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Die Mückenloch-Posse von Hettensen – 2. Teil

Wie wird der Mund einer Leiche verschlossen?

Neulich schrieb ich über die Posse, die sich rund um ein Grab und einen vermeintlich unbekannten Sarg in Hettensen abgespielt hat.

Nochmals kurz zusammengefasst.
Die Mutter verstirbt vor bald 20 Jahren und wird in einem mehrstelligen Grab beigesetzt.
Jetzt stirbt auch der Vater. Beim Ausheben des Grabes entdecken die Totengräber in dem Grab einen Sarg. Ui! Ein Sarg! Mein Gott, was macht der bloß hier in der Friedhofserde?

Logische Schlussfolgerung wäre, daß es sich um den Sarg der Mutter handelt, der eben noch gut erhalten ist, das kommt vor.

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In Hettensen macht man aber die ohnehin aufgeregten Angehörigen noch aufgeregter und trägt dazu bei, daß diese glauben, es müsse sich um einen völlig unbekannten, fremden Sarg handeln.
Natürlich, auch das könnte sein, dann handelte es sich um den Sarg einer Person, deren Ruhezeit schon sehr lange abgelaufen ist und der sich ebenfalls außerordebntlich gut (so an die 40 Jahre) in der Erde gehalten hätte.

Grund für das Verwirrspiel: Man vermutete den Sarg der Mutter aufgrund der Eintragung in den Unterlagen auf der linken Seite und machte rechts ein Loch für den Vater, da stand aber schon der besagte unerwartete Sarg.

Also sagte man den Angehörigen: „Kein Platz hier für den Vater, Ihr müssten den einäschern lassen. Für ’ne kleine Urne ist immer Platz.“

Gezeter, Tränen, Haareraufen…

Also wird der Vater eingeäschert, obwohl das gar nicht so sein sollte.
Also kommt die Urne ins Grab.
Also stellt man die Urne auf den vermeintlich falschen Sarg in der Erde…

Man macht also alles falsch, was falsch zu machen geht.

Und das muss man auch alles in epischer Breite den Angehörigen so vermitteln, die nun an Klage denken, das alles der Zeitung erzählen und natürlich völlig aufgebracht sind.

Bei der ganzen Auffinderei des angeblich ach so fremden Sarges und auch bei der anschließenden Urnenbeisetzung des Vaters obendrauf, ist überhaupt niemand auf die Idee gekommen, mal nachzugucken, wo denn überhaupt der richtige Sarg der Mutter geblieben ist.
Hätte man das getan, dann wäre man darauf gestoßen, daß eigentlich alles seine Richtigkeit hat, nur hatte damals eben jemand statt „rechts“ das Wort „links“ auf den Zettel geschrieben.

Jetzt hat man den Fehler entdeckt und seitens der Verwaltung zugegeben.
Offenbar haben da die Sachbearbeiter der Verwaltung und die aufgeregten Angehörigen stetig aneinander vorbei geredet, vielleicht auch gar nicht wirklich miteinander geredet und sich lieber geärgert?

Der Witz an der Geschichte ist aber, daß offensichtlich ein Foto von der Beerdigung 1994 existiert, auf dem zu sehen ist, auf welcher Seite beigesetzt wurde…

Die ganze Posse, Teil 2, eingesandt wieder von Ingo:
http://www.goettinger-tageblatt.de/…-Aktenfehler-ein


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Berichte und Kommentare zu Verwaltungen, Kirchen, Friedhofsträgern und der gesamten Bestattungsbranche.

Lesezeit ca.: 4 Minuten | Tippfehler melden | Peter Wilhelm: © 29. Februar 2012 | Revision: 30. Mai 2012

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6 Kommentare
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Anni
12 Jahre zuvor

Also mehr kann wirklich nicht schieflaufen…

Slow Motion
12 Jahre zuvor

Mein Großvater sollte auf der Seite des Grabes beerdigt werden wo seine Mutter liegt. Nachdem das Grab bereits aufgelöst war, haben wir anhand der Unterlagen des ersten Grabkaufes festgestellt das mein Großvater auf der falschen Seite beerdigt wurde.

Also das sollen die jetzt mal klären, wer genau da was falsch gemacht hat.

Uns war es ziemlich egal das es die falsche Seite war. Meine Oma wollte dort leider nicht beerdigt werden. Sonst hätten wir das Grab über 100 Jahre besessen.

Stefan
12 Jahre zuvor

Also das die da einen unbekannten Sarg haben finde ich ist doch erstmal logisch. Die denken daneben liegt die Mutter und der hier ist halt noch nach 40Jahren gut erhalten. Das wäre jetzt meine ersten Gedanken wenn ich da nen Sarg finden würde.

Oder sollte man dann wirkloich hingehehn und auch noch neben an budeln um zu schauen ob da wo die Frau eingetragen ist jetzt kein Sarg mehr ist? Was dann zu der Sorge nach geführt hätte das man verklagt wird.

Also, sagt man tja das Grab ist noch nicht frei geht nicht und fertig ist. warum die dann kein anderes Grab für den Vater genommen haben verstehe ich nicht.

Yvonne
12 Jahre zuvor

Wie meine Uroma damals starb, war mein Opa aufm Fiedhof und hat den Grabbauern bei der Arbeit zugesehen (ne Flasche Korn war wohl auch dabei 😉 Dabei sind die Herren auch auf den Sarg des Uropas gestossen, der dort seit 30 Jahren lag. Den Sarg hatte mein Opa als Schreiner selbst gebaut und Eiche hält sich wohl in Sandboden sehr gut 🙂

Blaubierhund
12 Jahre zuvor

Tolles Blog, wo ist der flattr-Button?

7 Jahre zuvor

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