In verschiedenen Kulturen existiert die Tradition der professionellen Trauernden, oft als „Klageweiber“ bezeichnet. Diese Personen werden engagiert, um bei Beerdigungen lautstark zu klagen, zu weinen und zu singen, selbst wenn sie den Verstorbenen nicht persönlich kannten.
Diese Praxis dient dazu, den Trauerprozess der Hinterbliebenen zu unterstützen und traditionelle Rituale zu erfüllen.
Historische Ursprünge
Historisch finden sich Hinweise auf Klageweiber im Alten Ägypten, im antiken Griechenland und Rom sowie in verschiedenen orientalischen Kulturen. In der hellenistischen Zeit wurden sie besonders bei Bestattungen wohlhabender Personen eingesetzt. Auch heute gibt es in einigen Regionen, beispielsweise in Montenegro und Teilen Asiens, noch professionelle Trauernde.
Klageweiber in Griechenland
In Griechenland werden diese Frauen „Moirologinnen“ genannt. Sie führen die Familien durch die komplexen Rituale des traditionellen griechischen Totenkults, indem sie Schicksalslieder singen und öffentlich trauern. Diese Praxis hat eine jahrhundertealte Geschichte und wird in einigen Regionen bis heute gepflegt.
Professionelle Trauernde in Rumänien
In Rumänien, insbesondere im Norden des Landes, gibt es ebenfalls noch Klageweiber. Diese Frauen nehmen an Beerdigungen teil, um rituelle Totenklagen vorzutragen. Obwohl diese Tradition dort fast ausgestorben ist, halten einige wenige Frauen weiterhin an diesem Brauch fest.
Kulturelle Unterschiede in der Trauer
Die Rolle der professionellen Trauernden variiert je nach Kultur und Region. In vielen Gesellschaften wird lautes Wehklagen als angemessener Ausdruck von Trauer angesehen, während in anderen Kulturen stille und zurückhaltende Trauer bevorzugt wird. Diese unterschiedlichen Ausdrucksformen spiegeln die vielfältigen kulturellen Ansichten über den Umgang mit Tod und Trauer wider.
Dabei ist zu beobachten, dass es ein deutliches Nord-Süd-Gefälle hinsichtlich dieser Tradition gibt. Man kann sagen, dass Klageweiber bzw. diese Tradition im Norden so gut wie gar nicht vorkommen, während das im Süden häufiger der Fall ist.
Die Tradition ist auch nicht auf die o.g. Nationen und Gegenden begrenzt. Vielmehr gibt es Klageweiber in allen Ausprägungen auch in weiten Teilen Afrikas, in manchen süddeutschen Gemeinden und auch in den USA.
In den USA können ganze Trauergesellschaften gebucht werden, um die Abschiedshalle beim Bestatter mit vermeintlich trauernden Freunden und Bekannten zu füllen. Das soll dann den wenigen echten Trauernden vorgaukeln, der Verstorbene sei besonders beliebt gewesen.
Quellen
- Wikipedia: Klageweib
- DW: Klageweiber in Griechenland
- DELA Magazin: Klageweiber in Rumänien
- Spektrum: Kulturelle Unterschiede in der Trauer
- klageweiber: Peter Wilhelm KI
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