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Amerika – Das Land der unbegrenzten Möglichkeiten

Leichen im Kühllaster und in Massengräbern. Die Auswirkungen der Corona-Krise in den USA.

Jahr für Jahr brechen tausende Deutsche hier ihre Zelte ab und wandern in die USA aus. (Das ist aber nur die halbe Wahrheit1)
Vielen scheinen die amerikanische Lebensweise und berufliche Chancen, sowie eine unvergleichliche landschaftliche Vielfalt sehr zuzusagen.

Doch schaut man etwas näher hin, blättert schnell der Putz von der schöngeschminkten Fassade des Landes der unbegrenzten Möglichkeiten.

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Die minimalistisch ausgestaltete Gesundheitsversorgung für den überwiegenden Teil der Bevölkerung ist für uns unvorstellbar. Wir jammern schon, wenn wir auf einen Facharzttermin vier Wochen warten müssen. In etlichen ländlichen Regionen der USA sind die Bewohner froh, wenn ein- oder zweimal im Jahr für ein Wochenende in einer hastig installierten Zeltanlage Ärzte kostenlos behandeln.
Die Arzthonorare sind nirgendwo auf der Welt so hoch, wie in den USA.

Viele Deutsche wissen gar nicht, wie gut es ihnen in dieser Hinsicht geht.

Und wer sich hierzulande über den Zustand der Straßen aufregt, der hat noch nie die heruntergekommenen Straßen in vielen Teilen der USA gesehen. Es wohnen nämlich nur ganz wenige Amerikaner in Beverly Hills.

Ja und wer mal in einem amerikanischen Baumarkt unterwegs war, der kann -besonders wenn er handwerklich vorgebildet ist- nicht verstehen, dass sich Menschen so lausig gefertigte Rohre, Kabel und Installationsartikel von minderster Qualität in ihre Wohnungen aus Holz- und Rigipsplatten schrauben.

Und dann wird diese Nation auch noch von einem wirren Clown angeführt, der mal eben Grönland kaufen wollte, der keine Ahnung hat, wo China, Syrien und Korea liegen und der jetzt glaubt, die Corona-Krise allein durch präpotentes Machtgehabe weglabern zu können.

Obendrein werden in den Medien Bilder verbreitet, die zeigen, wie in New York in Tücher gehüllte Leichen in Kühl-LKWs aufbewahrt und teilweise in Massengräbern beigesetzt werden.

Aber auch das ist nur die halbe Wahrheit.

Denn die Verstorbenen werden anständig bestattet. Aber eben nicht jetzt. Die Corona-Krise hat in den betroffenen Gebieten der USA, anders als in Deutschland, zu einer deutlichen Übersterblichkeit geführt. Mit Übersterblichkeit wird die Zahl der Verstorbenen bezeichnet, die mehr sterben als in vergleichbaren zurückliegenden Zeiträumen.
Darauf sind die amerikanischen Bestatter vor allem in den Großstädten nicht vorbereitet und eingestellt.

Hier spielen Besonderheiten der amerikanischen Bestattungskultur eine Rolle.
Für viele Amerikaner ist es absolut undenkbar, daß der verstorbene Angehörige nicht einbalsamiert wird. Bestatter werden nicht müde, diese heute eigentlich nahezu überflüssige Konservierungsmaßnahme zu horrenden Preisen anzubieten. Einstmals diente das Einbalsamieren dazu, im Krieg gefallene Soldaten während ihres Rücktransports in heimatliche Gefilde frisch zu halten.
Mit dem Einbalsamieren verbunden ist in den Staaten eine manchmal schon etwas übertrieben wirkende kosmetische Behandlung der Verstorbenen.

Statt wie bei uns dem Verstorbenen einen sauberen und friedlichen Eindruck eines (Ent-)Schlafen(d)en zu geben, wird in den USA vielfach alles daran gesetzt, die Leichname so zu präparieren, dass sie im Sarg bei der Aufbahrung schöner, frischer und besser aussehen, als jemals zu Lebzeiten.

Und Einbalsamierungen und eine solche kosmetische Behandlung kosten sehr viel Geld. Hinzu kommen aufwändige, riesige Särge aus Autostahl oder bestem Hartholz und teure Gruften auf noch teureren Friedhöfen.

Eine 4-tägige Aufbahrung im Bestattungshaus mit Trauerfeier kann da allein schon mal 5.000 Dollar kosten, ohne den ganzen anderen „Spaß“.

Die andere Seite der Medaille stellen die Bestattungen der einkommensschwachen Bevölkerung dar. Aufbahrung, wenn überhaupt im geliehenen Schausarg, Kremierung im Pappkarton und Verzicht auf ein bleibendes Grab (die Urne kann ja mitgenommen werden).

Interessiert sind die Bestatter verständlicherweise an den teuren Bestattungen, die locker mal 20.000+ Dollar kosten können.
Werden aber auf einen Schlag 10 Millionen und mehr Menschen arbeitslos, sinkt logischerweise auch die Zahl derjenigen, die bereit sind, den Preis eines Kleinwagens für eine Bestattungszeremonie auszugeben.
Außerdem verstopfen die vielen „armen“ Verstorbenen die Räume der Bestatter.

Auch die Leichenhallen der Friedhöfe und Krematorien waren zu Anfang der Krise binnen weniger Tage vollkommen überfüllt.

Angesichts dieser Zustände und der daraus erwachsenden hygienischen Gefahren haben sich Bürgermeister in den USA entschieden, Kühllaster für die temporäre Unterbringung der Verstorbenen einzusetzen. Dadurch kommen Angehörige und die Bestatter dahin, die Bestattungen/Kremierungen mit einigem zeitlichen Versatz durchzuführen.
Auch das vorübergehende Beisetzen in Massengräbern dient in erster Linie dazu, Zeit zu gewinnen, bis die Kapazitäten wieder ausreichen.

1
Das Land und seine Einwanderer
Im Jahr 2018 wanderten offiziell 10.447 Deutsche in die USA (und Hawaii) aus und 10.144 kamen wieder in ihre Heimat zurück. Innerhalb der 10 Jahre von 2008 bis 2017 emigrierten offiziell 132.299 Deutsche in die USA und 104.014 zogen nach Deutschland zurück.
Quelle: https://auswandern-info.com/usa

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