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Anzeige und Grabstein

Madame Unkreativ schrieb:

Hand aufs Herz: So eine Traueranzeige ist ziemlich schnell selbst gemacht, wenn die Verwandschaft nicht gerade ausschließlich aus der Vorkriegsgeneration besteht. Außer dem Maßen der Anzeige, die man mittels eines kurzen Anrufes bei der örtlichen Zeitung erfahren kann, benötigt man dafür nur durchschnittliche Fähigkeiten zud Bedienung eines PCs. Irgendein nicht so eng beteiligter Hinterbliebener (meist angeheiratet), der das mal eben abends machen kann, findet sich in aller Regel. Und was interessiert mich heute der Grabstein von morgen?
Hätte ich dieses Blog nicht entdeckt und wäre so vor einem Bestatter gestanden, hätte ich ihn beim Angebot dieser Dinge wohl mal ganz dezent gefragt, ob er mich auf den Arm nehmen will. Inzwischen bin ich vorgewarnt – danke Tom 🙂

Ja, so ist das, in vielen Familien gibt es einen, der sich auskennt… So kommen dann die unglaublichen Anzeigen in dem Buch „Aus die Maus“ oder in den lustigen PPS-Dateien zustande, die immer so herumgeschickt werden:

Werbung

Ich nehme Abschied von meinem Vater und Geliebten, Mann und Opa

Was denn nun? War der Mann Vater, Geliebter, Mann oder Opa der „Ich“-Person?

Oder auch:

Gott hat es gefallen nach langer Krankheit unseren Vater zu sich zu nehmen

Ach, was hatte Gott denn? Wußte gar nicht, daß der krank war.

Kein Bestatter drängt sich mit seinen Dienstleistungen auf, wenn die Kunden das selbst erledigen möchten. In bestimmten Fällen wird er sogar darauf drängen, daß die Hinterbliebenen selbst zum Beispiel zum Gärtner gehen oder so. Manche Leute brauchen das.

Aber bleiben wir bei der Anzeige: Man kann hier bei uns Anzeigen telefonisch oder online aufgeben, bei Tante Trude im Schreibwarengeschäft oder man fährt zum Kundendienstzentrum der Zeitung und lässt sich dort beraten. Man kann die Anzeigen aus vorgegebenen Bausteinen zusammensetzen oder aber ganz kreativ am PC selbst gestalten. Jedoch: Man muß so oder so immer den selben Preis bezahlen, ob man die Anzeige nun beim Bestatter aufgibt oder bei der Zeitung direkt.

Was den Grabstein anbetrifft, so muß man den gar nicht sofort bestellen, das Grab ist in den meisten Fällen sowieso erst Monate später soweit.
Aber die Fälle, in denen Leute das unbedingt so haben wollen, die nehmen zu. Sie wollen in einem einzigen Beratungsgespräch alles abwickeln. Es sind wenige Fälle, aber es werden mehr.
Elementarer Bestandteil ist die Frage nach dem Grabstein bei Vorsorgen. Viele Vorsorgekunden bestellen den Grabstein selbstverständlich gleich mit und auch die Grabpflege.


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 13. September 2009 | Revision: 28. Mai 2012

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Madame Unkreativ
15 Jahre zuvor

Hoppla! So schnell schafft man es nichts ahnend ins Blog 🙂

Dass der ein oder andere mit der deutschen Sprache auf Kriegsfuß steht, ist schwerlich zu bestreiten. Sieht man schon allein daran, dass ich im zweiten Satz mal wieder statt des n das m erwischt habe, ohne es zu bemerken.
Worum es mir schlussendlich ging, war, dass wer gewohnt ist, solche Dinge selbst zu erledigen, dieses Angebot gerade im ersten Moment und unter dem mit einem Sterbefall verbundenen Stress durchaus in den falschen Hals bekommen kann. Wie gesagt: wäre ich nicht auf dieses Blog gestoßen, hätte ich im Fall des Falles wohl auch skeptisch drein geschaut.

15 Jahre zuvor

Es gehört zudem nicht nur dazu, PC-Kenntnisse zu haben… Auch Typografie darf man nicht unterschätzen. Ich warte auf die ersten Todesanzeigen in Comic Sans, weil „der Onkel Hans-Martin doch so lustig war und Comics gesammelt hat!“.
Yeah…right.

15 Jahre zuvor

@Inka: Ich stimme Dir zu, mache Dich aber auf einen Denkfehler aufmerksam. 99,9% der Anwender der „comic sans“ bringen das überhaupt nicht mit Comics in Verbindung.
Die meisten nehmen diese Schrift, weil sie neben den anderen 6 Schriften auf ihrem A4-Blatt noch eine siebte wollen, damit es nicht so langweilig aussieht. Würg.

Werner
15 Jahre zuvor

„Ich nehme Abschied von meinem Vater und Geliebten, Mann und Opa“
Nu Tom, stell Dich nicht so an. Incest – the game the whole family can play.

funeral commander
15 Jahre zuvor

Alles selbermachen? Theoretisch kein Problem! Aber in der
Realität? Nur ein Beispiel hierzu aus der Praxis:
Sohn des Verstorbenen ist Amtsleiter in der Stadtverwaltung
in A-Stadt, will die Formalitäten beim Krankenhaus und
Standesamt des Stebeortes in X-Stadt selbst erledigen,
weil man richtigerweise „vom Fach ist“. Nachdem der Sohn
alles erledigt hat informierte er den Bestatter entsprechend.
Dann folgte der Nachsatz: „Das tue ich mir aber nie wieder
an! …(diverse Kritiken)…?!?!!!! Und außerdem waren meine
Kosten jetzt etwa doppelt so hoch, als was Sie berechnet
hätten, wenn ich das mal für mich kalkuliere.“

Zu den Traueranzeigen in den Tageszeitungen: Man schaue sich
diese Produkte bzgl. Text und Design mal genau an. Da sieht
man schon regelmäßig, wo Qualität herkommt, oder das irgend-
wie mitgemacht wird. Ebenso bei Trauer- und Dank-Drucksachen.

nauna
15 Jahre zuvor

Ich möchte die Zusatzdienste eines Bestatters hier mal loben.
Mein Mann verstarb an einem Sonntag in der Frühe. Der örtliche Bestatter konnte den Beerdigungstermin mit der Stadtverwaltung schon über deren „Nottelefon“ am Sonntag klären. Die über ihn geschaltete Traueranzeige stand Montag, mit allen nötigen Angaben zu Bestattungsort und Termin, in den Zeitungen.
Als ich Montag früh beim Hausarzt stand kam nur die Frage: „Wie haben sie dies geschafft?“.
‚Allinclusive‘ eines örtlichen Bestatters. Mir hat diese sachliche Beschäftigung und Erledigung der nötigen Arbeiten zusammen mit dem Bestatter an diesem Sonntag Ruhe gegeben – Danke.

Ralf27637
15 Jahre zuvor

@funeral commander:

Ähem… haste schon mal gemerkt, daß die Technik den Zeilenumbruch immer automatisch von selber macht? Deine Schreibse läßt sich ja grottenschlecht lesen…

funeral commander
15 Jahre zuvor

@ Kommentar No.7:

Danke für den Hinweis. Mein Editor ist leider etwas anders
(bzw. für andere Zwecke) eingestellt. Falls ich hier wieder
etwas schreiben sollte, werde ich das sogar gerne ändern.
Diesen typographischen Mangel habe ich bereits selbst
problemlos erkannt – wer lesen kann ist bekanntlich klar
im Vorteil.
Aber um ehrlich zu sein: Im Gegensatz zu anderen Gegeben-
heiten dürfte dieser optische Mangel m.E. vielleicht gerade
noch sozial erträglich sein.
Trotzdem: mea culpa.

15 Jahre zuvor

@funeral commander: Mach Dir keine Gedanken, Deine Kommentare sind sehr willkommen.




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