Also das muß ich Euch erzählen. Ich lasse sonst am Auto immer alles von einem Schrauber hier in der Nachbarschaft machen. Der hat eine Feld-, Wald- und Wiesenwerkstatt, repariert fast alle Marken und ist obendrein noch günstig. Meistens ist ja auch nichts Kompliziertes kaputt, was den Einsatz einer Markenwerkstatt erforderlich machen würde.
Wenn der Winter naht, dann packt mein Sohn für gewöhnlich die eingepackten Winterreifen in den Kofferraum und ich stelle den Wagen beim Schrauber hin. Eine Weile später hole ich das Auto wieder ab oder lasse es abholen und dann hat der Schrauber wie Winterreifen draufgemacht und die Sommerreifen eingepackt in den Kofferraum gelegt.
Dafür will er zehn Euro.
Letztes Jahr hatte der Schrauber aber einen entzündeten Daumen oder ein gebrochenes Handgelenk, ich weiß es nicht mehr genau. Jedenfalls mußte ich mit meinen Reifen zu einer Reifenfirma im benachbarten Ort.
Die verlangten zwar 23 Euro, aber wenigstens hatte ich problemlos meine Winterreifen drauf.
Vorgestern habe ich meinen Wagen auf den Hof gefahren und meinen Sohn dazu geholt. Ich hatte beschlossen, ihm eine väterliche Lektion im Reifenmontieren zu erteilen. Der Bengel wird bald 16 und wird ja wohl auch in ein oder zwei Jahren selbst mit dem Fahrenlernen beginnen. Da kann es nicht schaden, wenn man schon mal Reifen gewechselt hat.
Wie das geht, das weiß ich nach über 30 Jahren Fahrpraxis natürlich ganz genau, hatte es bloß ewig nicht mehr gemacht, man wird ja faul und scheut die schmutzigen Finger…
Aber nein, es hat vorzüglich geklappt und der Junge zeigte sich sehr gelehrig. Wir haben etwa eine halbe Stunde, vielleicht 40 Minuten gebraucht.
Doch als mein Sohn die Radkappe vom rechten Vorderrad abgenommen hatte, sah ich die Bescherung: von den fünf Radschrauben war nur eine einzige richtig fest angezogen, die anderen vier waren gerade einmal vier oder fünf Umdrehungen eingedreht und standen weit hervor. Man konnte sie mit der Hand drehen.
Daß da nichts passiert ist, ist ein Wunder, finde ich. Daß man das aber nicht beim Fahren merkt, wundert mich noch mehr. Ich habe den ganzen Winter über nichts Ungewöhnliches festgestellt.
Am Dienstag werde ich der Firma mal einen Besuch abstatten. Die werden mir das natürlich nicht glauben, nehme ich an, aber ich will doch wenigstens Dampf ablassen.
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Lieber Tom, eigentlich solltest Du ja wissen, daß man nach einem Räderwechsel immer die Radschrauben nach einer kurzen Laufzeit nochmals nachziehen sollte. Darauf wird man normalerweisen vom Händler aufmerksam gemacht bzw. er pappt irgendwo nen Aufkleber hin, auf dem das draufsteht. Zwar machen es wohl die meisten Leute nicht, aber darauf wird sich wohl der Händler berufen und kann nun argumentieren, daß dies nur passiert sei, weil Du die Schrauben eben nicht nochmals nachgezogen hast.
Auch mein Reifenspezialist (Euromaster), der die Reifen bei mir immer wechselt und die anderen dann jeweils einlagert, sagt mir immer, dass ich nach 100-200 Kilometern nochmal zum Nachziehen vorbeikommen soll. Besonders den Einlagerungs-Service finde ich praktisch. Da hab ich in meinem Keller (der sowieso chronisch zu klein ist) nicht auch noch damit Platz belegt.
Ich dachte, dass macht immer Radek für Euch:
[quote=“Undertaker TOM“]Immerhin fällt die Gemüsefrau als verwässernde Zwischenstufe weg, als Radek am nächsten Tag zu uns kommt. Er soll alle Autos hochbocken und die Winterreifen abmachen und die Sommerreifen montieren. Das macht er schon seit vielen Jahren, ohne besonderen Auftrag, irgendwann war er einfach da, half zunächst dem damaligen Manni und irgendwann war das dann einfach abgemacht, daß Radek sich um unsere Reifen kümmerte. So als ob er dafür eingestellt sei, kommt er hin und wieder, schaut sich die Autos an und wenn irgendwas mit den Reifen ist, dann kümmert er sich darum.[/quote]
Oje, [url=http://bestatterweblog.de/archives/Der-Goldfisch-VI/4637]der Goldfisch[/url] nimmt sicher noch eine böse Wendung. Wollte da etwa jemand Tom mit gelösten Radmuttern in den eigenen Keller bringen?
also wenn die räder mit dem richtigen drehmoment angezogen sind, sollte man zwar alle schrauben und muttern noch mal kontrollieren, aber es lockert sich mit sicherheit keine der schrauben oder muttern. die reifenhändler geben das mit den km deshalb an um sich eben rausreden zu können falls doch mal was locker wird. ich kenne einige reifenhändler, und keiner von denen verwendet nen drehmoment, alle schrauben schön fleißig mit dem pressluftschrauber alles fest, oder eben auch nicht. und egal was die euch erzählen, ein schrauber der nur 6 stufen hat, hat keinen drehmomentschlüssel eingebaut. passt mal beim nächsten mal auf, verstellt er was am schrauber? wenn nein, dann nimmt er für alle reifen und felgen die gleiche einstellung, was falsch ist. die zeihen die schrauben und muttern immer zu fest an, aber es sind dehnungsschrauben von den herstellern verbaut, bevor sie werden die schrauben länger. wenn ihr euch nen spass machen wollt, dann messt mal beim nächsten Reifenwechsel die schrauben oder gewinde nach, ihr werdet feststellen das sie nicht die gleiche länge haben, weil bereits gedehnt… Weiterlesen »
Bei DMAX gab es diesbezüglich einen Test. An allen vier Rädern wurden die Muttern nach jeder Runde auf einem Testgelände weiter gelockert bzw. entfernt. Siehe da, eine angezogene Mutter pro Rad reicht aus.
@Christisn(4): Kauf Dir bitte eine neue Tastatur. Deine Shift-Taste ist offensichtlich defekt. Danke!
Oder bist Du einfach nur zu faul, diese zu benutzen?
Die Werkstatt sagt dann auch nur: Sie müssen aber nach 100km die Muttern nochmal nachziehen….
Damit sichert sich jeder ab
1) Die Belastung wird zum größten Teil gar nicht von den Radschrauben getragen, sondern vom Zentralloch des Rades auf die Radnabe übertragen. Die Radschrauben dienen also im wesentlichen nur dazu, daß das Rad nicht von der Nabe runterrutscht. Von daher braucht man eine lose Schraube nicht unbedingt zu merken.
2) Das Nachziehen der Schrauben nach kurzer Fahrt hat durchaus Sinn. Die Schrauben werden bei einer bestimmten Radstellung im Stand angezogen, und diese Belastung ändert sich ein bißchen durch die Fahrt. Das ganze Rad wird sozusagen „durchgerüttelt“. Bei mir war es bislang immer so, daß wenigstens einige der Schrauben nach 50 km Fahrt ein bißchen nachgezogen werden mußten.
3) Anziehen tut man die Radschrauben niemals nach Gefühl, sondern mit einem Drehmomentschlüssel und dem vorgeschriebenen Drehmoment. Das sollte auch der Reifenhändler eigentlich tun. So teuer ist so ein Gerät doch wirklich nicht. Ansonsten kann man sich irgendwann über eine abgerissene Radschraube und die entsprechende Rechnung freuen. Ich weiß, wovon ich spreche…
Und ich hab mir dabei eine ganz fiese Laufmasche eingefangen. Na ja, selbst Schuld, wenn ich die Reifen im Minirock gewechselt habe, oder…?!
http://mysvenja.blogspot.com/2009/10/svenja-empfiehlt-winterreifen.html
Kann ich mir einen Bestattungswagen ausleihen, wenn ich für eine Beschwerde irgendwohin fahren muss? 🙂
Wenn dein Sohn schon 16 ist könnte er mit dem Fahrenlernen ja theoretisch schon in einem halben Jahr anfangen 😉
Uha, Glück gehabt, das hätte wirklich schief gehn können.
Oh du meine Güte, was man sich alles ausmalt, was hätte passieren können, das war echt scharf an der Grenze.
Nachziehen ist dann wichtig, wenn ein wenig Dreck (Rostpartikel o.ä.) zwischen Felge und Bremsscheibe gekommen ist oder die Felge bei der Montage nicht 100%ig richtig sitzt.
Das rüttelt sich nach ein paar Kilometern nämlich ratz-fatz locker, und nach der Saison braucht man dann mindestens nen Satz neue Schrauben, schlimmstenfalls sitzen die Angehörigen dann bei Toms Kollegen.
Besser ist es, man zieht nach 50km die Schrauben nochmal nach (bzw. kontrolliert das Drehmoment, zu >95% gibt es ja nichts nachzuziehen…) und ist auf der sicheren Seite.
Die Hersteller schreiben das Verfahren mit dem Nachziehen ja nicht aus Spaß vor….
Selbstsichernde Schrauben oder Sprengringe würde da helfen, aber weiß der Kuckuck warum es das bei Radschrauben nicht gibt.
@Robbi:
kannst ja mal Sicherungslack ausprobieren…
Zum abnehmen hilft dann aber nur noch Dynamit o.ä.
Wer braucht denn selbstsichernde Schrauben oder Sprengringe an dieser Stelle?
Für die Kraftübertragung wird sowieso eine hohe Anzugkraft benötigt, um das ganze System stabil zu bekommen.
Aufgrund dieser vergleichsweisen hohen Kraft kann sich die Schraube während des Fahrbetriebes nicht lockern.
Zusätzliche Sicherung ist dadurch völlig unnötig.
Und nebenbei, weils hier auch irgendwo falsch steht:
Radschrauben sind keine Dehnschrauben!
Der Anzug erfolgt unterhalb der Dehngrenze. Eine plastische Verformung der Schraube findet (bei korrekter Montage) nicht statt, dafür müsste man sich bei den als Radschrauben verwendeten 12.9 auch wirklich Mühe geben!
macht radek nicht die reifen ?
Alle Schrauben los? Das solltest du definitiv merken – habe auf die Art und weiße mal ein völlig fest gerostet Rad gelöst – also schrauben gelöst und a Stück gefahren, gebremst usw. – als sich das Rad dann „vom Rost“ löste war das absolut kein fahren mehr, das Eiern war deutlich zu merken und den Schraubenschlüssel hatte ich natürlich nicht mitgenommen 😉
Eine Woche später war Manni sowohl mit meinem Wagen, als auch mit dem meiner Frau bei der Firma. Auch der von meiner Frau bekam seine Winterreifen und bei meinem war hinten links ein schleichender Luftverlust zu beheben. Demnach wäre für die Firma Gelegenheit gewesen, die Schrauben nochmals nachzuziehen. Allerdings: Ich habe das zwar in den letzten Jahren aus Bequemlichkeit nicht mehr selbst gemacht, aber ich habe es schon ganz oft gemacht. Und wenn ich die Schrauben mit dem Radkreuz oder mit der Ratsche (Knarre) anziehe, geht da keine mehr los. Aber „Anonym“ und „Christian aus Wien“ haben Recht. Man müßte das mit dem richtigen Drehmoment machen, in diesem Fall mit 177 Nm. Nur, wer macht das schon? Neulich war ich mit dem Auto der Cousine bei ihrem bevorzugten Reifendienst. Die Gute stellt sich etwas weibisch an, manchmal. Da hat der Monteur den Schlagschrauber auf „volle Pulle“ gestellt und knallt an egal welchem Wagen die Schrauben eben knallfest dran, fertig. Da wird kein Drehmoment eingestellt und nichts umgestellt. Auch jetzt beim Demontieren hatte ich den subjektiven… Weiterlesen »
@Spages: „Alle Schrauben los?“
Nein, wer schreibt das denn? Ich schrieb:
„von den fünf Radschrauben war nur eine einzige richtig fest angezogen“
und #8 Anonym schreibt völlig richtig, daß schon eine richtig fest angezogene Schraube das Rad durchaus halten kann.
Ich will da nicht aus dem Nähkästchen plaudern, aber die militärischen Einheiten einer namentlich hier nicht näher zu nennenden Großmacht schrauben mitunter die Räder ihrer Geländefahrzeuge zum Teil mit einer „gefühlt oder geschätzt richtigen Anzahl von Radschrauben, mindestens aber 3“ fest.
177 Nm? Was für einen Lastwagen fährst Du denn?
100-110 Nm sind ein guter Richtwert für die Standardautos….
Anja
@Anja: Das ist ein Ford Galaxy und da stehen 170 Nm in der BA.
Da fällt mir doch glatt Heinz Erhard ein. Fährt der alte Lord fort, fährt er nur im Ford fort. Gibt der kleinen Misses schnell noch ein paar Kisses!
oder auch: Er fuhr Ford und kam nie wieder!!!
Nichts desto trotz ein schönes Auto. Durfte mal den Firmenwagen meines Exchefes fahren. Das war ein VW Sharan. Is ja baugleich wie der Galaxy. Schönes Fahren… könnt ich mich dran gewöhnen.
Besonders bei Alufelgen ist das Nachziehen in der Tat wichtig. Ich fahre seit einiger Zeit selber sowas, und ich war persönlich dabei, als der Reifenmonteur die Felgen montiert und alle Radschrauben mit dem Drehmomentschlüssel nachgezogen hatte. 200 km später hatten sich 6 von 16 Radschrauben soweit gelöst, daß ich sie mit dem Radkreuz leicht nachziehen konnte…
Huhu,
also ich habe mal ne Frage zu dem Drehmoment. Wenn ich ehrlich bin gehöre ich nämlich auch in die Fraktion „Mit dem Drehkreuz ganz fest ziehen dann passiert schon nichts“.
Kann mir jemand sagen, wo das steht wie viel NM ich nutzen darf? In der Regel lasse ich es aus Faulheit zwar auch machen, aber eigentlich ist es sinnfrei wenn der Monteur mit dem Drehmomentschlüssel hantiert und ich 50 km später dann mit dem Drehlkreuz ordentlich nachziehe 🙂
Tom, also doch ein Lastwagen 🙂
Anja
[quote]77 Nm? Was für einen Lastwagen fährst Du denn?
100-110 Nm sind ein guter Richtwert für die Standardautos….
Anja[/quote]
Vielleicht bei einem Fiesta oder Smart.
Mittelklasse aufwärts dann eher ~130-140.
SUVs und andere Panzer auch gerne mit 170 und mehr.
Das Drehmoment hängt von der Größe der Mutter/Schraube und den verwendeten Felgen ab.
Aber das gibts ja alles im Internet nachzulesen:
http://www.cokis-online.de/reifeninfo/pdf/allgemeines/techinfo/anzugsmomente.pdf
gruß, Frank
Faustregel: Drehmoment des Motors (steht in den papiere) gleich Drehmoment mit die Räder geschraubt werden.
Ist doch logisch, die Räder müssen ja das Drehmoment vom Motor abfangen und auf die Strasse bringen. Sonst würde der Motor ja durchs normale Fahren die Reifen losdrehen.
@28:
Da fehlt wohl ein smiley?
Ich würde bei meinem Cadillac die Radschrauben nicht mit >500Nm festziehen…. Nach fest kommt ab.
Wirf lieber einen Blick in die von Deinem Vorposter gelinkte Tabelle (die er sich selber auch mal anschauen sollte 🙂
Anja
@28 vielleicht noch durch die Anzahl der Muttern teilern?
Ich habs ja nicht so mit den Autos, ist ein Gebrauchsgegenstand und der soll fahren.
Hatte mich über die Pressluftschraudinger beim Reifenwechsel auch schon gewundert, da ja nichts einzustellen ist.
Das Gegenteil von zu fest ist dann aber der Vater meiner Freundin. Dort musste ich mal beim selberwechseln helfen und knallte also mit dem Kreuzschlüssel (oder wie es auch immer heißen mag) die Schrauben zu.
Das hat mir einen Rüffel eingebracht, da ich ja die Schrauben kapüuttmachen könnte.
Er zug die nur so leicht an, dass er ganz leicht mit dem Kreuzschlüssel lösen konnte.
Mein 5 jähriger Sohn hätte sie wieder lösen können. Das war dann für meinen Geschmack wieder etwas zu lose.
Es kann aber noch eine andere Ursache geben:
Zum Winter 1982/83 bekam ich meine nagelneuen winterreifen auf meinen damaligen neuen Golf montiert.
Am nächsten Morgen fuhr ich um halb Fünf 40 Km weit zur Arbeit, und am frühen Nachmittag wieder heim.
Kurze Zeit später läutete mein Nachbar, und bat mich, mit zu meinem Auto zu kommen, er müsse mir etwas zeigen. Wir gingen zunächst um den Wagen, und sahen am rechten Hinterrad, dass eine Mutter halb herausstand. Die Anderenan diesem Rad waren lose. Er berichtete mir, dass er zur Arbeit wollte, und eine Person am Auto knien sah. Weil er glaubte, ich sei das, wünschte er einen „Guten Morgen“. Da sprangen zwei junge Leute auf und rannten weg. – Er hinterher – Sie entkamen.
Als er zurückkam, war ich zwischenzeitlich ahnungslos weggefahren.
Während wir noch so sprachen, fiel unser Blick auf vier, etwa 20m weiter, an der Böschung liegende große Ziegelsteine.
Tja, Glück gehabt, nirgendwo gibt es billigere neue Winterräder als an einer ruhigen Ortsrandstrasse.