Ein Leser schreibt zum Thema „Rabatte beim Bestatter“:
Ich kenne dieses aus meiner langjährigen Tätigkeit.
Wie nur 500 Euro Rabatt? Ich dachte da wäre mehr drin!!
Wer sich wie mein alter Arbeitgeber mit solchen Leuten immer mehr einläßt, und bei jedem weiteren Auftrag noch mehr runterhandeln akzeptiert, ist ganz schnell am Ende!
Ich habe selbst erlebt, wie dieses Verhalten von Kunden und andere Gründe zur Pleite geführt haben. Das besondere ist das die „Runterhandler“ dann nach dem Beratungsgespräch in einem schönem Auto aus Stuttgart oder München nach Hause fahren!! Mein alter Chef fährt jetzt ein altes Auto, aber Hauptsache die Kunden sind zufrieden, wie er immer gerne sagte. Man darf auch seine eigenen Interessen nicht aus dem Auge verlieren, und man sollte bedenken wie gross die Verantwortung für seine Mitarbeiter ist! Wer nicht kaufmännisch denken kann, sollte nicht in einem Bestattungsinstitut als Chef sitzen, er hätte lieber in seinem Handwerksberuf bleiben sollen! Wenn ich an manche Deckengarnituren denke, die wie Blei in den Regalen lagen, zum Teil über zehn Jahre, kann ich selbst heute nur den Kopf schütteln!
Liebe Grüße!
Im Prinzip hat der Leser recht, man darf den Bogen nicht überspannen.
Aber ein kaufmännischer Grundsatz lautet: Rabatte zahlt immer der Kunde!
Man kann keine Kalkulation aufstellen, die nicht auch eventuell zu gewährende Preisnachlässe berücksichtigt.
Als Kaufmann muß man nur im Blick haben, wieviel man insgesamt pro Zeitraum für solche internen Abschreibungen zur Verfügung hat.
Als Beispiel könnte man sagen, daß man 10% auf alle Preise für Rabatte aufschlägt.
Daraus ergibt sich, daß man pro Auftrag in etwa auch diesen Prozentsatz als Nachlass geben kann.
Nun handeln und feilschen aber bei weitem nicht alle Kunden und so entsteht eine gewisse Summe, die einen Unternehmer dann in die Lage versetzt, auch mal mehr Rabatt zu gewähren oder einen armen Teufel pro bono unter die Erde zu bringen.
Es kann aber nicht sein, daß man – um gegen die Discounterkonkurrenz anzukämpfen – immer weiter mit seinen Preisen herunter geht. Da hat der Leser durchaus recht. Es gibt leider viele Bestatter, die sich einem hohen Konkurrenzdruck ausgesetzt sehen und der Geiz-ist-geil-Mentalität zum Opfer fallen. Eine gewisse Kundenschicht entscheidet, und nicht nur aus finanzieller Not heraus, beinahe ausschließlich anhand des Preises. Hier muß man die Kunden dann unter Umständen auch einfach ziehen lassen, denn man kann nicht jeden Preis unterbieten wollen.
Ich sage ja immer, daß auch beim Bestatter ein Preisvergleich keine Schande ist und man die Augen ruhig aufmachen sollte, wenn man verschiedene Angebote einholt.
Aber alleine der Preis kann nicht die Entscheidungsgrundlage sein!
Am wichtigsten ist immer noch das Bauchgefühl und ob man sich bei diesem Bestatter gut aufgehoben fühlt.
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Passt ja dann 🙂
schmunzel …
die Geiss wird mit doppel sss geschrieben 😉
Lieber Wega, jeder macht mal einen Fehler!!!!
Wem alles gelingt, dem kann man nur gratulieren.
@Fragesteller: Warum sollte der Chef beim Handwerk bleiben? Auch da muss man kalkulieren können. Ansonsten sollte man sich halt keinen Job suchen, bei dem man das finanzielle kalkulieren muss, wenn man es nicht kann.
Nunja, ist offensichtlich in allen Branchen gleich. So ähnlich wie manche meiner Kunden meine, meine Preise für Computer mit den Media-markt-Preisen vergleichen zu müssen. man muß halt den Mut haben, dem Kunden zu sagen, daß er sich die Kiste auch gerne beim Mediamarkt (oder bei Bestattern vermutlich dann aus dem Baumarkt) holen kann. Dann müssen halt die Leistungen, die normalerweise im Preis der Ware mit einkalkuliert sind gesondert bezahlt werden, was für die meisten Kunden teurer kommt.
Rabatt, mein Kind, so lass Dir sagen, wird vorher immer draufgeschlagen!
Ge-nau. Und genau deshalb ist es als Kunde geradezu dämlich, nicht zu versuchen, ein Maximum an Rabatt herauszuholen.
Genauso wie es als Kunde dämlich ist, auf den Rabatt statt auf den Endpreis und die Leistugen zu schauen.