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Was ich nicht gerne mache

Immer wieder fragt mich mal irgendwer von der Presse, was mir denn persönlich so am Schwersten fallen würde. Neulich fragte das auch jemand in einem Kommentar und eine andere Kommentatorin antwortete stellvertretend für mich: Kinder.

Damit hat die Kommentatorin durchaus Recht. Es gibt da noch so eine Sache, die ich nicht gerne mache, das ist das Setzen von Augenkappen. Wer das Bestatterweblog aufmerksam liest, der weiß, daß Augenkappen hauchdünne, fast halbkugelförmige Kunststoffschalen sind, die manchen Verstorbenen unter die Augenlider auf den Augapfel gesetzt werden, damit die Augen ein natürliches Aussehen behalten. Das Einsetzen dieser Kappen habe ich noch nie gerne gemacht.

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Klar, es gehört zum Beruf dazu und nur weil ich es nicht gerne mache, bedeutet das nicht, daß wir diesen Schritt wo nötig weglassen. Aber wenn jemand da ist, der das statt meiner machen kann…

Was stört mich noch? Hmmm, manchmal der Geruch. Es ist nicht der Geruch des Todes, sondern der von Kot, der bei mir einen spontanen Würgereiz auslöst. Im Moment des Todes, manchmal auch davor oder danach entleert sich oft der Darm. Manche Verstorbene waren lange bettlägerig, liegen mit einer vollen Windel unter der noch warmen Bettdecke und vor nicht allzu langer Zeit lag der Verstorbene auch noch auf einer Heizdecke. Wenn man dann die Bettdecke beiseite hebt, um den Verstorbenen auf die Trage zu legen, fallen einem aber alle Sünden ein, die man je begangen hat!

Man sagt ja immer gerne: Augen zu und durch!
In diesen Fällen passt besser: Nase zu und durch.

Aber wiegesagt, es gehört eben zum Beruf und ich glaube, daß jeder Beruf irgendeinen Teil hat, der einem eher unangenehm ist.

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#gerne #mache #nicht

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(©si)