Hallo,
ich habe mal eine frage und zwar wollte ich wissen was ich für eine Ausbildung brauche wenn ich in einem Krematorium arbeiten möchte, ich bin 28 jahre alt und habe nur einen Hauptschulabschluss,
ich habe in der Altenpflege als Pflegeassistent gearbeitet und mir hat der Umgang mit den Verstorbenen nichts ausgemacht.
Ich bin leider arbeitsunfähig und bekomme 3 jahre Arbeitsunfähigkeitsrente, wenn ich eine Arbeit finde kann ich das ändern und ich will arbeiten, habe aber soziale phobien und kann nur bedingt mit Menschen arbeiten, also dneke ich das die Arbeit mit verstorbenen gut wäre zumal ich es auch sehr interessant finde das ganze Thema,
ich habe schon versucht eine Ausbildung zu bekommen, als Bestatter aber es scheiterte leider an dem niedrigen Schulabschluss, ich bin ansonsten ein belastbarer und umgänglicher junger Mann der auch Körperlich top Fit ist.
Nun wollte ich halt mal fragen ob Sie vielleicht ein paar Tips für mich hätten in welchem Umfeld da vielleicht was machbar wäre für mich, ich komme aus XYZ und bin auch gerne bereit in ganz Deutschland zu arbeiten und auch umzuziehen wäre kein Thema…Ich würde mich freuen von Ihnen zu hören und wünsche einen schönen Wochenstart.
mit freundlichem Gruß O
Grundsätzlich ist es nicht verkehrt, wenn man mit der Einstellung, mobil zu sein und auch einen Umzug in Kauf zu nehmen, an die Sache heran geht.
Mich wundert nur, daß man drei Jahre lang eine Arbeitsunfähigkeitsrente bezieht, gleichzeitig aber sagt, man könne das bei Bedarf selbst ändern.
Auch im Krematorium wird man nicht als einsamer Einäscherer mit den Verstorbenen allein sein, sondern tagtäglich mit eher bodenständigen Kollegen, den anliefernden Bestattern, Ärzten, Handwerkern, Lieferanten und ggf. auch mit Angehörigen zu tun haben.
Die technische Arbeit in einem Krematorium ist nicht leicht und erfordert umfangreiches technisches Verständnis. Handwerker werden deshalb vielfach bevorzugt.
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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Aus meiner langjährigen Erfahrung kann ich dir sagen, dass es ohne Sozialkompetenzen oder mit sozialen Phobien ein eher kurzer Aufenthalt wird. Zumindest in privaten Krematorien, da hier auch permanent der Kundenkontakt (mit dem Bestatter) zu pflegen ist.
Wie wäre es denn mit Leuchtturmwärter?
Ich möchte mich „Overtaker“ anschliessen, das gerade die Arbeit in einem „so sensiblen Bereich“ eine hohe Sozialkompetenz notwendig ist und es für mich fraglich ist, ob die Tätigkeit für jemanden mit einer sozialen Phobie die „richtige“ Tätigkeit ist.
LG Mona
Ist es denn wirklich nötig, eingehende Fragen der Masse zum Fraß vorzuwerfen, wenn sie etwas seltsam scheinen? Die Antwort an sich ist ja sicher für das Blog interessant, die persönlichen Details des Fragestellers indes nicht wirklich. Ein paar Sätze zur Aufgabe im Krematorium hätten es bestimmt auch getan oder die Mail genauso nicht-öffentlich beantworten, wie sie gestellt wurde. Nein, ich bin nicht der Fragesteller, es fällt mir nur unangenehm auf, wie Fragesteller bisweilen hier vorgeführt werden, wenn sie Vertrauen zu einem Menschen fassen, den sie für kompetent halten und sich an diesen wenden.
> daß man drei Jahre lang eine Arbeitsunfähigkeitsrente bezieht, gleichzeitig aber sagt, man könne das bei Bedarf selbst ändern
Das kann ich vielleicht erklären, da ich einen ähnlichen Fall im Bekanntenkreis habe. Der junge Mann bezieht Arbeitsunfähigkeitsrente aufgrund psychischer Probleme (nach einem schicksalhaftenn Ereignis in der Familie, das er nicht ganz verkraftet hat). Das bedeutet erstmal lediglich, dass die Arbeitsagentur ihn nicht zwingen kann, eine Arbeit anzunehmen, er aber sehr wohl sich selber eine suchen und annehmen darf, sofern er sich dazu in der Lage fühlt. Und wie der Fragesteller hier will er das auch.
@Nur mal so:
man kann auch einfach viel hineininterpretieren. ich gehe nicht davon aus das der fragesteller blosgestellt oder gedemütigt werden sollte.
dinge wie behinderungen/ängste/sonderheiten muss man einfach hinnehmen und damit leben. und damit meine ich jetzt die aussenstehenden.
warum auf etwas rücksicht nehmen und eine sonderbehandlung zu teil werden lassen? hilfe ist sicherlich angebracht bei bedarf, aber eine noch viel größere hilfe ist es, sonderheiten zu ignorieren.
einfach normal umgehen und mit ihnen so kommunizieren wie mit jedem anderen auch. das gefühl das andere dauernd rücksicht nehmen und ausnahmen machen für diese leute ist sicher unangenehmer als wenn man offen und normal mit ihnen umgeht.
wäre es demjenigen peinlich gewesen hätte er nichts von seiner angst schreiben können und einfach nach den anforderungen fragen, oder dazuschreiben das die antwort bitte nur „privat“ erfolgen soll und nicht via blog. da das nicht die erste im blog erstellte antwort ist, wusste derjenige sicher von der möglichkeit das seine anfrage veröffentlicht wird.
@4 „Nur mal so“: Dein Einwand ist durchaus berechtigt und ich verstehe Deine Sichtweise durchaus. Allerdings ist es so, daß jeder, der das Kontaktformular nutzt, Bescheid weiß, daß ich solche Zuschriften für Bloeinträge gelegentlich verwende. Alle persönlichen Daten sind entweder verfremdet, anonymisiert oder durch frei erfundene ersetzt. Ein wirklicher Rückschluss auf die reale Person ist m.E. nicht möglich. Würde es in meiner Absicht liegen, Menschen mit Defiziten hier vorzuführen, so hätte ich jeden Tag wenigstens 30 Mails, die hierzu besser geeignet wären, als diese hier. Ich kann mit Worten nicht beschreiben, welche strunzdummen Mails ich mitunter bekomme und wie dummdreist und blöde manche Leute auftreten. Wenn ich nur wollte, könnte ich viele davon der Lächerlichkeit preisgeben. Im vorliegenden Fall haben wir es aber mit einem exemplarischen Beispiel zu tun. Von derartigen Zuschriften bekomme ich tagtäglich wenigstens zehn bis fünfzehn Stück. Viele Leute glauben in der Tat, die Arbeit im Bestattungsgewerbe sei eine Arbeit, bei der man nicht mit Leuten zu tun habe. Andere glauben, die Arbeit müsse quasi zu ihnen nach Hause gebracht werden und… Weiterlesen »
Ach so, noch als Nachtrag:
Natürlich habe ich zur allgemeinen Belustigung auch schon mal eine Anfrage hier weitergegeben, die überhaupt keine bildende Substanz hatte. Man will ja auch einmal über die Blödesten der Blöden schmunzeln dürfen. Das will ich gar nicht in Abrede stellen.
Aber ich bin davon überzeugt, daß alle intelligenten Leser durchaus in der Lage sind, zu unterscheiden, wann hier Spaß gemacht wird und wann es Ernst ist.
@ Nur mal so:
Zitat:
„Ist es denn wirklich nötig, eingehende Fragen der Masse zum Fraß vorzuwerfen..“
Solche Aussage finde ich ziemlich „daneben“, sorry.
Es ist kein Rückschluss auf die Identität des Fragestellers zu ziehen und die Frage nach einer Tätigkeit in einem Krematorium ist eine „allgemeine“ Frage, die vielleicht auch andere Leser interessiert.
LG Mona
Ich habe mich vor ein Paar Monaten mit einer Mail an Tom gewandt und hinterher gedacht OMG!!! Wie konntest du so was nur schreiben.
Aber Tom hat das nicht hier gebracht sondern sich trotz dem eine Zeit für meine Antwort genommen.
Gibt es für den jungen Mann evtl eine Möglicheit sich mal in so einem Betrieb umzusehen, ob das was für ihn wäre? Ein Praktikum vielleicht? Es sind sicher auch in einem Krematorium Leute tätig, die nicht ständig Kundenkontakt haben, wobei es auf jeden Fall weniger Kundenkontakt sein dürfte, als in seinem früheren Pflegeberuf.
Gebt ihm eine Chance.
Die Einäscherer haben kaum Kundenkontakt. Außer wenn man eine Leiche so als Kunde sieht. Ich habe das eher so verstanden das die Angehörigen gemeint sind. Allerdings muss man anmerken das ein Mitarbeiter in einem Krematorium technisch gut ausgebildet sein muss und natürlich auch psychisch und physisch belastbar. Gruß Stefan
Egal wonach er/sie/es sich umsieht und nach Arbeit fragt/sucht, besonders hervorzuheben ist die Tatsache, dass er/sie/es versucht irgendwie Arbeit und eventuell ins Leben zurück zu finden.
Schließlich könnte er/sie/es ja einfach die Rente genießen, auf der langsam faul werdenden Haut liegen und an der nächsten Verlängerung der Rente arbeiten.
Das mit dem „nur“ Hauptschulabschluss kann man doch aendern.
In Deutschland ist es jederzeit moeglich jeden Schulabschluss nachzuholen, wenn man bereit ist, ein bischen Zeit zu investieren und nochmal die Schulbank zu druecken.
…und dabei mit anderen Menschen zusammenzukommen und auch zusammenzuarbeiten – und genau das ist hier ja problematisch. Einen Schulabschluss im stillen Kämmerlein nachzuholen ist bestimmt auch irgendwie möglich, aber ganz sicher nicht, ohne erst mal jemanden zu haben, der einem den Weg dazu ebnet.
Ich komme nochmal kurz auf meinen jungen Freund aus Posting #5 zurück, weil das Thema hier solche Wellen schlägt:
Ich finde es bewundernswert, wie jener junge Freund von mir sich bemüht, seine Probleme zu überwinden (da ist auch so eine Art „soziale Phobie“ dabei) und sich wieder ein „normales“ Leben zu schaffen. Viele Leute, die ähnliche Probleme haben, verstecken sich vor ihrer Umwelt und resignieren irgendwann. Sie vegetieren vor sich hin oder lassen sich in eine psychiatrische Klinik einliefern, und, ja, manche landen als Selbstmörder bei Toms Kollegen.
Daher finde ich es gut und richtig von Tom, so ein Schreiben (anonymisiert und exemplarisch) hier veröffentlicht zu haben, weil es zeigt, dass man mit seinen psychischen Problemen auch offensiv umgehen kann und sich auf keinen Fall aufgeben darf.
Auch wenn im Fall des Fragestellers das Bestattungsgewerbe wohl eher nicht passt: Es zeigt, dass sich da jemand Gedanken um seine Zukunft macht. Und das ist ein gutes Zeichen.
@14, Matze65:
So schwer ist das gar nicht. Ich mache gerade selbst mein Abitur „im stillen Kämmerchen“ nach. Einen Weg hat mir niemand geebnet, das war ich selbst.
bei mir liegt das aber nicht daran, daß ich irgendwie ein Problem mit Menschen hätte, sondern weil ich mich nicht an andere Lerntempos anpassen möchte. Nix demotiviert mich mehr, als wenn alle an mir vorüberziehen.
Anita hat aus meiner Sicht Recht. Es ist prinzipiell möglich, jeden Abschluss nachzumachen. Man muss nur wollen und das durchreißen. Hinterhergeworfen wird es einem nicht, aber schaffbar ist es. Für manch einen, der nicht in Lohn und Brot steht, könnte die finanzielle Hürde eine hohe sein. Aber ich bin mir sicher, würde ich jetzt Hartz bekommen, ich würde weitermachen, denn das wäre es mir wert.
@Der IFA
Du darfst dich nur nicht erwischen lassen.
Wenn du eine Ausbildung oder ein Studium machst, bekommst kein ALG2, weil du ja „theoretisch“ Bafoeg bekommen koenntest, auch wenn du garnicht bezugsberechtigt waerst.
Aber ich glaube, wenn man Rente bezieht, ist das anders.
@Anita
So nicht ganz korrekt. Ich habe auch lediglich einen Hauptschulabschluss und habe mich mal näher Umgesehen. Da man nicht wirklich mobil ist, wenn man solche Renten / Bafög / HIV oder was auch immer bezieht. Hier fehlt oftmals die möglichkeit in eine Stadt zu kommen, wo Realschule nachzuholen auch wirklich offen angeboten wird. Wir haben 80k Einwohner, wird bei uns aber nichtmehr angeboten. Man müsste in die naechstgrößere Stadt, welche gute 40km entfernt ist.