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Da haben wir wohl einen zuviel III

orgel

Über ein Monat ist vergangen und immer noch tappt man im Dunkeln, was es mit der Leiche auf sich hat, die von einem unbekannten Bestatter am Krematorium abgeliefert worden ist.

Einmal schien es so, als habe man einen Durchbruch erzielt und den Bestatter gefunden. Es sollte ein Schreiner und Bestatter aus dem dörflichen Bereich sein, der bei telefonischer Befragung zugegeben hatte, eine Urne im Krematorium vergessen zu haben. Aber bei näherer Untersuchung der Angelegenheit stieß man nur auf eine etwas angestaubte Urne, die noch im Krematorium stand, weil sich -wie leider so oft- kein Angehöriger mehr zuständig fühlt.
Der Schreiner und Bestatter wird nun seine Urne demnächst mal abholen und der Friedhofsbehörde in seinem Ort übergeben.

Die Asche des unbekannten Toten hingegen bleibt namenlos und soll, wie ich von einem Krematoriumsmann erfahren habe, in den nächsten Tagen mit anderen anonym beizusetzenden Urnen gemeinsam auf einer Wiese des Hauptfriedhofs beigesetzt werden.

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Die Ermittlungen laufen unterdessen weiter…

… aber eine Sonderkommission wird man deshalb wohl nicht bilden, so groß ist das Interesse seitens der Polizei nicht. „Wir setzen hier einmal mehr auf unseren langen Atem. Die Polizei vergißt nichts und irgendwann werden wir den fehlenden Puzzlestein finden“, sagte mir ein Beamter.
Viel Hoffnung macht sich die Ermittlungsbehörde allerdings nicht, es müsse schon Kommissar Zufall eine Rolle spielen, sonst komme da wohl nichts dabei heraus. Man tippt, aber das sagt man nur unter vorgehaltener Hand, auf ein großes Mißverständnis seitens des Bestatters, der die Leiche anlieferte. Vermutlich säße da draußen, vielleicht weit entfernt, irgendwo ein Bestatter, der im festen Glauben ist, alles richtig gemacht zu haben und sich darauf verläßt, daß alles reibungslos abläuft. Möglicherweise handelt es sich nur um einen Subunternehmer, der im Auftrag eines anderen nur den Transport bewerkstelligte und für den somit alles erledigt ist. Irgendwo fehlt in der Kette einfach die Rückmeldung und jeder Beteiligte denkt, für ihn sei die Sache zu Ende abgewickelt.

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(©si)