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Beileidsbekundungen im engsten Familienkreis

Ein Vereinskamerad ist gestorben, mit dem ich so manchen Stiefel gestemmt habe. In der Totenanzeige in der Zeitung steht nun, daß bei der Trauerfeier die Familie keine Beileidsbeurkunden wünscht. Die Urnenbeisetzung ist später und findet im engsten Familienkreis statt.
Als Vereinsschatzmeister gehe ich natürlich zur Trauerfeier und zur Beisetzung. Ist es verkehrt wenn ich auf beiden die Grüße und Anteilnahme des Vereins zum Ausdruck bringe?

Nein, es ist nicht falsch, wenn Sie Grüße und Anteilnahme zum Ausdruck bringen, wenn Sie dabei darauf verzichten, sie den Angehörigen direkt zu übermitteln. Es gilt die Wünsche der Hinterbliebenen zu respektieren.

Wenn ich das richtig verstanden habe, gibt es eine Trauerfeier an der man teilnehmen kann, bei der die Angehörigen aber keine Beileidsbekundungen wünschen. Keine heißt keine und bedeutet nicht: Keiner, außer dem Vereinsschatzmeister.

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Bringen Sie einen Kranz mit Schleife oder einen Umschlag mit schöner Karte oder so irgendetwas, aber respektieren Sie den Wunsch der Familie.

Bei der Beisetzung möchte die Familie unter sich bleiben. Als Vereinskamerad gehören Sie nicht automatisch zum engsten Familienkreis.


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Lesezeit ca.: 2 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 13. Februar 2009 | Revision: 28. Mai 2012

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Rena
15 Jahre zuvor

Ich weiss nicht, was ma daran nicht verstehen kann. „Bitte keine Beileidsbekundungen“ ist doch eine klar Aussage. Ein Karte an die Adresse (dürfte ja, da Vereinskamerad bekannt sein) senden. Somit hat die Kameradschaft ihre Anteilnahme ausgedrückt UND den Willen der Familie respektiert.

Kampfschmuser
15 Jahre zuvor

Der „Vereinsschatzmeister“ ist äußerst schmerzlos, da er dies nicht selber erkannt hat und man ihn darauf hinweisen muss.

15 Jahre zuvor

Ich finds ziemlich unfair von der Familie. Ich meine, wenn ein guter Freund von mir stirbt, und ich ihm die letzte Ehre erweisen will, die Familie mir aber verbietet, dabeizusein.

Egoistisch.
Warum machen die sowas?

tina
15 Jahre zuvor

[quote]Urnenbeisetzung ist später und findet im engsten Familienkreis statt.[/quote]
[quote]Als Vereinsschatzmeister gehe ich natürlich zur Trauerfeier und zur Beisetzung[/quote]

das widerspricht sich meiner meinung nach ganz gehörig!

Mithi
15 Jahre zuvor

@4 und 5:
Herrje, ist denn diese relativ kurze Text wirklich SO schwer zu verstehen?
1) Es gibt eine Trauerfeier für die Öffentlichkeit.
2) später gibt es eine Urnenbeisetzung.

Bei 1) möchte man keine Beileidsbekundungen, d.h. es soll eben nicht jeder Vereinschatzmeister und sonstiges an den Hinterbliebenen vorbei marschieren und jeden kondolieren. Das ist manchmal für die Hinterbliebenen eben zuviel.
Bei 2) soll dann eben nur noch die engste Familie dabei sein.

Zwei völlig normale und sehr leicht einzuhaltenden Wünsche der Trauernden.

cya, Mithi

jm
15 Jahre zuvor

Zustimmung zum gegebenen Rat. Frage: Wie bekundet man KEIN Beileid? Ich meine, man geht zur Trauerfeier, ist selbst traurig, weint vielleicht, und trifft dort den Hinterbliebenen. Was tun? Wegdrehen? Die Hand geben und versuchen, Fröhlichkeit zu mimen? Über’s Wetter sprechen?

Ich würde mich über einen klärenden Kommentar wirklich freuen; zwar finde ich das Anliegen der Hinterbliebenen seltsam, aber das heißt ja nicht, daß ich nicht vielleicht doch einmal in die Situation kommen könnte, mich entsprechend korrekt und mit Stil verhalten zu müssen.

Claudia
15 Jahre zuvor

Hallo Schatzmeister,

ich würde:
zur Trauerfeier gehen, die Blumen im Laden lassen (wenn der Sarg anschließend zum Krematorium geht ist das unsinnig) und das kondolieren bei der Familie unterlassen.

Möglicherweise liegt ein Kondolenzbuch aus.

Eine Karte mit ein paar persönlichen Worten zum Kameraden (ohne Stiefelerwähnung) fände ich angemessen.

Zur Urnenbeisetzung würde ich nicht gehen, zumal solche Termine nicht veröffentlicht werden und nur durch Buschtrommeln zu erfahren sind.
(das als Schatzmeister – als enger Freund würde ich mich zur Familie zählen und hätte ganz bestimmt auch Kontakt zu dieser).

jm
15 Jahre zuvor

„Mithi“, Du bist reichlich unverschämt. Deine Antwort hat nichts, aber auch gar nichts mit meiner Frage zu tun.

SunFire
15 Jahre zuvor

@jm >Frage: Wie bekundet man KEIN Beileid? Ich meine, man geht zur Trauerfeier, ist selbst traurig, weint vielleicht, und trifft dort den Hinterbliebenen. Was tun? Nicht Hände schütteln und „Mein Beileid“ sagen/heucheln/wasauchimmer > Wegdrehen? Die Hand geben und versuchen, Fröhlichkeit zu mimen? Über’s Wetter sprechen? Ein weitergehen? Wenn die Leute kein „Mein Beleid“ am Grab hören wollen, wollen sie es nicht hören. Und das muss man akzeptieren. Zum Rest sagt der Beitrag schon alles: „Nein, es ist nicht falsch, wenn Sie Grüße und Anteilnahme zum Ausdruck bringen, wenn Sie dabei darauf verzichten, sie den Angehörigen direkt zu übermitteln. Es gilt die Wünsche der Hinterbliebenen zu respektieren.“ Wenn trotzdem „direkt kondoliert“ würde, würde das für mich als Hinterbliebenen bedeuten, dass die entsprechende Person einfach nur arrogant ist. Beispiel: Ich beerdige meinen Vater und ich wünsche keine Beileidsbekundungen am Grab als Sohn. Jeder Beileidsbekundende würde sich dann respektsmäßig zwischen der ganz intimen Beziehung zwischen meinem Vater und mir einreihen wollen. So nach dem Motto: „Ich brauche auf die ganz intimen Beziehungen innerhalb einer Familie keine Rücksicht nehmen,… Weiterlesen »

Mendian
15 Jahre zuvor

1) Beileid bekunde ich auch, indem ich an der Trauerfeier anwesend bin (Es sei denn, ich ginge nur aus Vorwitz dahin
2) Im engsten Familienkreis, bedeutet ganz einfach im engsten Familienkreis – ist eigentlich ganz einfach zu verstehen. Familie ist NICHT der Verein !
3) Auf die Frage, was man machen soll, wenn man auf die Familie trifft: Ein einfacher Haendedruck, oder ein leichtes Nicken, ohne weitere Ansprache bringt meist mehr zum Ausdruck als alle gesprochen Worte.

look like death warmed up
15 Jahre zuvor

Bei der Beerdigung meiner Großeltern wäre ich froh gewesen, wenn auch nur irgendjemand von Beileidsbekundungen am Grab abgesehen hätte. Ich war so voller Schmerz und musste dann noch etwa vierzig teilweise wildfremden Menschen die Hände schütteln und mich artig bedanken. Im respektvollen Andenken an meine Großeltern habe ich das trotzdem getan, aber es hat diese wirklich sehr schweren Momente nur noch viel schwerer gemacht. Vor der Trauer eines nahen Hinterbliebenen kann man gar nicht genug Respekt zeigen – und eben in so einem eindeutigen Fall einfach nicht zu den Hinterbliebenen gehen, sondern nur an der Trauerfeier teilnehmen, von mir aus einen Kranz mitbringen und die Trauerkarte ins Trauerhaus schicken.

ingo
15 Jahre zuvor

kein beileid zu bekunden ist doch ganz simpel: nachdem man am grab war und dort getan hat was man auf beerdigungen sonst auch tut, geht man eben nicht zu den angehörigen um ihnen die hände zu schütteln oder ein sprüchlein aufzusagen, sondern geht einfach weiter und verlässt den friedhof oder redet noch mit anderen trauergästen.
wer das nicht verstehen kann musste vermutlich noch nie händedruck und tränenreiche umarmungen von rund 150 teils wildfremden menschen über sich ergehen lassen von denen einige auch noch unbedingt irgendeine anekdote in bezug auf den toten erzählen mussten, obwohl man selbst fix und fertig war und am liebsten nur noch heulend im bett gelegen hätte. und das, obwohl wir auch ausdrücklich darum gebeten hatten nicht direkt zu kondolieren sondern sich stattdessen in das buch einzutragen …

Tita
15 Jahre zuvor

Hallo Tom,

was macht ihr, wenn keine Beileidsbekundungen gewünscht sind, dies aber von der Trauergemeinde „ignoriert“ wird, sich also die Schlange vor den Angehörigen bildet? Helft ihr da, indem ihr die Leute wegschickt?

matakuka
15 Jahre zuvor

Ich verstehe nicht ganz, warum in den Kommentaren ein wenig auf den Fragesteller eingehauen wird. Er hat das nun mal nicht komplett verstanden, und anstatt im Zweifelsfall sein Programm durchzuziehen, informiert er sich vorher.
Schlimmer sind Leute, die immer alles schon wissen. Die kennen sich nämlich mit EU- Recht aus und so.

franz
15 Jahre zuvor

mein gott, ihr macht das alle kompliziert.
irgendwie scheint es mir immer, als glaubten die „hinterbliebenen“, die tränen vergießen, weil sie halt müssen und glauben, das würde von ihnen erwartet, dass sie die wären, die eigentlich zu betrauern wären, haben sie’s doch ach-so-schwer. sympathisch sind mir da immer die leute, die ihre beerdigungen vorher regeln und es nicht ihren sozial inkompetenten kindern und angehörigen überlassen, irgendeine unangemessene „nur im familienbeisein“-beisetzung für einen menschen zu bestimmen, der offensichtlich nicht nur zuhause bei seiner familie saß, sondern auch daneben noch ein leben hatte und in einem verein aktiv war.
das finde ich immer irgendwie unschön, wenn die familie nur sich selbst im blick hat und nicht den verstorbenen. vor allem, wenn die hinterbliebenen dann auch noch alle so kleine persönchen sind, dann wird’s wirklich unangenehm für die trauergäste.

martin
15 Jahre zuvor

als mein vater starb, war ich traurig, aber nicht übermäßig getroffen! ich kam mir dann aber ziemlich doof vor, als leute, die ihn nur beiläufig gekannt hatten, tränenreich ihr beileid bekundet haben! mir gingen gedanken durch den kopf wie. “ stimmt mit dir was nicht? warum sind die trauriger als du?“
auf diese übertriebenen beileidsbekundungen hätte ich gut verzichten können!

franz
15 Jahre zuvor

@16 so ging’s mir auch, vor allem vom bestatter fand ich es unangemessen, zu häufig und zu rücksichtsvoll zu sein. ich mein, ja, ok, herzliches beileid, klar, aber bitte, ich schluchze nicht, ich rede in vernünftigen sätzen und ich mache klare aussagen, ich brauche keine psychologische betreuung und ich brauche keine hand auf meiner schulter. wenn der bestatter betroffener wirkt als ich mich fühle, dann ist irgendetwas falsch gelaufen. und ich als einziger sohn war dann, dummerweise, auch von niemandem instruiert worden was da so die allgemeinen gepflogenheiten sind. nachdem also mein onkel und meine mutter (geschieden! das hat offenbar großen einfluss auf die abwicklung) ihre reden während der trauerfeier hinter sich gebracht hatten war’s still und ich wartete, was nun passieren würde. irgendwann hatte ich genug und ging, und schlagartig setzte sich der rest auch in bewegung. hätte man mir doch nur gesagt, dass man auf mich wartet… ich durfte dann als erster meine schaufel erde in das urnengrab am familiengrab werfen. ich bin da ja zu höflich und habe das alles mitgemacht, hätte… Weiterlesen »

MacKaber
15 Jahre zuvor

Wenn die Angehörigen nach Absenkung des Sarges/ der Urne, ihr Sträußchen/Schäufelchen Sand ins Grab gegeben haben ist der Teil ür sie doch eigentlich beendet – würde ich denken. Was hindert sie daran, sich abzuwenden und zu gehen, damit es garnicht erst zu einem Defileè von 500 der 1000 anwesenden Ehren- ääh Trauergäste kommt.
Die, die es trotzdem versuchen, haben keine Zeitung gelesen.
Was ist bei denen, die kein Inserat aufgegeben haben? Könnte da der Bestatter ein Schild aufstellen, darauf zwei Hände, die sie sich geben, durchgestrichen mit einem großen roten X.

ingo
15 Jahre zuvor

@17: was zum kuckuck faseln sie da eigentlich? „zivilisationsstandardbegräbnis“ – soll ich mich jetzt als unzivilisierter halbaffe fühlen weil in unserer familie erdbegräbnisse die regel sind (die normaler weise wenige tage nach dem tod stattfinden)? was hat eine urnenbeisetzung mit stadt oder land zu tun? und wieso sollte man probleme mit dem „verräterischem herz“ haben wenn man keine heulenden leute am hals hängen haben möchte die vor 30 jahren mal in der selben schicht wie der vater gearbeitet haben?

Irene
15 Jahre zuvor

Ich war kürzlich an einer Beerdigung, der Mann einer Vereinskameradin war in fortgeschrittenem Alter, aber dennoch überraschend (Herzstillstand während Obamas Vereidigung) verstorben.
Es waren unzählige Vereinskameraden des Verstorbenen da, der Männerchor sang, eine Fahne wurde am Grabe geschwenkt.
Dennoch hatten alle sehr viel Feingefühl, die Witwe war sichtlich derart mitgenommen, dass nur sehr wenige direkt kondolieren gingen. Man sah schliesslich, dass sie das kaum mehr ertragen konnte. Und das funktionierte, obwohl nicht ausdrücklich darum gebeten wurde.




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