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Der Hund des Herrn Stephanitz

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Wenn man einen Hund haben möchte, dann ist es sicher keine schlechte Idee, sich im örtlichen Tierheim umzuschauen. Das hat auch Herr Stephanitz getan und kam so in den Besitz einer abenteuerlichen Promenadenmischung, die edle Menschen in Portugal von der Straße aufgelesen hatten.

Nun mangelte es Herrn Stephanitz ob der plötzlichen Inbesitznahme eines Vierbeiners an den notwendigen Utensilien zur Haltung eines solchen. Einen Futternapf wollte er für seinen Hasso basteln. Eine der möglicherweise ebenfalls für diese Zweck geeigneten Salatschüsseln aus Plastik mochte Stephanitzens Frau hierfür nicht opfern. Also schritt er, mit einem Teppichbodenmesser bewaffnet, zur Tat und begann einen Putzeimer rundherum zurechtzuschneiden. Mit dem scharfen Messer war das auch solange kein Problem, bis er unglücklicherweise abrutschte und sich die spitze Klinge unterhalb des rechten Rippenbogens in den Oberbauch rammte.
Dabei brach die Klinge ab.

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Herrn Stephanitzens Frau Isolde wollte gleich den Notarzt rufen, doch mit schmerzverzerrtem Gesicht verfluchte Stephanitz zuerst den Eimer, dann das Messer und schließlich die Kunst der Ärzte.

Solche Kleinigkeiten habe man in seiner ostpreußischen Heimat immer selbst behandelt, kein Mensch habe da für solche Kinkerlitzchen den Medicus gebraucht. Er war sich nur im ersten Moment nicht sicher, ob Taubenmist oder Kuhdung das Mittel der Wahl sein könnte.
Wenigstens gelang es seiner Frau, ihn davon zu überzeugen, eine Salbe aus der Hausapotheke zu verwenden und so versorgte sich Stephanitz mit einem dicken Wundverband aus Zugsalbe.

Daß sich in der Wunde immer noch die Abbrechklinge des Teppichmessers befand, störte ihn nicht weiter, das würde die Salbe schon herausziehen.

Auch als sich Tage später der gesamte Bauch blau zu verfärben begann und heftige, pochende Schmerzen einsetzten, die von Fieber und Schüttelfrost begleitet wurden, hielt er das nur für ein Zeichen der einsetzenden Wundheilung.

Erst als sich seine Haut gelb zu verfärben begann, rief seine Frau dann endlich den Rettungswagen und heute kam sie zu uns zu Besuch.

Ein schönes Grab wird er bekommen.

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