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Der Weihnachtsmann ist tot

Das ist auch eine Premiere, so etwas hatten wir auch noch nicht.
Gestern Abend haben wir aus dem „Sauren Hahn“ den Weihnachtsmann abgeholt. Er ist halbnackt vom Tisch gefallen, tot.

Die Belegschaft eines innerstädtischen Friseursalons, alles Frauen -auch die Männer-, hatte sich dort zu ihrer alljährlichen Weihnachtsfeier eingefunden. Zu vorgerückter Stunde, man hatte das Essen schon nahezu endverdaut und dem reichlich angebotenen Alkohol kräftig zugesprochen, kam die große Stunde des Weihnachtsmannes.

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Der kam in rotweißem Mantel, schwarzer Hose, schwarzen Stiefeln und zwei prall gefüllten Säcken, einen davon auf dem Rücken, in den Saal und rief wohl ein paar Mal: „Ho Ho Ho!“
Dann holte er aus dem Sack einen tragbaren CD-Spieler, schaltete ihn ein und hüpfte zu den Klängen von „It’s raining men“ auf einen der Tische, um sich zuerst den falschen Rauschebart vom Gesicht und dann die Klamotten vom Leib zu reißen.

Mittlerweile wissen wir, daß der Mann 31 Jahre alt war, Maik mit AI hieß, aus Greitz stammte und vermutlich nicht ‚HoHoHo‘ sondern ‚HöHöHö‘ gerufen hat. Er soll gerade dabei gewesen sein, seinen Hosengürtel zu öffnen, um die kreischenden Damen mit seiner Striptease-Nummer zu erfreuen, da hat er die Augen verdreht und sich wortlos aus dem Leben verabschiedet.

An dieser Tatsache vermochte auch der eilends herbeigerufene Notarzt nichts mehr zu ändern, weshalb die Ordnungsmacht dann uns mit dem Abtransport und der vorübergehenden Gewährung einer adäquaten Bettstatt betraute.

Die Oberste der haareschneidenden Tanten meinte ausgerechnet mich fragen zu müssen, ob ich mich da auskenne und wie das denn so sei. Nunja, mich fragen ja oft irgendwelche Angehörigen auch zu ungünstigen Zeiten so allerlei Dinge. Manchmal stemmen wir gerade einen zwei Zentner schweren Toten durch ein enges Treppenhaus und dann fragt mich irgendein Neffe, ob ich schon wisse, wann die Beerdigung stattfindet.

Aber die Meisterin der Frisuren fragte: „Wie issen det nu. Ick hab ja schließlich für det Tanzen och bezahlt. Kriech ick jetzt Ersatz, wa?“


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Lesezeit ca.: 3 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 2. Dezember 2007 | Revision: 28. Mai 2012

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