Da schickt mir eine Dame eine Bestatterrechnung zur Prüfung, so wie es 20-30 Menschen jeden Monat tun.
In den meisten Fällen kann ich den Menschen erklären, dass die Rechnung in Ordnung ist. Fragen und Beanstandungen ergeben sich fast immer aus Missverständnissen oder Unwissen bezüglich der Bestatterarbeit.
Oft schmunzele ich auch über die Bestatterkollegen und bin fasziniert von der phantasievollen Gestaltung der Rechnung.
Manchmal ist es auch fremdschämend lustig, wie einige sich ausdrücken oder verrechnen oder einfach sinnlosen Quatsch auf die Rechnung schreiben.
Spaßig fand ich die 10% Mehrwertsteuer, auf einer Rechnung von Ende 2017. Der Bestatter meinte am Telefon: „Läßt sich doch viel einfacher rechnen als 19%.“
Auch diese Formulierungen sind köstlich:
„Toten in Sarg fertiggemacht“
„Haare gekämmt, gepudert und geschminkt“
„Saftverleibung 2 x“ (????? Hä?)
„Sarg mit Griffen ausgestattet (ohne Griffe).“
„Nährwertsteuer“
„Ihr Vater wurde wunschgemäß auf der Mutter bestattet“
„Großmutter tiefergelegt und verbreitert“
Heute liegt mir aber eine Rechnung vor, die finde ich aus vielerlei Gründen seltsam.
Zum einen wissen wir alle, dass die Schriftart „Comic sans“ eigentlich für das eine handschriftliche Letterung nachahmende Ausfüllen von Sprechblasen gemacht wurde. Im Web- und Druckdesign hat sie eigentlich nichts verloren. Ja, viele setzen die Verwendung von Comic sans auch mit minderer Intelligenz gleich.
Egal, besonders in Firmenlogos und -schriftzügen hat diese Schriftart nichts verloren, es sei denn „man ist ein 8-jähriges Kind, das Limonade verkauft“.
Dieser Bestatter hat aber seinen ganzen Briefkopf und seinen Firmenschriftzug in dieser Comic-Schrift gesetzt.
Äußerst unpassend, wie ich finde.
Da fällt dann die Formulierung „im vorraus gezahlte Beträge“ fast schon gar nicht mehr ins Gewicht.
Mehr zu dieser Rechnung usw. im nächsten Post.
Bilder: courtesy Logodesignteam
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