Allgemein

Betrug an Hinterbliebenen

Ich warne ja immer wieder vor der einen, stets wiederkehrenden Masche: Hinterbliebenen eines unlängst Verstorbenen flattern Rechnungen ins Haus über deren Ursprung und Rechtmäßigkeit Unklarheit besteht und die dann aus verschiedenen Gründen bezahlt werden.
Man muß ja wohl nicht dazu sagen, daß der Verstorbene die in Rechnung gestellten Waren und Dienstleistungen bei diesen Betrügereien nie geordert hat und daß es sich vielfach auch gar nicht um rechtmäßige Rechnungen handelt.

Eine Variante dieser betrügerischen Maschen kitzelt das Schamgefühl der Angehörigen, weil da Rechnungen für erotische Telefonate, Sexspielzeuge oder sonstige Unterleibsspielereien in Haus flattern. Niemand möchte, daß der Name des zu ehrenden Verstorbenen mit solchen Dingen in Zusammenhang gebracht wird und da zahlt man lieber, bevor da irgendetwas öffentlich wird.

Eine andere Spielart dieses Betruges dreht sich um personalisierte Gegenstände. Von Visitenkarten mit dem Namen des Verstorbenen bis hin zur „Gedenkuhr“ mit den Initialen des Toten wird da alles Mögliche unaufgefordert zugeschickt.

Werbung

Ja, wer könnte das schon bestellt haben, wenn nicht der jetzt Verstorbene? Das denken viele und zahlen.
Dabei suchen sich die Betrüger die Namen und Daten erst aus den Todesanzeigen heraus.

Da haben auch die Betreiber diverser Internetseiten die Daten her. Sie schicken Angehörigen Angebote über die Veröffentlichung der Sterbedaten und Namen in einem „Bundesanzeiger“ o.ä. und erwecken, sicher nicht ganz unbeabsichtigt, den Eindruck, es handele sich a) um Rechnungen für eine bereits erbrachte Leistung und b) es könne sich um eine notwendige amtliche Gebühr handeln.

Tatsächlich aber suchen sich die Nepper die Adressen aus Todesanzeigen heraus, stellen die Sterbedaten und Namen online und verschicken eine wie eine Rechnung aufgemachte Offerte. Zahlen die Geprellten, dann bleiben die Daten im Internet sichtbar, anderenfalls verschwinden sie wieder.
Ein wirklicher Nutzen ergibt sich für die Zahlenden vermutlich so oder so nicht.

Deshalb: Treffen nach einem Sterbefall Rechnungen auf, die man nicht eindeutig einer wirklichen Bestellung zuordnen kann, ist immer Vorsicht geboten. Am Besten mal den Bestatter fragen, er kennt sich mit diesen fingierten Schreiben aus. Nötigenfalls bei der Verbraucherzentrale nachfragen und bei entsprechend vorliegenden Erkenntnissen bei der Polizei Anzeige erstatten.

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#betrug #hinterbliebenen

Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Revision:


Hilfeaufruf vom Bestatterweblog

Das Bestatterweblog leistet wertvolle Arbeit und bietet gute Unterhaltung. Heute bitte ich um Deine Hilfe. Die Kosten für das Blog betragen 2025 voraussichtlich 21.840 €. Das Blog ist frei von Google- oder Amazon-Werbung. Bitte beschenke mich doch mit einer Spende, damit das Bestatterweblog auch weiterhin kosten- und werbefrei bleiben kann. Vielen Dank!




Lesen Sie doch auch:


(©si)