Manchmal steht man etwas hilflos den Wünschen seiner Kunden gegenüber.
Diese Kundin steht in Witwenschwarz vor mir, guckt mich mit großen Augen an und fragt: „Können Sie bitte dafür sorgen, daß am Sarg das Lied von der Messerdora gespielt wird?“
Messerdora? Das kenne ich nicht, klingt ein bißchen nach einer Figur aus der Dreigroschenoper, aber ich bin mir sicher, daß da keine Messerdora vorkommt. Jetzt will ich natürlich nicht als Kulturbanause dastehen und frage ganz vorsichtig nach: „Messerdora, ja sicher, und in welcher Version hätten Sie das gerne?“
Ha! Ist das nicht clever von mir? So kriege ich vielleicht noch etwas Input, ohne zugeben zu müssen, daß ich nicht den blassesten Schimmer habe, wer oder was die Messerdora ist.
Sie antwortet: „Mein Mann hat immer geweint, wenn die Messerdora gespielt wurde. Der dicke Tenor, der jetzt gestorben ist, der hat das immer gesungen.“
Sie muß Pavarotti meinen und war der nicht bekannt für seine Interpretation von „Nessun dorma„?
Ich habe noch einmal die wichtigsten Schlagwörter (Hashtags) dieses Artikels für Sie zusammengestellt, damit Sie sich besser orientieren können:
Die Artikel in diesem Weblog sind in Rubriken / Kategorien einsortiert, um bestimmte Themenbereiche zusammenzufassen.
Da das Bestatterweblog schon über 20 Jahre existiert, wurde die Blogsoftware zwei-, dreimal gewechselt. Dabei sind oft die bereits vorgenommenen Kategorisierungen meist verlorengegangen.
Deshalb stehen über 4.000 Artikel in dieser Rubrik hier. Nach und nach, so wie ich die Zeit finde, räume ich hier auf.
Hier veröffentlicht der Publizist Informationen und Geschichten über den Bestatterberuf. Mehr über den in der Halloween-Nacht an Allerheiligen geborenen Autor finden Sie u.a. hier. Der Schriftsteller Peter Wilhelm lebt mit seiner Familie in Edingen-Neckarhausen bei Heidelberg.
Unterstützen Sie das Blog bitte mit einer Spende. Klicken Sie hier.
Hilfeaufruf vom Bestatterweblog
Das Bestatterweblog leistet wertvolle journalistische Arbeit und bietet gute Unterhaltung. Heute bittet das Bestatterweblog um Ihre Hilfe. Es fehlen in diesem Jahr noch etwa € 8.500,- um den Server, IT, Redaktion und um die anderen Kosten zu decken. Bitte beschenken Sie uns mit einer Spende, sonst müssen wir in Zukunft die meisten Artikel kostenpflichtig bereitstellen. Das wäre schade, auch weil das weitere unkreative Arbeiten erfordert, die wir zeitlich kaum stemmen wollen. Vielen Dank!
Und du bist nun bekannt für deine Interpretation von Messerdora…schlau gemacht 🙂
Wasabi
17 Jahre zuvor
Rein von der Atmo duerfte Nessun so ziemlich das passendste bei Beerdigungen sein… finde ich zumindest. In 6FU wurde das in einer Folge auch mal gespielt, ich fand's ziemlich gut.
Ich würde allerdings die Version von Manowar nehmen, hört sich stimmlich weitaus besser an als die von Pavarotti. Nur kurz vor schluss würd ich abdrehen. Da merkt man erst die Metall-band raus.
Spike2050
17 Jahre zuvor
Und ich hab immer ne Eselsbrücke gesucht, wie ich mir dieses Lied merken kann.
Es gibt/gab eine Seite, auf der die Besucher "falsche Liedtexte" einschicken konnten, also diejenigen, die sie verstanden haben. Mein Favorit war "I Am a Rock" von Simon and Garfunkel, dessen Refrain "I am a rock, I am an island" bei mehreren (!) Leuten zu "I am a rock, I am an onion" wurde…
Andy
17 Jahre zuvor
Was ich auchs sehr schön finde ist die Interpretation die Paul Potz gesungen hatte bei dieser "Britain got Talent" show. Um einiges besser als die von Pavarotti.
Das is wohl wie in der Geschichte mit den Poserranzen 😀
Armin
17 Jahre zuvor
Ich will bei meiner Beerdigung:
Wolfgang Ambros "Es lebe der Zentralfriedhof". Stellt sich die Frage was waren die bisher "ausgefallendsten" Musikwünsche?
Sabine
17 Jahre zuvor
Hach, falsch verstandene Songtitel…
Ein Freund erzählte neulich, daß er so in der 4.-6. Klasse einen Klassenkamerad hatte, der in eines dieser "Meine Freunde"-Bücher, die man rumgab und wo dann alle ihre Lieblings-Wasauchimmer und Daten eintrugen, unter "Lieblingslied" den Titel "Agathe Bauer" eintrug. Nach Rückgabe und Durchlesen wurde er gefragt, welches Lied das denn bitte sei? Als er dann den Beat anstimmte, stellte sich heraus, daß es das damals sehr beliebte Snap-Lied "I've got the power" war.
Nina
17 Jahre zuvor
Es war in den Achzigern, als die Pet Shop Boys ihr Lied "It's a sin" rausbrachten. Ich hatte in der Schule Französisch anstelle von Englisch als erster Fremdsprache gewählt und verstand daher ständig "It's a sink" (üs: Es ist ein Waschbecken). Da es eben die Achziger waren und dämliche Songtexte die Regel, habe ich mich zwar darüber gewundert, was "Father forgive me – it's a sink" bedeuten soll, dachte dann aber, das sei vielleicht die Hymne eines Klempnerlehrlings, der bei der Gesellenprüfung durchgefallen war (da es ja nur ein Waschbecken geworden ist).
Thomas
17 Jahre zuvor
verstand daher ständig “It’s a sink” (üs: Es ist ein Waschbecken)
Dann würde mich mal interessieren, was du aus dem lateinischen Schluß des Liedes gemacht hast… 😉
Confiteor Deo omnipotenti
et vobis, fratres,
quia peccavi
nimis cogitatione, verbo, opere et omissione:
mea culpa, mea culpa,
mea maxima culpa.
Nina
17 Jahre zuvor
Ich muss gestehen, ich hatte bis jetzt gar nicht mitgekriegt, dass es da einen lateinischen Schluss gibt. Hab das Lied vermutlich nie so lange angehört (ist ja deprimierend, so eine verpatzte Gesellenprüfung!). 😉
Ich hab als Kind permanent so was in die Richtung geliefert 😉
nur als Beispiel: Bob Dylans "Blowin' in the Wind": "The ants are my friends, they're blowin' in the wind" oder David Bowies Space Oddity": "Clown control to Mao Zedong"
kr51-2
16 Jahre zuvor
…hier ein Beispiel für die Unverständigen, dass ein Bestatter durchaus umfangreichen Algemeinwissens bedarf 🙂
Djinni
16 Jahre zuvor
Meine inzwischen leider auch verblichene Oma schwärmte uns seinerzeit von ihrem neuen Lieblingsgericht, vor, das ihr Lebensgefährte so toll kochen könne und das "Kokoweng" hieße. Ewig haben wir rumgerätselt, was sie meinen könnte, ich hab mich tierisch gewundert, seit wann meine Oma thailandische Küche mag (ich dachte so an Kokossauce oder so), bis sich dann endlich herausstellte, dass sie "Coq au vin" = Hähnchen in Rotweinsauce meinte…
Danke sagen
Sie haben Rat gefunden? Wir konnten Ihnen helfen? Dann zeigen Sie sich doch erkenntlich:
Nekrolog
Dieter Burdenski ist tot
Dieter „Budde“ Burdenski (* 26. November 1950 in Bremen; † 9. Oktober 2024 ebenda) war ein deutscher Fußballtorwart. Er spielte...
Caterina Valente ist tot
Caterina Valente ist tot. Jüngeren Menschen ist der Name vielleicht kein Begriff mehr. Aber der Weltstar war spätestens seit den...
Peter Zwegat ist tot
Fernseh-Schuldnerberater Peter Zwegat ist gestorben. Bekannt wurde Peter Zwegat durch die von 2007 bis 2015 auf RTL ausgestrahlte Reality-TV-Serie Raus...
Friedrich Schorlemmer ist tot
Friedrich-Wilhelm Schorlemmer (* 16. Mai 1944 in Wittenberge; † 9. September 2024 in Berlin) war ein deutscher evangelischer Theologe und...
James Earl Jones gestorben
James Earl „Todd“ Jones (* 17. Januar 1931 in Arkabutla, Tate County, Mississippi; † 9. September 2024 im Dutchess County,...
ziemlich guter Treffer
am besten spielst du ihr das noch mal vor 🙂
Nessun dorma (italienisch für Niemand schlafe)
Das ist für eine Beerdigung aber etwas unpassend…
Und du bist nun bekannt für deine Interpretation von Messerdora…schlau gemacht 🙂
Rein von der Atmo duerfte Nessun so ziemlich das passendste bei Beerdigungen sein… finde ich zumindest. In 6FU wurde das in einer Folge auch mal gespielt, ich fand's ziemlich gut.
Achja, wer's nicht kennt, link:
http://www.youtube.com/watch?v=ONUCPKdGcrk
Ich würde allerdings die Version von Manowar nehmen, hört sich stimmlich weitaus besser an als die von Pavarotti. Nur kurz vor schluss würd ich abdrehen. Da merkt man erst die Metall-band raus.
Und ich hab immer ne Eselsbrücke gesucht, wie ich mir dieses Lied merken kann.
Ha! Gefickt eingeschädelt vom Herrn Undertaker 🙂
Göttlich! Das solltest Du an Axel Hacke schreiben, der verwendet es bestimmt für sein nächstes Buch…: http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3888973678/…
Es gibt/gab eine Seite, auf der die Besucher "falsche Liedtexte" einschicken konnten, also diejenigen, die sie verstanden haben. Mein Favorit war "I Am a Rock" von Simon and Garfunkel, dessen Refrain "I am a rock, I am an island" bei mehreren (!) Leuten zu "I am a rock, I am an onion" wurde…
Was ich auchs sehr schön finde ist die Interpretation die Paul Potz gesungen hatte bei dieser "Britain got Talent" show. Um einiges besser als die von Pavarotti.
Nachtrag: Das Album von Paul Potts (so schreibter sich richtig) gibts bei Amazon.
http://www.amazon.de/One-Chance-Paul-Potts/dp/B00…
Und hier nochmal der Legendäre Erst-Auftritt in der Castingshow.
http://www.youtube.com/watch?v=1k08yxu57NA
Und hier sein Finalauftritt mit dem er gewonnen hat.
http://www.youtube.com/watch?v=K_5W4t_CBzg
Der Mann hat derart feeling in seiner Stimme….
Pavarottis version lässt mich kalt, aber wenn er es singt hab sogar ich Gänsehaut.
Das größte Talent das Jemals eine Castingshow hervorgebracht hat.
Hier noch das Halbfinale mit ihm. Time to say goodbye.
http://www.youtube.com/watch?v=rDB9zwlXrB8
Das is wohl wie in der Geschichte mit den Poserranzen 😀
Ich will bei meiner Beerdigung:
Wolfgang Ambros "Es lebe der Zentralfriedhof". Stellt sich die Frage was waren die bisher "ausgefallendsten" Musikwünsche?
Hach, falsch verstandene Songtitel…
Ein Freund erzählte neulich, daß er so in der 4.-6. Klasse einen Klassenkamerad hatte, der in eines dieser "Meine Freunde"-Bücher, die man rumgab und wo dann alle ihre Lieblings-Wasauchimmer und Daten eintrugen, unter "Lieblingslied" den Titel "Agathe Bauer" eintrug. Nach Rückgabe und Durchlesen wurde er gefragt, welches Lied das denn bitte sei? Als er dann den Beat anstimmte, stellte sich heraus, daß es das damals sehr beliebte Snap-Lied "I've got the power" war.
Es war in den Achzigern, als die Pet Shop Boys ihr Lied "It's a sin" rausbrachten. Ich hatte in der Schule Französisch anstelle von Englisch als erster Fremdsprache gewählt und verstand daher ständig "It's a sink" (üs: Es ist ein Waschbecken). Da es eben die Achziger waren und dämliche Songtexte die Regel, habe ich mich zwar darüber gewundert, was "Father forgive me – it's a sink" bedeuten soll, dachte dann aber, das sei vielleicht die Hymne eines Klempnerlehrlings, der bei der Gesellenprüfung durchgefallen war (da es ja nur ein Waschbecken geworden ist).
Dann würde mich mal interessieren, was du aus dem lateinischen Schluß des Liedes gemacht hast… 😉
Confiteor Deo omnipotenti
et vobis, fratres,
quia peccavi
nimis cogitatione, verbo, opere et omissione:
mea culpa, mea culpa,
mea maxima culpa.
Ich muss gestehen, ich hatte bis jetzt gar nicht mitgekriegt, dass es da einen lateinischen Schluss gibt. Hab das Lied vermutlich nie so lange angehört (ist ja deprimierend, so eine verpatzte Gesellenprüfung!). 😉
Ich hab als Kind permanent so was in die Richtung geliefert 😉
nur als Beispiel: Bob Dylans "Blowin' in the Wind": "The ants are my friends, they're blowin' in the wind" oder David Bowies Space Oddity": "Clown control to Mao Zedong"
…hier ein Beispiel für die Unverständigen, dass ein Bestatter durchaus umfangreichen Algemeinwissens bedarf 🙂
Meine inzwischen leider auch verblichene Oma schwärmte uns seinerzeit von ihrem neuen Lieblingsgericht, vor, das ihr Lebensgefährte so toll kochen könne und das "Kokoweng" hieße. Ewig haben wir rumgerätselt, was sie meinen könnte, ich hab mich tierisch gewundert, seit wann meine Oma thailandische Küche mag (ich dachte so an Kokossauce oder so), bis sich dann endlich herausstellte, dass sie "Coq au vin" = Hähnchen in Rotweinsauce meinte…