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Was ich nicht gerne mache

Immer wieder fragt mich mal irgendwer von der Presse, was mir denn persönlich so am Schwersten fallen würde. Neulich fragte das auch jemand in einem Kommentar und eine andere Kommentatorin antwortete stellvertretend für mich: Kinder.

Damit hat die Kommentatorin durchaus Recht. Es gibt da noch so eine Sache, die ich nicht gerne mache, das ist das Setzen von Augenkappen. Wer das Bestatterweblog aufmerksam liest, der weiß, daß Augenkappen hauchdünne, fast halbkugelförmige Kunststoffschalen sind, die manchen Verstorbenen unter die Augenlider auf den Augapfel gesetzt werden, damit die Augen ein natürliches Aussehen behalten. Das Einsetzen dieser Kappen habe ich noch nie gerne gemacht.

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Klar, es gehört zum Beruf dazu und nur weil ich es nicht gerne mache, bedeutet das nicht, daß wir diesen Schritt wo nötig weglassen. Aber wenn jemand da ist, der das statt meiner machen kann…

Was stört mich noch? Hmmm, manchmal der Geruch. Es ist nicht der Geruch des Todes, sondern der von Kot, der bei mir einen spontanen Würgereiz auslöst. Im Moment des Todes, manchmal auch davor oder danach entleert sich oft der Darm. Manche Verstorbene waren lange bettlägerig, liegen mit einer vollen Windel unter der noch warmen Bettdecke und vor nicht allzu langer Zeit lag der Verstorbene auch noch auf einer Heizdecke. Wenn man dann die Bettdecke beiseite hebt, um den Verstorbenen auf die Trage zu legen, fallen einem aber alle Sünden ein, die man je begangen hat!

Man sagt ja immer gerne: Augen zu und durch!
In diesen Fällen passt besser: Nase zu und durch.

Aber wiegesagt, es gehört eben zum Beruf und ich glaube, daß jeder Beruf irgendeinen Teil hat, der einem eher unangenehm ist.


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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 21. Oktober 2008 | Revision: 28. Mai 2012

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Deichgraf
16 Jahre zuvor

Ich bedanke mich hiermit recht herzlich für die angenehme Unterhaltung während meines Frühstücks…..

😉

Louffi
16 Jahre zuvor

Ja, lieber Herr Haien… nie am Morgen das Bestatterweblog lesen *g* Ich hol mir dann mal nen Kaffee…

Hans
16 Jahre zuvor

Du schreibst hier, daß sich im Moment des Todes „oft“ der Darm entleert. Am 7. Mai hattest Du noch im Beitrag „Unter sich“ geschrieben, daß das „ein eher seltener Ausnahmezustand“ sei.

Was denn nun?

ein anderer Stefan
16 Jahre zuvor

@3: ABsolut betrachtet wahrscheinlich selten, aber Fälle wie der beschriebene lassen es einem so vorkommen, als wäre es immer so…

eike
16 Jahre zuvor

Im Krankenhaus hatte ich schon einige Tote, diese werden bei uns nach Eintreten des Todes nochmal frisch gemacht, alle Ableitungen und Drainagen werden gezogen.
Dabei hatte ich bisher eher seltener den Fall, dass die Leute eingekotet waren. Jedoch weiß ich nicht, ob das vielleicht erst eintritt, wenn diejenigen schon länger als 1-2 Stunden verstorben sind.

16 Jahre zuvor

Nicht wirklich lecker – aber ich habs wenigstens nicht beim Frühstück gelesen *gg*

AG_Wittmann
16 Jahre zuvor

Bei Soutpark wurde diese Entleerung der Blase bzw. des Darms auf die Schippe genommen.

Kaum war das Opfer tot, hat es einen letzten lauten und feuchten Furz von sich gegeben.

Keiner
16 Jahre zuvor

Ja, WANN kommen denn die Augenkappen zum Einsatz?
Doch wohl erst, wenn der Verstorbene für sehr gutes Geld gewaschen und damit wohlriechend ist.
Oder habe ich da was missverstanden?!?




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