Die Stadtverwaltung will moderner werden. Bürgernähe und Bürgerservice hat man sich auf die Fahnen geschrieben und ob der ganzen Freundlichkeit vergisst so mancher Bürger, daß er ja eigentlich was von denen will.
Mal so am Rande: Mein Ausweis ist letzte Tage abgelaufen und ich müsste jetzt eigentlich einen neuen beantragen. Aber lieber würde ich bis zum November abwarten, dann gibt es endlich Ausweise im Scheckkartenformat. Ich habe nie verstanden, warum die uns mit einer mittelalterlich-großen Kennkarte ausgestattet haben. Dieses Format bringt doch keinerlei Vorteile.
Gut, ich muß demnächst nach Amerika und brauche sowieso einen Reisepass, also hole ich mir jetzt so einen und im November dann den niedlichen Kleinen.
Aber das erzähle ich nur, weil mir in diesem Zusammenhang aufgefallen ist, daß ich nie aufs Bürgeramt gehe. Vielleicht alle drei Jahre mal, weil eines der Kinder irgendeinen Stempel braucht oder weil es unumgänglich ist.
Aber sonst? Was soll ich da?
Da wundert es mich also umso mehr, daß manche Leute jede Woche irgendetwas auf dem Amt zu erledigen haben und sich auch noch fürchterlich wichtig vorkommen, wenn sie dort anderthalb Stunden zubringen, um dann eine Rolle kostenloser Müllbeutel in Empfang nehmen zu dürfen.
Naja, ist ja ’ne echte Alternative zu unnötig-beim-Arzt-Rumsitzen; kostet wenigstens keine 10 Euro pro Quartal…
Kommen wir aber zum eigentlich Kern der Nudel, sozusagen also zu des Nudels Kern:
Frau Nashian Üsgünül ist Türkin. Sie ist hier geboren und arbeitet bei der Stadtverwaltung, Abteilung Friedhofswesen. Zu ihr kommen die Leute, die ein Grab verlängern lassen wollen oder vorzeitig aufgeben möchten.
Nun hat sich Frau Üsgünül, deren viele Üs nur der türkischen Vokalharmonie geschuldet sind, sich ihr kleines, dringend renovierungsbedürftiges Büro etwas gemütlicher gestaltet. Ein paar Topfpflanzen auf der Fensterbank, einige kleine Kuscheltiere oben auf dem Monitor und ein paar schöne Fotos an den Wänden.
Unter diesen Fotos, die Frau Üsgünül alle selbst geschossen hat, befinden sich auch zwei Bilder, die sie beim Tag der offenen Tür in der hiesigen jüdischen Synagoge aufgenommen hat. Das eine zeigt den Blick in die Kuppel der Synagoge, es ist ein kreisrunder, schwarzer Ausschnitt mit einem beleuchteten Davidstern in der Mitte. Das andere zeigt einen Blick durch eines der Fenster des Gebäudes auf einen Gedenkstein mit einem vielarmigen Leuchter.
Die Aufnahmen sind von Perspektive und Licht her sehr gelungen und Frau Üsgünül erzählte mir einmal, daß man das erste Bild in dieser Form heute gar nicht mehr aufnehmen könne, da inzwischen an genau dieser Stelle ein schwerer Leuchter von der Decke hänge und die Sicht versperre.
Irgendeine religiöse Bedeutung verbindet Frau Üsgünül mit diesen Motiven nicht, sie findet die Bilder einfach nur schön.
Neulich komme ich wieder einmal in das Büro der jungen Frau und schaue mir die neuesten Bilder von ihr an.
Da fällt mir auf, daß die beiden Bilder aus der Synagoge weg sind.
Ja, die habe sie abnehmen müssen. Eine Bürgerin habe sich beschwert, sie empfinde es als Angriff auf ihren Glauben, wenn sie einerseits von einer Frau namens Üsdünül „bedient“ werde und dann auch noch auf die Symbole des muslimischen Glaubens (sic!) schauen müsse. Man lebe doch schließlich im christlichen Abendland…
Normalerweise müsste man dieser Bürgerin einfach einen Eimer klebrigen, grünen Käse über den Kopf schütten, soviel Dummheit und Dreistigkeit müsste unverzüglich bestraft werden. Aber man hat sich ja Freundlichkeit, Bürgernähe und Bürgerfreundlichkeit auf die Fahnen geschrieben und so kroch der Dienststellenleiter zu Kreuze und wies Frau Üsgünül an, die „belästigenden Objekte“ zu entfernen. Hauptsache der Bürger ärgert sich nicht.
Ob sich der Dienststellenleiter die fraglichen Bilder jemals angeschaut hat, das weiß ich nicht. So bleibt auch offen, ob er einfach nur doof ist, ihm das egal ist oder er vielleicht sogar hartnäckig auf der Suche nach einem Fettnäpfchen war.
Jedenfalls scheint es so, als habe er -wie die Bürgerin zuvor ja auch- die Motive für etwas Muslimisches gehalten.
Frau Üsgünül leidet nun nicht besonders unter der Situation, sie hängt die Bilder sowieso alle paar Monate mal um, je nachdem ob sie was Neues zum Aufhängen hat.
Aber alle Beteiligten haben die Rechnung ohne Frau Rosenzweig gemacht. Die ist nämlich Jüdin und fühlt sich, so schreibt sie an den Oberbürgermeister, diskriminiert, verletzt und alles Übel der Welt erinnert, weil diese Symbole entfernt worden seien.
Jetzt hat man ein Problem. Frau Üsgünül druckt sich nämlich die Abzüge ihrer Bilder zu Hause auf einem Fotodrucker selbst aus und solche Ausdrucke verblassen, vergilben und altern. Deshalb hat sie die beiden fraglichen Bilder seinerzeit aus dem Rahmen genommen und in den Reißwolf gesteckt. Sie könne ja jederzeit neue Ausdrucke machen, mag sie wohl gedacht haben.
Pustekuchen! Sie findet die Bilddateien nicht mehr. Ihr Windows-Rechner macht seit Monaten Zicken, ihr Bruder hat von Vista alles wieder auf XP zurückgespielt und irgendwie ist dabei nicht nur ein ganzer Ordner mit Bildern sondern auch ein großes Backup über den Jordan die Wupper gegangen.
Auf jeden Fall sind die beiden Synagogenbilder nun weg.
Ich habe nur beiläufig gesagt: „Wartet ab, bis das der Zentralrat erfährt.“ Damit wollte ich einen Scherz machen, aber der Dienststellenleiter zuckte zusammen, verzog das Gesicht in gespieltem Schmerz und wieselte von dannen und von hinnen.
Jetzt sucht man im Stadtarchiv nach Fotos mit jüdischem Hintergrund, die aber nicht religiös sein dürfen.
Viel Spaß beim Suchen!
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Keine Schlagwörter vorhanden
*seufz* Das kann ich nicht mal angemessen kommentieren. Mir hängt dieser ganze Religionskrempel [i]so[/i] zum Hals raus.
Bürgernähe par excellence!
Tom wohnt in Schilda? 😉
Jetzt, nachdem ich mich über die Dünnhäutigkeit der diversen Religiösen wieder abgeregt habe, fällt mir allerdings was Sachlicheres ein: die Stadtverwaltung muss doch neutral sein, oder?
Demnach dürften schöne Urlaubsbilder einer Synagoge innerhalb ihres normalen „Turnus“ aufgehängt werden – aber gezielt Synagogenbilder nicht.
Meiner Meinung nach war es nicht falsch diese abzuhängen, es wäre aber falsch, neue aufzuhängen, da das diesmal eben religiös gewertet ist.
Graue Theorie 😀
Ja, das Gefühl habe ich auch, so etwas kann sich doch eigentlich nur in Schilda abgespielt haben.
Und das ist der Grund, weswegen es Religionsunterricht in der Schule gibt. Vielleicht haette die erste Dame diesen Unterricht laenger besuchen sollen, dann haette sie auch gewusst, von welcher Religion sie sich in ihrer Freiheit eingeschraenkt fuehlte.
Der Dienststellenleiter ist ein Idiot. Er hätte Frau Ü. nur anweisen müssen (entsprechend der Beschwerde) alle Bilder mit Symbolen des muslimischen Glaubens zu entfernen. Er hätte seiner Pflicht damit genüge getan und die Bilder würden vorerst immer noch da hängen.
Na hoffentlich steht das fragliche Archiv nicht in Köln…
Ansonsten: m(
Schön, dass man auf der Verwaltung rumhackt, obwohl es ein gesellschaftliches Problem ist.
Was soll denn die Verwaltung machen? Auf der einen Seite fühlt sich Person A beleidigt (warum auch immer), auf der anderen Seite Person b??
DIE Verwaltung ist doch hier nie Thema gewesen, sondern der mangelnde Sachverstand und das fehlende Fingerspitzengefühl eines einzelnen Vorgesetzten…
Super Geschichte! Der Klügere sollte halt doch nicht immer nachgeben, sonst ist er am Schluss der Dumme. 🙂
Zur Bürgerin mit der Beschwerde: So viel Dummheit ist gefährlich. Da verlange ich Personenschutz! Personen, die ihr begegnen, müssen geschützt werden.
Mann, mann, mann. „Einbildung ist auch ’ne Bildung“ scheinen immer mehr Menschen als Tatsache anzusehen.
@ Tom Müller:
Der Dienststellenleiter ist ein Idiot. Er hat es ja selbst nicht geblickt, dass es Synagogenbilder sind.
Oh Leute, wie gut muss es Deutschland gehen, wenn das unsere einzigen Probleme sind…
Ein bißchen mehr Toleranz – und die nicht nur gefordert, sondern spaßeshalber einfach mal von allen gelebt. Wär‘ doch was? Oder?
Und für alle Fans von Oberkanonenrat Nasweis-Lästig noch ein kurzes Zitat von Friedrich dem Großen: „Wenn sie Mir denn gute Preussen werden, so will Ich ihnen auch Mosqueen und Synagogen bauen“ (gem. der 2. Rechtschreibreform von 1734)
Tja, und hier ist es umgekehrt. Hier beschwert sich nicht der Christ ueber juedische oder islamische Symbolik, sondern Christen treten dafuer ein, dass sich Moslems nicht durch den Anblick gewisser Dinge ‚angegriffen‘ fuehlen. Nachdem schon ein Standbild mit Schweinen entfernt werden musste, ist dies ein neuer Fall falsch verstandener Integrationspolitik: Drei Gemaelde der Kuenstlerin Sylvia Bosch wurden in der Lingepolikliniek in Leerdam entfernt, da auf ihnen Schweine zu sehen waren. Ein (nicht islamischer)Patient der Klinik beschwerte sich ueber die Gemaelde, da er Moslems den Anbick von Schweinen erparen will. Die Klinikleitung beschloss daraufhin, die Gemaelde zu entfernen.
Wodurch man sich heute allenthalben belästigt fühlen darf!
Gruß
Joe
Das hätte der Dienststellenleiter (Kenntnis der Photos vorausgesetzt) auch ganz schnell abbügeln können: „Sie wollen also den Davidstern verbieten? Ich glaube, ich schicke Ihnen mal den Verfassungsschutz nach Hause!“ – damit kriegt doch fast jede Diskussion beendet.
Ein schlechter Vorgesetzter, der seinen Untergebenen nicht wenigstens anhört, bevor er verfügt.
Ich habe da eine ähnliche Geschichte erlebt. (Muss leider etwas ausholen) Es begab sich zu einer Zeit, als ich Praktikant in einer Firma der Automobilindustrie war und Werksstudent werden sollte. Für die letzte Woche Praktikum nahm ich mir Urlaub, in der ersten Woche WS sollte ich nur wenige Stunden arbeiten. So war ich damit einverstanden, dass ein externer Mitarbeiter in diesen zwei Wochen meinen Arbeitsplatz nutzen durfte. (Die wenigen Stunden der zweiten Woche durfte ich auf Cheffes Platz.) Mein Platz war meinen Interessen nach gestaltet, so hing dort neben einigen Bildern von schönen Autos auch eines einer weiß-flauschig befellten, entspannt dreinblickenden Hauskatze mit diesen wunderbaren spurlos ablösbaren Klebestreifen an die Tapetenwand gepappt (geht wirklich spurlos ab, wenn man weiß, wie). So kam ich nun denn zu den wenigen Stunden der zweiten Woche und schaute auch an meinem verliehenen Arbeitsplatz vorbei. Das Katzenbild war weg. Der Externe hatte es unsachgemäß von der Wand entfernt. Nun wollte ich kein Drama draus machen, da er es zwar beschädigte aber nicht unzumutbar zurichtete. Den Grund wollte ich aber dennoch… Weiterlesen »
Was den Ausweis angeht: jetzt gerade noch einen „alten“ holen. Der neue ist voll mit Elektronik, die beim Vorbeigehen bereits ausgelesen werden kann (RFID-Chip). Ist nicht ganz ohne, selbst wenn man dem Staat an sich traut, was ich nicht (mehr) tue.
Servus,
Konni
@ Konni:
Du kannst den neuen Ausweis ja in Silberfolie einpacken und ins Gefrierfach legen … *scnr* 😛 😀
BTW: was macht das Bestatterweblog-Treffen? gibt es Neuigkeiten oder gar schon einen Termin?
[quote]“Ich habe nicht so die gute Erfahrung mit Katzen und fühlte mich latent bedroht.“ What the.. ??!!??[/quote]
Ach naja, jedem das Seine.
Wenn es sich dabei um ein Foto von meiner schwarzen-flauschig befellten Vogelspinne gehandelt hätte, gäbe es bestimmt viel mehr Leute, die verstehen, was in so einem vorgeht.
Ich habe persönlich schon Erfahrung damit, was man für spinnerte Phobien haben kann.
Würde mich an einem Arbeitsplatz ein für mich unzumutbares Foto belästigen (z.B. ein weibliches PinUp), würde ich das auch in Nullkommanix verräumen (wobei ich im Fall des PinUps wohl eher offensiv ein männliches darüberhängen würde).
Mein alter Ausweis ist noch 7 Jahre gueltig, aber ich will auf keinen Fall den Neuen…
Nirgendwo wird erwaehnt, dass Frau Üsgünül wirklich Muslima ist und wenn, dann ist das doch nur ein Indiz dafuer, dass Muslime sehr wohl tolerant anderen Religionen gegenueber sein koennen.
Aber in Doitschland muss doitsches Kulturgut geschuetzt werden.
Und christliche Werte… jaja. Wir sind immer noch in einer Demokratie und nicht in einem Gottesstaat.
Auch wenn manche glauben, ihr imaginaerer Freund sei besser als der der anderen.
Verlorene (Bild)Dateien kenne ich auch. Hab ich auch schon zu Hause gehabt.
Welche Bilder in einem städtischen Büro hängen, ist mir relativ egal. Manche Bilder amüsieren mich, andere sprechen mich an, andere sind mir schnuppe.
Bis mein Ausweis zur Verlägerung fällig ist, gibt es eh nix anderes mehr als der in Scheckkartengrösse.
Meinen Führerschein wollte ich mal „umschreiben“ lassen. Nicht, weil es noch der graue Lappen ist, sondern wegen nicht mehr ganz stimmenden Daten. (Mädchenname, Adresse meiner Eltern, steinaltes Foto). Mab aber nicht ne Stange Geld dafür auf den Tisch legen
Habe gestern 8,-€ für meinen Ausweis zahlen müssen. Der neue soll 20,-€ mehr kosten!
na? Und wie lang hats gedauert, bis du die erste Protestmail im Postkasten hattest, du elender Rassist? *g+
ich tippe auf ca. 5 min. nach Erscheinen des Artikels *g*
[quote]Auch wenn manche glauben, ihr imaginaerer Freund sei besser als der der anderen.[/quote]
Der Ausdruck ist guuut, den merk ich mir!
Ich habe den Artikel mal einer Jüdin gezeigt. Uns ist nur wenig eingefallen was jüdisch und nicht religiös ist. Da wären z.B. Tucholsky, Auschwitz und der Davidsstern mit dem Wort „Jude“ in der Mitte. Die Dichterin Mascha Kaléko wäre auch eine Idee.
Na, Hauptsache, der Dienststellenleiter macht nicht vor Erleichterung und versammelter Kundschaft drei Kreuze, wenn die Suche Erfolgreich war… 😉
@ Christians Ex:
Bei solchen Bildern hätte ich es auch verstanden. Aber dass man ein Katzenbild keine zwei Wochen verkraftet. Und es am geliehenen Arbeitsplatz mal eben von der Wand reißt.. Groß war es auch nicht, etwa die Fläche eines DIN-A4-Blattes. Und im direkten Arbeitssichtfeld war es auch nicht, sondern an der Wand rechts neben dem Schreibtisch. Einfach nicht hinsehen hätte also auch gereicht.
Naja. Jedem das seine… Neuröschen.
[quote]Uns ist nur wenig eingefallen was jüdisch und nicht religiös ist.[/quote]
„Jüdisch“ ist nichts anderes als religiös, so wie „muslimisch“ oder „christlich“ nichts anderes ist.
[quote]Bei solchen Bildern hätte ich es auch verstanden. Aber dass man ein Katzenbild keine zwei Wochen verkraftet.[/quote]
Du hast mich nicht verstanden. Es ist [b]exakt dasselbe[/b]. Das ist eben das Kunststück in der Toleranz: zu verstehen, wie an anderer auf etwas reagiert, selbst wenn einem selbst diese Reaktion völlig fremd ist.
Mit „jüdisch und nicht religiös“ sind Dinge oder Personen gemeint die mit dem Judentum in Verbindung gebracht werden, aber keinen direkten Hinweis auf die Religion haben. Auschwitz ist da tatsächlich ein gutes Beispiel. Man bringt es sofort mit Juden in Verbindung. Aber eben nicht mit mit deren Religion im Sinne eines eindeutigen Symbols wie dem Davidsstern.
@ Christians Ex:
In dem Fall stößt dann meine Toleranz dann wohl an Grenzen. Ich toleriere keine Menschen, die an meinem Arbeitsplatz zu Gast sind und den einfach mal umdekorieren.
Ich zwinge niemanden dazu, Katzen zu mögen. In dem Punkt bin ich durchaus tolerant. Wie ein Mensch Katzen nicht mögen kann, ist mir auch fremd, und ich kann es tolerieren. Wenn jemand nichts für Autos übrig hat, ist mir das fremd, der jemand kann trotzdem mein bester Freund werden. Jedem Tierchen sein Plaisirchen. Aber wer sich vor dem _BILD_ einer Hauskatze fürchtet, der sollte sich helfen lassen.
Meine Meinung.
@Joe Nevermind (#14): Du triffst den Nagel auf den Kopf 🙂
@Garfield,
ein Bild gleich welchen Inhalts kann einen Menschen sehr irritieren, wenn es andauernd in seinem Umfeld hängt. Es gibt auch Fotos, die das sittliche Empfinden verletzen oder Ekel erregen können. Vielleicht verstehst du dann, wie störend sowas sein kann.
Du magst dich darüber aufregen, dass dein Arbeitsplatz ein bisschen weniger schön war, als zu zurückkamst. Es lässt sich ja reparieren. Deiner Firma freilich dürfte es lieber sein, wenn sich auch dein Vertreter wohlfühlt, dann arbeitet er besser.
Wie wär’s mit einem Bild von einem angesägten Auspuff?
Bei uns im Krankenhaus mussten alle Bilder im Flur abgehängt werden, weil sie als Brandbeschleuniger gelten. Mit gleichem Argument könnte man auch die Stühle wegnehmen, halt alles, was das Leben etwas gemütlicher macht.
Gibt es Bilder, die niemanden verletzen? Der eine erinnert sich bei Ayers Rock an das bedauernswerte Schicksal der Eingeborenen, beim Meer an die aktuelle Ölkatastrophe, bei Bäumen an das Waldsterben und bei Wassertürmen an die allgemeine Wasserverschwendung in Deutschland und durstende Kinder im Allgemeinen. Frau Dirnbäumer-Rüsselkneif hätte sicherlich noch viele Beispiele. Sollen wir dafür die Wände leer lassen? Iiih, die Rauhfasertapete erinnert mich mit ihren Pickeln an meine Teenager-Zeit.
Katzen mag ich am liebsten mit Currysoße, aber nicht auf Bildern.
Geometrische Muster machen Kopfschmerzen.
Hat jemand der Blogleser einen Bildvorschlag, der unverfänglich ist?
@ Christians Ex:
Irritieren? Okay. Das hätte ich jetzt sogar eher eingesehen. Manch einer hat halt lieber eine leere Wand als Raubtieraugen, die ihn anschauen. Positive oder negative Ablenkung. Sehe ich ein. Aber „latente Bedrohung“? Das waren seine Worte. Es fällt mir schwer, jemanden ernst zu nehmen, der mir mit sowas kommt.
Um Freiheit zu haben, muss ich wohl auch die Freiheit der andersdenkenden ertragen können. Bei uns wird das aber immer mehr umgekehrt. Wenn ich kein Kreuz, keinen siebenarmigen Leuchter und kein Minarett mehr sehen kann und es für korrekt empfinde daß das entfernt werden muss, dann fängt Freiheit nicht an, sondern dann hört sie für mich auf.
Hasenbilder gehen leider auch nicht mehr:
http://www.kreiszeitung.de/nachrichten/lokales/niedersachsen/hasenbild-streit-gericht-weist-klage-847378.html
Den Eimer klebrigen grünen Schimmelkäse würde ich eher diesem wieselartigen Subjekt von Dienststellenleiter über den Kopf schütten. Und anstelle von Frau Üzgül würde mein PC sich auch weigern diese sicher schönen Photos noch einmal für die Dienststelle zu drucken. Da sollnse mal selbst sehen, wie sie aus dem selbstgemachten Schlamassel wieder rauskommen. Ein kleiner Hinweis an den Zentralrat…
@11. Was bitte schön hätte sich geändert wären die Urlaubsbilder in einer Moschee anstelle einer Synagoge aufgenommen worden? Die guten ins Töpfchen, die schlechten ins Kröpfchen?
@ URS (34)
[quote]Hat jemand der Blogleser einen Bildvorschlag, der unverfänglich ist?[/quote]
Sensorfleckentest mit dreckigem Sensor? *scnr* 😀
Zu der Katzen-Bild-Geschichte: Warum hat er nicht einfach einen Zettel davor gehängt? Dann hätte er die Katze ja auch nicht mehr gesehen? Ich gehör auch zu denen, die Krabbeltiere nicht mögen, aber wenn sogar ein ABGEHÄNGTES Bild mir Unwohlsein verursacht, dann ist es Zeit was zu machen
Zu der jüdisches-Foto-Geschichte: Es gibt ganz gute Programme von dem Computerableger einer „Zeitung“, die niemand liest, die aber trotzdem eine wahnsinnige Auflage hat(wobei Auflage ja nichts mit verkauften Zahlen zu tun hat). Damit lassen sich tief versteckte Bilder wiederfinden, auch ganz tief versteckte. Ansonsten kann doch die jüdische Kollegin was mitbringen?
Anja
PS: Grade beim Jüdischen ist es oftmals schwer das weltliche und das religiöse zu trennen, noch stärker als beim Islam
[i]…sie empfinde es als Angriff auf ihren Glauben, wenn sie einerseits von einer Frau namens Üsdünül „bedient“ werde…[/i]
Spätestens an dieser Stelle hätte ich als Dienststellenleiter auf Durchzug geschaltet und mir den Rest gar nicht mehr angehört. Menschen die so argumentieren beginnen auch gerne Sätze mit [i]“Ich hab ja nichts gegen Ausländer, aber…“[/i]
Ernsthaft, Leute:
Wenn noch einer behauptet, wegen irgendeines Anhängers des Islams müsste irgendwo irgendjemand ein Bild, eine Statue, einen hohle Geldbehälter oder irgendetwas anderes in Schweineform abnehmen, dann fängt ob dieser Dummheit mein Glaube an die Menschheit an zu weinen.
Muslime ESSEN keine Schweine. BILDER von Schweinen sind nirgendwo ein Problem. Die Sparschwein-Geschichte, deren Ursprungsort immer mal wieder wechselt, ist eine böswillige Lüge, die von Islamhassern gestreut und dann von Udo Ulfkotte in die deutsche Rechtsextremen-Szene eingebracht wurde.
@25 (Slow Motion) DAS war das erste, was mir nach Lesen dieses Beitrages eingefallen ist. Jüdisch – aber nicht religiös…???
zu 44 (anonym) Ich bin doch gar nicht anonym, ich bin doch Asz! 🙁
Oh wei, Oh wei… Da kann ich nur noch den Kopf schütteln, mehr fällt mir dazu nicht ein…
War wahrscheinlich dieses Katzenbild
http://www.flickr.com/photos/30523657@N00/3809111426/in/set-72157621761189267/
@ Anita:
Hihi, nein. 🙂
@T.
Bissu Moslem?
„Ich habe nur beiläufig gesagt: „Wartet ab, bis das der Zentralrat erfährt.““
Der Zentralrat ist empört!
@ Garfield
basement cat?
[i]*einfachmalganzdollkopfschüttel*[/i]
Wenn die Leute Bilder von meiner Gottheit sehen, dann bekommen sie einfach nur Hunger – vielleicht wäre er eine Alternative? In diesem Sinne: Tin, [url=http://www.venganza.org/]Pastafari[/url]
@ Anita:
😀
Nein, auch die nicht. Ceiling Cat schon eher. Weiß und flauschig.