Hallo Tom,
bin im Web auf etwas gestoßen. Da beschreibt ein Lokführer wie er den Suizid eines Menschen miterleben musste.
Könnte was für den Blog sein.
Lieben Gruß
Heiko
Nachtschicht mit Freitod: Wie ein Lokführer einen Selbstmord erlebt hat
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
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In der Kategorie „Fundstücke“ präsentiere ich Sachen, die ich zum Thema Tod, Trauer und Bestattungen irgendwo gefunden habe.
Hier erscheinen auch Meldungen aus der Presse und dem Internet, auf die mich meine Leserinnen und Leser hingewiesen haben.
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Wer sich vor den Zug schmeisst und damit den Zugführer da mit reinzieht, hat meiner Meinung nicht einmal eine Holzkiste verdient. Das was er „hinterlässt“ sollte man einfach in den Schredder werfen. Habe absolut nichts übrig für Leute die andere da mit in die Sauerei verwickeln und diesen vielleicht auch noch Schaden zufügen. Gilt übrigens genauso für Geisterfahrer die meinen sie müssen sich mit einem lauten Knall verabschieden.
Asz
14 Jahre zuvor
Genau der Gedanke an den unschuldigen Fahrzeugführer hat mich in eine scheinbar ausweglosen Situation daran gehindert, diesen Ausgang zu nehmen.
Mir tun diese Selbstmörder leid, denn ich weiß, was die meisten durchgemacht haben um zu diesem Punkt zu gelangen.
Aber eigentlich könnt ich sie hinterher noch ordentlich verdreschen bei dem Gedanken an den Schaden, den sie anrichten.
@vanilleblau: Genau. Selbstmörder, die sich vor den Zug werfen, sind unmenschliche und dumme Drecksäcke – das kann doch nicht Ihr Ernst sein? Man wird doch nicht ohne fremde Einwirkung zum Selbstmörder und wenn dann jemand beschließt, sich vor den Zug zu werfen, dann ist das für den Lokführer natürlich grauenhaft, aber dann spreche ich dem Toten doch trotzdem nicht seine Rechte ab.
@Moritz: Ich wüsste nicht wo ich die Wörter unmenschlich, dumm und Drecksack in den Mund genommen hätte? Ich spreche auch keinem irgendwelche „Rechte“ ab.
Ich finde es nur verkehrt wenn ich mich als „möglicher Überlebender“ am Ende vielleicht noch dafür entschuldigen muss, dass der arme Selbstmörder nicht auf der Stelle tot war und noch leiden hat müssen. Ob meine Familie – die absolut nichts mit dem Geisterfahrer am Hut hat – dabei ums Leben gekommen ist, naja, sowas passiert halt. Und dass der Lokführer vielleicht für den Rest seines Lebens psychische Schäden davon tragen könnte, sei´s drum, soll sich nicht so anstellen. Gibt schlimmeres. Nicht wahr?
Nochmals, ich habe die mir in den Mund gelegten Worte weder gebraucht, noch spreche ich jemanden irgendwelche Rechte ab. Soviel um bei den Fakten zu bleiben.
So tragisch es auch durchaus ist wenn sich jemand das Leben nimmt, so wenig kann ich Menschen, die andere, unschuldige, mit ins Verderben reissen, Respekt entgegen bringen.
Hm, hier in Österreich ist es Standard das ein Lokführer nach so einem Vorfall sofort durch ein bahneigenes Kriseninterventionsteam betreut wird. Das das in dem Fall der oben erzählt wird, der Lokführer einfach alleine nachhause geschickt wird überrascht mich doch.
@Hab: Das scheint etwas länger her zu sein, soweit ich weiß, ist das inzwischen hier auch Standard. Man kann die Leute mit sowas nicht alleine sein. Andererseits würde mich bei unserer Bahn auch nicht wirklich noch was wundern. @Vanillablue: Bevor du den Stab über jemanden brichst, solltest du ihn kennen. Einfach pauschal alle Selbstmörder über einen Kamm zu scheren und zu sagen „sie hätten noch nicht einmal eine Holzkiste verdient“ geht eindeutig am Ziel vorbei. Keiner sagt sich: „Och, hm, nö, Wetter schlecht, ich bring mich mal um“. Da gehen vorher richtig viele Sachen vor, die die Leute soweit treiben, dass sie nicht mehr leben wollen. Nicht wenige sind missbraucht und/oder misshandelt worden und werden damit nicht fertig. Das ändert nichts an den Konsequenzen für den Zugführer. Der muss damit leben, dass er einen Menschen getötet hat, ohne es zu wollen. Aber wer bist du, dass du den Stab über einen Menschen brichst, der so verzweifelt war, dass er keinen anderen Ausweg mehr gesehen hat? Dass der Suizid für ihn buchstäblich die letzte Tür war,… Weiterlesen »
Also dem Slebstmörder nicht mehr als eine Holzkiste gönnen und seine Rest in einem Schredder entsorgen halte ich schon für das Absprechen von Rechten, die man jedem anderen ohne weiteres zugesteht.
Ich würde mich hüten einen Selbstmörder zu verurteilen, schon allein aus dem Grund, weil cih mittlerweile mehrere Menschen kenne, die das _ernsthaft_ aber erfolglos versucht haben, und auch welche entfernt kannte, die erfolgreich waren, darunter einen, dessen Leben ebenfalls auf den Schienen geendet hat. Niemand von denen hat vermutlich in diesem Moment daran gedacht, was er damit anderen für Probleme bereitet und wenn, dann war eben _in diesem Moment_ alle andere wichtiger. Und selbst wenn man es – mit allen Vorbehalten – für egoistisch halten sollte, sich umzubringen, mein Gott, wie oft _jeden Tag_ verhält sich _jeder Einzelne_ von uns egoistisch und merkt nicht einmal dass er damit anderen schadet oder seine Handlung zumindest bei anderen so ankommt?
Mittwoch
14 Jahre zuvor
Also ich finde es gut, dass der Lokführer sich darüber bewußt wird, dass er mit dem Selbstmörder die Rollen tauscht: er wird zum Opfer und der Getötete zum Täter. Das finde ich einen guten Lösungsweg für den Zugführer. Wohlgemerkt: WEG.
ein anderer Stefan
14 Jahre zuvor
Der Blogartikel ist sehr berührend. Ich wünsche niemandem, so ein Erlebnis verarbeiten zu müssen. Für die Rettungskräfte oder wer auch immer die Spuren beseitigen muss (teils sind das wohl auch „normale“, sprich, psychologisch ungeschulte, Bahnmitarbeiter), ist solch ein Selbstmord auch immer sehr belastend, aber zu sehen, gleich bringt sich ein Mensch um, und ich sitze als Verantwortlicher in dem Gerät, dass er dafür missbraucht, muss wirklich übel sein. Ich stelle mir auch vor, dass es für die Angehörigen des Selbstmörders sehr hart ist, da sie sich automatisch fragen werden, was sie falsch gemacht haben oder ob sie es hätten verhindern können. Im weiteren Bekanntenkreis hat sich vor vielen Jahren ein erfolgreicher Akademiker und Familienvater scheinbar aus heiterem Himmel umgebracht (aufgehängt) – es war für niemanden erkennbar, dass er durch seinen Beruf offenbar so sehr überbeansprucht war, dass er vermutlich schwere Depressionen hatte. Für die Hinterbliebenen war das eine enorme Belastung. Es will mir fast scheinen, als ob zwischem großem beruflichem Erfolg, der auch immensen Leistungsdruck verursacht, und Depressionen zumindest ein entfernter Zusammenhang besteht. Das Beispiel… Weiterlesen »
Anonym
14 Jahre zuvor
Mich stört ein wenig das Zahlenmaterial des Artikels.
Es bringen sich täglich nicht einer, sondern 2,5 Leute so um.
Es ist keine todsichere Sache, schließlich überleben über 90%.
(Normalerweise würde ich es niemandem vorwerfen, aber sobald ein Satz mit „Statistisch gesehen“ beginnt darf man schon erwarten, dass das Folgende belastbar ist…)
Ich weiß aber auch nicht, wie man sowas vermeiden kann. Vielleicht sowas wie nachträgliche Abtreibung, wo man vorher über einen längeren Zeitraum Beratungsgespräche absolvieren muss, und anschließend einen Tabletten-Cocktail bekommt…
(Warum ich das in Ordnung finde? In einer abartigen Gesellschaft, die nicht jedem Menschen die gleiche Chance gibt und einen später zu Zwangsarbeit verurteilt (=Hartz IV / Leistungskürzung), sollte man auch die Möglichkeit haben, die Notbremse zu ziehen…)
Doch, doch, gerae an den denkt jemand. Das war ja gerade der Sinn des Artikels.
Aber das rechtfertigt nicht, den Selbstmörder zu verurteilen, oder ihm das Recht auf eine würdige Bestattung abzusprechen. Abgesehen davon, dass es den Toten sowieso nicht mehr beträfe sondern allenfalls seine Angehörigen und Freunde, die man ja wohl nicht auch noch für die sicher schlimme Folgen für den Lokführer verantworlich machen will, wäre es genauso sinnlos einen auf dem OP-Tisch verstorbenen Patienten für die Gewissensbisse des Chirurgen verantworlich machen zu wollen.
So schlimm die Folgen für den Lokführer oder den Arzt sein mögen, die einen Tod nicht verhindern konnten, der Tod war die _Ursache_ aber die Toten trifft keine_Schuld_.
Papilio Niger
14 Jahre zuvor
Erstmal möchte ich hier vanilleblau unterstützen: er/sie hat sich nirgends in seinem/ihrem Beitrag über _alle_ Selbstmörder ausgelassen, sondern nur über diejenigen, die mit ihrem Selbstmord andere, vollkommen unbeteiligte Menschen mit ins Verderben ziehen.
Und es ist ja auch irgendwie komisch, dass man sobald sich jemand umgebracht hat, ständig hört, wie arm der doch dran war und wie lieb und gut und toll und er doch war. Über die Toten nichts als Gutes – dieser Reflex führt dann doch sehr schnell dazu, dass ausgeblendet wird, dass der Tote in dem Moment, in dem er vor den Zug sprang, einer der größten Arschlöcher war, die unter der Sonne wandeln.
@minibar: Es ist nich so, dass die Lokführer es nicht schaffen zu bremsen. Sie _können_ nicht bremsen. In dem Moment, in dem sie jemanden auf den Schienen sehen, ist es zu spät – egal wie schnell sie eine Notbremsung auslösen. Und ich denke, das schlimmste an dieser Tatsache ist, dass sie das genau wissen.
Papilio Niger
14 Jahre zuvor
@kall: Doch einen Selbstmörder trifft Schuld – im Gegensatz zum Patienten auf dem OP-Tisch hat er sich vorgenommen zu sterben.
Mit den Begriffen Schuld und schuldig sollte man sehr vorsichtig umgehen. Ich kann nur wiederholen, was ich oben bereits geschrieben habe: Aus eigener Erfahrung mit (zeitweise) lebensmüden Menschen und solchen, die sich das Leben genommen haben, würde ich niemals einen solchen Menschen verurteilen. Das führt in letzter Konsequenz dazu z.B. die Menschen für ihre Krankheiten verantworlich machen zu wollen. Das Beispiel von Robert Enke sollte allzu deutlich gezeigt haben, wohin es führt, wenn jemand sich fürchten muss z.B. seine Depression zuzugeben: Zu einem Suizid, der vielleicht hätte verhindert werden können, allerdings ganz bestimmt nicht dadurch, dass man ihm nahegelegt hätte, doch bitte den Lokführer nicht zu traumatisieren. Es gibt keine moralisch Rechtfertigung, ihn oder seine Angehörigen jetzt für die Traumata des Lokführers oder der Rettungskräfte verantworlich machen zu wollen. Geändert hat sich durch den Fall Enke leider noch wenig. Wer speziell in dieser Sportart zugibt unter einer Depression zu leiden, ist unabhängig von seiner sportlichen Leistung in der Regel am Ende seiner Karriere angekommen. Und das ist in vielen anderen Bereichen ebenso. Ich erlebe das… Weiterlesen »
Sensenmann
14 Jahre zuvor
Sehr interessanter Artikel.
@Anonym (10): Meines Wissens sind in den 2,5 Fällen pro Tag auch diejenigen eingerechnet, die beispielsweise meinten, noch mal eben übers Gleis hüpfen zu müssen und dann etwas zu viel Zug abbekamen. Also auch die Ereignisse, die niemand willentlich herbeigeführt hat.
@kall: Das Einzige, was sich durch den „Fall Enke“ geändert hat, war eine drastische Zunahme der Schienensuizide in den Tagen und Wochen darauf – Stichwort Werther-Effekt. Dieser ist auch der Grund dafür, warum derartige Ereignisse in den Medien kaum auftauchen.
@sensenmann
Das ist leider die andere Seite der Medaille. Dies hat aber genau wie in den Fällen von z.B. Amokläufen etc. sicher nicht nur (aber auch) mit der Tatsache der Berichterstattung an sich sondern auch mit der _Art_ der Berichterstattung zu tun, wobei ich vor allem an die Boulevardblätter allen voran die Zeitung mit den 4 Buchstaben denke. Allerdings sind andere Medien nicht unbedingt besser in dieser Beziehung, selbst der öffentlich rechtliche Rundfunk entblödet sich ja nicht, Magazine wie Brisant zu senden.
Sensenmann
14 Jahre zuvor
@kall: Was die Art der Berichterstattung angeht, hast du (leider) völlig Recht – auch wenn es gewiss seriöse Berichte gibt. Ich kenne da einen in NRW tätigen „Reporter“, der gerne mal den Sarg in Großaufnahme fotografiert etc. Wenn man sich dessen Homepage anschaut, bekommt man das Kotzen.
Barbara
14 Jahre zuvor
#10, „Anonym“: [quote]In einer abartigen Gesellschaft, die nicht jedem Menschen die gleiche Chance gibt und einen später zu Zwangsarbeit verurteilt (=Hartz IV / Leistungskürzung)[/quote] Ich bin diese linken Scheißhausparolen _so_ leid. Arbeitslosengeld II ist keine Leistung, auf deren Gewährung man erhobenen Hauptes pochen könnte, weil man sie sich erarbeitet hätte. Es ist ein Almosen, eine allerletzte Hilfestellung, damit jemand nicht verhungern, verdursten und erfrieren muß, weil er sein gottverdammtes Leben nicht einmal im Wohlfahrtsparadies Deutschland auf die Kette kriegt. Mit welchem Recht maßen sich Bezieher dieser völlig einseitigen Zuwendung immer und immer wieder an, frech Forderungen zu stellen, Ansprüche zu positionieren, ja gar von „Zwangsarbeit“ zu fabulieren? Wer die aus meiner Tasche genommenen Almosen nicht will – bitte. Ich zwinge niemanden, und die in schröderschem Neusprech zu ‚Arbeitsagenturen‘ umeuphemisierten Arbeitsämter gerüchtehalber auch nicht. In Deutschland sind hunderttausende Stellen unbesetzt – in _jeder_ Qualifikationsstufe, von der Aushilfe bei McDonalds bis hin zum Konzernvorstand. Es muß nur einer kommen, der sagt: „Jawohl, ich mach das jetzt, ich bin mir nicht schade und vor allem will ich niemandem… Weiterlesen »
Big Al
14 Jahre zuvor
@ Barbara.
Was unterscheidet bitte deine Stammtischparolen von linken Scheißhausparolen?
Denk mal drüber nach ob nicht manche durch Krankheit, Unfall u.ä. unverschuldet erst in die Arbeitslosigkeit und dann in Hartzsoundsoviel rutschen.
Ich kann nicht genug fressen wie ich bei deinem Gesülze eigentlich kotzen müsste…
B. A.
B.
14 Jahre zuvor
@ Kommentar 1:
Ich bin Lokführer. Und das, was du da schreibst, ist einfach nur unter aller Würde!
Norbert
14 Jahre zuvor
Früher war ich vielfahrender Goldesel für die Bahn. Ich habe drei Stopps erlebt, die durch Selbsttötungen verusacht waren.
Den letzten Stopp habe ich in besonderer Erinnerung. Zwei Frauen vor mir fingen an, über den „Loser“ zu lästern, der tot auf den Schienen lag. Ich hätte ihnen ins Gesicht kotzen können.
Später habe ich die Schilderung des Lokführers in der Zeitung gelesen. Wie der junge Mann mit den Armen kreisend und offenem Mund vor seinem Zug stand. Es war ebenfalls sein drittes und letztes Mal, dass er jemanden überfuhr. Er schmiss seinen Job und beklagte sich, dass die Bahn ihm keinen Therapeuten zur Seite stellte, sondern ihn mit seinen („Schuld-„)Gefühlen allein ließ.
Zu dem Zeitpunkt wusste ich bereits, dass der junge Mann L. war – ein Studienfreund von mir.
Manchmal wünsche ich mir, ich hätte den vor mir sitzenden Zicken doch ins Gesicht gereihert.
Christians Ex
14 Jahre zuvor
Auch jemand, der über Selbsttötung nachdenkt, hat eine Verantwortung: nämlich die denjenigen gegenüber, die unfreiwillig damit zu tun kriegen, was er da mit sich anstellt. Nichts, [b]nichts[/b] rechtfertigt, anderen solch ein Leid zuzufügen! Ich sehe da absolut keinen Unterschied zu irgendeinem Verbrecher, der sein Opfer vergleichsweise mißhandelt. Die psychische Ausnahmesituation lasse ich nicht gelten, denn man hat [i]immer[/i] eine Wahl! Ich habe in einer Straßenbahn gesessen, vor die ein Selbstmörder gelaufen ist. Hinter dem Fahrer war ein Platz, von dem aus man ihm über die Schulter auf die Strecke sehen konnte, und das war immer mein Lieblingsplatz – ich saß direkt in der ersten Reihe, zuzusehen, wie der junge Typ mit voller Absicht auf der Überlandstrecke ins Gleis lief und mit ausgebreiteten Armen da stehen blieb. „Was macht der denn da??“ schrie der Fahrer. Kein anderer sagte was, mit einem Knall verschwand der Typ unter der Bahn, sein Hut flog links an der Bahn vorbei. Der Zug kam zum Halten, dann drehte sich der Fahrer um und schrie: „Hat das jemand gesehen? Hat jemand gesehen,… Weiterlesen »
Darf ich fragen wieviele Selbstmordversuche Du bereits hinter Dir hast, dass Du das so genau weißt, was in diesem Moment in den Leuten vorgeht, was sie für eine Wahl haben, ob sie überhaupt zu irgendeiner Form rationalen Denkens in der Lage sind?
Pu der Zucker
14 Jahre zuvor
@1: Trösten Sie sich damit, dass bei einem Schienensuizid in vielen Fällen ohnehin nur noch, wie Sie andeuten zu belieben, „Schredder“ übrig ist. Hoffentlich dient (und reicht) Ihnen das als Genugtuung in Ihrer miesen, abartigen Selbstgerechtigkeit.
Ich wünsche im Allgemeinen niemandem etwas Böses. Bei Ihnen könnte ich glatt eine Ausnahme machen.
Aber denken Sie in einem lichten Moment mal daran: Auch dieser „Schredder“ war mal ein Mensch, ein Sohn, Bruder, Tochter, Schwester, Onkel, Tante, Vater, Mutter. Ein Mensch!
turtle of doom
14 Jahre zuvor
Ich war einige Jahre lang mit einem Lokführer befreundet. Wäre da nicht mein Problem mit dem Gehör, wäre ich jetzt nicht in der Forschung… 🙂
Er meinte, dass mit dem Zug eine Person zu töten einfach eine Art letzter Dienst an dieser Person ist – wenn man es sich anders erklärt, macht man sich bloss Vorwürfe. Den Tod hätte man sowieso nicht vermeiden können. Da er noch kein alter Hase im Beruf war, konnte er auch nicht von einem solchen Vorfall erzählen.
Lokführer äussern sich übrigens selten dazu, wann sie auf welchen Strecken gefahren sind. Es kommt immer wieder vor, dass Angehörige im Web einen Lokführer ausfindig machen und ihn dann mit Vorwürfen überziehen. Deshalb hatte mich die Erwähnung des Unfallortes überrascht.
Sonja82
14 Jahre zuvor
Der Satz mit dem Rollentausch „Täter und Opfer“ trifft es genau. Man hat immer nur Mitleid mit denen, die sich umgebracht haben (natürlich zu Recht), aber wie es den Lokführern geht, davon wird kaum gesprochen. Deren Leben verändert sich nämlich auch mal eben schlagartig. Der eine wird damit fertig, der andere nie.
Daniel
14 Jahre zuvor
Einem Selbstmörder auch noch die letzte Würde nehmen zu wollen, wie aus aus solchen Vorstellungen wie Schreddern und Verscharren spricht, ist unmenschlich.
Natürlich handelt ein Selbstmörder, der sich vor einen Zug wirft, egoistisch und rücksichtslos, allerdings handeln wir alle manchmal egoistisch und rücksichtslos, wenn es uns nicht besonders gut geht. Selbstmörder sind in einer psychischen Extremsituation, die vieles entschuldbar macht. Natürlich ist auch der Lokführer ein Opfer, aber es gibt einfach Katastrophen für die nicht ein alleinig verantwortlicher gefunden und an diesem Vergeltung geübt werden kann.
Außerdem muss man bedenken: Es ist ja gar nicht so einfach, sich zuverlässig, schmerzlos und auch noch sozial verträglich das Leben zu nehmen.
Christians Ex
14 Jahre zuvor
[quote]Darf ich fragen wieviele Selbstmordversuche Du bereits hinter Dir hast, dass Du das so genau weißt, was in diesem Moment in den Leuten vorgeht, was sie für eine Wahl haben, ob sie überhaupt zu irgendeiner Form rationalen Denkens in der Lage sind?[/quote]
Einen, mit freiwilligen Rücktritt. Ist etwas weniger als 30 Jahre her.
Eine Selbsttötung dauert nicht nur einen Moment. Es vergeht im Normalfall weit mehr Zeit dazwischen, den Gedanken zu fassen und sich damit zu beschäftigen und der letztendlichen Ausführung. Es gibt 100 Spielarten sich umzubringen, da muss man nicht grad andere Menschen dazu zwingen, es zu „tun“.
Distiller
14 Jahre zuvor
@28: Ich muss sagen, meiner Meinung nach ist dies der allerbeste Kommentar in diesem Thread! Und das meine ich ernst!
Wolfram
14 Jahre zuvor
Kennt ihr den Unterschied zwischen Lokführer und Zugführer?
Ganz einfach: wenn der Zugführer pfeift, muß der Lokführer fahren.
Und der Zugführer fährt immer „hinten“ mit und sieht also den Unfall nicht. Der Lokführer dagegen ist immer am Steuerpult…
Sensenmann
14 Jahre zuvor
@Wolfram: Sorry, da muss ich mal ein paar Erbsen zählen 😉 Bei vielen Zügen ist der Lokführer in Personalunion auch Zugführer. Insbesondere gilt das für Güterzüge. Auch im Nahverkehr fahren viele Züge ohne separaten Zugführer.
Für den Laien ist der Zugführer unter den Zugbegleitern anhand der rot-weißen Armbinde zu erkennen. Außerdem schwenkt er eine grüne Kelle, keine rote.
Wolfram
14 Jahre zuvor
@32: Da magst du Recht haben – aber dennoch ist der, der vorn in der Kabine sitzt, immer LOKführer. Und er sitzt da, weil er LOKführer ist.
Anders gesagt: ein Lokführer kann AUCH Zugführer sein, aber ein Zugführer kann keine Lok fahren, wenn er nicht als Lokführer ausgebildet ist.
Anonym
14 Jahre zuvor
Wir als Gesellschaft gestehen uns das Recht zu Menschen für den Rest ihres Lebens in einer Anstalt einzusperren. Wir entmündigen sie jedoch nicht zur Strafe, sondern zum Schutz des Menschen vor sich selbst oder der Gesellschaft.
Wenn man der Meinung ist, dass jeder noch so kranke Mensch mündig ist und potenziell rationale Entscheidungen treffen kann, müsste man diese Menschen aus den geschlossenen Abteilungen entlassen.
Madner Kami
14 Jahre zuvor
@Moritz (3)
> Man wird doch nicht ohne fremde Einwirkung zum Selbstmörder […]
Ähm… Eigentlich schon, sonst wäre es ja Mord ;P
Anonym
14 Jahre zuvor
@ 1: Ich finde Deinen Kommentar unter aller Sau. Mehr schreib ich dazu jetzt lieber nicht, sonst werd ich ausfallend.
turtle of doom
14 Jahre zuvor
@ Madner Kami:
Ein Selbstmordversuch kann bestraft werden wie ein Mordversuch. Ob Täter und Opfer dieselbe Person sind, ist eigentlich egal 😛
(Nur wird es nicht getan.)
Christians Ex
14 Jahre zuvor
Selbst“mord“ an sich ist nicht der korrekte Betriff. Es fehlt das Mordmerkmal der Heimtücke. Selbsttötung, Suizid, Freitod. Wobei ich Probleme habe, von der Person an sich zu sprechen, was gibts sonst noch außer „Selbstmörder“? Suizident, Freitödler? Lebensmüder.
Anonym
14 Jahre zuvor
@Barbara:
Anstatt sofort unreflektiert rumzukotzen, hättest du mal etwas nachdenken können:
Es ging mir nur darum, dass in Deutschland die Möglichkeiten, etwas aus seinem Leben zu machen, ungleich verteilt sind. Solange nicht jede Person die gleichen Möglichkeiten hat (und das wird schon dadurch verunmöglicht, wenn Lehrer Kinder aus Arbeiterhaushalten signifikant seltener auf Gymnasien schicken) sollte die Gesellschaft aufhören, Leuten kein ordentliches Leben zu gönnen. Und Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor bedeuten genau das.
Wenn ich es mir genau überlege, hast du darüber bestimmt nachgedacht. Du findest das alles ganz toll, denn ohne Unterschicht, die man wie Abschaum behandelt, wären wir keine „international konkurrenzfähige Gesellschaft.“
turtle of doom
14 Jahre zuvor
Heimtücke ist ja schon gegeben. Der Körper ahnt ja nicht, dass er bald sterben wird. *g*
Suizid = lateinisch für „Tötung seiner selbst“
Das Wort „lebensmüde“ ist für Leute, die mehr tun als Wandern schon ziemlich abgelutscht. Bergsteiger zum Beispiel werden manchmal als „lebensmüde“ bezeichnet, aber sie sind eben gerade Leute, die das Leben richtig lieben. Stell etwas an, geh an deine Grenzen, erleb etwas…
Freitödler… *lach* …klingt wie Freischärler und sonstige SA-Truppen.
Aber ich komme auch nicht auf sinnvolle andere Begriffe… irgendwie würd ichs mit „Verreist, bitte Post nicht nachsenden“ umschreiben, aber diese Wortkreation ist ein wenig lang. Vielleicht findet es doch einen Eingang in den Korpus der deutschen Sprache.
Carmen
14 Jahre zuvor
Noch heute ist in vielen Köpfen der Menschen, daß Depression keine echte Krankheit ist, sondern man müsse sich nur zusammenreißen und positive Gedanken haben, damit es besser wird. Geistige Krankheiten also durch den Geist heilen. Irrtum: viele seelische Erkrankungen haben körperliche Ursachen, seelische Erkrankungen wirken sich auf den Körper aus. Ich habe Freunde, welche unter Depression litten. Medizinische Untersuchungen zeigten Veränderungen der Gehirnchemie. Wenn jemand Diabetis hat, kann er nicht durch Kraft seiner Gedanken Insulin produzieren, kein Mensch würde das verlangen. Wie also soll ein Depressiver seine Gehirnchemie beeinflussen? Ein Mensch, welcher Selbstmord begeht, ist in einer absoluten Ausnahmesituation. Diese muß nicht Minuten vor dem Tod beginnen, sondern nimmt oft schon Wochen oder Tage seinen Anfang. Der Entschluß seinem Leben ein Ende zu setzen, gibt paradoxerweise wieder (Lebens-)Mut, denn er hat auf einmal etwas, über das er wenigstens selbst bestimmen kann – sein Lebensende. Es ist grausam, wenn ein Mensch durch einen anderen getötet wird, auch wenn der Getötete das wollte. Er macht den anderen damit auf eine Art und Weise mitantwortlich und zieht andere… Weiterlesen »
Eben ging die Dokumentation „Meine 3 Leben“ im SWF zuende.
Leider ist sie (noch?) nicht in der Mediathek zu finden. Sehr nachdenkenswert.
Tobias
14 Jahre zuvor
@37/turtle of doom:
Du hast keine Ahnung. Suizidversuch ist in Deutschland straffrei. Und Selbstmord hat mit Mord im juristischen Sinne wenig zu tun, auch wenn es so klingt.
vgrey
14 Jahre zuvor
Wer einmal fuer Sekundenbruchteilen diese grauenhafte Leere und Verzweiflung in den Augen von Menschen gesehen haette, die sich vor einen Zug werfen, kann ihnen nicht allen ernstes eine letzte Menschlichkeit verweigern, die in einem ordentlichen Begraebnis besteht. Auch wenn er der Ansicht ist, ueber dem Egoismus und der Ruecksichtslosigkeit einer solchen Tat zu stehen, die von einem Selbstmoerder wahrscheinlich nicht reflektiert wird.
Und auch, wenn der der Eindruck den sie bei dem Lokfuehrer und den Augenzeugen hinterlassen, euphemistisch gesagt ein „sehr tiefgreifender“ ist. (Ich habe einen Schienensuizid aus naechster Naehe erlebt und der Beitrag des Lokfuehrers hat eigentlich genau das in Worte gefasst, was ich damals gesehen und gehört habe.)
So toll ist es mit der Hilfe durch den Arbeitgeber wohl nicht, oder nicht immer.
turtle of doom
14 Jahre zuvor
Irgendwo (ZEIT online?) las ich mal einen Beitrag über einen Tramführer, der auch mit einem Suizidwilligen zu tun hatte. Der überlebte zwar, aber den Tramführer hats in eine ziemliche Depression gerissen…
Da ist es oft eine Gnade, wenn man auf der Lok nichts bemerkt. Klingt komisch, aber oft springen Selbstmörder so in den Zug das man nur einen Schlag mitbekommt (wenn überhaupt) und an ein Tier denkt.
Für das Streckenpersonal ist es aber nicht angenehm wenn man dann raus geschickt wird nachsehen und die Überreste findet.
der kleine Tierfreund
14 Jahre zuvor
…ein totes Tier würde mir auch schon reichen,um Alpträume zu bekommen… 🙁
juus
14 Jahre zuvor
Ich bin dennoch der Meinung, dass es falsch ist andere Menschen mit reinzuziehen, und sie zu „Tätern“ zu machen. Ich finde sollen die Menschen Selbstmord begehen, aber bitte nicht andere Menschen hineinziehen.
Wem ist denn geholfen, wenn am Ende der Lokführer Depressionen hat? Mit der Argumentation, dass die Betreffende Person ihre Entscheidung nicht nach logischen Kriterien hinterfragen kann, ist niemandem geholfen.
Warum können Menschen die Selbstmord begehen wollen, dieses nicht einfach in ihrer Wohnung machen. (Dabei aber bitte dafür sorge tragen, dass man gefunden wird, ansonsten hat nach 3 Monaten der Bestatter freude)
Dennoch sollte man die sterblichen Überreste mit Sorgfalt behandeln und sie nicht verscharren, wie andere es hier geschrieben haben.
Typograf
14 Jahre zuvor
Für einen Menschen der gerade auf seine Selbsttötung hinwirkt, besteht höchste Lebensgefahr. Und reagiert vermutlich auch dementsprechend panisch, schockiert. Ich glaube nicht, dass man in so einem Zustand noch in der Lage ist, an sein Umfeld zu denken. Dass die Lokführer da mit rein gezogen werden ist trotzdem einfach nur traurig und fatal.
Christians Ex
14 Jahre zuvor
Wie gesagt: bis auf wenige Ausnahmen, wo der Suizid wirklich kurzfristig anberaumt wurde (Wolfgang Priklopil vielleicht ein Beispiel), hat der jenige schon oft darüber nachgedacht und auch über die diversen Methoden. Man sucht sich was aus.
Panik erzeugt erst die wirklich unmittelbare Gefahr, wenn der Zug heranrast, wenn die aufgeschnittenen Plusadern sch***** wehtun und das rote Zeugs eine Mords-Sauerei veranstaltet oder man sich am Flusswasser verschluckt.
[quote]Warum können Menschen die Selbstmord begehen wollen, dieses nicht einfach in ihrer Wohnung machen. [/quote]
Naja, und wer findet einen dann? Bei den meisten Leuten würden doch Angehörige nachsehen kommen.
Christians Ex
14 Jahre zuvor
Zum Thema kann ich übrigens unbedingt dieses Buch empfehlen:
Constanze Elsner
Die Triologie vom Tod, No.1: Selbstmord
Das Buch ist von 1985 und heute nur noch gelegentlich antiquarisch erhältlich, aber absolut empfehlenswert. Eine sehr informative und amüsante Lektüre.
Vermutlich war es auch [i]zu[/i] gut, denn der dritte Teil der Triologie (Mord und Totschlag) ist wohl erst gar nicht erschienen oder wurde gar indiziert, und die ersten zwei Bücher wurden zu „Sterben nein danke“ zusammengekocht. Dabei verloren sie meiner Meinung nach viel von ihrem ursprünglichen Witz.
turtle of doom
14 Jahre zuvor
Kann man es vergleichen – Polizisten, Feuerwehrleute und Lokführer? Alle drei Berufe (gibt auch mehr) müssen mit übel verstümmelten Unfall-Opfern umgehen, während der Lokführer zwangsläufig hin und wieder übel verstümmelte Unfallopfer verursacht, ob er will oder nicht.
Ich denke dass niemand Polizeibeamter wird in der Hoffnung, er werde schon nie an einem Unfall- oder Verbrechensopfer vorbeikommen. Feuerwehrleute sind sich der Gefahren auch bewusst, und Lokführer?
Gewisse Berufe sind nun speziell.
Müller
14 Jahre zuvor
Es gibt ja so ein Gerücht von einem Mann, der sich am Fluss erhängen wollte wobei der Ast brach und er im Fluss landete. Ans Ufer geschwommen meinte er: „Puh! Glück gehabt. Wegen dieser blöden Erhängerei wäre ich doch beinahe ertrunken.“
Madner Kami
14 Jahre zuvor
@50 Typograf: „Für einen Menschen der gerade auf seine Selbsttötung hinwirkt, besteht höchste Lebensgefahr.“ Ja ach, sag bloß. Wie konnte das denn nur passieren? Aber gut, ich glaube zu verstehen worauf du hinaus willst und kann an dieser Stelle nur noch mal auf Kommentar 51, Christians Ex, und ähnliche weiter oben verweisen. Selbstmorde sind selten spontane Entscheidungen, sondern in den meisten Fällen die finale Konsequenz einer langen (subjektiven) Leidensgeschichte. Der Streß, den du dem Selbstmörder in seiner Selbstmordsituation zuschreibst, dürfte ihn weniger in seiner eventuell irrationalen Entscheidung beeinflussen, als der Streß, den er vorher empfunden hat. Selbstmord ist keine spontante Reaktion auf Streß, Selbstmord ist das subjektive Ende des Stresses und somit eine subjektive Erlösung. Denk mal nach, wie würdest du dich fühlen, wenn jetzt gleich jeden Moment jegliches Leiden das du empfindest und das das Leben für dich so unerträglich macht, dass du einem der fundamentalsten und stärksten Urinstinkte widerstehen kannst, enden würde? Bei mir würde das keine Streßreaktion hervorrufen, sondern zutiefst empfundenes Glück und Seelenfrieden. Tote leiden nicht, der Selbstmörder weis das und… Weiterlesen »
Smilla
14 Jahre zuvor
Warum der Suizid auf den Bahnschienen? Es gibt andere Möglichkeiten, aber die sind still und leise und ohne Publikum. Warum die ausgebreitenden Arme bei einigen?
Selbstmord ist im christlichen Gaube eine Sünde und das nicht ohne Grund. Früher wurden sie ausserhalb der Friedhofmauern begraben, heute werden sie gefeiert und geehrt und es wird -oh Wunder- zum Sport.
Eine Gesellschaft spiegelt sich in darin wider wie sie die Alten und die Kinder behandelt?- Na dann, Gute Nacht.
Selbstmörder hinterlassen jede Menge Scherben. Nicht nur die Lokführer in so einem Fall sind gezeichnet, auch Familie und Freunde und Bekannte. Eine letzte Klatsche ins Gesicht der Gesellschaft.
Big Al
14 Jahre zuvor
Smilla, hat dir ein Selbstmörder etwa persönlich eine ins Gesicht geklatscht oder warum finde ich in deinem letzten Beitrag so einen Schmonz wie „Eine letzte Klatsche ins Gesicht der Gesellschaft“ (schöner Allgemeinplatz, wer ist die Gesellschaft übrigens?) „Selbstmord ist im christlichen Glaube eine Sünde und das nicht ohne Grund“ (klar, wir leben noch im Mittelalter)…“…heute werden sie (die Selbstmörder) gefeiert und geehrt und es (der Selbstmord) wird -oh Wunder- zum Sport.“ Selbstmord als Sport? Unfassbar welche Vergleiche du aufstellst.
Stammtischniveau ist dagegen noch hoch.
Ich geh mal kotzen.
B. A.
Mathias
14 Jahre zuvor
Ich glaube nicht, dass jemand der an den Bahngleisen Suizid begeht, daran denkt wie es dem Lokführer ergeht! Der denkt in dem Moment nicht so weit…der ist nur Mittel zum Zweck!
@ Smilla ein wenig Feingefühl wäre angebracht!
Katarina
14 Jahre zuvor
Also…. wie bringt man sich denn nun gesellschaftlich akzeptiert um? Mir ist das nicht ganz klar. Ich meine, der Klassiker, Überdosis Schlaftabletten… gut, aber woher nehmen? (und nebenbei auch noch, wie runterbekommen und das kotzen verhindern?) Vom Gebäude hüpfen? Was ist wenn unten wer vorbei kommt? Was ist mit den Leuten die das wegkratzen müssen? Wie viele Kinder werden durch den Anblick traumatisiert? Erhängen? Ist gar nicht so einfach! Ich krieg diesen ollen Knoten einfach nicht hin. Pulsader aufschneiden? Also mal ernsthaft: ich bin echt sehr schmerzempfindlich. Wenn man sich umbringt, dann ja doch wohl eher um den Schmerzen zu entgehen… Nach langjähriger Gesellschaft von Depressionen hab ich letztes Jahr diverse Monate in einer psychiatrischen Klinik verbracht. Zwei Wochen nachdem ich da eingetrudelt war hat sich einer der Patienten umgebracht. Alle anderen wurden daraufhin relativ stark überwacht – wegen der Sogwirkung. Ich hätts vorher nicht geglaubt, aber das ist wohl wie der Sprung vom drei Meter Brett, machts einer vor, denken die anderen, ok, es könnte mir auch gelingen. Einer der Patienten da (drei Versuche… Weiterlesen »
Carmen
14 Jahre zuvor
Kommentar 56 @ Smilla
Warum der Selbstmord auf Schienen? Ich hatte mal mit einer Jugendlichen zu tun, ihre Zwillingsschwester ist auf einem Bahnhof plötzlich vor dem Zug gesprungen – mit tödlichem Ausgang.
Was soll nun mit den sterblichen Überresten passieren? Wortlos irgendwo abgelegen verscharren? Verbrennen und die Asche heimlich irgendwo verstreuen?
Ach ja, ich sollte noch erwähnen, daß die Zwillingsschwestern jahrelang vom Vater mißbraucht wurden. Jeder Selbstmord hat einen tragischen Hintergrund.
Daniel
14 Jahre zuvor
@56 Selbstmord als Sünde hat im Laufe der Geschichte seinen Weg in die katholische Theologie gefunden, zwingend christlich ist diese Sichtweise nicht. Der Grund dafür ist, dass man das als Verletzung göttlicher Autorität betrachtete. Ob das ein guter Grund ist, mag jeder für sich selbst entscheiden.
Selbstmord ist auch keines Wegs ein „Sport“, die Tendenz ist seit Jahrzehnten fallend. Auch werden Selbstmörder (außer vielleicht von Terroristen) nicht gefeiert. Sie werden nur nicht mehr als Sünder verdammt.
Laut Wikipedia werfen sich übrigens nur 5% vor einen Zug (oder Auto). Dafür, dass das fast die einzig richtig schnelle und zuverlässige Methode ist, die keine Schusswaffen oder medizinische Kenntnisse erfordert, finde ich das direkt wenig.
Smilla
14 Jahre zuvor
@Carmen 60 Nein, hat er nicht. Vielleicht gibt es welche, aber es ist nicht immer(!) so. Und ich habe nicht gesagt, dass man sie irgendwo verscharren soll, sondern dass es von der Kirche früher (!) so gehandhabt wurde, aber das war schon in den 80er zumindest nicht mehr so. Wieviele Verletzte gibt es durch diese Notbremsungen oder gibt es darüber keine Statistik? Und ja, ich finde es schlimm, nicht an das Schicksal der anderen zu denken. Big Al- du hast wohl heute keinen guten Tag. Was ist dagegen einzuwenden, dass sie andere nicht „mitnehmen“? Ob nun physisch oder psychisch mitnehmen? Und ja, ich habe eine Sauwut auf Selbstmörder, weil ich mal einen gekannt habe. Es hat eingeschlagen wie eine Bombe und das war in dem Fall so gewollt. Hat einen tollen Brief hinterlassen, mehrere Seiten DinA4 und Anweisungen an alle und Schuldzuweisungen und so weiter. Zur Rede stellen ist nicht mehr, das ist Schuld auf ewig, die ich keinem wünsche. Und nein, ich war´s nicht, ich war damals ein kleines Kind. Es gibt verschiedene sichere… Weiterlesen »
Katarina
14 Jahre zuvor
Frau Kohl beantwortet wohl kaum die Frage, wie man als Normalsterblicher an die nötigen Medikamente kommt. Die Gleichsetzung eines Geisterfahrers mit jemandem der sich vor einen Zug setzt finde ich auch, gelinde gesagt, dumm.
Mort
14 Jahre zuvor
Mich wundert hier ein wenig, wie oft anderen eine Mitschuld gegeben wird, weil sie sich nicht genug um den Selbstmörder gekümmert hätten u.ä. Das mag sicher in so einigen Fällen so sein, oftmals weigern sich Depressive aber auch, hingestreckte Hände auch nur wahrzunehmen, geschweige denn danach zu greifen. Sie fühlen sich einsam und unbeachtet inmitten von Freunden, die sie retten wollen. Die Briefe, die Smilla erwähnt, gehen ja auch in die Richtung, auch wenn ich sie als psychologischer Laie weniger einer Depression zuschreiben würde. Psychisch Kranke nehmen die Welt nunmal oft anders wahr… Ich glaube, der Selbstmord auf Schienen ist keine Methode, die jemand lange auswählt. Unsicher, schmerzhaft, zu viele Leute, die mit reingezogen werden (gibt ja auch noch Passagiere), etc. Ich vermute eher, dass Leute, die gerade in einem ganz tiefen psychischen Loch hängen, spontan die „Chance“ nutzen – selbst wenn sie kurz darauf bereut hätten, wären sie dazu noch in der Lage. Was die Hilfe für Zugführer angeht: Die meisten bekommen zwar Sonderurlaub (oft sogar zwangsweise) für eine psychische Behandlung. Nur, wer schonmal… Weiterlesen »
Glückauf
14 Jahre zuvor
@59
Insulin!
Karin
14 Jahre zuvor
zu 65
Insulin ist keine gute Idee, ich hab in meiner Arbeit einige Wachkomapatienten die diesen Weg gewählt haben.
Jetzt sind sie leider weder tot noch lebendig
Sieht aus als wäre ein gewisser „Papilio Niger“ (#13) der einzige der wirklich gelesen hat was ich von mir gegeben habe. Den Rest kommentiere ich deswegen nicht mehr, weil es müssig ist zu erklären worauf ich eigentlich hinaus wollte. Es ist aber interessant zu sehen welch Debatte man mit politisch nicht so korrekten Aussagen doch vom Zaun treten kann.
Nur noch zu „kalls“ Aussage: „Niemand von denen hat vermutlich in diesem Moment daran gedacht, was er damit anderen für Probleme bereitet und wenn, dann war eben _in diesem Moment_ alle andere wichtiger.“
Das erklärt man dann sicher völlig sachlich den verbliebenen Angehörigen und Freunden, wenn ein Geisterfahrer, der sich natürlich völlig unbewusst dazu entschieden hat mit einem fürchterlichen Knall nicht nur sein Leben, sondern auch das von unschuldigen Menschen mit einem Riesenknall auszurotten. Sein Problem war natürlich zu diesem Zeitpunkt in dieser Situation selbstverständlich wichtiger. Ausserdem, der konnte doch nicht wissen, dass dieser Crash so fatal/letal ausgehen würde.
Carmen
14 Jahre zuvor
@Smilla 62
Keiner wacht morgens auf und sagt sich: „Hey, heute bringe ich mich mal um.“ Doch, hinter jedem Selbstmord steckt eine tragische Geschichte, sie muß nicht nach Außen hin erkennbar sein. Wie es innen aussieht in einem Menschen, das kann keiner sagen. Und als Kind sieht man vieles anders als ein Erwachsener. Vielleicht gab es eine körperliche Ursach für das Verhalten des Selbstmörders. Doch das weißt Du nicht.
Du hast nun einen Selbstmord und die Folgen erlebt und darauf baust Du Deine Ansichten auf. Nun, das ist Dein gutes Recht.
Da Du erwähnt hast, daß Selbstmörder früher außerhalb des Friedhofes bzw. direkt an der Mauer begraben wurden, zeigt mir, daß Du in gewisser Weise Dich damit beschäftigst und eventuell gutheißt.
Ja, Menschen sind durch einen Selbstmord betroffen. Ihnen muß geholfen werden – keine Frage, aber der sich selbst getötet, darf auch würdevoll beerdigt werden.
Anonym
14 Jahre zuvor
[quote=“Vanilleblau“ am 15.11.10 um 11:26 Uhr]Sieht aus als wäre ein gewisser „Papilio Niger“ (#13) der einzige der wirklich gelesen hat was ich von mir gegeben habe.[/quote]
[quote=“Vanilleblau“ am 13.11.10 um 10:25 Uhr ]Wer sich vor den Zug schmeisst und damit den Zugführer da mit reinzieht, hat meiner Meinung nicht einmal eine Holzkiste verdient. Das was er „hinterlässt“ sollte man einfach in den Schredder werfen…[/quote]
Smilla
14 Jahre zuvor
Carmen, dass ist Mumpitz. Du bastelst dir da ein Bild zusammen und schiebst mir Sachen in die Schuhe, weil du entweder nicht lesen willst oder nicht kannst.
Ich habe es deutlich genug beschrieben. Wenn du einfach nur Recht haben möchtest, dann habe es doch einfach. Jeder kann seine Ansichten haben, aber schiebe anderen-mir in diesem Fall- nichts unter, damit du was schreiben kannst oder dein Weltbild gerettet ist.
Das gilt ebenso für Katarina. Ob ich mich als Geisterfahrer bewege oder vor einen Zug stelle, derjenige stellt sich über die anderen, weil niemand ausschließen kann, dass dabei andere zu Schaden kommen- das ist dem Selbstmörder in dem Augenblick völlig egal. Das das Verhalten toleriert wird, finde ich seltsam. Vielleicht solange es nur die anderen betrifft, sonst verstehe ich die Denke nicht.
Big Al
14 Jahre zuvor
@ vanilleblau.
Für einen freischaffenden genußmenschelnden Medien-und Werbungstäter war es doch wohl vorhersehbar wohin solch ein provokativer Beitrag führt, oder?
Dann hoffe ich mal dass du nicht auch geshreddert wirst…obwohl du wahrscheinlich in einer Designerkiste (nicht bahamabeige, nicht von deinen nichtvorhandenen Enkeln) beigesetzt werden willst.
Als was ist denn dein Blog eigentlich anzusehen?
Süßkramwerbung, Edelfraß + Suff, viral gesehen u. ä.?
B. A.
@Vanillablau Ich habe nicht auf die Geisterfahrer Bezug genommen, aber auf auch die GANZ WENIGEN Selbstmörder unter ihnen (denn diejenigen, die das Auto als Selbstmordwerkzeug benutzen, suchen sich eher Bäume und Betonpfeiler als den Gegenverkehr aus) trifft es trotzdem zu: FÜR SIE ist in diesem Moment alles andere unwichtig. Dass das für die Lokführer oder Unfallopfer eine geeignete Erklärung oder gar eine Hilfe sei, habe ich nie behauptet, und glaube auch, dass Du mir das eher aus polemischen Gründen unterstellst. Stammtischparolen wie „hat meiner Meinung nicht einmal eine Holzkiste verdient. Das was er „hinterlässt“ sollte man einfach in den Schredder werfen“ sind für diese Menschen allerdings genauso wenig eine Hilfe und finden sich normalerweise, wenn überhaupt, eher in der Zeitung mit den 4 Buchstaben. Diese Menschen benötigen ganz andere Hilfe, und mit RACHE war noch niemandem gedient. Im Übrigen wird jeder, der eine Geisterfahrt überlebt, dafür zur Verantwortung gezogen. Selbstmord ist nicht strafbar, vorsätzliche oder fahrlässige Tötung oder Körperverletzung schon. BESTRAFT wird er allerdings nur, wenn ein Gericht zu der Überzeugung kommt, dass er für… Weiterlesen »
Anonym
14 Jahre zuvor
@Smilla:
Ich zitiere Dich:
„Selbstmord ist im christlichen Gaube eine Sünde und das nicht ohne Grund. Früher wurden sie ausserhalb der Friedhofmauern begraben, heute werden sie gefeiert und geehrt und es wird -oh Wunder- zum Sport.“
„Selbstmörder hinterlassen jede Menge Scherben. Nicht nur die Lokführer in so einem Fall sind gezeichnet, auch Familie und Freunde und Bekannte. Eine letzte Klatsche ins Gesicht der Gesellschaft.“
„nd ja, ich habe eine Sauwut auf Selbstmörder, weil ich mal einen gekannt habe. Es hat eingeschlagen wie eine Bombe und das war in dem Fall so gewollt. Hat einen tollen Brief hinterlassen, mehrere Seiten DinA4 und Anweisungen an alle und Schuldzuweisungen und so weiter. Zur Rede stellen ist nicht mehr, das ist Schuld auf ewig, die ich keinem wünsche. “
Mein Kommentar dazu kann man nachlesen. Wo genau schiebe ich Dir was in die Schuhe? Oder inwieweit habe ich Dich mißverstanden?
Und mir geht es nicht um Rechthaben, dafür ist das Thema Selbstmord viel zu ernst.
Christians Ex
14 Jahre zuvor
Zum Thema Insulin:
Triologie vom Tod – No 1 Selbstmord: „Insulin ist zwar ab 400 I.E. (in einem Rutsch injiziert natürlich) mit hoher Sicherheit tödolich, aber angenehm ist ein solches Sterben nicht: bevor Sie ins Unterzuckerungskoma fallen, geht’s Ihnen einige Minuten absolut saumäßig. Und das muss ja nicht sein…“
@Anonym bei #69: Einfach 2 Quotas zu nehmen und die komplette Antwort von mir bei #4 wegzulassen, zeigt eigentlich wie Sie ticken. Mehr habe und will ich dazu gar nicht sagen.
@Big Al bei #71: Aus ihrem Ton höre ich doch eine gewisse neidische Art heraus, welche ich aber durchaus gewöhnt bin. Dass mein Beitrag eine Diskussion auslösen würde war mir klar. Wir Werber sind schön fiese Typen, nicht wahr?
Was mein Blog betrifft: Würden Sie das was ich veröffentliche auch verstehen, dann könnte ich mir diesen von Neid getränkten Ausbruch and Inkompetenz sparen und müsste Ihnen nicht auch noch darauf antworten. Sie würden es sowieso nicht verstehen. Grüsse an den Rest der Bundy´s.
@kall bei #72: Schön zu hören, dass der Geisterfahrer auch zur Verantwortung gezogen wird. Falls er überlebt, natürlich.
Ach ja, Selbstmord ist nicht strafbar, sagen Sie. Na so weit kommt´s noch, dass man „posthum“ zwei Monate bedingt auf zwei Jahre ausfasst. Verzeihen Sie mir meinen Sarkasmus 🙂
Smilla
14 Jahre zuvor
@vanilleblau
Ich schreibe auch nichts mehr dazu, besser hätte ich es nicht formulieren können.
Ich weiß gar nicht, was mit Big Al und kall los ist, die waren doch sonst nicht so. Ich dachte erst, da schreibt jemand unter deren Namen. Liegst am Wetter Jungs, oder was ist Euch über die Leber gelaufen?
Grüße Smilla
turtle of doom
14 Jahre zuvor
Bin gerade mit der S-Bahn nach Hause gefahren.
Wegen einem Personenunfall fährt dieser Zug nur bis…
Tobias
14 Jahre zuvor
Vielleicht sollte man dem vanilleblauen „freidenkenden“ Selbstdarsteller Leo Quarda nicht allzu viel Aufmerksamkeit schenken 😉
Sensenmann
14 Jahre zuvor
@turtle of doom (77): Interessant, normalerweise verwendet die Bahn gegenüber den Reisenden die Formulierung „Notarzteinsatz am Gleis“. Dass man so direkt sagt, was Sache ist, kommt eher selten vor – wohl aus gutem Grund.
@Tobias at #78: Sie sagen es. Viel zu viel der Beachtung meiner Person. Bleibt ja nichts mehr für Sie übrig. Jedoch stehe ich wenigstens mit meinem durch Sie „freundlicherweise“ veröffentlichen Namen für meine Meinung und verstecke mich nicht. Ich bin sicher Sie fühlen ich jetzt wesentlich besser.
Big Al
14 Jahre zuvor
@ vanilleblau.
Neidisch?
Pustekuchen.
Nur ist die selbstdarstellende Beschreibung auf dem Vanilleblau-Blog Klischee pur.
Gähn.
Mit kreativen (Eigen-)Werbern, sprich Worthülsendrechslern habe ich täglich genug zu tun um so etwas als das zu erkennen was es ist: sinnentleertes Geschwafel, mit gerade zur Mode oder zum „kreativen Wortschatz“ gehörenden Begriffen durchsetzte Selbstbeweihräucherung.
Elitärer Narzissmus pur.
Wie schrieb neulich jemand: „Kreativ? Der Begriff ist verbrannt.“ Verbrannt durch wen bloß?
B. A.
turtle of doom
14 Jahre zuvor
@ Sensenmann, 79:
„Personenunfall“ ist bei uns normal. Siehe z.B. [url]http://mct.sbb.ch/mct/reisezeit/news/betriebslage.htm[/url]
Ich habe bei der (damals noch DB) Bahn gelernt und kenne einige Bahner und ehemalige Bahner. Es gibt quasi keinen Lokführer ohne ein paar Springer. Ein ehemaliger Kollege erzählte mir mal von einem Selbstmörder: Und dann seh ich ihn, er springt aus dem Gebüsch und schaut mir in die Augen, das A…. Natürlich instinktiv alles rein an Bremsen was geht (hohe Verletzungsgefahr für die Reisenden) und im ersten Moment denkt man ja noch, der will nur schnell eine Abkürzung über die Schienen nehmen. Aber er bleibt stehen und guckt dich an. Und du kannst nichts tun ausser ihn anstarren und auf den Aufprall zu warten. Merken tust du das kaum aber das ist so schrecklich. Er hat nach 3 Selbstmördern in 5 Jahren aufgehört. Er kam damit nicht mehr klar. Und da gabs noch so eine (wahre) Geschichte eines Lokführers, der den IC Hamburg-München fuhr, dem kurz hinter Hamburg einer vor den Zug sprang, der gemeint hat, er kommt schon klar und dann – natürlich mit ein paar Stunden Verspätung – weitergefahren ist und kurz… Weiterlesen »
Tobias
14 Jahre zuvor
@vanilleblau:
Big Al bringt es auf den Punkt. Absurde Selbstdarstellung, peinlicher – weil so verfehlter – Narzissmus. Und womöglich noch die Illusion, eine ‚Edelfeder‘ zu sein.
@Big Al bei 81: Ich muss gestehen, mit Ihrer Sachkompetenz kann ich mich nicht messen. Sie haben mich durchschaut. Wenngleich das Wort „kreativ“ bereits in den 90ern zum absoluten Schimpfwort erkoren wurde. Wenn Sie das jedoch erst „neulich“ gelesen haben, dann sind Sie in der Tat am letzten Stand und bestens informiert. Kompliment.
Was Ihre Ergüsse über mich aber mit dem Thema hier und/oder meinem Blog zu tun haben, ist für mich leider nicht mehr ganz nachvollziehbar. Es zeigt mir vielmehr welch Geistes Kind Sie tatsächlich sind.
@Tobias bei 83: Obiges gilt auch für Sie. Die Art Ihrer beider Kommentare findet man für gewöhnlich nur in Unterschichtenmedien. Wenn man schon zum Thema nichts zu sagen hat dann wird man halt persönlich. Besser als gar nichts aus dem Futterschlitz gewürgt.
Für mich ist das hier damit erledigt, kann ich auf Gestalten wie Sie doch gerne verzichten.
Big Al
14 Jahre zuvor
@ Frank Schenk.
Endlich mal ein Kommentar (fast) aus Eisenbahnersicht. Außer dem Artikel oben.
Danke für den konstruktiven Beitrag zur hoffentlich kollateralschadenfreien Selbstmordausführung.
Obwohl diejenigen die hinterher aufräumen müssen wahrscheinlich anderer Meinung sind.
Aber der Hupser von der Brücke ins Tal (nicht auf die Autobahn oder ähnliches) ist eine todsichere Methode.
B. A.
Big Al
14 Jahre zuvor
Danke an vanilleblau.
Wie lange haben Sie denn jetzt an ihrem „Erguss“ gefeilt?
Schön dass Sie sich als Werber so leicht auf das Glatteis führen lassen und jetzt (endlich) ihre Ansichten so unverblümt äußern.
„Unterschichtmedien“, wundervoller Begriff. Das mit den Klischees auf denen Sie ebenfalls herumreiten lasse ich mal so im Raum stehen.
B. A.
Anonym
14 Jahre zuvor
„Der Lokführer muß damit leben, daß er einen Menschen getötet hat“
Das ist vielleicht ne doofe Aussage.
Der Lokführer hat doch keinen Einfluss darauf.
Er kann nur eine Notbremsung auslösen und abwarten.
Der Lokführer tötet nicht, der Selbstmörder läßt sich vom Zug töten.
Zugegeben, daß es bestimmt schönere Momente im Leben eines Lokführers gibt, als wenn Gehirnmasse die Scheibe runterläuft, aber ich denke ein Soldat hat es in seinem Beruf schwerer.
Christians Ex
14 Jahre zuvor
Da macht der Lokführer in der Situation aber nix dran, dass er so empfindet. Logik hat nichts damit zu tun.
Clara
14 Jahre zuvor
@Anonym
Ein Bekannter von mir, ehemals Lokführer von Beruf, hat sich vor einem Monat in die Psychatrie begeben. Diagnose: Schwere posttraumatische Belastungsstörung. Panikattacken beim Anblick von Schienen, Zügen oder S-Bahnen. Bilderschleifen im Kopf, die ihn daran hindern zu schlafen oder zu essen.
Ich glaube (hoffe) nicht, dass Sie oder ich ermessen können, was es bedeutet, einem Selbstmörder in die Augen zu sehen während man an den Kontrollen des Zuges sitzt, der ihn töten wird.
Im Gefühl meines Bekannten ist es nicht der Zug, der ein Leben beendet. *Er* ist es, der einen depressiven Teenager überfährt. Und dieser Film dreht sich in seinem Kopf, wieder und wieder und wieder.
Meine Bitte: Wenn Sie es jemals mit einem Betroffenen zu tun bekommen verschonen Sie ihn mit Ihrer Ansicht. In dem einen mir bekannten Fall haben Worte wie die Ihren nichts verbessert. Im Gegenteil.
Anonym
14 Jahre zuvor
@Clara
Ich kenne einen ehemaligen Wachmannn vom Werksschutz eines KKW.
Der konnte nach Jahren seinen Beruf nicht mehr ausüben, weil er seelische Probleme damit hatte im Notfall von der Schußwaffe Gebrauch zu machen.
Heute hat er Hartz 4, besitzt kein Auto mehr und wird zum 1 Eurojob gezwungen.
Das ist alles relativ.
Fraggel
14 Jahre zuvor
Nach dem Tod ist die Persönlichkeit und somit auch die Verantwortung beendet. Über Schuld und Nichtschuld eines Selbstmörders zu spekulieren ist somit müßig. Was mir nie in den Kopf geht wenn ich solche Geschichte ist folgendes: Wenn ich mit dem Leben abgeschlossen habe und gar bereit bin dieses Leben durch was auch immer sicher zu beenden dann bin ich eigentlich frei. Scheinbar hinterlasse ich keine Lücke die ich meine dass sie nicht gefüllt würde und somit hätte ich die Möglichkeit alles zu tun was mir beliebt. Ich könnte eine Strandbar auf den Philippinen eröffnen, ich könnte bei einem brasilianischen Milchbauern die Käseherstellung erlernen, mir auf den Rocky Mountains in der Nase boren oder per Anhalter durch die Galaxis reisen, alles ganz ohne Reue weil eigentlich bin ich ja quasi eh nicht mehr da – aber ich entscheide mich mich auf einem dreckigen Gleisbett in Stücke reißen zu lassen. Es fehlt mir die geistige Kapazität um das zu verstehen. Ich kann mir das nur so erklären dass derjenige der da auf den Gleisen steht den Lockführer… Weiterlesen »
Anonymus Jim Knopf
13 Jahre zuvor
Hallo, Ich lese hier einige Berichte und bin sehhr überrascht über die Meinungen hier. Hatte auch die Seite zufällig über Google gefunden. Ich bin entsetzt über diesen unzumutbaren Satz von einem User hier … (Der Lokführer muß damit leben, daß er einen Menschen getötet hat“ Das ist vielleicht ne doofe Aussage.) Ich bin selbst betroffen und hab jetzt meinen 3 Fall. Manche wissen gar nicht, dass der Lokführer der erste ist, der meistens selbst zum Zugschluss lauft, meistens bei Nacht und sucht nach Spuren. Sollte er sich weigern und auf der Lok bleiben, sobald er einen Unfall vermutet , kann es als unterlassene Hilfeleistung ausgelegt werden. Und der Lokführer ist der erste , der mit der Handlampe dann das ausmass begutachtet … Ábgetrennte Gliedmassen (Torso) usw. Öfters kennt man diese Menschen selbst , oder aus der Nachbarortschfft . Gerade diese Erinnerungen bringen schlaflose Tage mit sich, und man vergisst diese Erinnerungen nie . Der Lokführer wird dann meistens 2 Wochen aus dem Dienst entfernt , und damit hat es sich aber auch. Auch Psychologische Hilfe… Weiterlesen »
hotte
13 Jahre zuvor
Wenn jemand den Weg in den Tod zurücklegen will, hat er seine Gründe. Die mögen nachvollziehbar sein oder nicht, jedenfalls hat er eine Entscheidung gefällt. In Deutschland legen täglich Millionen Menschen Wege zurück – von A nach B und über C dann wieder nach A. Auch das ist oft kaum nachvollziehbar, weil ein grosser Teil dieser Wege überflüssig ist. Zudem werden sie haeufig mit dem Auto gefahren, obwohl auch ÖP(N)V, Fahrrad oder Füße genutzt werden könnten. Weder der Selbsttöter noch der Selbstbeweger haben die eigentliche Absicht, anderen zu schaden. Sie nehmen es aber in Kauf: Der Autofahrer (Erdölverschwendung, Abgase, Lärm, Unfallrisiko …) oft aus Faulheit. Der Selbsttöter (Traumatisierungen von Zeugen, Geld und Zeit von anderen), weil er einen schnellen und zuverlässigen Weg aus dem Leben gehen will. Für wen wäre es nun einfacher, eine Alternative zu nutzen ??? – Für den Selbsttöter m.E. nicht, denn keine mir bekannte Selbsttötungsmethode ist so schnell und sicher wie der Schienentod. Und das Bedürfnis, dass das Sterben, wenn’s denn sein muss, schnell und sicher sein soll, kann ich gut… Weiterlesen »
Jim Knopf
13 Jahre zuvor
So ein Quatsch dann fehlt offenbar in Deutschland eine Methode, ebenso schnell, sicher und selbstbestimmt in den Tod zu gehen, wie das auf der Schiene meist funktioniert. Gäbe es eine solche Methode, würde sie wahrscheinlich die große Mehrheit der potenziellen Schienen-Selbsttöter wählen, da es vermutlich nicht deren Absicht ist, Lokführern und der Allgemeinheit zu schaden Jeder der sich vor einen Zug wirft, hat das meistens lange Geplant. Und dieser spielt mit dem genauso mit dem Leben des Lokführers , der dabei unbewusst zum Mörder wird. Wenn ich nach einer Schicht ins Bett gehe , und irgendwie noch aufgewühlt bin, kommt die Erinnerung zurück … man sieht den Torso.. Und erlebt das alles noch mal von Vorne … Die Schnellbremsung , der Puls Rast … Der Notruf über den Zugfunk … dann die begutachtung der Lok … und dann je nach Schockzustand den Weg zur Ersten Hilfe usw… Dann die ewigen gewissensbisse …hätte man doch das ganze verhindern können, wenn man vielleicht noch auf einer Meldestelle einen Kaffee getrunken hätte . Auch der Lokführer nicht alle… Weiterlesen »
hotte
13 Jahre zuvor
@ Jim Knopf (#95): Wie schon in meinem Beitrag (#94) angedeutet, habe ich durchaus Verstaendnis fuer die psychologischen Folgen einer Schienenselbsttötung für den Lokführer. Deshalb habe ich ja gerade gefordert, dass es Methoden geben muss, sich OHNE Einbeziehung anderer schnell und sicher umzubringen; also eben gerade NICHT auf der Schiene. Offenbar haben Sie aber meinen Beitrag ueberhaupt nicht verstanden. Vielleicht sollten Sie ihn in Ruhe noch einmal lesen. Zum Mörder wird kein Lokführer: ‚Unbewusst‘, wie Sie schreiben, kann man nämlich niemanden ermorden; weder juritisch noch ethisch gesehen. Morden bedeutet, dass Sie die Absicht gehabt haben müssten, jemanden zu töten. Und Sie haben nicht einmal eine fahrlässige Tötung begangen: Es war nämlich der Wille des Selbsttöters zu sterben. Er wusste, dass Sie nicht rechtzeitig würden bremsen können und hat das ausgenutzt. Hätten Sie noch einen Kaffee getrunken, hätte er sich eben einige Minuten später umgebracht. FAZIT: Sie haben keinerlei Schuld, denn Sie hätten die Selbsttötung nicht verhindern können und müssen. Sie haben also, man kann das ganz einfach so sagen, ÜBERHAUPT KEINEN Anlass, ein schlechtes Gewissen… Weiterlesen »
Peterle
12 Jahre zuvor
Also ich denke, dass der lokführer Schäden für sein ganzes Leben haben wird(die meisten), doch wer sich wirklich umbringen will, dem ist das auch s**eiß egal.
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Wer sich vor den Zug schmeisst und damit den Zugführer da mit reinzieht, hat meiner Meinung nicht einmal eine Holzkiste verdient. Das was er „hinterlässt“ sollte man einfach in den Schredder werfen. Habe absolut nichts übrig für Leute die andere da mit in die Sauerei verwickeln und diesen vielleicht auch noch Schaden zufügen. Gilt übrigens genauso für Geisterfahrer die meinen sie müssen sich mit einem lauten Knall verabschieden.
Genau der Gedanke an den unschuldigen Fahrzeugführer hat mich in eine scheinbar ausweglosen Situation daran gehindert, diesen Ausgang zu nehmen.
Mir tun diese Selbstmörder leid, denn ich weiß, was die meisten durchgemacht haben um zu diesem Punkt zu gelangen.
Aber eigentlich könnt ich sie hinterher noch ordentlich verdreschen bei dem Gedanken an den Schaden, den sie anrichten.
@vanilleblau: Genau. Selbstmörder, die sich vor den Zug werfen, sind unmenschliche und dumme Drecksäcke – das kann doch nicht Ihr Ernst sein? Man wird doch nicht ohne fremde Einwirkung zum Selbstmörder und wenn dann jemand beschließt, sich vor den Zug zu werfen, dann ist das für den Lokführer natürlich grauenhaft, aber dann spreche ich dem Toten doch trotzdem nicht seine Rechte ab.
@Moritz: Du und die anderen hier sind nicht mehr wet,als ein Scheisshaufen….dumme Wixer…
@Moritz: Ich wüsste nicht wo ich die Wörter unmenschlich, dumm und Drecksack in den Mund genommen hätte? Ich spreche auch keinem irgendwelche „Rechte“ ab.
Ich finde es nur verkehrt wenn ich mich als „möglicher Überlebender“ am Ende vielleicht noch dafür entschuldigen muss, dass der arme Selbstmörder nicht auf der Stelle tot war und noch leiden hat müssen. Ob meine Familie – die absolut nichts mit dem Geisterfahrer am Hut hat – dabei ums Leben gekommen ist, naja, sowas passiert halt. Und dass der Lokführer vielleicht für den Rest seines Lebens psychische Schäden davon tragen könnte, sei´s drum, soll sich nicht so anstellen. Gibt schlimmeres. Nicht wahr?
Nochmals, ich habe die mir in den Mund gelegten Worte weder gebraucht, noch spreche ich jemanden irgendwelche Rechte ab. Soviel um bei den Fakten zu bleiben.
So tragisch es auch durchaus ist wenn sich jemand das Leben nimmt, so wenig kann ich Menschen, die andere, unschuldige, mit ins Verderben reissen, Respekt entgegen bringen.
Hm, hier in Österreich ist es Standard das ein Lokführer nach so einem Vorfall sofort durch ein bahneigenes Kriseninterventionsteam betreut wird. Das das in dem Fall der oben erzählt wird, der Lokführer einfach alleine nachhause geschickt wird überrascht mich doch.
@Hab: Das scheint etwas länger her zu sein, soweit ich weiß, ist das inzwischen hier auch Standard. Man kann die Leute mit sowas nicht alleine sein. Andererseits würde mich bei unserer Bahn auch nicht wirklich noch was wundern. @Vanillablue: Bevor du den Stab über jemanden brichst, solltest du ihn kennen. Einfach pauschal alle Selbstmörder über einen Kamm zu scheren und zu sagen „sie hätten noch nicht einmal eine Holzkiste verdient“ geht eindeutig am Ziel vorbei. Keiner sagt sich: „Och, hm, nö, Wetter schlecht, ich bring mich mal um“. Da gehen vorher richtig viele Sachen vor, die die Leute soweit treiben, dass sie nicht mehr leben wollen. Nicht wenige sind missbraucht und/oder misshandelt worden und werden damit nicht fertig. Das ändert nichts an den Konsequenzen für den Zugführer. Der muss damit leben, dass er einen Menschen getötet hat, ohne es zu wollen. Aber wer bist du, dass du den Stab über einen Menschen brichst, der so verzweifelt war, dass er keinen anderen Ausweg mehr gesehen hat? Dass der Suizid für ihn buchstäblich die letzte Tür war,… Weiterlesen »
Also dem Slebstmörder nicht mehr als eine Holzkiste gönnen und seine Rest in einem Schredder entsorgen halte ich schon für das Absprechen von Rechten, die man jedem anderen ohne weiteres zugesteht.
Ich würde mich hüten einen Selbstmörder zu verurteilen, schon allein aus dem Grund, weil cih mittlerweile mehrere Menschen kenne, die das _ernsthaft_ aber erfolglos versucht haben, und auch welche entfernt kannte, die erfolgreich waren, darunter einen, dessen Leben ebenfalls auf den Schienen geendet hat. Niemand von denen hat vermutlich in diesem Moment daran gedacht, was er damit anderen für Probleme bereitet und wenn, dann war eben _in diesem Moment_ alle andere wichtiger. Und selbst wenn man es – mit allen Vorbehalten – für egoistisch halten sollte, sich umzubringen, mein Gott, wie oft _jeden Tag_ verhält sich _jeder Einzelne_ von uns egoistisch und merkt nicht einmal dass er damit anderen schadet oder seine Handlung zumindest bei anderen so ankommt?
Also ich finde es gut, dass der Lokführer sich darüber bewußt wird, dass er mit dem Selbstmörder die Rollen tauscht: er wird zum Opfer und der Getötete zum Täter. Das finde ich einen guten Lösungsweg für den Zugführer. Wohlgemerkt: WEG.
Der Blogartikel ist sehr berührend. Ich wünsche niemandem, so ein Erlebnis verarbeiten zu müssen. Für die Rettungskräfte oder wer auch immer die Spuren beseitigen muss (teils sind das wohl auch „normale“, sprich, psychologisch ungeschulte, Bahnmitarbeiter), ist solch ein Selbstmord auch immer sehr belastend, aber zu sehen, gleich bringt sich ein Mensch um, und ich sitze als Verantwortlicher in dem Gerät, dass er dafür missbraucht, muss wirklich übel sein. Ich stelle mir auch vor, dass es für die Angehörigen des Selbstmörders sehr hart ist, da sie sich automatisch fragen werden, was sie falsch gemacht haben oder ob sie es hätten verhindern können. Im weiteren Bekanntenkreis hat sich vor vielen Jahren ein erfolgreicher Akademiker und Familienvater scheinbar aus heiterem Himmel umgebracht (aufgehängt) – es war für niemanden erkennbar, dass er durch seinen Beruf offenbar so sehr überbeansprucht war, dass er vermutlich schwere Depressionen hatte. Für die Hinterbliebenen war das eine enorme Belastung. Es will mir fast scheinen, als ob zwischem großem beruflichem Erfolg, der auch immensen Leistungsdruck verursacht, und Depressionen zumindest ein entfernter Zusammenhang besteht. Das Beispiel… Weiterlesen »
Mich stört ein wenig das Zahlenmaterial des Artikels.
Es bringen sich täglich nicht einer, sondern 2,5 Leute so um.
Es ist keine todsichere Sache, schließlich überleben über 90%.
(Normalerweise würde ich es niemandem vorwerfen, aber sobald ein Satz mit „Statistisch gesehen“ beginnt darf man schon erwarten, dass das Folgende belastbar ist…)
Ich weiß aber auch nicht, wie man sowas vermeiden kann. Vielleicht sowas wie nachträgliche Abtreibung, wo man vorher über einen längeren Zeitraum Beratungsgespräche absolvieren muss, und anschließend einen Tabletten-Cocktail bekommt…
(Warum ich das in Ordnung finde? In einer abartigen Gesellschaft, die nicht jedem Menschen die gleiche Chance gibt und einen später zu Zwangsarbeit verurteilt (=Hartz IV / Leistungskürzung), sollte man auch die Möglichkeit haben, die Notbremse zu ziehen…)
Tja, an den Lokführer denkt keiner!
Die sehen ja denjenigen. Die müssen bremsen, wollen bremsen. Und sie schaffen es nicht.
Das ist grausam.
Ich wünsche ihm,also dem Lokführer und allen, die in eine solche Situation geraten, professionellen Beistand.
Doch, doch, gerae an den denkt jemand. Das war ja gerade der Sinn des Artikels.
Aber das rechtfertigt nicht, den Selbstmörder zu verurteilen, oder ihm das Recht auf eine würdige Bestattung abzusprechen. Abgesehen davon, dass es den Toten sowieso nicht mehr beträfe sondern allenfalls seine Angehörigen und Freunde, die man ja wohl nicht auch noch für die sicher schlimme Folgen für den Lokführer verantworlich machen will, wäre es genauso sinnlos einen auf dem OP-Tisch verstorbenen Patienten für die Gewissensbisse des Chirurgen verantworlich machen zu wollen.
So schlimm die Folgen für den Lokführer oder den Arzt sein mögen, die einen Tod nicht verhindern konnten, der Tod war die _Ursache_ aber die Toten trifft keine_Schuld_.
Erstmal möchte ich hier vanilleblau unterstützen: er/sie hat sich nirgends in seinem/ihrem Beitrag über _alle_ Selbstmörder ausgelassen, sondern nur über diejenigen, die mit ihrem Selbstmord andere, vollkommen unbeteiligte Menschen mit ins Verderben ziehen.
Und es ist ja auch irgendwie komisch, dass man sobald sich jemand umgebracht hat, ständig hört, wie arm der doch dran war und wie lieb und gut und toll und er doch war. Über die Toten nichts als Gutes – dieser Reflex führt dann doch sehr schnell dazu, dass ausgeblendet wird, dass der Tote in dem Moment, in dem er vor den Zug sprang, einer der größten Arschlöcher war, die unter der Sonne wandeln.
@minibar: Es ist nich so, dass die Lokführer es nicht schaffen zu bremsen. Sie _können_ nicht bremsen. In dem Moment, in dem sie jemanden auf den Schienen sehen, ist es zu spät – egal wie schnell sie eine Notbremsung auslösen. Und ich denke, das schlimmste an dieser Tatsache ist, dass sie das genau wissen.
@kall: Doch einen Selbstmörder trifft Schuld – im Gegensatz zum Patienten auf dem OP-Tisch hat er sich vorgenommen zu sterben.
Mit den Begriffen Schuld und schuldig sollte man sehr vorsichtig umgehen. Ich kann nur wiederholen, was ich oben bereits geschrieben habe: Aus eigener Erfahrung mit (zeitweise) lebensmüden Menschen und solchen, die sich das Leben genommen haben, würde ich niemals einen solchen Menschen verurteilen. Das führt in letzter Konsequenz dazu z.B. die Menschen für ihre Krankheiten verantworlich machen zu wollen. Das Beispiel von Robert Enke sollte allzu deutlich gezeigt haben, wohin es führt, wenn jemand sich fürchten muss z.B. seine Depression zuzugeben: Zu einem Suizid, der vielleicht hätte verhindert werden können, allerdings ganz bestimmt nicht dadurch, dass man ihm nahegelegt hätte, doch bitte den Lokführer nicht zu traumatisieren. Es gibt keine moralisch Rechtfertigung, ihn oder seine Angehörigen jetzt für die Traumata des Lokführers oder der Rettungskräfte verantworlich machen zu wollen. Geändert hat sich durch den Fall Enke leider noch wenig. Wer speziell in dieser Sportart zugibt unter einer Depression zu leiden, ist unabhängig von seiner sportlichen Leistung in der Regel am Ende seiner Karriere angekommen. Und das ist in vielen anderen Bereichen ebenso. Ich erlebe das… Weiterlesen »
Sehr interessanter Artikel.
@Anonym (10): Meines Wissens sind in den 2,5 Fällen pro Tag auch diejenigen eingerechnet, die beispielsweise meinten, noch mal eben übers Gleis hüpfen zu müssen und dann etwas zu viel Zug abbekamen. Also auch die Ereignisse, die niemand willentlich herbeigeführt hat.
@kall: Das Einzige, was sich durch den „Fall Enke“ geändert hat, war eine drastische Zunahme der Schienensuizide in den Tagen und Wochen darauf – Stichwort Werther-Effekt. Dieser ist auch der Grund dafür, warum derartige Ereignisse in den Medien kaum auftauchen.
@sensenmann
Das ist leider die andere Seite der Medaille. Dies hat aber genau wie in den Fällen von z.B. Amokläufen etc. sicher nicht nur (aber auch) mit der Tatsache der Berichterstattung an sich sondern auch mit der _Art_ der Berichterstattung zu tun, wobei ich vor allem an die Boulevardblätter allen voran die Zeitung mit den 4 Buchstaben denke. Allerdings sind andere Medien nicht unbedingt besser in dieser Beziehung, selbst der öffentlich rechtliche Rundfunk entblödet sich ja nicht, Magazine wie Brisant zu senden.
@kall: Was die Art der Berichterstattung angeht, hast du (leider) völlig Recht – auch wenn es gewiss seriöse Berichte gibt. Ich kenne da einen in NRW tätigen „Reporter“, der gerne mal den Sarg in Großaufnahme fotografiert etc. Wenn man sich dessen Homepage anschaut, bekommt man das Kotzen.
#10, „Anonym“: [quote]In einer abartigen Gesellschaft, die nicht jedem Menschen die gleiche Chance gibt und einen später zu Zwangsarbeit verurteilt (=Hartz IV / Leistungskürzung)[/quote] Ich bin diese linken Scheißhausparolen _so_ leid. Arbeitslosengeld II ist keine Leistung, auf deren Gewährung man erhobenen Hauptes pochen könnte, weil man sie sich erarbeitet hätte. Es ist ein Almosen, eine allerletzte Hilfestellung, damit jemand nicht verhungern, verdursten und erfrieren muß, weil er sein gottverdammtes Leben nicht einmal im Wohlfahrtsparadies Deutschland auf die Kette kriegt. Mit welchem Recht maßen sich Bezieher dieser völlig einseitigen Zuwendung immer und immer wieder an, frech Forderungen zu stellen, Ansprüche zu positionieren, ja gar von „Zwangsarbeit“ zu fabulieren? Wer die aus meiner Tasche genommenen Almosen nicht will – bitte. Ich zwinge niemanden, und die in schröderschem Neusprech zu ‚Arbeitsagenturen‘ umeuphemisierten Arbeitsämter gerüchtehalber auch nicht. In Deutschland sind hunderttausende Stellen unbesetzt – in _jeder_ Qualifikationsstufe, von der Aushilfe bei McDonalds bis hin zum Konzernvorstand. Es muß nur einer kommen, der sagt: „Jawohl, ich mach das jetzt, ich bin mir nicht schade und vor allem will ich niemandem… Weiterlesen »
@ Barbara.
Was unterscheidet bitte deine Stammtischparolen von linken Scheißhausparolen?
Denk mal drüber nach ob nicht manche durch Krankheit, Unfall u.ä. unverschuldet erst in die Arbeitslosigkeit und dann in Hartzsoundsoviel rutschen.
Ich kann nicht genug fressen wie ich bei deinem Gesülze eigentlich kotzen müsste…
B. A.
@ Kommentar 1:
Ich bin Lokführer. Und das, was du da schreibst, ist einfach nur unter aller Würde!
Früher war ich vielfahrender Goldesel für die Bahn. Ich habe drei Stopps erlebt, die durch Selbsttötungen verusacht waren.
Den letzten Stopp habe ich in besonderer Erinnerung. Zwei Frauen vor mir fingen an, über den „Loser“ zu lästern, der tot auf den Schienen lag. Ich hätte ihnen ins Gesicht kotzen können.
Später habe ich die Schilderung des Lokführers in der Zeitung gelesen. Wie der junge Mann mit den Armen kreisend und offenem Mund vor seinem Zug stand. Es war ebenfalls sein drittes und letztes Mal, dass er jemanden überfuhr. Er schmiss seinen Job und beklagte sich, dass die Bahn ihm keinen Therapeuten zur Seite stellte, sondern ihn mit seinen („Schuld-„)Gefühlen allein ließ.
Zu dem Zeitpunkt wusste ich bereits, dass der junge Mann L. war – ein Studienfreund von mir.
Manchmal wünsche ich mir, ich hätte den vor mir sitzenden Zicken doch ins Gesicht gereihert.
Auch jemand, der über Selbsttötung nachdenkt, hat eine Verantwortung: nämlich die denjenigen gegenüber, die unfreiwillig damit zu tun kriegen, was er da mit sich anstellt. Nichts, [b]nichts[/b] rechtfertigt, anderen solch ein Leid zuzufügen! Ich sehe da absolut keinen Unterschied zu irgendeinem Verbrecher, der sein Opfer vergleichsweise mißhandelt. Die psychische Ausnahmesituation lasse ich nicht gelten, denn man hat [i]immer[/i] eine Wahl! Ich habe in einer Straßenbahn gesessen, vor die ein Selbstmörder gelaufen ist. Hinter dem Fahrer war ein Platz, von dem aus man ihm über die Schulter auf die Strecke sehen konnte, und das war immer mein Lieblingsplatz – ich saß direkt in der ersten Reihe, zuzusehen, wie der junge Typ mit voller Absicht auf der Überlandstrecke ins Gleis lief und mit ausgebreiteten Armen da stehen blieb. „Was macht der denn da??“ schrie der Fahrer. Kein anderer sagte was, mit einem Knall verschwand der Typ unter der Bahn, sein Hut flog links an der Bahn vorbei. Der Zug kam zum Halten, dann drehte sich der Fahrer um und schrie: „Hat das jemand gesehen? Hat jemand gesehen,… Weiterlesen »
@christians Ex
„man hat immer eine Wahl!“
Darf ich fragen wieviele Selbstmordversuche Du bereits hinter Dir hast, dass Du das so genau weißt, was in diesem Moment in den Leuten vorgeht, was sie für eine Wahl haben, ob sie überhaupt zu irgendeiner Form rationalen Denkens in der Lage sind?
@1: Trösten Sie sich damit, dass bei einem Schienensuizid in vielen Fällen ohnehin nur noch, wie Sie andeuten zu belieben, „Schredder“ übrig ist. Hoffentlich dient (und reicht) Ihnen das als Genugtuung in Ihrer miesen, abartigen Selbstgerechtigkeit.
Ich wünsche im Allgemeinen niemandem etwas Böses. Bei Ihnen könnte ich glatt eine Ausnahme machen.
Aber denken Sie in einem lichten Moment mal daran: Auch dieser „Schredder“ war mal ein Mensch, ein Sohn, Bruder, Tochter, Schwester, Onkel, Tante, Vater, Mutter. Ein Mensch!
Ich war einige Jahre lang mit einem Lokführer befreundet. Wäre da nicht mein Problem mit dem Gehör, wäre ich jetzt nicht in der Forschung… 🙂
Er meinte, dass mit dem Zug eine Person zu töten einfach eine Art letzter Dienst an dieser Person ist – wenn man es sich anders erklärt, macht man sich bloss Vorwürfe. Den Tod hätte man sowieso nicht vermeiden können. Da er noch kein alter Hase im Beruf war, konnte er auch nicht von einem solchen Vorfall erzählen.
Lokführer äussern sich übrigens selten dazu, wann sie auf welchen Strecken gefahren sind. Es kommt immer wieder vor, dass Angehörige im Web einen Lokführer ausfindig machen und ihn dann mit Vorwürfen überziehen. Deshalb hatte mich die Erwähnung des Unfallortes überrascht.
Der Satz mit dem Rollentausch „Täter und Opfer“ trifft es genau. Man hat immer nur Mitleid mit denen, die sich umgebracht haben (natürlich zu Recht), aber wie es den Lokführern geht, davon wird kaum gesprochen. Deren Leben verändert sich nämlich auch mal eben schlagartig. Der eine wird damit fertig, der andere nie.
Einem Selbstmörder auch noch die letzte Würde nehmen zu wollen, wie aus aus solchen Vorstellungen wie Schreddern und Verscharren spricht, ist unmenschlich.
Natürlich handelt ein Selbstmörder, der sich vor einen Zug wirft, egoistisch und rücksichtslos, allerdings handeln wir alle manchmal egoistisch und rücksichtslos, wenn es uns nicht besonders gut geht. Selbstmörder sind in einer psychischen Extremsituation, die vieles entschuldbar macht. Natürlich ist auch der Lokführer ein Opfer, aber es gibt einfach Katastrophen für die nicht ein alleinig verantwortlicher gefunden und an diesem Vergeltung geübt werden kann.
Außerdem muss man bedenken: Es ist ja gar nicht so einfach, sich zuverlässig, schmerzlos und auch noch sozial verträglich das Leben zu nehmen.
[quote]Darf ich fragen wieviele Selbstmordversuche Du bereits hinter Dir hast, dass Du das so genau weißt, was in diesem Moment in den Leuten vorgeht, was sie für eine Wahl haben, ob sie überhaupt zu irgendeiner Form rationalen Denkens in der Lage sind?[/quote]
Einen, mit freiwilligen Rücktritt. Ist etwas weniger als 30 Jahre her.
Eine Selbsttötung dauert nicht nur einen Moment. Es vergeht im Normalfall weit mehr Zeit dazwischen, den Gedanken zu fassen und sich damit zu beschäftigen und der letztendlichen Ausführung. Es gibt 100 Spielarten sich umzubringen, da muss man nicht grad andere Menschen dazu zwingen, es zu „tun“.
@28: Ich muss sagen, meiner Meinung nach ist dies der allerbeste Kommentar in diesem Thread! Und das meine ich ernst!
Kennt ihr den Unterschied zwischen Lokführer und Zugführer?
Ganz einfach: wenn der Zugführer pfeift, muß der Lokführer fahren.
Und der Zugführer fährt immer „hinten“ mit und sieht also den Unfall nicht. Der Lokführer dagegen ist immer am Steuerpult…
@Wolfram: Sorry, da muss ich mal ein paar Erbsen zählen 😉 Bei vielen Zügen ist der Lokführer in Personalunion auch Zugführer. Insbesondere gilt das für Güterzüge. Auch im Nahverkehr fahren viele Züge ohne separaten Zugführer.
Für den Laien ist der Zugführer unter den Zugbegleitern anhand der rot-weißen Armbinde zu erkennen. Außerdem schwenkt er eine grüne Kelle, keine rote.
@32: Da magst du Recht haben – aber dennoch ist der, der vorn in der Kabine sitzt, immer LOKführer. Und er sitzt da, weil er LOKführer ist.
Anders gesagt: ein Lokführer kann AUCH Zugführer sein, aber ein Zugführer kann keine Lok fahren, wenn er nicht als Lokführer ausgebildet ist.
Wir als Gesellschaft gestehen uns das Recht zu Menschen für den Rest ihres Lebens in einer Anstalt einzusperren. Wir entmündigen sie jedoch nicht zur Strafe, sondern zum Schutz des Menschen vor sich selbst oder der Gesellschaft.
Wenn man der Meinung ist, dass jeder noch so kranke Mensch mündig ist und potenziell rationale Entscheidungen treffen kann, müsste man diese Menschen aus den geschlossenen Abteilungen entlassen.
@Moritz (3)
> Man wird doch nicht ohne fremde Einwirkung zum Selbstmörder […]
Ähm… Eigentlich schon, sonst wäre es ja Mord ;P
@ 1: Ich finde Deinen Kommentar unter aller Sau. Mehr schreib ich dazu jetzt lieber nicht, sonst werd ich ausfallend.
@ Madner Kami:
Ein Selbstmordversuch kann bestraft werden wie ein Mordversuch. Ob Täter und Opfer dieselbe Person sind, ist eigentlich egal 😛
(Nur wird es nicht getan.)
Selbst“mord“ an sich ist nicht der korrekte Betriff. Es fehlt das Mordmerkmal der Heimtücke. Selbsttötung, Suizid, Freitod. Wobei ich Probleme habe, von der Person an sich zu sprechen, was gibts sonst noch außer „Selbstmörder“? Suizident, Freitödler? Lebensmüder.
@Barbara:
Anstatt sofort unreflektiert rumzukotzen, hättest du mal etwas nachdenken können:
Es ging mir nur darum, dass in Deutschland die Möglichkeiten, etwas aus seinem Leben zu machen, ungleich verteilt sind. Solange nicht jede Person die gleichen Möglichkeiten hat (und das wird schon dadurch verunmöglicht, wenn Lehrer Kinder aus Arbeiterhaushalten signifikant seltener auf Gymnasien schicken) sollte die Gesellschaft aufhören, Leuten kein ordentliches Leben zu gönnen. Und Arbeitsplätze im Niedriglohnsektor bedeuten genau das.
Wenn ich es mir genau überlege, hast du darüber bestimmt nachgedacht. Du findest das alles ganz toll, denn ohne Unterschicht, die man wie Abschaum behandelt, wären wir keine „international konkurrenzfähige Gesellschaft.“
Heimtücke ist ja schon gegeben. Der Körper ahnt ja nicht, dass er bald sterben wird. *g*
Suizid = lateinisch für „Tötung seiner selbst“
Das Wort „lebensmüde“ ist für Leute, die mehr tun als Wandern schon ziemlich abgelutscht. Bergsteiger zum Beispiel werden manchmal als „lebensmüde“ bezeichnet, aber sie sind eben gerade Leute, die das Leben richtig lieben. Stell etwas an, geh an deine Grenzen, erleb etwas…
Freitödler… *lach* …klingt wie Freischärler und sonstige SA-Truppen.
Aber ich komme auch nicht auf sinnvolle andere Begriffe… irgendwie würd ichs mit „Verreist, bitte Post nicht nachsenden“ umschreiben, aber diese Wortkreation ist ein wenig lang. Vielleicht findet es doch einen Eingang in den Korpus der deutschen Sprache.
Noch heute ist in vielen Köpfen der Menschen, daß Depression keine echte Krankheit ist, sondern man müsse sich nur zusammenreißen und positive Gedanken haben, damit es besser wird. Geistige Krankheiten also durch den Geist heilen. Irrtum: viele seelische Erkrankungen haben körperliche Ursachen, seelische Erkrankungen wirken sich auf den Körper aus. Ich habe Freunde, welche unter Depression litten. Medizinische Untersuchungen zeigten Veränderungen der Gehirnchemie. Wenn jemand Diabetis hat, kann er nicht durch Kraft seiner Gedanken Insulin produzieren, kein Mensch würde das verlangen. Wie also soll ein Depressiver seine Gehirnchemie beeinflussen? Ein Mensch, welcher Selbstmord begeht, ist in einer absoluten Ausnahmesituation. Diese muß nicht Minuten vor dem Tod beginnen, sondern nimmt oft schon Wochen oder Tage seinen Anfang. Der Entschluß seinem Leben ein Ende zu setzen, gibt paradoxerweise wieder (Lebens-)Mut, denn er hat auf einmal etwas, über das er wenigstens selbst bestimmen kann – sein Lebensende. Es ist grausam, wenn ein Mensch durch einen anderen getötet wird, auch wenn der Getötete das wollte. Er macht den anderen damit auf eine Art und Weise mitantwortlich und zieht andere… Weiterlesen »
Eben ging die Dokumentation „Meine 3 Leben“ im SWF zuende.
Leider ist sie (noch?) nicht in der Mediathek zu finden. Sehr nachdenkenswert.
@37/turtle of doom:
Du hast keine Ahnung. Suizidversuch ist in Deutschland straffrei. Und Selbstmord hat mit Mord im juristischen Sinne wenig zu tun, auch wenn es so klingt.
Wer einmal fuer Sekundenbruchteilen diese grauenhafte Leere und Verzweiflung in den Augen von Menschen gesehen haette, die sich vor einen Zug werfen, kann ihnen nicht allen ernstes eine letzte Menschlichkeit verweigern, die in einem ordentlichen Begraebnis besteht. Auch wenn er der Ansicht ist, ueber dem Egoismus und der Ruecksichtslosigkeit einer solchen Tat zu stehen, die von einem Selbstmoerder wahrscheinlich nicht reflektiert wird.
Und auch, wenn der der Eindruck den sie bei dem Lokfuehrer und den Augenzeugen hinterlassen, euphemistisch gesagt ein „sehr tiefgreifender“ ist. (Ich habe einen Schienensuizid aus naechster Naehe erlebt und der Beitrag des Lokfuehrers hat eigentlich genau das in Worte gefasst, was ich damals gesehen und gehört habe.)
http://www.focus.de/panorama/welt/tid-16207/suizid-die-lok-hochheben_aid_223170.html
So toll ist es mit der Hilfe durch den Arbeitgeber wohl nicht, oder nicht immer.
Irgendwo (ZEIT online?) las ich mal einen Beitrag über einen Tramführer, der auch mit einem Suizidwilligen zu tun hatte. Der überlebte zwar, aber den Tramführer hats in eine ziemliche Depression gerissen…
…weiss jemand wo dieser Beitrag ist? 🙂
Da ist es oft eine Gnade, wenn man auf der Lok nichts bemerkt. Klingt komisch, aber oft springen Selbstmörder so in den Zug das man nur einen Schlag mitbekommt (wenn überhaupt) und an ein Tier denkt.
Für das Streckenpersonal ist es aber nicht angenehm wenn man dann raus geschickt wird nachsehen und die Überreste findet.
…ein totes Tier würde mir auch schon reichen,um Alpträume zu bekommen… 🙁
Ich bin dennoch der Meinung, dass es falsch ist andere Menschen mit reinzuziehen, und sie zu „Tätern“ zu machen. Ich finde sollen die Menschen Selbstmord begehen, aber bitte nicht andere Menschen hineinziehen.
Wem ist denn geholfen, wenn am Ende der Lokführer Depressionen hat? Mit der Argumentation, dass die Betreffende Person ihre Entscheidung nicht nach logischen Kriterien hinterfragen kann, ist niemandem geholfen.
Warum können Menschen die Selbstmord begehen wollen, dieses nicht einfach in ihrer Wohnung machen. (Dabei aber bitte dafür sorge tragen, dass man gefunden wird, ansonsten hat nach 3 Monaten der Bestatter freude)
Dennoch sollte man die sterblichen Überreste mit Sorgfalt behandeln und sie nicht verscharren, wie andere es hier geschrieben haben.
Für einen Menschen der gerade auf seine Selbsttötung hinwirkt, besteht höchste Lebensgefahr. Und reagiert vermutlich auch dementsprechend panisch, schockiert. Ich glaube nicht, dass man in so einem Zustand noch in der Lage ist, an sein Umfeld zu denken. Dass die Lokführer da mit rein gezogen werden ist trotzdem einfach nur traurig und fatal.
Wie gesagt: bis auf wenige Ausnahmen, wo der Suizid wirklich kurzfristig anberaumt wurde (Wolfgang Priklopil vielleicht ein Beispiel), hat der jenige schon oft darüber nachgedacht und auch über die diversen Methoden. Man sucht sich was aus.
Panik erzeugt erst die wirklich unmittelbare Gefahr, wenn der Zug heranrast, wenn die aufgeschnittenen Plusadern sch***** wehtun und das rote Zeugs eine Mords-Sauerei veranstaltet oder man sich am Flusswasser verschluckt.
[quote]Warum können Menschen die Selbstmord begehen wollen, dieses nicht einfach in ihrer Wohnung machen. [/quote]
Naja, und wer findet einen dann? Bei den meisten Leuten würden doch Angehörige nachsehen kommen.
Zum Thema kann ich übrigens unbedingt dieses Buch empfehlen:
Constanze Elsner
Die Triologie vom Tod, No.1: Selbstmord
Das Buch ist von 1985 und heute nur noch gelegentlich antiquarisch erhältlich, aber absolut empfehlenswert. Eine sehr informative und amüsante Lektüre.
Vermutlich war es auch [i]zu[/i] gut, denn der dritte Teil der Triologie (Mord und Totschlag) ist wohl erst gar nicht erschienen oder wurde gar indiziert, und die ersten zwei Bücher wurden zu „Sterben nein danke“ zusammengekocht. Dabei verloren sie meiner Meinung nach viel von ihrem ursprünglichen Witz.
Kann man es vergleichen – Polizisten, Feuerwehrleute und Lokführer? Alle drei Berufe (gibt auch mehr) müssen mit übel verstümmelten Unfall-Opfern umgehen, während der Lokführer zwangsläufig hin und wieder übel verstümmelte Unfallopfer verursacht, ob er will oder nicht.
Ich denke dass niemand Polizeibeamter wird in der Hoffnung, er werde schon nie an einem Unfall- oder Verbrechensopfer vorbeikommen. Feuerwehrleute sind sich der Gefahren auch bewusst, und Lokführer?
Gewisse Berufe sind nun speziell.
Es gibt ja so ein Gerücht von einem Mann, der sich am Fluss erhängen wollte wobei der Ast brach und er im Fluss landete. Ans Ufer geschwommen meinte er: „Puh! Glück gehabt. Wegen dieser blöden Erhängerei wäre ich doch beinahe ertrunken.“
@50 Typograf: „Für einen Menschen der gerade auf seine Selbsttötung hinwirkt, besteht höchste Lebensgefahr.“ Ja ach, sag bloß. Wie konnte das denn nur passieren? Aber gut, ich glaube zu verstehen worauf du hinaus willst und kann an dieser Stelle nur noch mal auf Kommentar 51, Christians Ex, und ähnliche weiter oben verweisen. Selbstmorde sind selten spontane Entscheidungen, sondern in den meisten Fällen die finale Konsequenz einer langen (subjektiven) Leidensgeschichte. Der Streß, den du dem Selbstmörder in seiner Selbstmordsituation zuschreibst, dürfte ihn weniger in seiner eventuell irrationalen Entscheidung beeinflussen, als der Streß, den er vorher empfunden hat. Selbstmord ist keine spontante Reaktion auf Streß, Selbstmord ist das subjektive Ende des Stresses und somit eine subjektive Erlösung. Denk mal nach, wie würdest du dich fühlen, wenn jetzt gleich jeden Moment jegliches Leiden das du empfindest und das das Leben für dich so unerträglich macht, dass du einem der fundamentalsten und stärksten Urinstinkte widerstehen kannst, enden würde? Bei mir würde das keine Streßreaktion hervorrufen, sondern zutiefst empfundenes Glück und Seelenfrieden. Tote leiden nicht, der Selbstmörder weis das und… Weiterlesen »
Warum der Suizid auf den Bahnschienen? Es gibt andere Möglichkeiten, aber die sind still und leise und ohne Publikum. Warum die ausgebreitenden Arme bei einigen?
Selbstmord ist im christlichen Gaube eine Sünde und das nicht ohne Grund. Früher wurden sie ausserhalb der Friedhofmauern begraben, heute werden sie gefeiert und geehrt und es wird -oh Wunder- zum Sport.
Eine Gesellschaft spiegelt sich in darin wider wie sie die Alten und die Kinder behandelt?- Na dann, Gute Nacht.
Selbstmörder hinterlassen jede Menge Scherben. Nicht nur die Lokführer in so einem Fall sind gezeichnet, auch Familie und Freunde und Bekannte. Eine letzte Klatsche ins Gesicht der Gesellschaft.
Smilla, hat dir ein Selbstmörder etwa persönlich eine ins Gesicht geklatscht oder warum finde ich in deinem letzten Beitrag so einen Schmonz wie „Eine letzte Klatsche ins Gesicht der Gesellschaft“ (schöner Allgemeinplatz, wer ist die Gesellschaft übrigens?) „Selbstmord ist im christlichen Glaube eine Sünde und das nicht ohne Grund“ (klar, wir leben noch im Mittelalter)…“…heute werden sie (die Selbstmörder) gefeiert und geehrt und es (der Selbstmord) wird -oh Wunder- zum Sport.“ Selbstmord als Sport? Unfassbar welche Vergleiche du aufstellst.
Stammtischniveau ist dagegen noch hoch.
Ich geh mal kotzen.
B. A.
Ich glaube nicht, dass jemand der an den Bahngleisen Suizid begeht, daran denkt wie es dem Lokführer ergeht! Der denkt in dem Moment nicht so weit…der ist nur Mittel zum Zweck!
@ Smilla ein wenig Feingefühl wäre angebracht!
Also…. wie bringt man sich denn nun gesellschaftlich akzeptiert um? Mir ist das nicht ganz klar. Ich meine, der Klassiker, Überdosis Schlaftabletten… gut, aber woher nehmen? (und nebenbei auch noch, wie runterbekommen und das kotzen verhindern?) Vom Gebäude hüpfen? Was ist wenn unten wer vorbei kommt? Was ist mit den Leuten die das wegkratzen müssen? Wie viele Kinder werden durch den Anblick traumatisiert? Erhängen? Ist gar nicht so einfach! Ich krieg diesen ollen Knoten einfach nicht hin. Pulsader aufschneiden? Also mal ernsthaft: ich bin echt sehr schmerzempfindlich. Wenn man sich umbringt, dann ja doch wohl eher um den Schmerzen zu entgehen… Nach langjähriger Gesellschaft von Depressionen hab ich letztes Jahr diverse Monate in einer psychiatrischen Klinik verbracht. Zwei Wochen nachdem ich da eingetrudelt war hat sich einer der Patienten umgebracht. Alle anderen wurden daraufhin relativ stark überwacht – wegen der Sogwirkung. Ich hätts vorher nicht geglaubt, aber das ist wohl wie der Sprung vom drei Meter Brett, machts einer vor, denken die anderen, ok, es könnte mir auch gelingen. Einer der Patienten da (drei Versuche… Weiterlesen »
Kommentar 56 @ Smilla
Warum der Selbstmord auf Schienen? Ich hatte mal mit einer Jugendlichen zu tun, ihre Zwillingsschwester ist auf einem Bahnhof plötzlich vor dem Zug gesprungen – mit tödlichem Ausgang.
Was soll nun mit den sterblichen Überresten passieren? Wortlos irgendwo abgelegen verscharren? Verbrennen und die Asche heimlich irgendwo verstreuen?
Ach ja, ich sollte noch erwähnen, daß die Zwillingsschwestern jahrelang vom Vater mißbraucht wurden. Jeder Selbstmord hat einen tragischen Hintergrund.
@56 Selbstmord als Sünde hat im Laufe der Geschichte seinen Weg in die katholische Theologie gefunden, zwingend christlich ist diese Sichtweise nicht. Der Grund dafür ist, dass man das als Verletzung göttlicher Autorität betrachtete. Ob das ein guter Grund ist, mag jeder für sich selbst entscheiden.
Selbstmord ist auch keines Wegs ein „Sport“, die Tendenz ist seit Jahrzehnten fallend. Auch werden Selbstmörder (außer vielleicht von Terroristen) nicht gefeiert. Sie werden nur nicht mehr als Sünder verdammt.
Laut Wikipedia werfen sich übrigens nur 5% vor einen Zug (oder Auto). Dafür, dass das fast die einzig richtig schnelle und zuverlässige Methode ist, die keine Schusswaffen oder medizinische Kenntnisse erfordert, finde ich das direkt wenig.
@Carmen 60 Nein, hat er nicht. Vielleicht gibt es welche, aber es ist nicht immer(!) so. Und ich habe nicht gesagt, dass man sie irgendwo verscharren soll, sondern dass es von der Kirche früher (!) so gehandhabt wurde, aber das war schon in den 80er zumindest nicht mehr so. Wieviele Verletzte gibt es durch diese Notbremsungen oder gibt es darüber keine Statistik? Und ja, ich finde es schlimm, nicht an das Schicksal der anderen zu denken. Big Al- du hast wohl heute keinen guten Tag. Was ist dagegen einzuwenden, dass sie andere nicht „mitnehmen“? Ob nun physisch oder psychisch mitnehmen? Und ja, ich habe eine Sauwut auf Selbstmörder, weil ich mal einen gekannt habe. Es hat eingeschlagen wie eine Bombe und das war in dem Fall so gewollt. Hat einen tollen Brief hinterlassen, mehrere Seiten DinA4 und Anweisungen an alle und Schuldzuweisungen und so weiter. Zur Rede stellen ist nicht mehr, das ist Schuld auf ewig, die ich keinem wünsche. Und nein, ich war´s nicht, ich war damals ein kleines Kind. Es gibt verschiedene sichere… Weiterlesen »
Frau Kohl beantwortet wohl kaum die Frage, wie man als Normalsterblicher an die nötigen Medikamente kommt. Die Gleichsetzung eines Geisterfahrers mit jemandem der sich vor einen Zug setzt finde ich auch, gelinde gesagt, dumm.
Mich wundert hier ein wenig, wie oft anderen eine Mitschuld gegeben wird, weil sie sich nicht genug um den Selbstmörder gekümmert hätten u.ä. Das mag sicher in so einigen Fällen so sein, oftmals weigern sich Depressive aber auch, hingestreckte Hände auch nur wahrzunehmen, geschweige denn danach zu greifen. Sie fühlen sich einsam und unbeachtet inmitten von Freunden, die sie retten wollen. Die Briefe, die Smilla erwähnt, gehen ja auch in die Richtung, auch wenn ich sie als psychologischer Laie weniger einer Depression zuschreiben würde. Psychisch Kranke nehmen die Welt nunmal oft anders wahr… Ich glaube, der Selbstmord auf Schienen ist keine Methode, die jemand lange auswählt. Unsicher, schmerzhaft, zu viele Leute, die mit reingezogen werden (gibt ja auch noch Passagiere), etc. Ich vermute eher, dass Leute, die gerade in einem ganz tiefen psychischen Loch hängen, spontan die „Chance“ nutzen – selbst wenn sie kurz darauf bereut hätten, wären sie dazu noch in der Lage. Was die Hilfe für Zugführer angeht: Die meisten bekommen zwar Sonderurlaub (oft sogar zwangsweise) für eine psychische Behandlung. Nur, wer schonmal… Weiterlesen »
@59
Insulin!
zu 65
Insulin ist keine gute Idee, ich hab in meiner Arbeit einige Wachkomapatienten die diesen Weg gewählt haben.
Jetzt sind sie leider weder tot noch lebendig
Sieht aus als wäre ein gewisser „Papilio Niger“ (#13) der einzige der wirklich gelesen hat was ich von mir gegeben habe. Den Rest kommentiere ich deswegen nicht mehr, weil es müssig ist zu erklären worauf ich eigentlich hinaus wollte. Es ist aber interessant zu sehen welch Debatte man mit politisch nicht so korrekten Aussagen doch vom Zaun treten kann.
Nur noch zu „kalls“ Aussage: „Niemand von denen hat vermutlich in diesem Moment daran gedacht, was er damit anderen für Probleme bereitet und wenn, dann war eben _in diesem Moment_ alle andere wichtiger.“
Das erklärt man dann sicher völlig sachlich den verbliebenen Angehörigen und Freunden, wenn ein Geisterfahrer, der sich natürlich völlig unbewusst dazu entschieden hat mit einem fürchterlichen Knall nicht nur sein Leben, sondern auch das von unschuldigen Menschen mit einem Riesenknall auszurotten. Sein Problem war natürlich zu diesem Zeitpunkt in dieser Situation selbstverständlich wichtiger. Ausserdem, der konnte doch nicht wissen, dass dieser Crash so fatal/letal ausgehen würde.
@Smilla 62
Keiner wacht morgens auf und sagt sich: „Hey, heute bringe ich mich mal um.“ Doch, hinter jedem Selbstmord steckt eine tragische Geschichte, sie muß nicht nach Außen hin erkennbar sein. Wie es innen aussieht in einem Menschen, das kann keiner sagen. Und als Kind sieht man vieles anders als ein Erwachsener. Vielleicht gab es eine körperliche Ursach für das Verhalten des Selbstmörders. Doch das weißt Du nicht.
Du hast nun einen Selbstmord und die Folgen erlebt und darauf baust Du Deine Ansichten auf. Nun, das ist Dein gutes Recht.
Da Du erwähnt hast, daß Selbstmörder früher außerhalb des Friedhofes bzw. direkt an der Mauer begraben wurden, zeigt mir, daß Du in gewisser Weise Dich damit beschäftigst und eventuell gutheißt.
Ja, Menschen sind durch einen Selbstmord betroffen. Ihnen muß geholfen werden – keine Frage, aber der sich selbst getötet, darf auch würdevoll beerdigt werden.
[quote=“Vanilleblau“ am 15.11.10 um 11:26 Uhr]Sieht aus als wäre ein gewisser „Papilio Niger“ (#13) der einzige der wirklich gelesen hat was ich von mir gegeben habe.[/quote]
[quote=“Vanilleblau“ am 13.11.10 um 10:25 Uhr ]Wer sich vor den Zug schmeisst und damit den Zugführer da mit reinzieht, hat meiner Meinung nicht einmal eine Holzkiste verdient. Das was er „hinterlässt“ sollte man einfach in den Schredder werfen…[/quote]
Carmen, dass ist Mumpitz. Du bastelst dir da ein Bild zusammen und schiebst mir Sachen in die Schuhe, weil du entweder nicht lesen willst oder nicht kannst.
Ich habe es deutlich genug beschrieben. Wenn du einfach nur Recht haben möchtest, dann habe es doch einfach. Jeder kann seine Ansichten haben, aber schiebe anderen-mir in diesem Fall- nichts unter, damit du was schreiben kannst oder dein Weltbild gerettet ist.
Das gilt ebenso für Katarina. Ob ich mich als Geisterfahrer bewege oder vor einen Zug stelle, derjenige stellt sich über die anderen, weil niemand ausschließen kann, dass dabei andere zu Schaden kommen- das ist dem Selbstmörder in dem Augenblick völlig egal. Das das Verhalten toleriert wird, finde ich seltsam. Vielleicht solange es nur die anderen betrifft, sonst verstehe ich die Denke nicht.
@ vanilleblau.
Für einen freischaffenden genußmenschelnden Medien-und Werbungstäter war es doch wohl vorhersehbar wohin solch ein provokativer Beitrag führt, oder?
Dann hoffe ich mal dass du nicht auch geshreddert wirst…obwohl du wahrscheinlich in einer Designerkiste (nicht bahamabeige, nicht von deinen nichtvorhandenen Enkeln) beigesetzt werden willst.
Als was ist denn dein Blog eigentlich anzusehen?
Süßkramwerbung, Edelfraß + Suff, viral gesehen u. ä.?
B. A.
@Vanillablau Ich habe nicht auf die Geisterfahrer Bezug genommen, aber auf auch die GANZ WENIGEN Selbstmörder unter ihnen (denn diejenigen, die das Auto als Selbstmordwerkzeug benutzen, suchen sich eher Bäume und Betonpfeiler als den Gegenverkehr aus) trifft es trotzdem zu: FÜR SIE ist in diesem Moment alles andere unwichtig. Dass das für die Lokführer oder Unfallopfer eine geeignete Erklärung oder gar eine Hilfe sei, habe ich nie behauptet, und glaube auch, dass Du mir das eher aus polemischen Gründen unterstellst. Stammtischparolen wie „hat meiner Meinung nicht einmal eine Holzkiste verdient. Das was er „hinterlässt“ sollte man einfach in den Schredder werfen“ sind für diese Menschen allerdings genauso wenig eine Hilfe und finden sich normalerweise, wenn überhaupt, eher in der Zeitung mit den 4 Buchstaben. Diese Menschen benötigen ganz andere Hilfe, und mit RACHE war noch niemandem gedient. Im Übrigen wird jeder, der eine Geisterfahrt überlebt, dafür zur Verantwortung gezogen. Selbstmord ist nicht strafbar, vorsätzliche oder fahrlässige Tötung oder Körperverletzung schon. BESTRAFT wird er allerdings nur, wenn ein Gericht zu der Überzeugung kommt, dass er für… Weiterlesen »
@Smilla:
Ich zitiere Dich:
„Selbstmord ist im christlichen Gaube eine Sünde und das nicht ohne Grund. Früher wurden sie ausserhalb der Friedhofmauern begraben, heute werden sie gefeiert und geehrt und es wird -oh Wunder- zum Sport.“
„Selbstmörder hinterlassen jede Menge Scherben. Nicht nur die Lokführer in so einem Fall sind gezeichnet, auch Familie und Freunde und Bekannte. Eine letzte Klatsche ins Gesicht der Gesellschaft.“
„nd ja, ich habe eine Sauwut auf Selbstmörder, weil ich mal einen gekannt habe. Es hat eingeschlagen wie eine Bombe und das war in dem Fall so gewollt. Hat einen tollen Brief hinterlassen, mehrere Seiten DinA4 und Anweisungen an alle und Schuldzuweisungen und so weiter. Zur Rede stellen ist nicht mehr, das ist Schuld auf ewig, die ich keinem wünsche. “
Mein Kommentar dazu kann man nachlesen. Wo genau schiebe ich Dir was in die Schuhe? Oder inwieweit habe ich Dich mißverstanden?
Und mir geht es nicht um Rechthaben, dafür ist das Thema Selbstmord viel zu ernst.
Zum Thema Insulin:
Triologie vom Tod – No 1 Selbstmord: „Insulin ist zwar ab 400 I.E. (in einem Rutsch injiziert natürlich) mit hoher Sicherheit tödolich, aber angenehm ist ein solches Sterben nicht: bevor Sie ins Unterzuckerungskoma fallen, geht’s Ihnen einige Minuten absolut saumäßig. Und das muss ja nicht sein…“
@Anonym bei #69: Einfach 2 Quotas zu nehmen und die komplette Antwort von mir bei #4 wegzulassen, zeigt eigentlich wie Sie ticken. Mehr habe und will ich dazu gar nicht sagen.
@Big Al bei #71: Aus ihrem Ton höre ich doch eine gewisse neidische Art heraus, welche ich aber durchaus gewöhnt bin. Dass mein Beitrag eine Diskussion auslösen würde war mir klar. Wir Werber sind schön fiese Typen, nicht wahr?
Was mein Blog betrifft: Würden Sie das was ich veröffentliche auch verstehen, dann könnte ich mir diesen von Neid getränkten Ausbruch and Inkompetenz sparen und müsste Ihnen nicht auch noch darauf antworten. Sie würden es sowieso nicht verstehen. Grüsse an den Rest der Bundy´s.
@kall bei #72: Schön zu hören, dass der Geisterfahrer auch zur Verantwortung gezogen wird. Falls er überlebt, natürlich.
Ach ja, Selbstmord ist nicht strafbar, sagen Sie. Na so weit kommt´s noch, dass man „posthum“ zwei Monate bedingt auf zwei Jahre ausfasst. Verzeihen Sie mir meinen Sarkasmus 🙂
@vanilleblau
Ich schreibe auch nichts mehr dazu, besser hätte ich es nicht formulieren können.
Ich weiß gar nicht, was mit Big Al und kall los ist, die waren doch sonst nicht so. Ich dachte erst, da schreibt jemand unter deren Namen. Liegst am Wetter Jungs, oder was ist Euch über die Leber gelaufen?
Grüße Smilla
Bin gerade mit der S-Bahn nach Hause gefahren.
Wegen einem Personenunfall fährt dieser Zug nur bis…
Vielleicht sollte man dem vanilleblauen „freidenkenden“ Selbstdarsteller Leo Quarda nicht allzu viel Aufmerksamkeit schenken 😉
@turtle of doom (77): Interessant, normalerweise verwendet die Bahn gegenüber den Reisenden die Formulierung „Notarzteinsatz am Gleis“. Dass man so direkt sagt, was Sache ist, kommt eher selten vor – wohl aus gutem Grund.
@Tobias at #78: Sie sagen es. Viel zu viel der Beachtung meiner Person. Bleibt ja nichts mehr für Sie übrig. Jedoch stehe ich wenigstens mit meinem durch Sie „freundlicherweise“ veröffentlichen Namen für meine Meinung und verstecke mich nicht. Ich bin sicher Sie fühlen ich jetzt wesentlich besser.
@ vanilleblau.
Neidisch?
Pustekuchen.
Nur ist die selbstdarstellende Beschreibung auf dem Vanilleblau-Blog Klischee pur.
Gähn.
Mit kreativen (Eigen-)Werbern, sprich Worthülsendrechslern habe ich täglich genug zu tun um so etwas als das zu erkennen was es ist: sinnentleertes Geschwafel, mit gerade zur Mode oder zum „kreativen Wortschatz“ gehörenden Begriffen durchsetzte Selbstbeweihräucherung.
Elitärer Narzissmus pur.
Wie schrieb neulich jemand: „Kreativ? Der Begriff ist verbrannt.“ Verbrannt durch wen bloß?
B. A.
@ Sensenmann, 79:
„Personenunfall“ ist bei uns normal. Siehe z.B. [url]http://mct.sbb.ch/mct/reisezeit/news/betriebslage.htm[/url]
Ich habe bei der (damals noch DB) Bahn gelernt und kenne einige Bahner und ehemalige Bahner. Es gibt quasi keinen Lokführer ohne ein paar Springer. Ein ehemaliger Kollege erzählte mir mal von einem Selbstmörder: Und dann seh ich ihn, er springt aus dem Gebüsch und schaut mir in die Augen, das A…. Natürlich instinktiv alles rein an Bremsen was geht (hohe Verletzungsgefahr für die Reisenden) und im ersten Moment denkt man ja noch, der will nur schnell eine Abkürzung über die Schienen nehmen. Aber er bleibt stehen und guckt dich an. Und du kannst nichts tun ausser ihn anstarren und auf den Aufprall zu warten. Merken tust du das kaum aber das ist so schrecklich. Er hat nach 3 Selbstmördern in 5 Jahren aufgehört. Er kam damit nicht mehr klar. Und da gabs noch so eine (wahre) Geschichte eines Lokführers, der den IC Hamburg-München fuhr, dem kurz hinter Hamburg einer vor den Zug sprang, der gemeint hat, er kommt schon klar und dann – natürlich mit ein paar Stunden Verspätung – weitergefahren ist und kurz… Weiterlesen »
@vanilleblau:
Big Al bringt es auf den Punkt. Absurde Selbstdarstellung, peinlicher – weil so verfehlter – Narzissmus. Und womöglich noch die Illusion, eine ‚Edelfeder‘ zu sein.
@Big Al bei 81: Ich muss gestehen, mit Ihrer Sachkompetenz kann ich mich nicht messen. Sie haben mich durchschaut. Wenngleich das Wort „kreativ“ bereits in den 90ern zum absoluten Schimpfwort erkoren wurde. Wenn Sie das jedoch erst „neulich“ gelesen haben, dann sind Sie in der Tat am letzten Stand und bestens informiert. Kompliment.
Was Ihre Ergüsse über mich aber mit dem Thema hier und/oder meinem Blog zu tun haben, ist für mich leider nicht mehr ganz nachvollziehbar. Es zeigt mir vielmehr welch Geistes Kind Sie tatsächlich sind.
@Tobias bei 83: Obiges gilt auch für Sie. Die Art Ihrer beider Kommentare findet man für gewöhnlich nur in Unterschichtenmedien. Wenn man schon zum Thema nichts zu sagen hat dann wird man halt persönlich. Besser als gar nichts aus dem Futterschlitz gewürgt.
Für mich ist das hier damit erledigt, kann ich auf Gestalten wie Sie doch gerne verzichten.
@ Frank Schenk.
Endlich mal ein Kommentar (fast) aus Eisenbahnersicht. Außer dem Artikel oben.
Danke für den konstruktiven Beitrag zur hoffentlich kollateralschadenfreien Selbstmordausführung.
Obwohl diejenigen die hinterher aufräumen müssen wahrscheinlich anderer Meinung sind.
Aber der Hupser von der Brücke ins Tal (nicht auf die Autobahn oder ähnliches) ist eine todsichere Methode.
B. A.
Danke an vanilleblau.
Wie lange haben Sie denn jetzt an ihrem „Erguss“ gefeilt?
Schön dass Sie sich als Werber so leicht auf das Glatteis führen lassen und jetzt (endlich) ihre Ansichten so unverblümt äußern.
„Unterschichtmedien“, wundervoller Begriff. Das mit den Klischees auf denen Sie ebenfalls herumreiten lasse ich mal so im Raum stehen.
B. A.
„Der Lokführer muß damit leben, daß er einen Menschen getötet hat“
Das ist vielleicht ne doofe Aussage.
Der Lokführer hat doch keinen Einfluss darauf.
Er kann nur eine Notbremsung auslösen und abwarten.
Der Lokführer tötet nicht, der Selbstmörder läßt sich vom Zug töten.
Zugegeben, daß es bestimmt schönere Momente im Leben eines Lokführers gibt, als wenn Gehirnmasse die Scheibe runterläuft, aber ich denke ein Soldat hat es in seinem Beruf schwerer.
Da macht der Lokführer in der Situation aber nix dran, dass er so empfindet. Logik hat nichts damit zu tun.
@Anonym
Ein Bekannter von mir, ehemals Lokführer von Beruf, hat sich vor einem Monat in die Psychatrie begeben. Diagnose: Schwere posttraumatische Belastungsstörung. Panikattacken beim Anblick von Schienen, Zügen oder S-Bahnen. Bilderschleifen im Kopf, die ihn daran hindern zu schlafen oder zu essen.
Ich glaube (hoffe) nicht, dass Sie oder ich ermessen können, was es bedeutet, einem Selbstmörder in die Augen zu sehen während man an den Kontrollen des Zuges sitzt, der ihn töten wird.
Im Gefühl meines Bekannten ist es nicht der Zug, der ein Leben beendet. *Er* ist es, der einen depressiven Teenager überfährt. Und dieser Film dreht sich in seinem Kopf, wieder und wieder und wieder.
Meine Bitte: Wenn Sie es jemals mit einem Betroffenen zu tun bekommen verschonen Sie ihn mit Ihrer Ansicht. In dem einen mir bekannten Fall haben Worte wie die Ihren nichts verbessert. Im Gegenteil.
@Clara
Ich kenne einen ehemaligen Wachmannn vom Werksschutz eines KKW.
Der konnte nach Jahren seinen Beruf nicht mehr ausüben, weil er seelische Probleme damit hatte im Notfall von der Schußwaffe Gebrauch zu machen.
Heute hat er Hartz 4, besitzt kein Auto mehr und wird zum 1 Eurojob gezwungen.
Das ist alles relativ.
Nach dem Tod ist die Persönlichkeit und somit auch die Verantwortung beendet. Über Schuld und Nichtschuld eines Selbstmörders zu spekulieren ist somit müßig. Was mir nie in den Kopf geht wenn ich solche Geschichte ist folgendes: Wenn ich mit dem Leben abgeschlossen habe und gar bereit bin dieses Leben durch was auch immer sicher zu beenden dann bin ich eigentlich frei. Scheinbar hinterlasse ich keine Lücke die ich meine dass sie nicht gefüllt würde und somit hätte ich die Möglichkeit alles zu tun was mir beliebt. Ich könnte eine Strandbar auf den Philippinen eröffnen, ich könnte bei einem brasilianischen Milchbauern die Käseherstellung erlernen, mir auf den Rocky Mountains in der Nase boren oder per Anhalter durch die Galaxis reisen, alles ganz ohne Reue weil eigentlich bin ich ja quasi eh nicht mehr da – aber ich entscheide mich mich auf einem dreckigen Gleisbett in Stücke reißen zu lassen. Es fehlt mir die geistige Kapazität um das zu verstehen. Ich kann mir das nur so erklären dass derjenige der da auf den Gleisen steht den Lockführer… Weiterlesen »
Hallo, Ich lese hier einige Berichte und bin sehhr überrascht über die Meinungen hier. Hatte auch die Seite zufällig über Google gefunden. Ich bin entsetzt über diesen unzumutbaren Satz von einem User hier … (Der Lokführer muß damit leben, daß er einen Menschen getötet hat“ Das ist vielleicht ne doofe Aussage.) Ich bin selbst betroffen und hab jetzt meinen 3 Fall. Manche wissen gar nicht, dass der Lokführer der erste ist, der meistens selbst zum Zugschluss lauft, meistens bei Nacht und sucht nach Spuren. Sollte er sich weigern und auf der Lok bleiben, sobald er einen Unfall vermutet , kann es als unterlassene Hilfeleistung ausgelegt werden. Und der Lokführer ist der erste , der mit der Handlampe dann das ausmass begutachtet … Ábgetrennte Gliedmassen (Torso) usw. Öfters kennt man diese Menschen selbst , oder aus der Nachbarortschfft . Gerade diese Erinnerungen bringen schlaflose Tage mit sich, und man vergisst diese Erinnerungen nie . Der Lokführer wird dann meistens 2 Wochen aus dem Dienst entfernt , und damit hat es sich aber auch. Auch Psychologische Hilfe… Weiterlesen »
Wenn jemand den Weg in den Tod zurücklegen will, hat er seine Gründe. Die mögen nachvollziehbar sein oder nicht, jedenfalls hat er eine Entscheidung gefällt. In Deutschland legen täglich Millionen Menschen Wege zurück – von A nach B und über C dann wieder nach A. Auch das ist oft kaum nachvollziehbar, weil ein grosser Teil dieser Wege überflüssig ist. Zudem werden sie haeufig mit dem Auto gefahren, obwohl auch ÖP(N)V, Fahrrad oder Füße genutzt werden könnten. Weder der Selbsttöter noch der Selbstbeweger haben die eigentliche Absicht, anderen zu schaden. Sie nehmen es aber in Kauf: Der Autofahrer (Erdölverschwendung, Abgase, Lärm, Unfallrisiko …) oft aus Faulheit. Der Selbsttöter (Traumatisierungen von Zeugen, Geld und Zeit von anderen), weil er einen schnellen und zuverlässigen Weg aus dem Leben gehen will. Für wen wäre es nun einfacher, eine Alternative zu nutzen ??? – Für den Selbsttöter m.E. nicht, denn keine mir bekannte Selbsttötungsmethode ist so schnell und sicher wie der Schienentod. Und das Bedürfnis, dass das Sterben, wenn’s denn sein muss, schnell und sicher sein soll, kann ich gut… Weiterlesen »
So ein Quatsch dann fehlt offenbar in Deutschland eine Methode, ebenso schnell, sicher und selbstbestimmt in den Tod zu gehen, wie das auf der Schiene meist funktioniert. Gäbe es eine solche Methode, würde sie wahrscheinlich die große Mehrheit der potenziellen Schienen-Selbsttöter wählen, da es vermutlich nicht deren Absicht ist, Lokführern und der Allgemeinheit zu schaden Jeder der sich vor einen Zug wirft, hat das meistens lange Geplant. Und dieser spielt mit dem genauso mit dem Leben des Lokführers , der dabei unbewusst zum Mörder wird. Wenn ich nach einer Schicht ins Bett gehe , und irgendwie noch aufgewühlt bin, kommt die Erinnerung zurück … man sieht den Torso.. Und erlebt das alles noch mal von Vorne … Die Schnellbremsung , der Puls Rast … Der Notruf über den Zugfunk … dann die begutachtung der Lok … und dann je nach Schockzustand den Weg zur Ersten Hilfe usw… Dann die ewigen gewissensbisse …hätte man doch das ganze verhindern können, wenn man vielleicht noch auf einer Meldestelle einen Kaffee getrunken hätte . Auch der Lokführer nicht alle… Weiterlesen »
@ Jim Knopf (#95): Wie schon in meinem Beitrag (#94) angedeutet, habe ich durchaus Verstaendnis fuer die psychologischen Folgen einer Schienenselbsttötung für den Lokführer. Deshalb habe ich ja gerade gefordert, dass es Methoden geben muss, sich OHNE Einbeziehung anderer schnell und sicher umzubringen; also eben gerade NICHT auf der Schiene. Offenbar haben Sie aber meinen Beitrag ueberhaupt nicht verstanden. Vielleicht sollten Sie ihn in Ruhe noch einmal lesen. Zum Mörder wird kein Lokführer: ‚Unbewusst‘, wie Sie schreiben, kann man nämlich niemanden ermorden; weder juritisch noch ethisch gesehen. Morden bedeutet, dass Sie die Absicht gehabt haben müssten, jemanden zu töten. Und Sie haben nicht einmal eine fahrlässige Tötung begangen: Es war nämlich der Wille des Selbsttöters zu sterben. Er wusste, dass Sie nicht rechtzeitig würden bremsen können und hat das ausgenutzt. Hätten Sie noch einen Kaffee getrunken, hätte er sich eben einige Minuten später umgebracht. FAZIT: Sie haben keinerlei Schuld, denn Sie hätten die Selbsttötung nicht verhindern können und müssen. Sie haben also, man kann das ganz einfach so sagen, ÜBERHAUPT KEINEN Anlass, ein schlechtes Gewissen… Weiterlesen »
Also ich denke, dass der lokführer Schäden für sein ganzes Leben haben wird(die meisten), doch wer sich wirklich umbringen will, dem ist das auch s**eiß egal.