Sehr geehrter Herr Wilhelm,
inzwischen gestern entdeckte ich Ihren Blog und lese mich von hinten durch. Sie schreiben sehr informativ und amüsant. Vielen Dank dafür.
Im ersten Post schrieben Sie, dass man Ihnen gerne Fragen stellen darf. Ich hoffe, dass das auch heute noch gilt.Im Beitrag http://bestatterweblog.de/share-your-memories/ gehen Sie auf anonyme Bestattung ein. Was mich sehr interessiert, ist der Punkt Rückgängigmachen einer anonymen Bestattung.
Darf ich dazu etwas ausholen?
Meine Eltern haben sich vor Jahren mit dem Thema Bestattung beschäftigt. Da sie damals etwa 300 km von uns Kindern entfernt wohnten, haben sie für sich die anonyme Bestattung nach Verbrennung gewählt.
Sie wollten damit uns Kinder von der Grabpflege entbinden.
Vor etwa acht Jahren sind sie wieder zurück in unsere Nähe gezogen. Unser Vater starb vor fünf Jahren und wurde wunschgemäß anonym bestattet. Im Wohnort gibt es einen katholischen Friedhof. Mein Vater war evangelisch. Seine Urne wurde nicht auf dem Urnenfeld für anonyme Bestattungen beerdigt, sondern in einer Ecke zwischen normalen Urnengräbern und dem Zaun. Sowohl meine Mutter als auch wir Kinder finden das würdelos. Vor allem, da wir für diesen Platz für 20 Jahre bezahlen mussten.
Beim Bestatter wurde uns gesagt, dass die Urne aus einem Material besteht, das schnell abgebaut wird.
Ist es jetzt noch möglich, eine Umbettung zu machen?
Eigentlich bin ich davon ausgegangen, dass jetzt nach 5 1/2 Jahren weder von der Urne noch von der Asche etwas übrig ist.
Was denken Sie? Ist die Urne und damit ihr Inhalt jetzt noch umbettungsfähig? Oder ist jetzt schon alles Erde? An wen müssen wir uns wenden, falls das noch Sinn hat?
Vielen Dank schon jetzt. Frohe Weihnacht und ein gutes neues Jahr
Vielen Dank für Ihr Lob für meinen Blog. Natürlich gilt das vor bald 10 Jahren gemachte Angebot, mir Fragen stellen zu können, immer noch.
Der Bestatter hat in diesem Fall eine Urne gewählt, die seiner Aussage nach schnell zersetzbar ist. Es könnte eine Urne aus Pappmaché oder Maisstärke sein, auch andere Materialien kommen in Frage.
Diese Urnen bauen sich durch Bodenorganismen und Witterungseinfluß innerhalb weniger Monate ab.
Jedoch sollte sich in der Überurne eine Blechkaspel, die so genannte Aschenkapsel befinden.
Diese dürfte nach fünfeinhalb Jahren noch nicht vergangen sein.
Die mittlere Zeit liegt bei 10-15 Jahren bis diese Kapseln soweit zerfallen sind.
Allerdings ist das immer von den örtlichen Bodenverhältnissen abhängig.
Rein technisch dürfte eine Umbettung nach meinem Dafürhalten durchaus machbar sein.
Das ist ja im Grunde auch kein großer Akt. Die Urne kann durch Sondieren mit einer Metallstange schnell gefunden und ausgegraben werden.
Allerdings ist es in der Regel nicht so einfach hierfür die erforderliche Erlaubnis der Behörden zu bekommen.
Es hat sich aber gezeigt, daß die Friedhofsverwaltungen in gut begründeten Ausnahmefällen, und vor allem dann, wenn ein erneuter und teurerer Grabkauf ansteht, auch schon mal eine Ausnahme machen.
Die Einhaltung der Totenruhe ist oberstes Gebot und daher sollte die Begründung schon schwerwiegend und ausreichend sein.
Ich hoffe, ich konnte Ihnen mit diesen Sätzen helfen.
Auch Ihnen ein schönes Weihnachtsfest und einen guten Rutsch!
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also, in der schönsten Stadt der Welt – München – geht was immer nur möglich ist! Mein Vater starb Ende der 70er und wurde in einem neu gekauften Erdgrab bestattet. Es war sein Wunsch, seine 1938 jung gestorbene Mutter, die bisher in einem Urnengrab desselben Friedhofs lag, bei sich zu haben – so als künftiges „Familiengrab“…!
Der Wunsch wurde von der Friedhofverwaltung gerne und für relativ kleines Geld erledigt – die Aschekapsel war offenbar unversehrt!
Ohne Nachfrage wurde auch die Grabmiete für die noch offenen Jahre des Urnengrabes erstattet!
Geht doch! :-))