In meinem letzten Artikel schrieb ich schon etwas über Altersheime und die Abholung von Verstorbenen.
Dazu passt ein Anruf von soeben:
„Bitte kommen Sie und holen Sie den Herrn S. ab. Aber kommen Sie bitte erst heute Abend nach 21 Uhr, wenn es dunkel ist und fahren Sie leise von hinten an den Lieferanteneingang an der Kellerrampe.“
Klar, machen wir doch!
Das ist aber kein Einzelfall. Ich persönlich finde ja nichts Ungewöhnliches dabei, dass in einem Altersheim Leute sterben. Wenn irgendwo, dann da!
Aber dennoch scheint es ein schlechtes Licht auf die Pflege des Heimes zu werfen und die anderen Heimbewohner zu beunruhigen, wenn der Leichenwagen kommt. Das führt dann zu solchen Anrufen.
Wir haben aber auch ein Heim in unserem Bezirk, da müssen wir immer sofort und ganz schnell hinfahren, denn die haben keinen Kühlraum. Da fahren wir dann tagsüber hin, der Tote liegt mit einem Laken überm Kopf in seinem Zimmer, während der Zimmermitbewohner am Tisch sitzt und Suppe löffelt. Wir müssen dann mit der Fahrtrage duch das ganze Altersheim, über die Treppen, an den Einwohnern und Besuchern vorbei und durch den Haupteingang.
Ich finde, wenn man schon ein Altersheim betreibt, wo ja doch ein bißchen öfters gestorben wird, als in einem Landschulheim, sollte man wenigstens einen Aufzug haben und eine Möglichkeit, die Toten ohne großes Aufsehen abzutransportieren.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Schlagwörter: altersheim, todesangst
Vor allem fällt es doch eh auf, wenn plötzlich Frau/Herr XY nicht mehr da ist…
Ok, aber quer durchs ganze Altersheim noch ne Ehrerrunde drehen muss auch nicht sein…
Im Heim von meiner Mutter gibt es im Eingangsbereich eine Gedenkecke mit Kerze und Foto für die kürzlich verstorbenen Bewohner. Auch in der Heimzeitung werden sie benannt.
Was machen die denn wenn ein Bewohner mit Rollstuhl mal irgendwo hin muss oder nur mal Spazierengeschoben werden möchte? *kopfkratz*
Aargh…
Da kommen Erinnerungen. Mein erstes Wochenende als Pflegezivi im Heim. In der Nacht sind gleich 2 Bewohner gestorben. Nun kommen die Bestatter und müssen Geld zahlen (wofür eigentlich?), haben es aber nicht passend. Also muss der neue Zivi (ich) zur Tankstelle, um die "DM 100,-"-Scheine wechseln zu lassen.
In der Zeit standen die Bestatter mit ihren Rollsärgen im Aufenthaltsraum, wo die übrigen Bewohner gefrühstückt haben…
Damals hätte mir Supervision sicher gut getan. Egal, ist 17 Jahre her.
Schöne Grüße
Leo
Hmmm – na und?
Als mein Vater in einem Pflegeheim starb – der war noch nicht alt, wollte jedoch nach 2 Hirnschlägen sterben – wollte der Zimmernachbar – ein sehr alter Mann – auch ins Bett und da haben die nur so eine Zwischenwand aufgestellt – wie im KH, wenn der nebenan nicht grad alles sehen soll – ich hätte da sicher nicht reingewollt, hatte jedoch den Eindruck, dass der Mann eh nicht gemerkt hat, dass mein Vater tot war *schulterzuck*
Ich wollte meinen Vater nur noch einmal sehen, weil ich sicher sein wollte, dass der auch tot ist (lange Geschichte, sorry). Ich würde niemals einen offenen Sarg wollen – soweit ich weiss, ist dass hier in der CH auch nicht üblich – die meisten lassen eh kremieren und dann ist zur Trauerfeier nur die Urne da.