Frag doch den Undertaker

Die EAV und die rauchenden Terrornazis

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Eine meiner Lieblingsgruppen, die EAV aus Ö, sang einmal in einem Titel „Das Böse ist immer und überall…“
Dabei gefällt mir die Stelle mit dem „überall“ so gut, denn der Sänger rollt dabei das R so geil und singt eigentlich „übe-rrrralll“.

Nun schrieb ich gestern, daß bei uns in der Firma überrralll geraucht werden darf und das rief einen vernünftigen Kommentator und einen sagen wir mal etwas kritischeren Kommentator auf den Plan:

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Nur das hier finde ich ziemlich hart:
]Lehrmädchen Nadine raucht nicht, sie hat was mit den Bronchien, darf nicht und will auch nicht. Rauchen darf man bei uns eigentlich überall]]

Verlässt „Nadine“ dann das Büro, wenn jemand eine qualmen will?!

Hier laufen ja den ganzen Tag nicht alle Leute mit qualmenden Kippen im Mund herum. Die Damen rauchen vorne in ihrem Büro so gut wie gar nicht, das Büro gilt sogar als rauchfreie Zone, auf Wunsch von Frau Büser, die dort uneingeschränkt das Sagen hat.

Sandy raucht fast nur in ihrem eigenen Büro und ich pflege auch nicht zu qualmen, wenn Mitarbeiter zu mir ins Büro kommen. Selbst wenn bei uns überall geraucht werden kann, und für viele Trauernde ist das ein hilfreiches Entspannungsmittel, wenn sie bei oder nach der Beratung mal eine paffen dürfen, bedeutet das ja nicht, daß bei uns „immerrr und übe-rrralll“ gepafft wird.

Auch ist es wirklich so, daß es bei uns im ganzen Haus eher nach Papier und Holz riecht. Selbst eingefleischte Nichtraucher bestätigen das immer wieder. „Wie, hier darf geraucht werden? Riecht man gar nicht!“ war erst neulich wieder eine Aussage einer Nichtraucherin.

Wer nicht (passiv)rauchen will, der wird bei uns auch nicht zugepafft.

Nachdem ich gelesen habe, daß sie als Firmeninhaber rauchen und eine Auszubildende beschäftigen, die unter asthmatischen Beschwerden leidet, zum Passivrauchen zwingen, wird es mir eine Freude sein, bei der zuständigen IHK einmal nachzufragen, ob man Ihnen nicht die Ausbildereignung entziehen sollte. Der Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Neonazis, Terroristen und Rauchern sollte an vorderster Stelle stehen.

Jau, mach mal, nur zu!
Es ist ja immer noch mein Haus in dem ich meine Regeln aufstellen kann. Dabei muß ich schon so viele gesetzliche und behördliche Auflagen erfüllen, daß man manchmal meinen könnte, man sei gar nicht mehr Herr im eigenen Haus.
Für meine Angestellten und insbesondere die Auszubildenden habe ich eine Fürsorgepflicht, der ich so gut ich kann und im Vergleich zu manch anderem Unternehmen auch in vorbildlicher Weise nachkomme.
Zum Saufen oder Rauchen wird niemand gezwungen und diejenigen, die das tun, sind angehalten, sich zu mäßigen und jeweils einen für beide Seiten tragbaren Kompromiss zu finden.

Aber sind wir doch bitteschön mal realistisch. Als Inhaber eines Unternehmens mit gut einem Dutzend Beschäftigter, stellt man doch nicht wahllos anonym hunderte von Leuten ein, sondern wählt jeden einzelnen Mitarbeiter so sorgfältig wie möglich aus. Dazu gehört es auch, daß man schaut, ob der mögliche künftige Kollege ins Gesamtbild passt und sich in die Gemeinschaft einfügen kann.

Wir hatten mal einen Bewerber, der es bis in die Probezeit geschafft hatte. Der junge Mann wollte als Fahrer arbeiten und kam am zweiten Arbeitstag statt in den kostenlos zur Verfügung gestellten Sicherheits-Arbeitsschuhen in modischen, fellbesetzten, weißen Moonboots. Bei den Männern im Keller sei es ihm zu fußkalt.
Im Aufenthaltsraum zog er dann Ohrenstöpsel aus der Tasche, er könne den von den anderen Männern eingestellten Gute-Laune-Radiosender nicht hören, er stehe nur auch Technomusik.
Dann packte er aus seinem Rucksack eine Gasmaske auf und stülpte sich diesen Gummirüssel übers Gesicht.
Das schütze ihn vor dem Passivrauchen.
Außerdem könne er ab sofort keine vollen Särge mehr tragen, er habe unter seiner Kleidung ein orthopädisches Stützkorsett, weil er „an Rücken“ leide.

Gut, der ist dann doch nicht über die Probezeit hinausgekommen.

Was soll ich mit so einem? Als abschreckender Schweineyeti zur Unterhaltung der Hinterbliebenen?

Nichtrauchen hat etwas mit Toleranz zu tun, andererseits aber auch wieder nicht.
Mit Toleranz hat es da etwas zu tun, wo Vereinzelte eine große Mehrheit gängeln und terrorisieren wollen und nichts mehr mit Toleranz hat es da zu tun, wo sich Raucher auf die angeblich notwendige Toleranz der Nichtraucher berufen. Durch Toleranz bekommt man nämlich die Abgase des Rauchers nicht weg, da kann der Nichtraucher so tolerant sein, wie er will.

Umgesetzt auf unseren Betrieb würde das bedeuten: Angenommen Auszubildende Nadine würde jetzt aus gesundheitlichen Gründen auf einem rauchfreien Arbeitsplatz bestehen, so würden wir das entsprechend einrichten. Hierauf hat sie, meiner Meinung nach, einen Anspruch.

Am Rande: Wer Raucher undifferenziert mit Nazis und Terroristen auf eine Stufe stellt, hat sich meiner Meinung nach für eine ernsthafte Diskussion disqualifiziert.

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(©si)