Frag doch den Undertaker

Sofabestatter, Wohnzimmerbestatter

In einem meiner letzten Artikel wurde auf einen Zeitungsartikel verwiesen, in dem von den so genannten „Sofa-Bestattern“ die Rede war.
Hierzu schreibt Kommentator „Flamebeard“:

Und das Thema mit den „Sofa-Bestattern“: Also irgendwie kommt mir das wie der selbstgewählte Einstieg in den Drücker-Betrieb vor. Kein Büro, kein nix. Nur das, was man in der Hand zum Kunden trägt. Und wenn der Kerl auch noch aus der Werbe-Branche kommt… Also von dem erwarte ich nicht viel, ausser vielleicht einer perfekt gestalteten Trauer-Anzeige mit pfiffigem Slogan…

Dem muß ich mal eben widersprechen…

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…denn von diesen Bestattern gibt es überall in Deutschland doch recht viele.
Die meisten von ihnen arbeiten super gut und liefern einwandfreie Arbeit ab.

Es ist nämlich so, daß es nach wie vor Fuhrunternehmen bzw. Subunternehmer gibt, die einen Bestattungswagen und die Räumlichkeiten haben und für eine ganze Reihe von örtlichen Bestattern den gesamten Fahrdienst, die Einsargung und auch die Sarglieferung übernehmen.

Der Bestatter benötigt also, außer einem gut funktionierenden kleinen Büro, gar nichts weiter als ein Sofa oder ein Wohnzimmer. (Diese Bestatter werden auch Wohnzimmerbestatter genannt.)

Wenn man irgendeinen Bestatter beauftragt und diesen zwecks Beratungsgespräch zu sich nach Hause kommen lässt, so hat man auch nichts weiter als eine Sofa- oder Wohnzimmerberatung.
Wo, wie und von wem der abholen, überführen und einsargen lässt, weiß man in einem solchen Fall auch nicht. Alles was man zu sehen bekommt, das ist der Katalog.

Man kann ein großes Haus führen, mit einer Frau Büser, einer Antonia, mit Kühlzellen im Keller, einem Aufzug, Aufbahrungsräumen und eigener Trauerhalle…
Kann man, muß man aber nicht.
Wenn man auf die hauseigenen Angebote (Trauerhalle etc.) verzichtet und sich darauf beschränkt nur die übliche vor Ort vorhandene öffentliche Logistik anzubieten, dann benötigt man kein Bestattungshaus, sondern nur ein Schild, einen Laptop und ein gut gefüttertes Handy.

Natürlich kann man auf diese Weise nicht eine so umfangreiche Dienstleistungspalette anbieten und auch die Zahl der Sterbefälle, die man so abwickeln kann, dürfte begrenzt sein, aber es funktioniert durchaus und das ohne bösartige Abstriche für die Angehörigen.

Nun fragt sich natürlich manch einer, warum das dann nicht alle so machen.
Das ist auch wiederum ganz einfach: Nur das was man selbst macht, hat man wirklich im Griff und nur daran kann man letztenendes auch Geld verdienen. Subunternehmer kosten Geld.

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(©si)