Frag doch den Undertaker

Wer macht im Altersheim die Leichenschau? Wo bewahrt man Urnen auf? Wer kontrolliert Särge?

Hallo Tom,
Dank und dickes Lob an deinen Blog. Nun hab ich auch mal „ein, zwei“ Fragen. Das beschäftigt mich einfach.
Wäre nett von dir wenn Du sie beantworten würdest. Dank im Voraus.

Oft liest man in den Todesanzeigen, „Die Urnenbeisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt statt“. Wo und wie werden die Urnen eigentlich bis zur Beisetzung gelagert?

Du hast kürzlich erklärt, dass manche Särge Genehmigungspflichtig sind aufgrund der Beschaffenheit des Holzes. Wer aber kontrolliert das?
Wenn nun auf Friedhof X keine massiven Eichensärge zugelassen sind und der Verstorbene wird dennoch in einem solchen beerdigt. Es ist ja niemand von der Friedhofsverwaltung bei der Beerdigung anwesend.

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Wenn ein Mesnch verstirbt muss doch unmittelbar ein Arzt hinzugezogen werden. Da würde es mich aber mal interessieren, wie z.B. nachts in Altenheimen vorgegangen wird. Die haben ja keinen Arzt im Haus wie z.B. ein Krankenhaus. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass die nachts um drei den Hausarzt der/des Verstorbenen anrufen. Wird dafür ein Bereitschaftsarzt gerufen oder darf ein ausgebildeter Pfleger die Leichenschau vornehmen?

Oft liest man in den Todesanzeigen, „Die Urnenbeisetzung findet zu einem späteren Zeitpunkt statt“. Wo und wie werden die Urnen eigentlich bis zur Beisetzung gelagert?

Nachdem der Sarg zur Einäscherung dem Krematorium übergeben wurde, ist es normalerweise so, daß Bestatter und Angehörige die Asche des Verstorbenen nicht in die Hände bekommen. Die Aschenkapsel bzw. Urne wird direkt vom Krematorium an den Friedhof gesandt, der dann die Beisetzung vornimmt.
So soll sichergestellt werden, daß sich Angehörige nicht in den Besitz der Totenasche bringen können.

Von dieser Regelung wird aber vielerorts aus praktischen Erwägungen abgewichen. Es ist manchmal einfach praktischer, wenn der Bestatter die Urne gleich oder demnächst wieder mitnimmt und selbst zum Friedhof bringt.
So ist es also auch an vielen Orten üblich, daß der Bestatter den Transport und die Aufbewahrung der Urne organisiert.

Die Urne verbleibt also bis zur Beisetzung im Krematorium, auf dem Friedhof oder beim Bestatter.

Du hast kürzlich erklärt, dass manche Särge Genehmigungspflichtig sind aufgrund der Beschaffenheit des Holzes. Wer aber kontrolliert das?
Wenn nun auf Friedhof X keine massiven Eichensärge zugelassen sind und der Verstorbene wird dennoch in einem solchen beerdigt. Es ist ja niemand von der Friedhofsverwaltung bei der Beerdigung anwesend.

Schrieb ich das? Ich glaube nicht. Ich schrieb, daß nicht alle Särge überall gleichermaßen einsetzbar und zulässig sind. Daß sie genehmigungspflichtig wäre, behauptete ich nicht, denn das würde ja eine Kontrollinstanz mit Ablehnungsbefugnissen voraussetzen.
Tatsächlich ist es aber so, daß sich die verschiedenen Kommunen schon alles Mögliche haben einfallen lassen, um Bestatter und Angehörige zu drangsal…. äh, zu ordentlichem Verhalten anzuhalten.
Mal abgesehen von den Fällen in denen der Bestatter quasi auch den Friedhof betreibt (im dörflichen Bereich, wo der Bestatter den Schlüssel vom Friedhof hat, auch die Grabbauarbeiten macht und die Leichenhalle „verwaltet“), ist es so, daß ja immer jemand von der Kommune da ist. Sei es bei der Ablieferung des Sarges am Friedhof, sei es bei der Aufbahrung, der Trauerfeier oder der Beerdigung. Auch die Friedhofsmitarbeiter sind ja zumeist Angestellte der Friedhofsverwaltung.
Die werden sich schon sehr zügig zu Wort melden, wenn der Bestatter mit einem Sarg ankommt, der auf diesem Friedhof nicht gelitten ist.

Wenn ein Mesnch verstirbt muss doch unmittelbar ein Arzt hinzugezogen werden. Da würde es mich aber mal interessieren, wie z.B. nachts in Altenheimen vorgegangen wird. Die haben ja keinen Arzt im Haus wie z.B. ein Krankenhaus. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass die nachts um drei den Hausarzt der/des Verstorbenen anrufen. Wird dafür ein Bereitschaftsarzt gerufen oder darf ein ausgebildeter Pfleger die Leichenschau vornehmen?

Im Altenheim ist das nicht viel anders als im Krankenhaus oder zu Hause. Entweder wird der Hausarzt gerufen oder das Heim hat feste Ärzte, die regelmäßig kommen und auch für die Leichenschau zur Verfügung stehen.
Es gehört zum Beruf des Arztes, auch nachts und feiertags Leichenschauen durchzuführen.

Pflegepersonal darf, selbst wenn es gut ausgebildet ist und das eventuell könnte, keine Leichenschauen durchführen.
Es ist also durchaus üblich auch nachts um drei den behandelnden oder diensthabenden Arzt anzurufen und die Leichenschau durchführen zu lassen.
Inwieweit das immer auch wirklich gemacht wird und ob der Arzt die Leichen im Keller des Altersheims auch wirklich ordentlich untersucht… man weiß es nicht.

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