Mütter holen ihre Kinder von der Straße, besorgte Familienväter sperren die spärlich vorhandenen Jungfrauen weg, Bauern treiben das Vieh in die Ställe und selbst der zur Köttelbecke verkommene Birkenbach versiegt vorübergehend. Es liegt Stille über Stadt und würden wir uns im amerikanischen Westen befinden, würde der Wind Sand und dürres Gestrüpp durch die Gassen wehen.
Unwillkürlich wartet man auf das jaulende Gequäke aus der Mundharmonika eines bald Gehenkten, doch stattdessen tritt nur einer, mutig den Imponderabilien des Lebens die Stirn bietend, vor den Vorhang der brutalen Wirklichkeit: TOM! Bewaffnet mit seinem Werkzeuggürtel schreitet er stolz erhobenen Hauptes, das Kinn kühn reckend, der harten Arbeit entgegen.
„Mama! Der Papa will reparieren!“ so würde normalerweise der ängstliche Ruf meiner Kinder lauten und die -schon allein deswegen sich um jeden erhofften Erbteil bringenden- Gören würden sich scheu bibbernd an ihre Mutter klammern. Ausgerechnet an diese, zwar sehr schöne, aber doch für ihre eher grobmotorischen Fähigkeiten bekannte Frau! Ausgerechnet! Doch heute ist das anders, ermutigend klopft mir meine Frau auf die Schulter, die Kinder schweigen schuldbewußt und selbst Sandy und Frau Büser enthalten sich jedes bösartigen Kommentars. Allein Antonia macht da eine Ausnahme, sie hat von den näheren Umständen meines Auftritts nichts mitbekommen, kommt kauend aus der Kaffeeküche, sieht mich mit meinem Werkzeuggürtel und fragt, unschuldig wie ein neugeborenes Ferkel: „Ist irgendwo Krieg?“
Nein, es ist kein Krieg und ich ziehe auch nicht in den Kampf, ich bin aufgebrochen, um zu reparieren! Um das zu tun, wozu wir Männer unter anderem hier auf diesen Planeten geschickt wurden, um durch den geschickten Einsatz von Werkzeugen hochtechnischer Art die Überlegenheit der menschlichen Rasse unter Beweis zu stellen. Wir von der Gattung homo sapiens, wissen nicht nur um den eigenen Tod und unsere Vergänglichkeit, wir wissen nicht nur von der Macht der Liebe, nein, nicht nur das unterscheidet uns vom gemeinen Tier, nein, wir können auch im Baumarkt einkaufen!
Doch warum setzt beim Anblick meines Werkzeuggürtels keine hausinterne Stadtflucht ein? Warum geben sich alle so verständnisvoll?
Na, ganz einfach: SIE haben es kaputtgemacht, sie alle, sie alle gemeinsam, dieses ganze aus Weibern und Gören bestehende Pack, dieses Gelumps mit seinen ungeschickten Fingern, diese Bagage, die nicht hören will, wenn Papa, Chef und Weltendreher Tom sagt: „Man kann an eine Steckdose nicht unendlich viele Geräte anschließen!“
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Juhuuuu!
Und was deine angsterfüllten Kinder angeht: Mein Sohn (2 1/2) fordert stolz, wenn er irgendwas sieht was nicht funktioniert: „Papi papariert!“ um anschließend still bewundernd zu beobachten, wenn Papi seinen „Attu-srauber“ zückt.
Erziehung ist alles! 😉
hach, herrlich – zur ersten Tasse Kaffee gleich das Lachen dazu bekommen – Danke Tom 🙂
Uh-oh!
Erinnert mich daran, wie ich eine stromführende Leitung durchgeknipst habe. Den Bums vergess ich meinen Lebtag nicht, die schwarze Dose auch nicht. Die Zange hatte anschließend eine Zahnlücke.
[quote]“Papi papariert!“[/quote]
Die Beobachtungsgabe von Kindern und das Finden von angemessenen Worten ist bei Kindern immer wieder faszinierend.
Das sieht mir aber eher nach einem nicht vernünftig dimensionierten bzw. defekten Leitungsschutzschalter aus…
Gibt es dafür nicht normalerweise Sicherungen, die bei Überlast anspringen?
Es ist ein verdammt harter Job aber Du bist der einzige der ihn machen kann.
Jetzt geh daraus und Kämpfe, Kämpfe für uns alle, mache uns stolz darauf das wir abkömmlinge eines geschlechts sind welches nicht nur den mühsam erlernten aufrechten gang dazu benutzt in würde zu Pinkeln.
Nein verdammt, geh daraus und tudas was du nun tun musst und wenn dort drausen in der Eimsamkeit,nur Du, dein Schlitzschraubendreher und jehne tote materie von Frauen und kindern Gemeuchelt zusammen kommen.
Dann wissen wir alle bei Gott es ist ein TOM:
Also, ich lass meinen Papa gar nicht in die Nähe von sowas…der bekommt schon nen Stromschlag, wenn er bloß die Glüh – Sparbirne austauscht….
Das sieht aber so aus als ob die Installation noch an anderer Stelle einen Schaden hätte, der durch einfachen Tausch der Steckdose vermutlich nicht zu beheben ist.
Besser mal eine Fachkraft ranlassen.
Oha, die Steckdose sieht aus, als sei sie von Halloween übrig! Sie ähnelt eher einem Monster.
Vielleicht doch einen Elektriker anheuern? Wirkt, als sei es nicht nur die Steckdose, die einen Schlag bekommen hat.
Ansonsten guten Erfolg, falls es doch nicht gar so schlimm ist!
Dieses dürre Gestrüppe sind übrigens Thumbleweeds (dt: Steppenläufer)
Da ist dem eingemauertem Schwein um die Nase wohl ganz mollig warm geworden bzw. es ging heiß her. 😉
@6: „Gibt es dafür nicht normalerweise Sicherungen, die bei Überlast anspringen?“ Radio Eriwan würde sagen „im Prinzip ja“. Eine Sicherung löst aus, wenn der Gesamtstrom zu gross wird, i.d.R. also bei 16 Ampere. Denn das ist die Stromstärke, ab der Gefahr droht das die in der Wand verlegten kabel überhitzen. Das Problem sind jedoch Kontaktstellen. Hier kann bereits ein weit geringerer Strom zu Schäden führen, und weil die Sicherung da dann eben nicht auslöst kann über Stunden solch eine Schmorstelle entstehen. An der Klappe der Steckdose erkennt man, das diese wohl im Feuchtbereich, ich vermute mal Waschküche, installiert war. Hier ist dann nach Jahren mit Korosion zu rechnen, sowohl an den Kontakten der Steckdose, als auch beim Stecker (einer 3er-Steckdose, in welcher 2 weitere 3er-Dosen eingestöpselt waren vermute ich mal Tom 😉 ) Wenn dann also: -Waschmaschine -Wäschetrockner -Sandys Heimtrainer -Antonias Bauch-weg-Massagegerät -Antonias Zimmergrill (man hat ja Verdauung beim massieren, und zwar doppelt!) alles gleichzeitig läuft, dann kann es passieren, das die Stromstärke knapp unterhalb dessen liegt, bei dem die Sicherung auslöst. Aber gerade weil… Weiterlesen »
Ich hatte auch schonmal ne verschmorte Dose. Schuld hierdran war die 3er Dose, die nur bis 10A vom Hersteller zugelassen und vermutlich auch dimensioniert war. Den Rest tat die Wärme, die im Stecker entstand ^^
Wow, was hing denn alles an der Steckdose? Die Weihnachtsbeleuchtung einer mittelgroßen Kleinstadt?
Gerade diese Woche hängten ein paar meiner Kollegen fünf Raclette-Ofen an die selbe Steckdose.
Das ging nicht gut 😛
Sorry Tom.
Dachte das Bild sei eine Waschmaschine – gehöre halt zu der Kathegorie „Weiber und Gören“.
Kann nichts reparieren – schaue aber im Büro, dass genug Geld reinkommt für die Reparatur durch den Fachmann.
Schönes Wochenende
VIOLETTA
Das war wohl kurz vorm Abfackeln!
Speziell Steckdosen an denen starke Verbraucher hängen (zB Waschmaschine, Trockner) sollten regelmäßig auf Verfärbungen kontrolliert werden. Sobald auch nur ein leichter Braunton zu sehen ist, weg damit und erneuern.
Das gabs auch schon bei den Simpsons.
Springshield. 😀
Hitzewelle und Homer schließt einen Weihnachtsmann an. Das ganze sieht dann [URl=http://springfield-shopper.de/Pictures/Screenshots/dabf17/dabf17_040.jpg]so[/URL] aus.
scnr
Hab jetzt erst mal sicherheitshalber einen Kontrollgriff an die Hauptsteckdose meines Zimmers gemacht, an der 2 Aquarien, 1 PC mit allem Zubehör, eine Stereoanlage und ein 300 W Deckenfluter dran sind.
Alles kalt – da hätt ich ja noch Kapazitäten frei.
MacKaber – In meiner ersten eigenen Wohnung lief [b]alles[/b] zu einer einzigen 16-A-Schraubsicherung zusammen. Als ich das gesehen habe, habe ich sie schnell gegen einen Sicherungsautomaten ausgetauscht – der dann trotz zweier PCs, der Unterhaltungselektronik, der Mikrowelle, dem Wasserschnellkocher und dem 1200-W-Deckenfluter nur ein einziges Mal ausgelöst hat: Beim Fön einer Lebensabschnittsgefährtin.
Beim Bild der Steckdose tippe ich auf minderwertige Kontakte, vulgo: Chinaplunder.
Wenn ich die Dose so sehe, würde ich doch mal den Elektriker meines Vertrauens holen, und mal die Leitung dahinter checken lassen – wenn die Dose dermaßen verkokelt, könnte die Leitung auch was abbekommen haben, und dann ist der nächste Schaden vorprogammiert – [url=http://www.anna-amalia-bibliothek.de/de/brand.html]auch dieser Brand entstand durch defekte Elektrik[/url]. Toms Heimwerkerfähigkeiten in allen Ehren, aber die Fachleute haben nicht umsonst eine Ausbildung.
Im Wohnheim musste ich immer alle anderen Verbraucher ausschalten, wenn ich den Moni der HP Workstation angemacht hab.
Ich haette nicht ins billigste Wohnheim ziehen sollen.
Dafuer hatte ich mein eigenes Klo.
Tatsächlich hatte man an diese eine Steckdose, abgesichert mit 16A, zwei Waschmaschinen und zwei Wäschetrockner angeschlossen.
Auf 20 cm Länge waren die Drähte (glücklicherweise auf Putz verlegt) zusammengeschmort.
Ich habe alle Dreiersteckdosen verbannt, die komplette Leitung bis zum nächsten Verteiler ausgetauscht und eine neue Steckdose gesetzt. Von einem nicht genutzten Abzweig habe ich noch eine neue Leitung gelegt und eine weitere Steckdose gesetzt, die auf eine eigene Sicherung läuft.
Am Montag kommt Meister Lampe und nimmt das alles ab, der muß sowieso einiges machen. Bis jetzt hat er meine Arbeit stets gelobt und für einwandfrei befunden.
feuchtigkeit hat die kontakte der steckdose angegriffen, dann wird sie zu heiß und schmort. dazu reichen dann schon ein paar wenige ampere, da hat keine sicherung eine chance.
Hi Tom,
das beruhigt mich – sowohl der Austausch der Leitung wie die zusätzliche Sicherung als auch die Tatsache, dass der Blitzer sich das ansieht. Ich halte mich auch für einen leidlich fähigen Heimwerker (gut, eine Tischlerlehre schadet da nicht, auch wenn sie 15+ Jahre her ist), aber von der Elektrik-trick-trick lasse ich die Finger, das sollen Fachleute machen. Amateurhafte Elektroinstallationen sind im Wortsinne brandgefährlich, und ich wundere mich eigentlich nur, dass nicht mehr Häuser abbrennen, die uralte oder selbstgebastelte Elektroleitungen haben. Dafür sollte es auch eine TÜV-Prüfung geben – Vorbeugung ist der beste Brandschutz.
Ich _liebe_ es, wenn sich Laien ueber Elektrotechnik unterhalten… *feix*
Und damit Tom seinen Elektriker auch immer gut behandelt, hier das Manual:
http://www.familie-ahlers.de/wissenschaftliche_witze/elektriker.html
@14: ne verschmorte Dose stell ich mir schmerzhaft vor. Gehts denn wieder?
@28: ymmd! 😀
Als Energieanlagenelektroniker habe ich auch schon diverse Haus- und Eigeninstallationen gesehen, die sich grob mit dem Wort „Alptraum“ umschreiben lassen. Der größte Horror war eine Steckdose, an der eine 2€-Steckdosenleiste hing, daran 20m Verlängerungskabel. Mit dieser Konstruktion wurde monatelang ein Geschirrspüler betrieben (vielleicht wäre Schmelzofen passender, die Heizung des Geräts hat jedes Plastikobjekt zu einem Klumpen zusammengeschmolzen), bis dann die Steckdosenleiste ihren Aggregatzustand von fest auf flüssig änderte.
Neben allen „lustigen“ Berichten im Zusammenhang mit gekappten Leitungen und durchgeschmorten Steckdosen muss ich hier zu bedenken geben, dass ein Stromschlag lebensgefährlich ist – also ein Thema was zu diesem Blog durchaus passt. Hoffen wir aber das Beste.
Au fein, geht doch nichts über den angenehmen Geruch der in der Wohnung liegt, wenn irgendwo eine Steckdose schmort. *schauder*
Gut das du deine Reparatur durch einen Fachmann hast abnehmen lassen.