen respektlos und lustig; irgendwo dazwischen. Mein erster Gedanke beim Wort „Jammergestrüpp“ war, daß ich das erheiternd fand, dann kam mir in den Sinn, daß ich ja eigentlich kein Gestrüpp haben möchte, sondern was Ordentliches und Schönes. Andererseits rufe ich da irgendwo im Rheinland an und habe keine Ahnung, wie die Leute in dieser speziellen Ecke da so unterwegs sind. Ich kann nichtmal sagen, ob das nun besonders typisch ist oder eine Ausnahme. Ich weiß auch nicht, ob die Frau am Telefon das selbst lustig fand. Verbucht habe ich es unter dem Stichwort: „’s hat ä Spässle sei solle, hot awwa… Weiterlesen »
Also in Berlin, hätte ich die Bezeichungen nicht besonders abwegig gefunden, da sind viele einfach so drauf.
Im Rheinland ist es auch nicht ganz unwahrscheinlich (jedenfalls nach meinen Erfahrungen in der Köln/Bonner Gegend). Man müsste es sich dann im entsprechende Tonfall vorstellen, was es sicher sympathischer machen würde.
Esu, mir hätte jetz e’ne Wimmerring un noch jet Jammerjeströpp …
3-plus-1
13 Jahre zuvor
Mit Maschinenbauhintergrund finde ich zumindest „Wimmerring“ witzig. Aber wenn am Telefon eine Floristin war, hat die bestimmt nicht absichtlich den hier verbalhornt:
Es ist weder angebracht, noch sonderlich witzig.
Aber das ist halt ein Problem mit Menschen, die sich selbst ziemlich witzig finden und die verbalen Müll fabrizieren und denen keiner sagt, dass das geschmackslos ist.
Und ich geh ganz stark davon aus, dass es die Blumendame nicht verstehen wird, wenn sich da irgendjemand mal drüber echauffieren würde.
Wolfram
13 Jahre zuvor
Ich hätte diese Begriffe jetzt eher bei den Gartenbaumitarbeitern vermutet, die dat Jrünjestrüpp nachher, wenns wirklich nur noch Gestrüpp ist, abräumen und der Entsorgung zuführen dürfen.
Aber sei’s drum. Im Kundenverkehr ist so eine Ausdrucksweise daneben; intern mag es gehen.
Was in Altenheim-Schwesternzimmern so geredet wird, sollte auch nicht nach draußen kommen…
(„und ich hab diese Woche auch noch zwei mit Erde beworfen und einen zum Grillen gebracht“…)
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hmpf, kein *rofl*??? Trotzdem fiel ich fast vom Stuhl … Nu sitz ich wieder drauf und wunder mich, warum der kurze Kommentar ein „Spamschutz:Ungültiger Kommentar“ bekam…Ö.Ö
Auf einer Seite mutet es ein wenig lustig an, auf der anderen Seite finde ich das schon fast respektlos.
@Henning: So lange sie es nicht zu den Trauernden sagt…
Ich denke, wenn man jeden Tag mit solchen Dingen zu tun hat, stumpft man einfach ab. Das ist so eine Art Selbstschutz.
Sehr respektlos und hat mit Selbstschutz absolut nichts zu tun.
Wovor müßte man sich denn in diesem Fall selber schützen? Vor dem Aussuchen und Zusammenstellen der gärnterischen Leistung?
Vor dem Bedrucken der Schleife? Oder die Druckereien bei Traueranzeigen?
Mit demselben Argument könnten sich ja viele, die mit Trauerfällen (am Rande) zu tun haben, respektlos benehmen.
tut mir leid, dafür habe ich kein Verständnis. Das ist nicht flaspsig, das ist frech.
Vollkommen daneben. Wenn das die „Umgangssprache“ betriebsintern ist, ist es deren Sache. Aber „Aussenstehenden“ gegenüber finde ich es vollkommen bekloppt.
@Erica:
Respektlos wäre es – wie schon weiter oben gesagt – wenn den Angehörigen gegenüber diese Wortwahl benutzt worden wäre. Gewissermaßen unter Kollegen finde ich es total in Ordnung. Wenn sich Bestatter und andere damit im Zusammenhang befindliche Firmen jeden Todesfall zu Herzen nehmen würden und die „offizelle“ Lesart benutzen würden, kämen sie wohl bald in die Klappsmühle – das meine ich mit Selbstschutz.
Es ist also Selbstschutz, wenn man Wimmerring statt Trauerkranz und und Jammergestrüpp statt Gesteck sagt? Wenn die Dame das zum Selbstschutz braucht, dann hat sie ihren Beruf eindeutig verfehlt und sollte vielleicht was anderes machen, am besten ohne Kundenkontakt.
Meine Güte, nu regt euch mal nicht so auf. In so ziemlich jedem Beruf gibt es flapsige Bezeichnungen für ernste Angelegenheiten. Solange man sich vor den Kunden unter Kontrolle hat, ist doch alles in Ordnung.
@NonesensE:
Das sehe ich genauso. Ich würde gern schon mal Mäuschen sein bei Ärzten und Schwestern, wenn die unter sich sind.
Kunde ist in dem Fall der Bestatter, der dort wahrscheinlich das erste und letzte Mal bestellt hat. Ich finde das dümmlich und unpassend. Es vermittelt einen unprofessionellen Eindruck und würde mich zweifeln lassen, ob diese Gärtnerei meinen Auftrag vernünftig umsetzt.
Der Bestatter hat den Vorfall unkommentiert in sein Weblog gestellt. Mich würde schon interessieren, wie er selbst – der ja ein recht humorvoller Menscht ist – darüber denkt.
Wimmerring, naja, mag ja noch angehen. Aber JammerGESTRÜPP? Ist das dann gleich ein qualitativer Kommentar zum erwartenden Gesteck?
Neee, intern, bei gut bekannten „Firmen“kunden, da kann’s ja angehen.
Beim „wildfremden“ Erstbesteller? Keinesfalls.
Salat
Hallo Leser,
ich empfinde das als amüsant. Wimmerring und Jammergesteck, herrlich. So lustig wie Zimmerflak und Boden-Luft-Offizier bzw. Höllenheizer.
Also ich finds lustig.
Hab mich glatt an meiner Cola verschluckt … *lol*
Nee, das is völlig daneben. Lustig ist was anderes! Aus dem Grund hat es Tom auch eingestellt…
Naja, jammern wird doch im Allgemeinen als sich-selbst-bemitleiden-ohne-wirklich-Grund-zu-haben gesehen. Insofern impliziert es, dass die Trauernden ihrer Meinung nach sich nicht so anstellen sollten mit ihrer Trauer.
Ich finde es respektlos und die Dame hielt sich wohl fuer ungemein humorvoll und cool.
Fuer mich ist das nicht proffessionell, wenn man es noetig hat, vor Kunden zeigen zu muessen, wie toll man ist und was fuer lustige Sprueche einem so einfallen.
Einfach mal tiefer hängen und den Ball flach halten, wer sich aufregen will, findet mit Sicherheit etwas über das er sich aufregen kann.
Ich bin schon etliche Jahrzehnte im Blumengewerbe tätig. Ich beliefere auch Bestattungen. Noch nie habe ich diese Bezeichnungen für Kränze oder Gestecke gehört.
Ich bin der Meinung da ist unserem guten Tom die Phantasie( DICHTERISCHE FREIHEIT)durchgegangen.
Man kann auch aus einer Mücke einen Elefanten machen, denn genau das tut Ihr, wenn Ihr Euch über diesen flapsigen Fachjargon echauffiert.
Und ja, wir im Rettungsdienst ordern bei der Rettungsleitstelle schon mal ein „Palmentaxi“, wenn vor Ort ein Leichenwagen benötigt wird.
20 Alexander: Du hast sicher nicht ganz unrecht, dass die Reaktionen hier (meine eingeschlossen) vielleicht überzogen ausfallen. Wenn man berufsmäßig öfter mit dem Tod konfrontiert wird, sieht man das Ganze wahrscheinlich lockerer.
Palmentaxi ist auch schön. Wenn Eure Leitstelle beim Bestatter anruft und einen Leichenwagen bestellt, wird der Bestatter den Begriff aber wohl auch nicht benutzen, um mal die Analogie zu diesem Gärtner zu verbessern. In jeder Firma und jeder Branche gibt es einen Insiderjargon, der oftmals wenig feinfühlig oder angemessen ist, wenn man drüber nachdenkt. So lange wie alles intern bleibt, ist alles gut. Spätestens beim Kontakt zu Externen erwarte ich aber eine vernünftige Ausdrucksweise.
Tja, das ist eben der Punkt:
Mit der Veröffentlichung der etwas ungewöhnlichen Begriffe sind diese nun nicht mehr intern und die, die es wollen, mokieren sich darüber.
Mich würde auch mal die Meinung des Bestatters dazu interessieren. War es Lustig? Oder bestellt er da nie wieder? Oder irgendwas dazwischen?
Das Ganze hat sich tatsächlich so zugetragen. Die Gärtnerei ist in einem kleinen Ort in der Gegend um Aachen. Ich persönlich habe mich über diese Ausdrücke weder aufgeregt, noch fand ich sie besonders lustig. Für mich ist das aber auch kein Grund, dort nie wieder zu bestellen (was sowieso eher unwahrscheinlich ist, da wir in der Gegend so gut wie nie zu tun haben). Eher war ich erstaunt über diese Begriffe, fand es dann gleichermaßen respektlos und lustig; irgendwo dazwischen. Mein erster Gedanke beim Wort „Jammergestrüpp“ war, daß ich das erheiternd fand, dann kam mir in den Sinn, daß ich ja eigentlich kein Gestrüpp haben möchte, sondern was Ordentliches und Schönes. Andererseits rufe ich da irgendwo im Rheinland an und habe keine Ahnung, wie die Leute in dieser speziellen Ecke da so unterwegs sind. Ich kann nichtmal sagen, ob das nun besonders typisch ist oder eine Ausnahme. Ich weiß auch nicht, ob die Frau am Telefon das selbst lustig fand. Verbucht habe ich es unter dem Stichwort: „’s hat ä Spässle sei solle, hot awwa… Weiterlesen »
Also in Berlin, hätte ich die Bezeichungen nicht besonders abwegig gefunden, da sind viele einfach so drauf.
Im Rheinland ist es auch nicht ganz unwahrscheinlich (jedenfalls nach meinen Erfahrungen in der Köln/Bonner Gegend). Man müsste es sich dann im entsprechende Tonfall vorstellen, was es sicher sympathischer machen würde.
Esu, mir hätte jetz e’ne Wimmerring un noch jet Jammerjeströpp …
Mit Maschinenbauhintergrund finde ich zumindest „Wimmerring“ witzig. Aber wenn am Telefon eine Floristin war, hat die bestimmt nicht absichtlich den hier verbalhornt:
http://de.wikipedia.org/wiki/Wellendichtring#Simmerring
Es ist weder angebracht, noch sonderlich witzig.
Aber das ist halt ein Problem mit Menschen, die sich selbst ziemlich witzig finden und die verbalen Müll fabrizieren und denen keiner sagt, dass das geschmackslos ist.
Und ich geh ganz stark davon aus, dass es die Blumendame nicht verstehen wird, wenn sich da irgendjemand mal drüber echauffieren würde.
Ich hätte diese Begriffe jetzt eher bei den Gartenbaumitarbeitern vermutet, die dat Jrünjestrüpp nachher, wenns wirklich nur noch Gestrüpp ist, abräumen und der Entsorgung zuführen dürfen.
Aber sei’s drum. Im Kundenverkehr ist so eine Ausdrucksweise daneben; intern mag es gehen.
Was in Altenheim-Schwesternzimmern so geredet wird, sollte auch nicht nach draußen kommen…
(„und ich hab diese Woche auch noch zwei mit Erde beworfen und einen zum Grillen gebracht“…)