Frag doch den Undertaker

Bestatter im Einsatz – Fahrzeugschild

Servus Tom,
Ich hatte es irgendwie im Blog gelesen, war wohl „Fragen an den Bestatter“ oder so.
Anbei ein Bild, mit einen Schild auf dem Armaturenbrett „Bestatter im Einsatz“.
Habe ich vorher so noch nie gesehen.


Diese Schilder sieht man vor allem im großstädtischen Bereich häufiger und dann auch noch in erster Linie an Fahrzeugen, die nicht auf den ersten Blick als Bestattungswagen erkennbar sind.
Es gab solche Schilder eine Weile lang von einem großen Bestattungsfahrzeughersteller, von einer Berufsgenossenschaft und einem Bestatterverein.
Theoretisch kann man sich als Bestatter so ein Schild auch einfach selbst machen, es hat nämlich keinerlei rechtliche Bedeutung.

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Bestattungsfahrzeuge haben keine Sonderrechte und müssen im Straßenverkehr in fast allen Fällen (außer bei Leichenprozessionen) die Verkehrsregeln ebenso beachten, wie jedes andere Fahrzeug auch.
Allerdings bringt es die heikle Aufgabe des Bestatters oft mit sich, daß die Fahrzeuge doch in zweiter Reihe (ohne Behinderung), auf dem Gehweg oder sonstwie unerlaubt parken müssen.
Dann kennzeichnet man seine Fahrzeuge gerne mit solchen Tafeln, damit eventuell vorbei schlendernde Mitarbeiter der Ordnungshut wenigstens erkennen können, daß es sich hier nicht um einen faulen Falschparker handelt, sondern um einen Bestatter, der gerade dabei ist, in der unmittelbaren Nähe einen Leichnam abzuholen.
Normalerweise verzichten dann die Kanzlerknechte darauf, ein Knöllchen auszustellen. Man will ja auf der anderen Seite auch nicht, daß Leichen auf der Fahrtrage durch die halbe Stadt geschoben werden, nur weil vor dem Sterbehaus eine Fußgängerzone ist.

Es empfiehlt sich aber nicht, als Privatmann nun so ein Schild zu basteln und darauf zu hoffen, künftig keine Strafzettel mehr zu bekommen. Oft genug wartet das Exekutivorgan nämlich in der Nähe und schaut, ob das wirklich ein Bestatter ist.

Mir ist eine Stadtverwaltung bekannt, die hat vor Jahren kleine Schilder mit dem Aufdruck „Bestatter“ und einem städtischen Stempel herausgegeben. Mit diesem Schild darf man unmittelbar vor dem Standesamt der Stadt als Bestatter auf dem Gehweg parken.

Bildquellen:


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    Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 9. April 2011 | Revision: 22. Februar 2014

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    22 Kommentare
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    13 Jahre zuvor

    Gott sei Dank, Tom, du lebst! Ich hatte mir schon Sorgen gemacht…

    Wie? Nur vor dem Standesamt?? Wenn dann doch mal vor Aufregung jemand bei einer Hochzeit umfällt, oder was?

    13 Jahre zuvor

    „Wollen Sie ihn zum Mann nehmen?“

    (eiskalt:) „Nein.“

    Da kann sowas schon passieren…

    matakuka
    13 Jahre zuvor

    Ich vermute, dass die Bestatter da häufig zu tun haben, weil der Kunde vom Stand der Ehe in den Stand des Todes übergeht, welches ebenfalls bei diesem Amt angezeigt wird.
    Oder aber der Tod selbst ist Standesamtmitarbeiter, denn es heisst ja auch „bis dass der Tod Euch scheidet“.

    Big Al
    13 Jahre zuvor

    @ matakuka.
    „Oder aber der Tod selbst ist Standesamtmitarbeiter, denn es heisst ja auch „bis dass der Tod Euch scheidet“.“
    Wäre doch ein Vorschlag für einen neuen Kumi-Cartoon (wie auch immer sich das nennt), oder?
    B. A.

    Kalle
    13 Jahre zuvor

    Knöllchen ist dem Mann trotzdem sicher, die Umweltplakette klebt nämlich oben. Bei uns achtet das Ordnungsamt darauf. Die gehört nach unten rechts. Ist genauso, wie die ganzen Trottel die seit dem Wegfall der AU-Plakette ihr Kennzeichen so anschrauben, dass die TÜV-Plakette vorne ist und hinten nur die Zulassungaplakette. Gibt auch ne Knolle.

    kall
    13 Jahre zuvor

    @Kalle

    http://www.gesetze-im-internet.de/bimschv_35/__3.html

    Da steht NIX von unten, oben, rechts, oder links.

    Unten rechts wird lediglich _empfohlen_. Unten links ist genauso möglich. Sie sollte gut sichtbar sein und die Sicht des Fahrers nicht beeinträchtigen, insofern empfiehlt sich eine Anbringung oben dann nicht, wenn sich dann im abgetönten Bereich der Scheibe befinden sollte.

    Einen Ordnungsdienstler, der mit bei einer von außen gut sichtbaren Anbringung, die die Sicht des Fahrers nicht behindert, eine Knolle verpasst, hätte seine Kompetenz deutlich überschritten.

    JohnB
    13 Jahre zuvor

    Ich dachte erst das ist ein SoSi-Balken auf dem Dach.

    13 Jahre zuvor

    > Ich dachte erst das ist ein SoSi-Balken auf dem Dach.
    ich auch^^

    Smilla
    13 Jahre zuvor

    Ich kann Kall da nur beipflichten, ich habe meine Plakette auch oben rechts angebracht, weil es anders nirgendwo steht- falls ja, bitte melden.
    Ich lasse das in jedem Fall so, denn sonst übersehe ich womöglich die kleinen Kinder, die sich gerne vorn rechts über die Straße huschen, da wäre mir der Sticker im Weg.

    Den Kumi-Cartoon möchte ich auch sehen! Der war echt gut matakuka. 🙂

    Bei uns bekommen auch die Eheleute so ein Schildchen fürs Wägele, da darf man doch glatt mal dort für eine Stunde parken, das hört sich sehr praktisch an…ist das sicher, dass die Knechte stehen bleiben um zu gucken- möchten die auch noch die Leich´sehen??!! Woran erkennt man einen Bestatter, wenn die verdeckt arbeiten sollen?!

    funerali
    13 Jahre zuvor

    Bei uns ist vor Jahren ein Standesbeamter bei einem diesen Marathonhochzeitstagen tod umgefallen.. keine schöne Sache…

    matakuka
    13 Jahre zuvor

    @Smilla:
    Bestatter erkennt man am etwa zwei Meter langen, stumpfen Gegenstand, den sie tragen, wenn sie wieder aus dem Haus kommen. Und am Gesichtsausdruck – wesentlich lebensbejahender als andere Fahrer von Lieferfahrzeugen.

    funerali
    13 Jahre zuvor

    Ahhhh Schreibfehler… einige Buchsaben funkionieren nich mehr… sorry deswegen nehme ich andere… damid man weiß was ich schreibe…

    Buddelknecht
    13 Jahre zuvor

    Da ich sehr viel mit meinem Privatfahrzueg unterwegs bin und unter anderem auch sehr oft auf das Standesamt muss habe ich mir auch solch ein Schild (mit Telefonnummer) ins Auto gelegt. Bisher hat es meist funktioniert, wenn man nicht grad wie der letzte Mensch irgendwo in den Weg Parkt sagen die „Herren in Grün oder Blau“ absolut nix.

    ingo
    13 Jahre zuvor

    ich habe vor jahren dem örtlichen bestatter mal genau so ein schild einlaminiert – weil ihm unsere (allseits beliebte) politesse ein knöllchen verpasst hatte als er mit seinem dunkelgrauen, branchenüblich dekorierten transporter (gardinen, palmwedelmotive an der seite, firmenanschrift vorn drauf) mit offener heckklappe und eingeschalteter warnblinkanlage an einem sonntagmorgen vor einem haus an der hauptstraße stand.
    dort ist parken natürlich verboten, und bis zum nächsten parkplatz sind es nur gute 10 minuten fussmarsch, ich verstehe auch nicht warum der bestatter dachte dass er mit so einem dreisten verstoss gegen ordnung und sicherheit durchkommen würde.

    Big Al
    13 Jahre zuvor

    @ Ingo.
    Nach 10 Minuten Rumkutschieren auf der Transporttrage sind die Verstorbenen meistens auch ziemlich gut durchgeschüttelt, und das kann dann auch etwas, sagen wir mal, unangenehm werden.
    Aber Hauptsache die Kanzlerknechte und andere Vollstrecker haben ihr Plansoll erfüllt, was zählt schon ein bißchen Mitdenken in Sachen Pietät?
    B. A.

    13 Jahre zuvor

    …ich bin eher dafür, eine Leiche an Ort und Stelle liegen zu lassen, wenn bürokratisches Ungemach droht – wie zum Beispiel das Bezahlen einer Parkbusse…

    13 Jahre zuvor

    Ich habe Tom das Bild geschickt um euch das Schild mal zu zeigen. Es wurde schon öfters mal hier erwähnt – mein ich ^^.
    Also das mit dem Schild und Unmögliche Parksituationen und so.

    Das sich die Aral („Dachaufbau“) mit drauf schleicht – es musste eben flott gehen, „die“ kamen raus. 😀

    Wie geschrieben, hatte ich das so zum ersten mal gesehen.
    In Krefeld gab es nur die Klassischen Bestatterwagen.
    Hier hingegen (bei Ennepetal) war das der erste Wagen den ich bewusst wahrgenommen habe. und das auch nur, weil ich eben zurück schauen musste. sonst wäre mir das Schild NIE aufgefallen.

    Asz
    13 Jahre zuvor

    Kurz vor der polnischen Grenze in einem kleinen Städtchen stand ein Auto, daß fast genauso ein Schild trug. Dort hieß es „Landwirt im Einsatz“. Ich hab noch mit der Stange Zigaretten auf dem Rückweg drüber gelacht. 🙂

    ein anderer Stefan
    13 Jahre zuvor

    Mit diesen Hinweisen wird viel Schindluder getrieben – Apothekenlieferanten sind da ganz groß drin. Die parken kreuz und quer und haben ein Schild „Eilige Arzneimittel“ im Auto – als ob ihnen das Sonderrechte gewähren würde. Der Landwirt im Einsatz ist natürlich auch prima, ich meine auch mal „Jäger im Einsatz“ gesehen zu haben. Ich weiss bloss nicht, ob das als Scherz gedacht war… Nach meiner bisherigen Erfahrung nehmen sich Jäger furchtbar ernst und wichtig.

    13 Jahre zuvor

    @ Big Al:

    Cartoon (auch ein Zeichentrickfilm wird Cartoon genannt) ist richtig, aber nur bei Ein-Bild-Witzen, ab 2 Bildern (sog. Panels) aufwärts ist es ein Comic (einen Streifen von Bildern auch Comic-Strip – siehe Hägar, Calvin & Hobbes oder die Peanuts).

    Prima Idee übrigens, ich mach mir mal ein Schild »Comiczeichner im Einsatz« oder »Cartoonist im Einsatz«. Muss ja auch immer schnell gehen, sowas. 🙂

    Und einen »Bis dass der Tod euch scheidet–Cartoon habe ich im Kopf schon länger fertig, muss nur noch in die Finger fließen (Geht aber nur mit Kirchenvertretern, ein Standesbeamter sagt sowas nicht) :-). Erstmal kommt ein anderer Cartoon, der schon in der Endphase steckt 🙂

    Smilla
    13 Jahre zuvor

    Bei uns (katholisch) mußten wir diesen Trauspruch selbst gegenseitig aufsagen. An dem „bis der Tod uns scheidet“ habe ich mich immer fürchterlich gestört, mein Holder machte völlig spontan vorm Altar daraus ein „lebenslang“.

    Wolfram
    13 Jahre zuvor

    Wieso eigentlich Kanzlerknechte?
    Städtische Ordnungshüter heißen Büttel!




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