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Altersheim mit Todesangst

In meinem letzten Artikel schrieb ich schon etwas über Altersheime und die Abholung von Verstorbenen.
Dazu passt ein Anruf von soeben:

„Bitte kommen Sie und holen Sie den Herrn S. ab. Aber kommen Sie bitte erst heute Abend nach 21 Uhr, wenn es dunkel ist und fahren Sie leise von hinten an den Lieferanteneingang an der Kellerrampe.“

Klar, machen wir doch!

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Das ist aber kein Einzelfall. Ich persönlich finde ja nichts Ungewöhnliches dabei, dass in einem Altersheim Leute sterben. Wenn irgendwo, dann da!

Aber dennoch scheint es ein schlechtes Licht auf die Pflege des Heimes zu werfen und die anderen Heimbewohner zu beunruhigen, wenn der Leichenwagen kommt. Das führt dann zu solchen Anrufen.

Wir haben aber auch ein Heim in unserem Bezirk, da müssen wir immer sofort und ganz schnell hinfahren, denn die haben keinen Kühlraum. Da fahren wir dann tagsüber hin, der Tote liegt mit einem Laken überm Kopf in seinem Zimmer, während der Zimmermitbewohner am Tisch sitzt und Suppe löffelt. Wir müssen dann mit der Fahrtrage duch das ganze Altersheim, über die Treppen, an den Einwohnern und Besuchern vorbei und durch den Haupteingang.
Ich finde, wenn man schon ein Altersheim betreibt, wo ja doch ein bißchen öfters gestorben wird, als in einem Landschulheim, sollte man wenigstens einen Aufzug haben und eine Möglichkeit, die Toten ohne großes Aufsehen abzutransportieren.

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#altersheim #todesangst

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(©si)