Tja, irgendwann ist man tot und wenn man Glück hat, gibt es da ein paar Menschen auf der Welt, die auch noch viele Jahre nach Deinem Tod von Dir erzählen und ihren Kindeskindern berichten, was Du für eine(r) warst.
Aber stets wird diese Geschichte, so sie denn überhaupt erzählt wird, mit den Worten und aus dem Blickwinkel der Erzählenden erzählt werden. Wie Du das gesehen hast, was Du dazu zu sagen hättest, ja das bleibt ungesagt, denn Du bist ja dann schon tot.
Leserin Eva ist da auf ein interessantes Projekt gestoßen, das man hier finden kann.
Dort soll man Fotos, Videos und Audio-Dateien schon zu Lebzeiten hochladen können, damit nach dem Tode die Menschen auf Deine Botschaft, auf das von Dir erzählte Leben zugreifen können.
Hierzu soll es einen öffentlichen Zugang geben, hinter dem Daten abgelegt sind, die jedermann anschauen und hören darf, und einen privaten Zugang, für den man einen Zugangscode benötigt und der die ganz privaten Informationen beinhalten soll.
Eine Art digitales Informationsvermächtnis also.
Sehr schön übrigens auch der auf der Seite gezeigte runde Sarg.
© Bild: projectwomb.com
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Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:
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Ästhetisch schön gemacht, inhaltlich wohl für ein Klientel gedacht, das mehr oder weniger unbewusst denkt, es müsse etwas hinterlassen um dadurch eine gewisse Art der Unsterblichkeit zu erlangen.
Was allerdings zu bedenken wäre: Die Haltbarkeit heutiger Datenträger. Selbst von Umwelteinflüssen geschützt würde ich vielen keine große Lebensdauer bescheinigen. Erst recht nicht, wenn diese Kapseln einmal von der Nachwelt geöffnet worden sind.
Ähm… sorry, einfach ignorieren, was ich geschrieben habe.
Ich habe nur den Link angeklickt und den Inhalt überflogen und gedacht, es handelt sich dabei um eine private, schön gestaltete „Zeitkapsel“, wie man sie z.B. auch manchmal bei Grundsteinlegungen für die Nachwelt mit einbaut wo materielle Güter, DNA und Datenträger mit drin sind.
Ich geh jetzt hundert Mal schreiben, dass ist auch im Internet Texte vernünftig lesen soll, bevor ich Kommentare dazu ablasse.
Wieso muss man denn mit aller Macht Erinnerungen hinterlassen?
Wenn man nichts hinterlassen hat, an das andere sich von alleine erinnern können und möchten sollte man doch nicht so verzweifelt sein es anderen aufzudrücken.
Wenn ich mir überlege wieviel unnötige „Informationen“ täglich auf Facebook, Twitter etc gepostet wird..wieviel GB an Erinnerungen die nur den Uploader selbst interessiert wird dann erst dabei hinterlassen..
Wie trägt man diese Linse?
Ich sehe da keine Griffe oder Ähnliches.
Erst wenn alle Clouds im sauren Regen vergangen, alle ausgelagerten Speicher ausgehölt sind. Erst dann werdet Ihr erkennen, dass Datensicherheit nur von Euch selbst garantiert werden kann. Lebend. 😉
150 Jahr später:
„schau mal, was ist das denn“
„sieht aus wie eine Zeitkapsel“
„lass ma aufmachen“
„oh, menschliche DNA aus der Vorzeit“
„lass ma ne Bioregeneration plus machen“
„unbedingt, lass ma den Menschen wieder nachbauen“
„wie wohl sein Name war“
„wir werden es nie mehr rausfinden“
P.S. Der letzte Kaffee war wohl zu viel.
So ein Mumpitz. Wozu lebt man denn dann? Sparen wir uns das Zusammenleben mit den Menschen komplett, kostet Zeit, schieben wir alles in diese Kapsel, dann ist es erledigt?!
Werte und Normen und „sich selbst vermitteln“ geht wohl nur auf lebendige Art und Weise. Wenn ich daran denke, dass unsere Frau im Blumenladen den Kindern erklärt, warum man überhaupt Blumen verschenkt, Geburtstage feiert oder Weihnachten und sie nebenbei den Hund füttern und kraulen dürfen- klar, dass ist Infomaterial in Kapselzeit, die keine Minute dauert. Spart Zeit. Das ist wohl eher was für Leute, die ihre Kinder schon ab dem Säuglingsalter von 8-8 in die „Krippe“ geben. Damit die Kinder später wissen, wer die Eltern waren. Bravo.
@Smilla
Genau. „So ein Mumpitz!“
Ich glaube nicht das das hier der richtige Raum ist um mit Dir Deine abstrusen Ansichten zum Thema Krippenkinder zu diskutieren.
Es kommt doch nicht nur auf die Dauer der Zeit an, die man mit seinen Kindern verbringt, sondern vor allem darauf, wie man das tut 😉
Zum Thema:
Wer es braucht …
Wenn ich irgendwann mal weg bin, hinterlasse ich Fotos (auch offline ;)) und Gegenstände, die mir lieb und teuer waren, und vor allem Personen, die etwas mit mir erlebt haben und die Geschichten zu all dem kennen und eigene Erinnerungen an mich haben, so wie auch die Menschen, die nicht mehr sind, und die mir wichtig waren.
Ich brauche keine Videobotschaft irgendwo im Web, um mich an eine liebe Mitschülerin zu erinnern, höre ich ein bestimmtes Lied, denke ich an sie und an Erlebnisse mit ihr; ich brauche auch keine Daten irgendwo im Web, um mich an meinen Großvater zu erinnern, sitze ich auf Omas Terrasse, denke ich an den letzten schönen Nachmittag mit ihm; meine Zeitkapsel, die mich an meine Uroma erinnert, sind Gläschen mit Spinatbabybrei, die ich nach Erzählungen meiner Oma quer über ihr verteilt hab, als sie mich damit füttern wollte …
Würdet ihr denn solche Botschaften wirklich lesen? Und wie oft würdet ihr sie lesen?
Ich denke, diejenigen, die uns wichtig sind, an die denken wir auch so und haben unsere Momente oder Gegenstände, die uns an sie erinnern, und so hoffe ich, wird es mit mir irgendwann auch einmal sein.
Und wer mir nicht wichtig war, bei dem wird auch eine solche Zeitkapsel nicht viel daran ändern.
Ich finde sowohl den Sarg als auch die Idee der Kapsel sehr schön.
Hätte es das früher schon gegeben wüsste ich heute vielleicht was mein Vater gedacht und gefühlt hat. So sind alle Wurzeln abgeschnitten ohne die Möglichkeit jemals mehr zu erfahren.
Bevor ich meine virtuellen oder wie auch immer gearteten Botschaften an das Diesseits in einer aalglatten Tuppahdose verklappe, ähm, konserviere, wünsche ich mir doch lieber, in den Erinnerungen derer, die mich geliebt haben und/oder meine Freunde waren, lebendig zu bleiben. In den Worten, die ich geschrieben, in den Socken, die ich für sie gestrickt habe. In ihren tatsächlich klopfenden Herzen (Vorsicht, es kitscht) und nicht als virtueller Snack in einer Butterbrotdose. So traurig das auch ist – die Wurzeln verstorbener Ahnen zersetzen sich nach und nach, schaffen Raum für Neues. Alles vergeht… „Stirb und werde!“, meinte schon der olle Goethe.
Die gesamte Bandbreite einer menschlichen Persönlichkeit mit allen ihren Charakterzügen ließe sich sowieso nicht in einer virtuellen Botschaft komprimieren – es sei denn, die Kapsel enthielte einen Klon. Für diesen und seine Kumpels könnte es inmitten der gewaltigen Gelbmüllberge ausgedienter WOMBS verflixt eng werden…
Ich habe solche Zeitkapseln noch unter dem Begriff „Fotoalbum“ kennengelernt. Damals…
Ich denke der Grundgedanke hinter Womb ist nicht, dass man möglichst lange in Erinnerung bleiben möchte,um sich so eine Form der Unsterblichkeit zu sichern. Ich denke es geht mehr darum ein persönliches Selbst zu hinterlassen, das unabhängig von den Erinnerungen udn Interpretationen der Hinterbliebenen ist.
Wie bei einem Streit, den man als Dritter erfährt und dann zur anderen Streitperson geht um sich ein neues Bild zu schaffen. Das geht bei Verstorbenen nunmal nichtmehr. Man hat keinen Einfluss darauf wie man der Nachwelt dargestellt wird und das soll einem die Möglichkeit bieten ein Stück von einem Selbst dazulassen, das nicht abhängig ist von der emotionalen Beziehung eines Dritten. So zumindest habe ich die Idee aufgefasst. Ich finde die Idee von Womb gut und das Design auch sehr schön. Es ist rund und einfach. Gradlinig. Ob das wirklich nöti ist und ob das einem nach den Tod interessieren sollte, finde ich fragwürdig. Das sollte man aber nun jedem selbst überlassen.
Ich habe meinen Großvater nie kennengelernt. Er muss ne coole Socke gewesen sein. Ich weiß um ihn nur aus Erzählungen. Von ihm gibt es keine Ton oder Videoaufnahmen. Er soll ein beeindruckender Mann mit einnehmendem Wesen gewesen sein. Ich konnte mir nie ein Bild von ihm machen. Ich hätte gerne die Chance seine Stimme mal zu hören oder seine Mimik zu betrachten.
Ich finde diese WOMB Sache großartig und werde glaube ich mitmachen. Vielleicht wollen meine Enkel mal wissen wie ihr Großvater drauf war als er noch nich inkontinent,dement oder, falls es mir nicht anders vergönnt ist, tot war.
Ich kann die andern Kommentare nicht verstehn. Schon mal was vom Stille-Post-Prinzip gehört? An eurem 70. Geburtstag gebt ihr einmal zu wenig Trinkgeld und in der Retrospektive eurer Angehörigen werdet ihr nach eurem Tod der alte Geizhals sein.
Historiker gucken sich doch auch nach Möglichkeit Originale an und keine Berichte von Dritten. Mein Opa war Jahrgang 1911. Was er mit 26 zu sagen hatte würde mich brennend interessieren. Vielleicht wird es meinen Enkeln auch mal so gehn.
Das Medium „unserer“ Zeit ist nun einmal (auch) das Internet. Warum es also nicht auch dafür nutzen? Ich sehe daran nichts Schlimmes.
Obwohl ich eher Fan von Erinnerungsbüchern und Fotoalben bin. Aber das eine schließt ja das andere nicht aus und die Hauptsache ist doch, dass jeder das Richtige für sich findet. 🙂
„An eurem 70. Geburtstag gebt ihr einmal zu wenig Trinkgeld und in der Retrospektive eurer Angehörigen werdet ihr nach eurem Tod der alte Geizhals sein.“ (Styr, Post 13)
Denkst du das wirklich? Das fänd ich eine sehr traurige Sicht auf das Verhältnis zu den Angehörigen, wenn so ein einmaliges negatives Erlebnis gegenüber jemand anderem das ganze Andenken von einem trüben könnte.
Ich denke, da muß schon mehr schieflaufen, damit man sich sowas als einziges merkt – und wenn das der Fall war, dann wird auch eine Videobotschaft das nicht unbedingt ändern.
Zugegeben, spannend könnte das schon manchmal sein und ich gucke auch gerne Dokus mit Zeitzeugen – aber wenn ich mich an jemanden erinnere, dann sind mir persönliche Dinge wichtig, die ich auch so kannte, als derjenige gelebt hat.
Ja, meine Oma war wunderschön als junge Frau, wenn ich mir alte Bilder von ihr ansehe – aber so kenne ich sie nicht, diese junge Frau ist für mich eher wie eine Fremde, die meiner Oma etwas ähnlich sieht, mich verbindet (noch) nichts mit ihr – die ältere Frau, die immer für mich da war, und mit der ich viele schöne Dinge erlebt habe, die bedeutet mir dagegen sehr viel, und deswegen möchte ich mich auch genauso an sie erinnern.
Ich frage mich bei solchen Botschaften auch, was ist, wenn das, was derjenige dort erzählt, vielleicht auch über sein Verhältnis zu mir erzählt, gar nicht zu dem passt, was ich erinnere? Denn Erinnerungen an Vergangenes und Gefühle bei Situationen sind sehr subjektive und färben sich mit der Zeit, schöne Zeiten erinnert man gerne, weniger schöne vergisst man eher. Ignoriere ich dann seine Botschaft? Ignoriere ich meine Erinnerungen? Will ich das überhaupt, daß ich dort vielleicht etwas erfahre, was mir vielleicht das liebe Bild, was ich von der Person habe, stört?
Genauso denke ich auch: Wenn ich selber es nicht zu Lebzeiten schaffe, ein Bild bei meinen Mitmenschen zu hinterlassen, wie ich gern erinnert werden will – warum drehe ich dann eine Videobotschaft, um das im Nachhinein irgendwann geradezurücken, und warum gehe ich nicht jetzt los und sorge dafür, daß die Erlebnisse mit mir so sind, daß ich mich dabei auch jetzt schon gut fühle? Denn in erster Linie lebe ich doch im Hier und Jetzt, und wenn ich jetzt was richtig verbocke, dann werde ich das nach meinem Tod auch nicht mir einem Video, einem Text oder ein paar Bildern wieder in Ordnung bringen (und vor allem, hab ich dann noch was davon?)
Mir ist völlig klar, daß nicht jeder meine Meinung teilt, Meinungen sind schließlich subjektiv – aber ich hoffe trotzdem, daß sie respektiert wird, so wie ich das bei anderen Meinungen auch tue.
Am Ende muß ja schließlich jeder selber entscheiden, wie er mit dem Tod umgeht, seinem und dem von anderen.
Wer das Gefühl braucht, nicht vergessen zu werden, für den ist das natürlich eine gangbare Alternative. Das meine ich jetzt ausdrücklich nicht ironisch. Ich persönlich nehme mir aber das Recht heraus auch vergessen zu werden. Für mich selbst sähe ich es als Anmaßung an, meinen Hinterbliebenen ständig in Erinnerung bleiben zu müssen. Das wäre schlimm für mich, weil meine Seele (mein Karma, meine Aura von mir aus auch mein Däpmjrgm) nicht frei sein könnte und auch für die Anderen, weil ich mich ständig wie ein ungebetener Besucher bei meinen Lieben sonntags zum Kaffee einladen würde.
Ich bin am Leben, das möchte ich so gut machen wie es eben geht (gelingt nicht immer).
Aber dann möchte ich auch sauber gehen und das Recht auf Vergessen haben.
Wie gesagt, gilt das für mich, wer seine Duftmarke setzen möchte, soll das eben machen. Für die ist das dann eine gute Idee.
Ich glaube jeder hat das Recht sich so zu errinnern wie er möchte. Hier geht es für mich aber um das „Recht“ des Verstorbenen und das „Recht“ der Verwandten, die den dahin geschiedenen nie kennenlernen werden.
Der Angehörige erzählt SEINE Geschichte von seinem Großvater oder Großonkel usw.
Der Verstorbene war aber nie nur eine funktionale Rolle (d.h. z.B. Großvater von jemandem), sondern ein Individuum, das separat von seiner Rolle betrachtet werden kann. Als Max Mustermann mit seinen selbst geäußerten Ansichten und ohne Einflechtung in soziale Konstrukte (Freundeskreis, Familie etc.)
Jemand der persönliche Erinnerungen der Angehörigen als oberste Instanz des Bildes, das der Verstorbene hinterlässt, ansieht, degradiert das Individuum (!), dass der Verstorbene darstellte. Dem kann man auch nur schwer entgegenwirken, da die Zeitgenossen immer auch mit der Funktionalen Rolle Mensch interagierten und sich bei ihren Erinnerungen nur schwer davon lösen können, um das Individuum zu betrachten.
Die meisten Menschen sind nicht mit einer solch‘ hohen empathischen Gabe oder sozialen Intelligenz gesegnet, dass man ihnen bedenkenlos zutrauen kann, einen Menschen in Gänze verstanden zu haben. Und die Angehörigen, die den Verstorbenen kennenlernten, als verlässliche Quelle für die Nachwelt zu betrachten ist meiner Meinung nach sehr naiv, geradezu goldig.
Wer die WOMB Idee ablehnt ist in meinen Augen egozentrisch (im eigentlichen Sinne des Wortes).
„Du willst was über den alten Onkel Herbert wissen? Scheißegal, was er zu sagen hatte. Scheißegal, wie er sich darstellen wollte und welches Bild er hinterlassen wollte. Ich hab ihn 12-mal gesehn für mindestens eine Stunde und bin selbst strunzhohl und bin deshalb eine verlässlichere Quelle zu Onkel Herbert als er selbst!!“
Glaubt ihr wirklich eure kleinen Erinnerungen wären dem Leben eines Menschen gegenüber ausreichend? Wie traurig wäre es, wenn die Großen der Menschheit ihre Sicht der Dinge nicht selbst dargelegt hätten und wir uns mit den Erinnerungen des Hausarzt oder der schrullige Putzfrau begnügen müssten, die womöglich die gesamte Bandbreite der Existenz des Verstorbenen gar nicht hätten fassen können.
Haltet mich für misanthropisch, aber meinen Zeitgenossen überlasse ich mein Vermächtnis nicht. Ich darf mein Bild ruhig selbst mitgestalten. Vor allem in Text, Bild und Ton.
@Styr: Du hast genau recht. Wenn Jemand diese Zeitkapsel nutzen will, soll er/sie es tun! Es ist ein absolut tolles Vehikel, seine eigene Sicht der Dinge für eine mögliche Wiederentdeckung zu erhalten. Gut früher gab auch schon die Möglichkeit, eine solche Zeitkapsel zu erstellen, aber früher auch schon möglich, aber früher ging man zu Fuß, heute fährt man Auto, früher hat man mit einer Gänsefeder geschrieben, heute benutzt man halt auch einen Computer. Aber verstehe bitte auch meine Meinung, dass ich genau dies nicht will. Habe ich ein Recht darauf vergessen zu werden?
@ Styr: Soviel zum Respektieren von anderen Meinungen – das, was du für den Verstorbenen vehement verteidigst, tust du bei den Lebenden hier scheinbar nicht. Schade.
Styr lasse ich mal unbeachtet…
für die direkten Zeitgenossen ist das Projekt meiner Vermutung nach weniger interessant als für spätere Generationen. Ich bekomme immer mal Anfragen „haben Sie eine Eintragung in Ihren Kirchenbüchern über … (meine Oma, meinen Opa, meine…), ich versuche die Geschichte der Familie zusammenzutragen“, und da wären solche Hilfen für unsere Nachkommen möglicherweise hilfreich. Wenn sie dann nicht schon im Elektroschrott gelandet sind.
Und ich weiß, als meine Großeltern gestorben waren, haben wir tonnenweise Fotoalben weggeworfen, in denen Familienmitglieder zu sehen sein mußten – nur leider konnte niemand mehr sagen, wer denn nun auf den Fotos war. Tante Agathe, Tante Amanda, oder doch Großtante Louise? Das wußte keiner mehr, und die bewußten Tanten waren schon Tanten meiner Urgroßmutter gewesen. Wie gern hätte ich zu den Fotos die Legenden gehabt, um zu den Erinnerungen, die uns die Großtante immer mal wieder mitteilte, nun auch Bilder zu fügen… so aber werden Tante Agathe und Tante Amanda spätestens mit dem Abtreten meiner Generation gänzlich dem Vergessen anheimfallen.
@20 Wolfram
So sieht es hier ähnlich aus. Nur dass die Fotoalben alle bei mir gelandet sind. Ich habe, als alle noch lebten, Recherche betrieben. Hinten auf den Bildern habe ich die Namen vermerkt, ich scanne sie gerade ein, dann bekommt jeder einen usb Stick. Einen Familienstammbaum habe ich auch anfertigen können, bzw weiterführen, vor mir gab es schon einige fleißige Schreiberlinge. Ein guter Freund, der Theologie studierte, wußte von einem Archiv und gucke mit mir da weiter. Ich fand das ja spannend. 🙂 Und was ist das schön, Leute zu besuchen und sie erzählen zu lassen.
Wir haben in der Familie manchmal die spontane Idee und diese Super 8 Filme anzugucken, aber es gibt immer nur winzig kleine Ausschnitte aus einem Leben preis. Wer die Menschen nicht zu Lebzeiten kannte, wird damit nicht viel anfangen können. Etwas ja, aber den Menschen lernt man dadurch nicht kennen. Ich fühlte mich bei der Recherche aber den Vorgängern sehr nahe, bin über die gleichen Fehler gestolpert, seltsame Geschichten und hüte die gleichen Geheimnisse. Auch so ein Seifenstück im apple Design würde das ändern, dass einige Dinge verborgen bleiben.
Was ich von meinen Vorfahren aufgesogen habe, dass versuche ich weiterzugeben. Aber danach…da denke ich immer an den schönen Spruch von Hesse:
„Und jedem Anfang liegt ein Zauber inne.“
@ Smilla.
…und jedem Ende die Erkenntnis: „Guck mal, es geht auch ohne dich weiter.“
B. A.
@Big Al
Das ist jederzeit möglich, bis auf eine kurze Einarbeitungszeit, sind wir alle subito ersetzbar.
Eine kleine Anekdote dazu…mein Mann war mal so ehrlich: „Doppelgrab, nee! Das geht nicht, ich heirate ja noch mal.“
Ach Smilla, ich darf Dir schon wieder antworten. Als ich vor gefühlten 10000000000000000000000 Jahren, oder war es gerade heute morgen, kurz nach zehn Uhr zweiundzwanzig?) viel zu spät aus meinem Elternhaus von meiner Mama weggezogen bin, (Papa ist sehr früh gestorben, vielleicht langweile ich euch alle einmal damit, wie fruchtbar dieser dumme und unnötige Abschied für mich damals war) habe ich in dem Raum ganz hinten im Keller, neben der alten Tiefkühltruhe in einem Aktenschrank einen Ordner gefunden den Mama mit der Aufschrift „ALTE AKTEN“ versehen hatte. Ich braucht übrigens sehr viel später aus diesem Ordner die Flüchtlingsausweise meines Opas (dem definitiv tollsten Mann, den diese Erde jemals gesehen hat) meines Vaters und meiner Mutter um meine „deutsche Abstammung“ nachweisen zu können damit ich meine Approbation beantragen konnte (nun ja, wir leben in Absurdistan). In diesem Alte-Akten-Ordner fand ich Unterlagen und Fotos aus der alten Heimat meiner Eltern (Krieg und Vertreibung ist definitiv Sch*** – ich wasch meine Tastatur gleich mit Kernseife) mit ganz vielen Namen und Bildern von Menschen, die bestimmt etwas mit mir zu tun hatten; vielleicht haben sie es ja auch noch, obgleich sie so lange tot sind. Großtante H*** war die jüngste Schwester vom besten Opa von Europa und schon verstorben, Papa auch. Alle Anderen waren so weit weg und auch ein kleines bisschen blöd. Da stand ich also und hätte endlich die Chance gehabt zu lernen, wer ich bin und woher ich komme. Niemand konnte mir Antworten geben. Ich habe mir die Bilder angesehen, mit meinen Schwestern gesprochen und genau dann bemerkt, dass ich vergessen werden möchte. @Styr: Es war er Augenblick an dem ich erkannte, das ich vergessen werden möchte.
Ich liebe meine Mama, meine Frau, meine Tochter und Ihren Freud, der sehr bald mein Schwiegersohn sein wird. Ich hoffe, dass ich deren Erinnerung einen kleinen Platz behalte. Ansonsten:
Ich war.
Ich bin nicht mehr
@Big Al: Hoffentlich. Es ist mein großer Trost
[quote] viel zu spät aus meinem Elternhaus von meiner Mama weggezogen bin, ..vielleicht langweile ich euch alle einmal damit, wie fruchtbar dieser dumme und unnötige Abschied für mich damals war[/quote]
Was bedeutet bei Dir zu spät ausgezogen? Und langweilig wurde mir bisher bei deinen Geschichten nie, es ist immer eine Herausforderung, da hinterher zu kommen. Was ist Ironie, was echt und dann diese ganze Begriffe. Abgesehen davon badet auch hier meine Tastatur noch in sterillium. Also man los!
[quote]Ich habe mir die Bilder angesehen, mit meinen Schwestern gesprochen und genau dann bemerkt, dass ich vergessen werden möchte.[/quote]
Das ist definitiv erläuterungsbedürftig. Das verstehe ich so noch nicht mal zur Hälfte, man sagt auch ansatzweise. Was war auf den Bildern und was haben die Schwestern erzählt? *help*
Du weißt, ich versuche immer alle möglichen Gedankengänge zu gehen, aber da stehe ich auf dem Schlauch. Jaja, ich kippe noch mal sterillium…
Hallo Smilla: Habe im Augenblick ganz furchtbar wenig Zeit. Antwort kommt.
@Smilla, Brummbär
interessante Entwicklung in diesem Faden
*und weiter lauscht*
Ich bin hin- und hergerissen. Mein Vater war Spätheimkehrer, seine (große) Familie vertrieben, ein Teil dabei umgekommen. Niemand wollte zu seinen Lebzeiten wirklich drüber reden. Ganz selten kam die Sprache darauf, und das meiste, was man erfuhr war Leid. Ich weiß heute noch nicht viel über ihn, alles kleine Bruchstücke. Ich hab auch nach seinem Tod noch nicht viel entdeckt. Manchmal wüsste ich gern mehr, und manchmal frage ich mich, ob ich wirklich ein Recht habe …
@Brummbär
Laß dir Zeit, hier haben sich seit dem Wochenende die Varizellen eingefunden. Als ich zum Giftmischer ging, war dort die Hölle los und fast alles Gift ausverkauft. Ich habe vollstes Verständnis. 🙂
@Kall
Da hast Du den Nagel auf den Kopf getroffen und ich kann mir ganz viel Erklärungen sparen. Meinem Opa ist 51 die Flucht gelungen, da gibt es einige Sachen, über die in unserer Familie bis heute nicht gesprochen wird. Wäre ich nicht damals zu seinen Lebzeiten ein strunzendneugieriges Kerlchen gewesen, hätte ich vermutlich nie etwas erfahren. Offiziell weiß ich bis heute nichts und mache bei dem ganzen Zirkus brav mit.
Es gibt ein solidarisches Netz der schweigenden Wissenden zum Schutz derer, die durch die Hölle gegangen sind und die Kraft nicht haben, darüber zu reden.
Das Werte- und Gesellschaftssystem war damals auch noch ein ganz anderes.
Da ich damals ziemlich offensichtlich Stellung bezogen habe und das heute noch tue, vermute ich, dass jeder Wissende insgeheim Bescheid weiß.
Ich habe mir auch schon früh das Recht genommen, alles zu erfahren, bzw ich war schlichtweg einfach zu neugierig. Ich kann gar nicht anders 🙂 ….dabei muss man natürlich Spielregeln einhalten.
Man muss wissen, mit wem man offen reden kann und wer dichthält. Es ist wie ein kleiner Geheimbund. Innerhalb der Familie gab es sogar Erpressungen.
Einmal sollte man mich zu einer kriminellen Handlung bringen, sonst würde man mich informieren. Ich wußte ja aber bereits und ahnte, man wollte mich schlicht aus dem Weg haben. Ich habe damals einen Anruf bei einer ganz alten Dame getätigt, ohne eigentlich etwas zu sagen und die Sache war aus der Welt. Ich erhielt dann keine 5 Minuten später einen sehr bösen Anruf vom Erpresser. Das war mein krassestes Erlebnis wegen eines Familiengeheimnisses. 🙂
Ich wüßte bis heute gerne, was die alte Dame dem Erpresser gesagt hat. Sie hat ihm jedenfalls Jahre später ihr gesamtes Vermögen hinterlassen.
Seit dieser Geschichte ist Ruhe. Der Erpresser taucht nur noch auf Beerdigungen auf, schickt Beileidskarten und legt zum Schluß Kränze auf Gräber (wenn man vom Beerdigungkaffee noch einmal hingeht, liegt da plötzlich einer..) und verschickt Karten, wenn jemand lebensgefährlich erkrankt in der Klinik liegt.
Ich bin nun aber auf eine neue Grenze gestoßen. Ich habe kürzlich ein langes Gespräch mit einer Organisation und einer Behörde geführt, die Informationen beschaffen könnte. Die haben mich darüber informiert, dass sie nicht weiterarbeiten können, ohne dass andere Menschen von meiner Recherche erfahren. Auch Menschen, die ich bis dato nicht kenne.
Ich habe für mich die Entscheidung getroffen, meine Recherche vorläufig einzustellen und weitere Todesfälle abzuwarten. Eine zuverlässige noch lebende Quelle gibt es noch, die treffe ich im Sommer. Die Schwester der alten Dame. 🙂
Das ist eine ganz heikle Sache, mal gucken, ob ich noch alles Puzzleteile zusammenbekomme. 🙂 Jetzt habe ich viel geschrieben, ohne viel zu erzählen, aber kall, Du wirst wissen, was dahintersteckt. Mehr kann und will ich nicht dazu schreiben.
Manchmal ist es natürlich auch einfacher und auch besser, nicht zu wissen.
@smilla
Das ist bei mir alles gar nicht sooo spannend, und es dürften in der Vergangenheit auch kaum Menschen irgendein Problem bekommen haben,wenn die ein oder andere Sache beleuchtet worden wäre. Es war und ist nur so, dass da ganz viel Leid über einige gekommen ist, die darüber nicht reden wollten, weil sie nicht mehr damit konfrontiert werden wollten, furchtbares, kaum vorstellbares Leid zum Teil, soweit ich das aus dem wenigen, was ich erfahren habe, sagen kann.
Natürlich kann und sollte(?) man sowas aufarbeiten, doch in der Zeit, in der das am ehesten hätte passieren können, war es für die Betroffenen schlicht nicht möglich, aus vielen Gründen. Weil es die notwendigen Ressourcen nicht gab, weil es die wirtschaftlichen Verhältnisse nicht erlaubten, weil man schlicht vermeiden musste zu verhungern.
Daher wurden die Dinge vergraben, ganz tief vergraben, und die Betroffenen meinten, sie wären sicher vergraben. Ich habe aber immer mal wieder gemerkt, das man das nicht so tief vergraben kann, dass es nicht doch irgendwann immer mal wieder hervorlugt. Und ich habe einen sehr starken Mann weinen sehen, wenn er meinte, ich sähe es nicht, und ich habe heut feuchte Augen, wenn ich daran denke. Aber ich denke immer noch, dass nicht ICH das Recht gehabt hätte, die Dinge auszugraben sondern allein diejenigen, die sie vergraben haben wollten. Und da ich immer noch so denke, werde ich sehr vorsichtig sein und im Zweifel lieber die Erde dort lassen, wo sie ist.
Und was das Womb angeht, das ist nichts für mich. Vielleicht dokumentiere ich auf die ein oder andere Weise ein paar Dinge, wenn ich meine, die wesentlichen Sachen im Leben erledigt zu haben, vielleicht auch nicht. Wenn ich vorher abtreten muss, wird es auch nicht schlimm sein. Danach mag forschen, wer will, herausfinden was er mag, und was immer er (oder sie) dahinein interpretieren wird, darauf werde ich keinen Einfluss haben. Den hätte ich aber auch mit WOMB nicht, spannender wird es für die Nachkommenden eher ohne WOMB sein, wenn es ihnen denn überhaupt ein Bedürfnis ist. Wenn nicht, ist das auch gut.
@ Smilla: Gute Besserung!
DAnke! Ich hoffe, meine Maus schläft jetzt, habe mich gerad rausgeschlichen… und hau mich nun auf mal aufs Ohr…
@Smilla
Ich hatte jetzt genügend Zeit meinen gesamten Computer in Sterillium zu baden, mit Sagrotan nachzuspülen, in die Waschmaschine zu stopfen, zu schleudern, zu trocknen und zu bügeln: So jetzt also meine versprochene Antwort – vielleicht sollte ich eher sagen, meine angedrohte (Versprechen vergesse ich schon mal, meine Drohungen in der Regel nicht). Wird ein bisschen lang, aber wer nicht will kann sie ja wegscrollen.
Smilla, Du hast mich gefragt, was es bedeutet zu spät von zu Hause ausgezogen zu sein. Dieses zu spät bezieht sich vor allem auf die Meinung fast sämtlicher Verwandten, Nachbarn und all der anderen Menschen, auf die sowieso nicht höre. Jedenfalls habe ich erstens auch in meinem Elternhaus relativ autark gelebt, habe zweitens dann noch einige Jahre alleine gelebt und war nicht Steinalt, als ich dann die beste Ehefrau von allen geheiratet habe. Aber es war halt nicht sofort nach meinem Achtzehnten. Das Gespräch mit meinen Schwestern ging darum, was mit diesen, plötzlich aus dem nichts der alten Akten, aufgetauchten Bilder geschehen sollte. Auf diesen Bildern waren unsere Altvorderen (benutzt man dieses Wort noch?), von denen wir nicht mal mehr alle zuordnen konnten. Wir kennen halt nicht alle unsere Urgroßonkel etc., da meine Familien (die meiner Mama und die meines Papas) beide nach dem Krieg sich eine neue Heimat aufgebaut haben und deshalb, einige Wurzeln damals vom Schicksal selbst gekappt wurden.
Nun meiner Bitte, dass ich diese Familienandenken behalten durfte, sind meine Schwestern nachgekommen. Ich habe dann sehr häufig auf diese ernsten Gesichter gesehen. Gesichter von Menschen; die damals sicher alle dachten, dieses -damals sehr neue- Medium sorgt dafür, das noch in Generationen jeder in der Familie sie ansehen, kann, sich an sie erinnert und ihrer gedenkt. Ja und dann kamen die Nazis dieser s***** Krieg dazwischen. (Mist jetzt muss die Waschmaschine noch mal anwerfen und das Bügeleisen doch wieder rausholen). Tja und da hab ich mir gedacht, das es völlig ausreicht, wenn meine Nächsten, meiner ALLERNÄCHSTEN sich meiner erinnern! Ich möchte nicht irgendjemanden von was auch immer anlächeln, der sich am Kopf oder wo auch immer kratzt und denkt:“Brummbär, ah? Brummbär –ach ja, das war doch Brummkreisel, der hat doch damals, oder auch nicht und sowieso. Auch eigentlich ist sein ganzes Herumbrummen sowieso egal.“,
Natürlich weiß ich, dass es inkonsequent ist, darauf zu Hoffen, in der Zukunft niemand zu belästigen und einfach da gewesen zu sein, selbst aber voller Neugierde alles in sich aufsaugen will (die Bilder und auch ein Tagebuch meines Urgroßvater habe ich selbstverständlich noch und werde diese Sachen auch behalten – weißt Du eigentlich wie schwer eine Schreibschrift von Achtzehnhuntertpaarundneunzig heute zu lesen ist?).
Was unverständliche Worte angeht … Vielleicht meinst Du ja Däpmjrg. Das ist natürlich ein Kunstwort (wohin halt der Finger auf die Tastatur trifft) mit dem ich schreiben wollte, dass es mir schnurz wo anbrennt, wie wer auch immer mein Innerstes nennt.
Aber eins verstehe ich wirklich nicht: Was um Himmelswillen meinst Du damit, ich könnte tatsächlich ironisch sein? Ich und Ironie? Sowas Unanständiges mache ich nicht (naja höchstens spät abends, wenn der Riegel vor der Tür … – nein sowas mach ich definitiv nicht!!!!!!!!!
Jeder der meine Kommentare liest, merkt doch sofort, welch ein ernsthafter und vollständig humor- und ironiefreier Mensch ich bin! So, das musste ich jetzt mal loswerden.
Tz: Ich und Ironie. Ich weiß ja gar nicht wie das geht, ich weiß ja noch nicht mal wie man Yrhoonyh schreibt. 😉
Ansonsten nochmal gute Besserung, und hey, ich bin immerhin nicht nur brummig sondern auch Spezialobergiftmischer. Wärst nur mal gleich zu mir also jemanden gekommen, der sich damit auskennt: Wahrscheinlich hätt ich Dir auch nicht stande pede helfen können.
Also erhol Dich gut.
Es geht hier wieder aufwärts. Langsam. Ich darf eigentlich nicht schreiben, da ich noch eine ganz schlimme Laune habe. Schlafentzug ist schlimm.
Also steinalt ist relativ. Gerettet hat Dich die Tatsache, dass Du auch noch einige Jahre alleine gelebt hast. Ohne dem geht es nicht. Allerdings gibt es da auch noch Versionen, die alleine lebten, aber nicht ohne ihre Mutti. Wenn man von der Schwiegermutter angerufen wird und antworten muss, ob der Junior auch noch genug Unterwäsche im Schrank hat und dass sie ihm welche gekauft hat und welche Milch der Junior gerne trinkt- dann ist das ein Grund, die sofortige Flucht zu ergreifen. Als Frau möchte man doch einen autarken Mann.
Da kam die Mutti in die WG, um die Küche mal aufzuräumen etc- ich dachte, ich spinne!
Das Tagebuch von deinem Urgroßvater ist doch klasse! Ich habe aus der Zeit einen Gedichtband von meiner Oma bekommen, mein „Erbstück“ und heiliges Büchlein. Nach einer Weile kommt man da ganz gut rein, man muss halt ein bißchen Wein dazu trinken- dass muss so sein. Dann erst wird es authentisch. 🙂
Da du selbst gemerkt hast, dass du inkonsequent bist, ist es ja in Ordnung. Zwischen belästigen und etwas Interessantes hinterlassen ist ja ein Unterschied, wo der allerdings liegt, weiß ich auch nicht. Es gibt Menschen, die nehmen alles auf, rennen immer mit der Kamera herum, wir machen das eigentlich nie, sondern genießen den Augenblick, unverfälscht, wie er ist. Aber ich habe auch schon gedacht, ob das ein Fehler ist. Wenn man so später keine Aufnahmen hat. Mein Mann hat ganze 3 Bilder von sich, einmal Kinderwagen, dann wurde das Kind von hinten aufgenommen, wie es zur Schule läuft (mit Schultüte)und eins, wo er einen großen Pilz zeigt. Das finde ich sehr traurig.
Das mit der Ironie werde ich im Auge behalten. 😎