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Zahlendreher

Wir sind keine Bank; wir sind kein Sozialamt; wir sind keine Geldverleiher.
Aber wenn jemand zu uns kommt und den Batzen einer Bestattungsrechnung nicht stemmen kann, dann versuchen wir einen Weg zu finden, daß er trotzdem ungeschoren aus der Sache herauskommt. Ganz ohne Eigennutz ist das natürlich nicht; mir ist es allemal lieber, jemand zahlt langsam und in Raten, als daß er vor der hohen Gesamtsumme kapituliert und gar nicht bezahlt.

Es gibt viel zu viele, die Rechnungen, Mahnungen und Mahnbescheide einfach ungeöffnet in die Ecke legen.
Dabei könnten sich die Leute den ganzen Ärger, den ganzen Aufwand und die ganzen Kosten sparen, würden sie nur auf unsere Angebote eingehen. Zuerst einmal versuchen wir immer so kostenbewußt wie möglich zu beraten. Wenn wir schon beim Beratungsgespräch Anhaltspunkte dafür haben, daß das Bezahlen schwer fallen könnte, bremsen wir allzu freigiebige Kunden auch schon mal aus.
Dann erwähnen wir auch die Möglichkeit der Ratenzahlung und wenn diese nicht in Anspruch genommen wurde, bieten wir das dann auch im Nachhinein noch an, wenn dann die Rechnung längere Zeit unbezahlt geblieben ist.

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Wenn einer aber gar nicht will, dann sind wir in letzter Zeit zum penetranten Telefonterror übergegangen. Die ganze Briefeschreiberei bringt letzten Endes nämlich überhaupt nichts. Die wenigen Leute bei denen es wirklich „Ihrer Aufmerksamkeit entgangen ist, daß…“, die kann man an einem Finger abzählen. Wir setzen in allen anderen Fällen immer frühestmöglich in Verzug, mahnen trotzdem schriftlich und parallel dazu rufen wir die Leute jetzt immer an; immer wieder, gerne auch mal auf der Arbeit oder auf dem Handy.

Ich bin da der freundliche Onkel, der immer wieder lieb nachfragt, Sandy hingegen bekommt da einen sirenenhaften Unterton in der Stimme, der jedes Handy in einen Lautsprecher verwandelt. Wer schon mal Hella von Sinnen in der Kondom-Werbung gesehen hat, in der sie ruft: „Tiiiinaaa, watt kosten die Kondome?“, der weiß wie sich das anhört.
An sich hat Sandy eine sehr angenehme Stimme mit nur noch einem ganz leichten amerikanischen Beiklang, aber wenn sie jemanden abnerven will klingt sie wie Hillary Clinton kurz nach der Lewinsky-Sache.

Dabei lassen wir uns auch auf keine hohlen Zahlungsversprechen mehr ein und fordern eine ganz klare Zahlungszusage zu einem bestimmten Termin und dann steht Manni vor der Tür und holt das Geld.

Seit wir das konsequent durchziehen, brauchen wir den Gerichtsvollzieher weitaus weniger als zuvor.
Auch die angeblichen Zahlendreher auf Überweisungen haben schlagartig abgenommen, seit wir uns auf so einen Quatsch nicht mehr einlassen: „Zahlendreher? Kein Problem, wir kommen mal eben vorbei und holen das Geld.“

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#zahlendreher

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(©si)