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Der erste beste Erstbeste

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Den Kunden führe ich in den Ausstellungsraum und bitte ihn, sich doch einmal in Ruhe umzuschauen. So lasse ich die Leute, wenn sie gefasst genug sind, dann vier bis fünf Minuten alleine, um die Unterlagen schon mal rüber ins Büro zu geben. Dort machen die Mitarbeiter dann die nötigen Kopien und Ausdrucke und meistens klappt es, daß wenn ich mit dem Kunden ins Beratungszimmer zurückkomme, die Kundenmappe schon fertig daliegt.

Dieser Kunde lässt mich aber nicht gehen, sondern sagt: „Ich will den erstbesten Sarg.“

Den erstbesten wird er sicher nicht wollen, sondern den ersten und besten und ich freue mich, denn des Kunden Wille geschehe und fülle meinen Beutel der ewigen Habgier. „Sie haben die freie Auswahl“, sage ich und mache eine Handbewegung so über unser Sortiment hinweg.

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Er tritt einen Schritt zurück und sicher wird er jetzt zielgerichtet die dunkelbraune Truhe nehmen, die ist besonders teuer und sicher für ihn das Erste und Beste. Stattdessen legt er den Finger an den Mund, so wie das die Moderatoren von diesen Gewinnspielsendern immer machen, wenn sie uns wieder mal vorlügen, daß kein einziger Anrufer eine Obstsorte mit ‚B‘ kennt und wo der erste Anrufer, der durchkommt, dann ‚Bambelmuse‘ oder ‚Bockwurst‘ sagt.
So steht er da, mit den ausgestreckten Finger vor den Lippen, geht noch einen Schritt zurück und deutet dann auf den hellgrauen Eschensarg in der Mitte. Und ich wette, der hat leise abgezählt. Irgendwas wie „Ene, mene miste, das ist meine Kiste“ oder so. Ich wette!

Hashtags:

Ich habe zur besseren Orientierung noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels zusammengestellt:

#beste #erstbeste #erste

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(©si)